kenzeichen - Kantonsschule Enge
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16 <strong>kenzeichen</strong> 3/12<br />
Workshop robotik:<br />
Die entwicklung des roboters<br />
Vom Gymnasiasten zum Ingenieur<br />
Eine technikwoche ohne roboter wäre wie ein «hasta-la-vista-Baby» ohne Terminator. Im workshop Robotik konnten<br />
sich Erstklässler/innen der KEN im kleinen Einmaleins der künstlichen Intelligenz üben. wir verfolgten die novizen an<br />
ihrem grossen tag, an dem die ganze Fallhöhe von Euphorie bis zur Verzweiflung durchmessen wurde.<br />
Je näher der Beginn des Workshops rückt,<br />
desto mehr Schüler versammeln sich vor dem<br />
Hörsaal 012 der <strong>Kantonsschule</strong> <strong>Enge</strong>. Nach<br />
und nach wird es immer lauter. Die Schüler<br />
werden langsam nervös. Punkt 08.45 Uhr beginnt das<br />
Abenteuer Robotik mit einer Einführung in den Tag. Andreas<br />
Pestalozzi von der Organisation IngCH (Ingenieure für<br />
die Schweiz) macht den Einstieg. Er erklärt, was es mit den<br />
im Klassenzimmer befindlichen Plastikkisten auf sich hat.<br />
In diesen befinden sich verschiedene Lego-Teilchen und<br />
zusätzlich ein Prozessor – die Teile, die für den Bau eines<br />
Roboters benötigt werden. Weiter präsentiert Pestalozzi<br />
mehrere Beispiele von Robotern, erklärt deren Aufbau und<br />
Funktion und erzählt, welche Typen bereits im Alltag zum<br />
Einsatz kommen. Dann geht es an die Arbeit. Die zwei Klassen<br />
A1a und N1a werden in drei Gruppen aufgeteilt, die sich<br />
anschliessend in verschiedene Zimmer begeben.<br />
Der Verzweiflung nahe<br />
Die erste Aufgabe besteht darin, nach einem Skript, das<br />
die Schüler bekommen, einen einfachen Roboter zu bauen.<br />
Wir können beobachten, wie die Augen der Knaben zu<br />
leuchten beginnen, als sie die Lego-Steine sehen. Bevor<br />
die Software programmiert werden kann, muss zuerst die<br />
Hardware stehen. In jedem Zimmer sieht es anders aus,<br />
denn jeder Lehrer geht nach seiner eigenen Methode vor.<br />
Vance Carter, Geschäftsführer der educaTEC, welche die<br />
Bauteile zur Verfügung gestellt hat, arbeitet ohne Skript.<br />
Gregor Lüdi, Netzwerkadministrator der KEN, folgt den Anweisungen,<br />
die im Büchlein beschrieben sind. Pestalozzi<br />
schliesslich folgt seiner Intuition.<br />
Ein einzelnes Set zum Bau eines solchen Roboters kostet 400<br />
-500 Schweizer Franken. Aus diesem Grund befinden sich an<br />
der Schule nur zwei der erwähnten Kisten. Da auch die Software<br />
für den Computer erhebliche Kosten verursacht, wäre<br />
es zu teuer, für die gesamte Schule Material anzuschaffen.<br />
Dieses wird von der ETH Zürich zur Verfügung gestellt.<br />
In einem zweiten Schritt folgt eine Einführung in die Software.<br />
Zuvor erhalten die Schüler jedoch eine kurze Pause,<br />
damit sie ihre Köpfe etwas lüften können. Die frische Luft<br />
scheint allerdings die Schaltsysteme auf Ablenkung zu programmieren,<br />
denn es dauert seine Zeit, bis die Roboterkonstrukteure<br />
ihre Arbeit wieder aufnehmen. Doch schliesslich<br />
sind die Roboter gebaut, und es geht ans Programmieren.<br />
Zuerst wird den Schülern eine gemäss Pestalozzi ganz einfache<br />
Aufgabe gestellt. Allerdings kann offenbar auch das Ein-<br />
fache bisweilen frustrierend sein. Einzelne fangen bereits<br />
an zu verzweifeln. Allen Mühen zum Trotz beginnen schliesslich<br />
die Roboter der meisten zu laufen. Die erste Hürde ist<br />
geschafft. Nun wird es komplexer.<br />
Jetzt geht es darum, die Sensoren so einzustellen, dass<br />
die Roboter auf schwarze Striche reagieren. Ein grosser<br />
Teil der Schüler kommt ohne Hilfe nicht weiter. Die Betreuer<br />
scheinen durch die vielen Fragen fast überfordert<br />
zu sein. Nachdem diese kleinen Probleme gelöst worden<br />
sind, versuchen die Erstklässler, eine Abfolge von Befehlen<br />
einzubauen, sodass sich der Roboter rückwärts bewegt<br />
und umdreht, sobald er auf ein Hindernis stösst (schwarzer<br />
Strich). Auch diese Aufgabe bereitet sehr viel Kopfzerbrechen.<br />
Das nächste Ziel besteht darin, eine Wiederholung<br />
der Befehle zu programmieren, damit der Roboter nach<br />
dem Umdrehen weiterfährt und dieselbe Befehlskette wiederholt.<br />
Die Schüler, denen es gelingt, den Roboter richtig<br />
zu programmieren, dürfen das Aussehen des Roboters<br />
optimieren oder die zeitlichen Abstände der Abfolgen ändern,<br />
was die Gewinnchancen beim nachfolgenden Wettbewerb<br />
natürlich erhöht.<br />
Bild: Debora Gagliardo (N3c), Sarah Battaglioli (N3c)