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Ausgabe Nr. 25 / November 2009, Thema: Die Schweiz - KonNet e.V.

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Verwaltertreffen in Konstanz und <strong>Schweiz</strong><br />

lounge, die aus einem Platz mit mehreren<br />

Straßenzügen besteht, die mit rotem Teppich<br />

überzogen sind und dadurch ein gemütliches<br />

Ambiente bieten - zur Stiftsbibliothek<br />

und zur Kathedrale, immer<br />

auch entlang von sehenswerten Häusern<br />

und Plätzen. Auch die vielen Erker waren<br />

auf dem Weg zu bestaunen.<br />

Nach dem gemeinsamen Mittagessen in<br />

der Mensa der Universität St. Gallen folgte<br />

der nächste Programmpunkt: Vortrag von<br />

Prof. Dr. Kuno Schedler vom Institut für<br />

Öffentliche <strong>Die</strong>nstleistungen und Tourismus<br />

zum <strong>Thema</strong> „Umsetzung von<br />

Interdisziplinarität in den Verwaltungswissenschaften“.<br />

Dabei beschrieb er den Studiengang Public<br />

Management in der <strong>Schweiz</strong>, die<br />

Interdisziplinarität im/mit Public Management<br />

und die Umsetzung im Programm<br />

„International Affairs“. Schedler schlug<br />

den Bogen von den historischen Wurzeln<br />

des <strong>Schweiz</strong>er Kontexts über die Eigenheiten<br />

des <strong>Schweiz</strong>er Systems hin zur<br />

Entwicklung des Public Managements als<br />

Fach und als Forschungsgebiet und weiter<br />

zur interdisziplinären Beurteilung eines<br />

Problems.<br />

In der <strong>Schweiz</strong> gibt es keine Verwaltungsschulen<br />

und praktisch keine entsprechenden<br />

Studenten. Bedingt durch die Offenheit<br />

des Systems Verwaltung braucht man<br />

keine spezielle Ausbildung und es gibt<br />

keine spezielle Laufbahn. Durch die direkte<br />

Demokratie ist nach Schedlers Worten<br />

alles sehr einfach.. Das New Public<br />

Management boomt und Interdisziplinarität<br />

gilt als spannende Herausforderung:<br />

für die Studierenden mit den Fragen<br />

„Was gilt? Was ist die richtige Lösung?“<br />

und für die Dozierenden, dass sie<br />

aus ihrer disziplinären Ecke herauskommen.<br />

Es zeigt sich jedoch, dass die<br />

Interdisziplinarität viel gepriesen, aber<br />

wenig umgesetzt und wenig anerkannt<br />

wird.<br />

Im Gegensatz zu Deutschland, wo Verwalter<br />

in der Politikwissenschaft integriert<br />

sind, hat die Politikwissenschaft in der<br />

<strong>Schweiz</strong> nichts mit Verwaltung zu tun.<br />

Das Public Management ist ein Teil der<br />

Verwaltungswissenschaft, hat aber seine<br />

Heimatbasis in der BWL.<br />

Deutschland ist nach Schedlers Auffassung<br />

ein Beamtenstaat, die <strong>Schweiz</strong> ein<br />

Bürgerstaat. Hier ist die Öffentliche Verwaltung<br />

ein Job wie jeder andere, man<br />

handelt lösungsorientiert und bürgernah,<br />

wobei aber deutliche Unterschiede zwischen<br />

den einzelnen Städten bzw. Kantonen<br />

festzustellen sind.<br />

Amüsiert lauschten die Zuhörer einem<br />

Bericht über diese Unterschiede, die<br />

Schedler privat festgestellt hatte, aber gekrönt<br />

wurde das Ganze durch die Wiedergabe<br />

des Ausspruchs eines Mitarbeiters<br />

der Stadtverwaltung St. Gallen „wir sind<br />

nicht unflexibel, deshalb empfange ich Sie<br />

jetzt um 11 Uhr, obwohl wir um 11:30 Uhr<br />

schließen“.<br />

Interessant wäre in diesem Kontext z.B.<br />

ein Vergleich zwischen dem Ablauf einer<br />

Baugenehmigung für ein Einfamilienhaus<br />

in Berlin und in St. Gallen.<br />

Nach einem Stadtbummel durch St. Gallen<br />

fuhr man zurück nach Konstanz und<br />

traf sich später zum gemeinsamen Abendessen<br />

in der Hafenhalle.<br />

Danach unternahmen einige der Teilnehmer<br />

noch einen Bummel auf der Promenade<br />

am See entlang Richtung<br />

Kreuzlingen zur Sealounge. Dort ließ<br />

man den Tag bei <strong>Schweiz</strong>er Bier und Seeblick<br />

ausklingen.<br />

Für die meisten hieß es aber Abschied nehmen,<br />

da sie am Sonntag nicht mehr zum<br />

Brunch in Zürich dabei waren. Aber alle<br />

freuen sich auf nächstes Jahr in München!<br />

<strong>Die</strong> Teilnehmer im Wohnzimmer von St. Gallen - in der Stadtlounge<br />

Susanne Rometsch<br />

20 KonText <strong>25</strong> I <strong>November</strong> <strong>2009</strong>

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