Wir Heldsdörfer - Heldsdorf

Nadi ne u nd Hol ger: Wir wohnten schon
seit fast acht Jahren zusammen.
Was hat sich durch die Hochzeit für
Euch verändert?
Il se u nd Al fred : Durch die Hochzeit
konnten wir nun als Familie unseren
Tagesablauf gestalten. Bezüglich Ge-
meinschaftsleben gehörten wir nach der
Hochzeit nicht mehr der Jugend an und
konnten uns zum Beispiel bei nach-
barschaftlichen Aufgaben mehr beteili- gen.
Wie bist Du eigentlich in Franken
gelandet?
Ich versuche mich kurz zu fassen: Meine
Eltern und ich kamen 1989 von
Heldsdorf nach Nürnberg. Nach einem
Jahr zog ich nach Nördlingen um, wo
meine Eltern in der Zwischenzeit wohn- ten.
Ich lernte meinen Mann, der in
München wohnte, in
Dinkelsbühl kennen, und
zog dann von Nördlingen
nach München um. Mein
Mann wurde beruflich nach
Nürnberg versetzt und so
zog ich wieder hinterher.
Inzwischen sind wir verhei-
ratet und wohnen seit 1996 in
Franken.
Wo und als was arbeitest
Du?
Ich arbeite als zahnmedizi-
nische Fachassistentin in
Herzogenaurach.
Nadin e u nd Ho lger: Außer dass wir jetzt
den gleichen Familiennamen tragen, hat sich
für uns seit der Hochzeit nichts ver- ändert.
Was es sonst noch Wichtiges zu Eurer
Trauung/Hochzeit zu sagen gibt:
Ils e und Alf re d: Ich glaube, der größte Teil
wurde gesagt, so dass der
Unterschied zu einer heutigen Hochzeit in
Deutschland zu erkennen ist. Wir haben
in einer anderen Umgebung und
einer anderen Zeit geheiratet, eine Zeit, die
nur durch den Zusammenhalt der
Gemeinschaft Bestand hatte und eine
Hochzeit in diesem Rahmen ermöglich- te.
Nadin e un d Holg er: Wir sind froh darü-
ber, dass wir diesen Schritt gewagt
haben und hoffen, dass unser Wunsch
von der "ewigen" Liebe in Erfüllung
geht.
Was macht eigentlich
die
Marion
Kasper?
“Meine Eltern und ich
kamen 1989 von
Heldsdorf nach
Nürnberg. Nach
einem Jahr zog ich
nach Nördlingen um.
Was waren Deine wichtigsten
Stationen, seit Du in Deutschland bist?
Meine Ausbildung zur zahnmedizini-
schen Fachassistentin in Nördlingen,
meine Weiterbildungen und sicherlich die
Umzüge von Kleinstadt zur
Großstadt und nicht zuletzt in eine sehr
ländliche Gegend.
Wie hast Du deinen derzeitigen Job
gefunden?
Durch Eigeninitiative. Aus Erfahrung
wusste ich, dass ich keine große Hilfe
vom Arbeitsamt erwarten konnte.
Was macht Dein Mann beruflich? Ottmar
arbeitet im Rechenzentrum einer Bank.
Wo wohnt der Großteil Deiner
Verwandtschaft bzw. Deiner
Heldsdörfer Siebenbürger Freunde?
Wie oft triffst Du diese?
Meine Mutter, mein Bruder und
Familie wohnen in
Nördlingen. Wir sehen uns so
oft es geht. Einige unserer
Verwandten wohnen im
Raum Nürnberg. Wir sehen
uns größtenteils bei
Familienfesten.
Hast Du noch Kontakt zu
Deiner Heldsdörfer
"gasca"? Wo leben deren
Mitglieder heute?
Da mein Mann aus
Honigberg/Siebenbürgen
kommt und einige seiner Landsleute bei
uns "um die Ecke" wohnen, sind wir oft
und gerne mit Honigbergern zusammen. Ich
habe leider nur noch zu wenig
Freunden aus der "gasca" Kontakt. Ich
weiß teilweise gar nicht, wo jeder
Einzelne wohnt.
Welche Gemeinsamkeiten und
Unterschiede existieren zwischen
Deinem heutigen Freundeskreis am
Wohnort und dem ehemaligen in
Heldsdorf?
Da wir in einem Dorf wohnen, ist das so
ähnlich wie in Heldsdorf: Jeder kennt
jeden und bei uns in der Nachbarschaft
Interview mit
Marion Kasper
(geb. Nikolaus)