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kenzeichen - Kantonsschule Enge

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wortSchatZ<br />

«Das stille Glimmen löst ein Feuer aus...»<br />

Ein leidenschaftlicher Lyrikwettbewerb im Deutschunterricht<br />

von Urs Albrecht (Deutsch)<br />

Vor den Sommerferien begab sich die damalige<br />

Klasse W2c, aktuell W3c, auf Dichterpfade.<br />

Zunächst beschäftigte sie sich<br />

mit klassischen Gedichten zu einem Thema,<br />

an dem jeder Poesieliebhaber schwerlich<br />

vorbeikommt, nämlich zum Thema<br />

Liebe. Während die Klasse Georg Heyms<br />

Eifersucht eher auf traditionelle Weise analytisch<br />

nachvollzog, liessen Klassenmitglieder<br />

C.F. Meyers Zwei Segel schon mal<br />

multimedial inszeniert durch das Schulzimmer<br />

sich wölben und bewegen.<br />

Nach der sinnlichen Wahrnehmung und<br />

kreativen Interpretation bereits bekannter<br />

Werke griff die Klasse selber zum<br />

Schreibwerkzeug und tüftelte an eigenen<br />

lyrischen Texten zum genannten Thema.<br />

Im Werkzeugkasten befanden sich Kenntnisse<br />

zu Reimschema, Versmass, sprachlichen<br />

Bildern und Gedichtformen und<br />

natürlich – noch viel wirksamer – individuelle<br />

Gefühlslagen, Eingebungen und<br />

Stimmungen.<br />

Für die kreativen Anstrengungen winkte<br />

bereits eine erste Publikation als Belohnung,<br />

die engagiert ausgearbeiteten<br />

Texte sollten einem Publikum präsentiert<br />

werden. Nach einem Austausch über die<br />

Wirkung und Qualitäten der Texte folgte<br />

die Jurierung, wobei jedes Klassenmitglied<br />

die Möglichkeit hatte, seinen persönlichen<br />

drei Favoriten eine Stimme zu<br />

geben im Hinblick auf eine Publikation<br />

im <strong>kenzeichen</strong>. Et voilà, die folgenden Gedichte<br />

wurden von der Klasse auserkoren:<br />

liebe<br />

Im dunklen Herzen einer verlorenen Seele<br />

windet sich die Einsamkeit<br />

Hoffnung verloren in ewigem Leid<br />

Der Mut gefesselt in endlosem Gequäle.<br />

Doch nun da glimmt ein Funke auf<br />

so unbekannt und fremd<br />

Die Seele noch immer von der Dunkelheit gelähmt<br />

Das stille Glimmen löst ein Feuer aus.<br />

Die Flamme brüstet sich auf<br />

Die Einsamkeit verschwimmt in ewigem Rauch<br />

Des Herzens Sonne wird die Liebe.<br />

Im Licht erblüht eine Seele<br />

So ewig weit wie tausend Meere<br />

Die Einsamkeit begraben ohne Friede.<br />

Lukas Weber und John Gallacher (W3c)<br />

der ewige kampf<br />

Ihre Liebe ging zugrunde<br />

Durch den Ozean getrennt<br />

Daran gespiegelt ihr Schicksal<br />

Ihre Liebe ging zugrunde<br />

Durch das tiefe Blau entzweit<br />

Durch sein Herz wieder vereint<br />

Ihre Liebe ging zugrunde<br />

But my heart will go on<br />

Benno Sommerhalder und Fabrice Schlatter (W3c)<br />

Sie selbst<br />

an ihr selbst gemessen<br />

von andern vergessen<br />

in sich selbst weilend<br />

und andere vorantreibend<br />

ist sie alles bestimmend<br />

und trotzdem verrinnend<br />

verrinnt und vergessen<br />

zu oft an andern gemessen<br />

verrinnen, vergessen<br />

von innen zerfressen<br />

verrinnt und verronnen<br />

an glauben verloren<br />

von andern vergessen<br />

doch trotzdem von ihnen besessen…<br />

Stephanie Rüegger (W3c)<br />

Helligkeit und Dunkelheit in einem ewigen Kampf vereint.<br />

Von einem Meer aus Sternen scheint ein einzelner hervor.<br />

Umgeben von Hass, blüht sein helles Licht.<br />

Helligkeit und Dunkelheit in einem ewigen Kampf vereint.<br />

Zu Anfang einsam ausgeliefert, sehnt er sich nach neuer Wärme.<br />

Im Kampfe verharrt, unwissend, dass sich ein weiterer Stern in seine Richtung begibt.<br />

Helligkeit und Dunkelheit in einem ewigen Kampf vereint.<br />

Verbunden zu einer neuen Sonne, durchbrechen sie den Schatten wie den Nachthimmel am Horizont.<br />

Kaum aufgegangen droht sie nie richtig emporzusteigen, denn Gefahr droht.<br />

Helligkeit und Dunkelheit in einem ewigen Kampf vereint.<br />

Vom Monde verdeckt, nimmt die prächtige Sonne eine finstere Gestalt an.<br />

Allmählich trauert sie davon und Sterne treten wieder auf, kaum leuchtend.<br />

Helligkeit und Dunkelheit in einem ewigen Kampf vereint.<br />

Ronen Fischer und Mario Vukadin (W3c)<br />

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