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kenzeichen - Kantonsschule Enge

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IntErVIEw<br />

rené Bucher<br />

Der Chemielehrer René Bucher<br />

wird pensioniert und widmet sich<br />

neuen Projekten.<br />

Im folgenden Interview befragen ihn<br />

Désirée Ritter und Muguet Kaygisiz (N3c)<br />

zu seinen Erfahrungen als Unternehmer<br />

und Lehrer.<br />

Sie sind schon neun Jahre an der KEN.<br />

Welches Ereignis ist Ihnen besonders in<br />

Erinnerung geblieben?<br />

Es sind weniger einzelne Ereignisse, sondern<br />

eher Prozesse, an die ich gerne zurückdenken<br />

werde. Besonders erwähnen möchte<br />

ich die ausgezeichnete Zusammenarbeit<br />

in unserer Fachschaft, aber auch den Kontakt<br />

mit einzelnen Lehrkräften ausserhalb<br />

der Fachschaft. Hier möchte ich besonders<br />

Andi Haag, Urs Battaglia, aber auch den<br />

Physikassistenten Ernst Burri nennen.<br />

Was waren die Höhepunkte Ihrer Karriere<br />

als Lehrer?<br />

Ab und zu war es mir gelungen, Schülerinnen<br />

und Schüler bei ihren Maturitätsarbeiten<br />

zu Höchstleistungen zu animieren.<br />

Ich durfte miterleben, wie sie an der Arbeit<br />

wuchsen und stolz auf ihr vollendetes<br />

Werk waren.<br />

Was werden Sie am Lehrerdasein am<br />

meisten missen?<br />

Zum einen die Fachschaft Chemie, von<br />

der ich enorm unterstützt worden bin, namentlich<br />

von Markus Meyer, Sonja Rüegg,<br />

Pascal Pfister – der uns leider verlassen hat<br />

– und neu von Junglehrer Linus Becker. Ihnen<br />

gebührt mein ganz besonderer Dank!<br />

Zum anderen werde ich den Unterricht mit<br />

motivierten und leistungsbereiten Schülerinnen<br />

und Schülern sehr vermissen. Ist<br />

Lernbereitschaft vorhanden, dann würde<br />

ich den Lehrerberuf zu den interessantesten<br />

zählen. Im Wahlfachkurs «Neurochemie»<br />

war diese Bereitschaft meist gegeben,<br />

ebenfalls in manchen ersten Klassen.<br />

Sie waren lange Zeit Unternehmer.<br />

Wie sah der Alltag aus?<br />

Bevor ich mein Brot als Unternehmer<br />

verdiente, war ich ca. zehn Jahre als Mitarbeiter<br />

in einem Forschungsteam tätig<br />

gewesen, erst danach gründete ich mit einem<br />

Partner eine Firma auf dem Gebiet<br />

der elektrochemischen Sensorik. Während<br />

ich mich als Lehrkraft nicht um finanzielle<br />

Belange kümmern muss und kein Konkurrenzkampf<br />

besteht, ist dies in einem Industriebetrieb<br />

ganz anders: Täglich waren wir<br />

darum bemüht, die Produktionskosten<br />

und den Entwicklungsaufwand zu senken,<br />

die Qualität der Produkte sicherzustellen<br />

19<br />

und die Effizienz der Arbeitsabläufe zu<br />

verbessern. Oft wünschte ich mir, dass<br />

Schüler/innen und Lehrkräfte einmal diese<br />

Erfahrung hätten machen müssen; die<br />

Schule würde davon profitieren und ein<br />

etwas anderes Gesicht bekommen.<br />

Als Lehrkraft bin ich von all diesen Aufgaben<br />

entlastet, was ich als grosse Befreiung<br />

empfinde. In dieser Beziehung hat eine Lehrkraft<br />

eine überaus privilegierte Stellung.<br />

Unternehmer – Lehrer, welcher Beruf<br />

verlangt mehr Einsatz?<br />

Ohne Einsatz als Unternehmer ist man<br />

bald weg vom Fenster. Doch der Lehrerberuf<br />

kann genauso anstrengend sein wie die<br />

unternehmerische Tätigkeit; die Belastung<br />

hängt vom Engagement der Lehrkraft ab<br />

und davon, ob in der Schule permanent die<br />

erwünschte Leistungsbereitschaft eingefordert<br />

werden muss. Als Gymnasiallehrer<br />

hat man bis zu einem gewissen Grad die<br />

Wahl, sich das Leben recht bequem einzurichten,<br />

weil der unternehmerische Druck<br />

entfällt, oder sich aber bis zum Burnout zu<br />

engagieren.<br />

><br />

Bild: Andreas Haag

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