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SB KalenderNr.40 - Erlebnis Waldegg

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auf die Monate<br />

September, Oktober, November<br />

und Dezember 2012<br />

Gegründet bei der Eröffnung des<br />

Schnuggebock im März 2001<br />

AR/AI<br />

Hauszeitschrift für<br />

<strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong><br />

12. Jah ahrg rgan ang, Nummerr 441<br />

zum Mitnehmen


Traditionelle appenzellische Gastfreundlichkeit.<br />

Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen.<br />

Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette.<br />

Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menü.<br />

Panoramagarten. Kinderspielplatz.<br />

Rollstuhlgängig.<br />

Altertümliche Holzofenbäckerei und<br />

feinschmeckige Kaffeerösterei.<br />

Nostalgisches Einkaufen und Gruppen-Plausch<br />

um Brötigs.<br />

Grosis Bauernhaus als nostalgisches<br />

<strong>Erlebnis</strong>, in Stube, Stall, Küche,<br />

Mägde-, Knechtechammer und Keller.<br />

Zu zweit. Familien für sich. Gruppen im<br />

Schloff. Währschaftes vom Puur, saisonal,<br />

einheimisch. Wald-WC, Alpkäserei, Heustock<br />

und Tierlistall.<br />

Spitzbübische Schulstunde in nostalgischer<br />

Stube. Kulinarische<br />

Überraschungen statt Znünibrot.<br />

Gesamtes <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> jeden Montag geschlossen<br />

– 2 –


Willkommen<br />

Grüezi mitenand!<br />

So dick wie dieser war noch kein<br />

<strong>Waldegg</strong> Kalender. Mit gutem<br />

Grund: Wir haben viel zu berichten,<br />

denn wir möchten Ihnen erzählen,<br />

was in den letzten dreissig<br />

Jahren im heute so genannten <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> so alles passiert ist.<br />

Seit 1982 ist nun die zweite Generation<br />

unserer Familie am <strong>Waldegg</strong>-Ruder.<br />

Wir freuen uns, dass<br />

Sie, liebe Gäste, uns seither immer<br />

die Treue gehalten haben. Dass Sie<br />

uns bei allen neuen Ideen immer<br />

wieder gefolgt sind, auch wenn<br />

die eine oder andere auf den ersten<br />

Blick etwas fuul verockt aussah.<br />

Sie haben uns mit Ihrem Im-<br />

mer-Wieder-Kommen gezeigt,<br />

dass es Ihnen bei uns gefällt.<br />

Wir freuen uns über unser Jubiläum.<br />

Nicht zuletzt, weil unsere<br />

neueste Kreation, das Ziträdli,<br />

von Ihnen so begeistert aufgenommen<br />

wird. Freuen Sie sich<br />

bitte mit uns, schauen Sie in diesem<br />

Kalender auf die letzten<br />

dreissig Jahre zurück, aber<br />

blicken Sie auch nach vorn, denn<br />

wir versprechen Ihnen gerne,<br />

dass wir Ihnen auch in der Zukunft<br />

bei jedem Besuch zurufen:<br />

Herzlich willkommen!<br />

Familie Anita und Chläus Dörig<br />

und das <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>-Team<br />

– 3 –<br />

Hauszeitschrift<br />

mit<br />

Schnuggebock<br />

Speisekarte<br />

in der Heftmitte<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

4 30 Jahre zweite Generation<br />

14 Chäshörnli-Zeitreise<br />

18 Advent<br />

21 Drei Könige<br />

24 Singen mit Käthy<br />

26 Schnuggebock-Speisekarte<br />

28 Schnuggebock-Getränkekarte<br />

29 Mitarbeiter-Seite<br />

31 Kunstausstellung<br />

36 Portrait: Ziträdli<br />

39 Portrait: Höhenrestaurant<br />

42 Portrait: Tintelompe<br />

45 Portrait: Schnuggebock<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>,<br />

Familie Anita und Chläus Dörig<br />

Redaktion, Bilder, Texte:<br />

Roland Kink (rk), Teufen<br />

Gestaltung, Bildbearbeitung DTP:<br />

Kuhn Grafik&Werbung,Teufen<br />

Druck: Appenzeller Medienhaus,<br />

Herisau


Rundes Jubiläum<br />

30 Jahre zweite Generation Dörig<br />

Am 1. August 1982 übernahm Chläus Dörig das damalige Ausflugsrestaurant <strong>Waldegg</strong> von<br />

seiner Mutter Rosa. 30 Jahre ist‘s nun her! Es war ein langer, intensiver, aber auch höchst<br />

spannender Weg bis zum heutigen <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>.<br />

(rk) Schlimme Ereignisse bedeuten<br />

oft einen Neuanfang.<br />

Wenn ein Haus bis auf ein<br />

paar schwarze, in den Himmel<br />

ragende Balken niederbrennt,<br />

stehen seine Bewohner<br />

vor dem vermeintlichen<br />

Die Puurebeiz <strong>Waldegg</strong> vor 1982.<br />

Nichts. So muss es Rosa und<br />

Chläus Dörig vorgekommen<br />

sein,alssieamMorgennach<br />

dem Schmutzigen Donnerstag<br />

1981 von getrennten Ausflügen<br />

wieder auf die <strong>Waldegg</strong><br />

zur Arbeit kamen. Ihre<br />

– 4 –<br />

<strong>Waldegg</strong> war nur noch ein<br />

rauchender Trümmerhaufen.<br />

Ein Kurzschluss hatte den<br />

Vortag, an dem das Restaurant<br />

geschlossen war, zum allerschmutzigsten<br />

aller Donnerstage<br />

gemacht.


Chläus Dörig erinnert sich:<br />

„Ich hatte wirklich nur noch,<br />

was ich auf dem Leibe trug. Alles<br />

andere war weg, in Flammen<br />

aufgegangen. Meine Mutter<br />

war tief betrübt, hatte sie<br />

doch erst wenige Jahre zuvor<br />

unseren Saal renovieren lassen.<br />

Zum Heulen war’s. Was nun?“<br />

Doch die Dörigs rappelten sich<br />

rasch wieder auf. Administrative<br />

Hürden waren bald überwunden,<br />

ein neues Bauprojekt<br />

wurde in Windeseile erstellt.<br />

Beim Wiederaufbau half auch<br />

der zukünftige Chef Chläus<br />

Dörig tatkräftig mit, hatte er<br />

doch vor der Kochlehre bereits<br />

Mutter Rosa Dörig am Hochzeitstag von Anita und Chläus, 2. März 1985.<br />

– 5 –<br />

eine als Zimmermann absolviert.<br />

Auch seine damalige<br />

Freundin und heutige Ehefrau<br />

Anita bewährte sich als zierliche<br />

Person zum Erstaunen der<br />

Handwerker als zupackende<br />

Bauarbeiterin. Das Team Anita<br />

und Chläus sollte noch einen<br />

langen Weg zusammen gehen.<br />

Der Brand im Jahre 1981 war<br />

das einschneidendste Ereignis,<br />

seit Rosa und Sepp Dörig die<br />

damalige Puurebeiz anno 1948<br />

übernommen hatten. Zwar<br />

hatten Mutter Rosa, 1967 Witwe<br />

geworden, und ihr Sohn<br />

Chläus schon zwei Jahre vor<br />

dem Brand den gelegentlichen<br />

Generationenwechsel vereinbart.<br />

Doch mit dem Neuanfang<br />

wurde dieser nun sofort<br />

Realität. Bereits am 1. August<br />

1982 wurde die neue <strong>Waldegg</strong><br />

unter Leitung von Chläus<br />

Dörig wieder eröffnet. Sie entsprach<br />

in etwa bereits dem<br />

heute so genannten Höhenrestaurant.<br />

Allerdings fehlte noch<br />

die gedeckte Terrasse, und die<br />

Tische und Bänke der Gartenbeiz<br />

ruhten noch auf Pflöcken<br />

im Wiesland. Nebst dem jungen<br />

Chef bestand die Belegschaft aus<br />

zwei Köchen, einer Serviceangestellten,<br />

drei Aushilfen und


Mutter Rosa, die am Selbstbedienungs-Buffet<br />

weiterhin ihrer<br />

alten Berufsleidenschaft frönte.<br />

Zu dieser Zeit bereitete sich<br />

die gelernte Kosmetikerin Anita<br />

auf ihre zukünftige Rolle<br />

auf der <strong>Waldegg</strong> vor. In einem<br />

Viersternehotel in Arosa wurde<br />

sie von einer überaus gestrengen<br />

Chefin ins Gastgewerbe<br />

eingeweiht. Dann bildete<br />

sie sich im Restaurant Sonne<br />

in Altstätten weiter. Schliess-<br />

lich absolvierte sie im eigenen<br />

Betrieb ihre Service-Lehre. Ihre<br />

Lehrabschlussprüfung bestand<br />

sie als Hochschwangere,<br />

nachdem Anita und Chläus<br />

am 2. März 1985 Hochzeit gefeiert<br />

hatten.<br />

Das am 1. August 1982 wieder eröffnete Ausflugsrestaurant <strong>Waldegg</strong>.<br />

„Beim Neuanfang führte ich<br />

die <strong>Waldegg</strong> genau wie meine<br />

Mutter“, sagt Chläus Dörig,<br />

„denn ich wollte unseren Betrieb<br />

langsam entwickeln. Und<br />

unsere Stammgäste wären ob<br />

einem Gourmet-Tempel wohl<br />

– 6 –<br />

zutiefst erschrocken! Nach<br />

und nach gestalteten wir die<br />

Küche etwas anspruchsvoller,<br />

die ersten Reservationen trafen<br />

ein, und ich wagte mich<br />

auch schon einmal, ein schönes<br />

Tischtuch aufzulegen. Mit<br />

der Zunahme von festlichen<br />

Anlässen erschien mir unser<br />

Saal als zu düster, und 1988,<br />

nur sechs Jahre nach dem<br />

Neubau, wurde er vollständig<br />

neu gestaltet. Ein Jahr später<br />

entstand die Gartenterrasse


entlang des Saalbaus. Gleichzeitig<br />

wurden die Möbel der<br />

Gartenbeiz auf eine feste Unterlage<br />

gestellt, und die erste<br />

Stufe des Kinderspielplatzes<br />

kam ebenfalls an die Reihe.<br />

Damit präsentierte sich Ende<br />

der Achtzigerjahre ‚die <strong>Waldegg</strong>‘<br />

in etwa so wie das heutige<br />

Höhenrestaurant. Oder anders<br />

gesagt: Was wir heute ‚Höhenrestaurant‘<br />

nennen ist eigentlich<br />

die ‚alte <strong>Waldegg</strong>‘ wie sie<br />

aus dem 1982er Umbau hervorgegangen<br />

war.“<br />

<strong>Waldegg</strong> Music Festival<br />

1993 – 2002<br />

Bald folgte dann die erste Aktion,<br />

die die <strong>Waldegg</strong> weit<br />

über die Region hinaus bekannt<br />

machen sollte. 1993<br />

fand das erste Country Music<br />

Festival statt, gleich mit einer<br />

Super-Band als Headliner,<br />

Truck Stop. Die Cowboys von<br />

der Waterkant sollten insgesamt<br />

an fünf Festivals auftreten,<br />

wurden sozusagen zur<br />

Hausband. Mit der Zeit fanden<br />

sogar Weltstars etwa wie<br />

die Bellamy Brothers, Suzi<br />

Quattro, Boney M. oder speziell<br />

aus den USA eingeflogene<br />

Formationen wie Jo-El Son-<br />

nier und seine Cajun Boys den<br />

Weg auf die <strong>Waldegg</strong>. Vom<br />

reinen Country Festival wurde<br />

der Anlass mehr und mehr<br />

zum „<strong>Waldegg</strong> Music Festival“.<br />

Schliesslich setzten die alten<br />

Herren von Bill Haley’s<br />

Original Comets im Juli 2003<br />

den würdigen Schlusspunkt<br />

unter diese Episode der <strong>Waldegg</strong>-Geschichte.<br />

Nun fragten<br />

sich etwa die Zürcher und<br />

Basler: „Kennst du Teufen“<br />

und antworteten: „Meinst du<br />

etwa das Dorf, wo auf dem<br />

Hügel das <strong>Waldegg</strong> Music<br />

Festival stattfindet?“<br />

Im Gaden „50 Jahre Dörigs auf der <strong>Waldegg</strong>“.<br />

– 7 –<br />

Erste Gehversuche in<br />

<strong>Erlebnis</strong>gastronomie<br />

Getreu dem heute noch gültigen<br />

Motto „sollte auf der <strong>Waldegg</strong><br />

immer etwas Spezielles los<br />

ein“. So kamen die Dörigs in<br />

den Jahren 1996 und 97 auf<br />

die Idee, jeden Monat eine<br />

Spezialaktion durchzuführen:<br />

„12 monate waldegg, 12 mal<br />

anders“. Kulinarische Wochen<br />

diverser Länder, „die gute alte<br />

Zeit“, Wilder Westen, Hexensabbat,<br />

Kunstaktionen, Spargel-<br />

oder Jagdwochen erwarteten<br />

die Gäste, jeden Monat ein<br />

neues <strong>Erlebnis</strong>.


Das 50-Jahre-Gaden bedeckte die ganze Terrasse.<br />

Das folgende Jahr 1998 war ein<br />

ganz besonderes. 10 Jahre nach<br />

dem ersten erfolgte der zweite<br />

Komplett-Umbau des grossen<br />

Saals. Zudem wurde das Jubiläum<br />

„50 Jahre Familie Dörig<br />

auf der <strong>Waldegg</strong>“ gefeiert. Dazu<br />

erstellte Chläus mit seinen „hölzigen“<br />

Kollegen auf der Gartenterrasse<br />

ein mächtiges Gaden.<br />

Beim Haupteingang stand zudem<br />

ein kleiner Stall mit Platz<br />

für eine Kuh oder zwei Geissen.<br />

Im Nachhinein erscheint dieses<br />

Jubiläum als eine Art Ur-<br />

Schnuggebock.<br />

März 2001:<br />

Auftritt Schnuggebock<br />

„Mit dem Bau des neuen <strong>Erlebnis</strong>restaurants<br />

auf der <strong>Waldegg</strong><br />

wollten wir etwas absolut Unverwechselbares<br />

und durch und<br />

durch Appenzellisches schaffen.<br />

Auch der Name sollte einzigartig<br />

sein. Seit zwölf Jahren züchten<br />

wir Heidschnucken, die unsere<br />

Lieblingstiere geworden<br />

sind. Dazu gehört natürlich<br />

auch ein mächtig gehörnter<br />

Bock. So stand der Name bald<br />

fest: SCHNUGGEBOCK“. Solches<br />

verkündete die erste Nummer<br />

der Hauszeitschrift vom<br />

<strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>, die zusammen<br />

mit dem Schnuggebock<br />

geboren wurde, und deren aktuelle<br />

Nummer Sie, lieber Gast,<br />

in Ihren Händen halten.<br />

Der Schnuggebock wurde innert<br />

kürzester Zeit zu einem<br />

Riesenerfolg. „Zurück zu den<br />

(appenzellischen) Wurzeln“ anstatt<br />

zu einem verrückten Thema<br />

wie „Jungle Café“ oder ähn-<br />

– 8 –<br />

lich wurde für die Familie Dörig<br />

zu einem absoluten Glücksfall.<br />

Der Schnuggebock wurde zum<br />

Markenzeichen und strahlte<br />

bald sogar bis weit über die<br />

Landesgrenzen. Er wurde auch<br />

zum besten Werbeträger für<br />

Dörigs‘ <strong>Erlebnis</strong>gastronomie<br />

und löste als solcher das <strong>Waldegg</strong><br />

Music Festival ab.<br />

Zur Eröffnung des Schnuggebocks<br />

erhielten Anita und<br />

Chläus ein Stieren-Chälbli geschenkt.<br />

Einige Freunde kannten<br />

die Idee einer Ochsen-<br />

Fuhrhalterei. Stierli Falk, zum<br />

Ochsen geworden, erhielt bald<br />

ein Gspänli. Als das Duo gross<br />

geworden war, wurde es zu einem<br />

starken Gespann ausgebildet.<br />

An der OFFA im April<br />

2004 hatten Falk und Fritz<br />

ihren ersten öffentlichen Auftritt,<br />

und ab dem Herbst desselben<br />

Jahres standen sie den<br />

Gästen für Ausfahrten zur Verfügung.<br />

Wie der Schnuggebock<br />

sind die <strong>Waldegg</strong>-Ochsen<br />

zu viel beachteten Botschaftern<br />

für das <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> geworden. Das Gleiche<br />

gilt für die von 2001 bis<br />

2009 durchgeführten originalen<br />

Appenzeller Alpaufzüge


Die allererste offizielle Ochsen-Fahrt.<br />

Viel Publikum bei einer <strong>Waldegg</strong>-Alpfahrt.<br />

– 9 –<br />

auf die <strong>Waldegg</strong>, die in den<br />

Medien der ganzen Schweiz<br />

ein grosses Echo hatten.<br />

Frühling 2006:<br />

„Es war einmal“ -- <strong>Erlebnis</strong> für<br />

Personal und Gäste<br />

„Erleben Sie bei Speis und<br />

Trank ein mitreissendes Bühnenspiel“<br />

forderte das gesamte<br />

<strong>Waldegg</strong>-Team die Gäste auf<br />

und führte ihnen ein einmaliges<br />

Theater im Schnuggebock vor.<br />

In passender Umgebung wurden<br />

sie in den Appenzeller Alltag<br />

um 1900 entführt. Das<br />

Stück stellte die Frage, ob es Vater,<br />

Mutter und Grossmutter<br />

gelingen würde, die Familie<br />

trotz schweren Zeiten und wenig<br />

Lebensmitteln, trotz wenig<br />

Geld und Ausbeutung durch<br />

den „gnädigen“ Herrn zusammen<br />

zu halten. Das Publikum<br />

war begeistert, alle Vorstellungen<br />

lange im Voraus ausverkauft<br />

und das <strong>Waldegg</strong> Team<br />

trotz zusätzlicher Belastung fest<br />

zusammengeschweisst.<br />

Herbst 2006:<br />

Tante Emmas Ladebeizli und<br />

der Tintelompe<br />

Nun kann man im <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> auch in die Schule ge-


Appenzeller Spezialitäten<br />

Knoblauch Pantli<br />

Schwinigi-Stückli<br />

Appenzeller Mostbröckli<br />

Appenzeller Siedwürste<br />

weiter empfehlen wir uns<br />

für feine Wurstwaren<br />

Grillspezialitäten<br />

Fruchtkörbe und Käseplatten<br />

Walter Gyr • Buchgrindelstr. 8 • 8620 • Wetzikon<br />

044 930 57 13 • 079 569 69 12 • w-e.gyr@bluewin.ch<br />

Für Ihren speziellen Anlass, nostalgische<br />

Unterhaltungsmusik aus den 70 – 80er<br />

Jahren für Geburtstage, Seniorenfeste u. a. m.<br />

empfiehlt sich das Sextett.<br />

– 10–<br />

Metzgerei Heis<br />

9428 Walzenhausen<br />

Tel. 071 888 15 25<br />

Maxi Quartierladen<br />

9427 Zelg-Wolfhalden<br />

Tel 071 888 66 20


hen und im Laden von Tante<br />

Emma einkaufen. Selbstverständlich<br />

wird man an beiden<br />

Orten auch kulinarisch verwöhnt.<br />

(Wäre ja noch schöner,<br />

wenn jemand bei Dörigs verhungern<br />

oder verdursten würde!)<br />

Die Schulstunde der vierten<br />

Primarklasse im Tintelompe<br />

ist bei Gruppen von 15 bis<br />

maximal 30 Personen trotz der<br />

ungemein strengen Schulmeister<br />

äusserst beliebt geworden.<br />

Fast immer endet sie in einem<br />

richtigen Chäferfäscht. Und<br />

Tante Emmas Ladebeizli mit<br />

derselben Menükarte, wie sie<br />

auch im Schnuggebock aufliegt,<br />

lässt die Atmosphäre eines<br />

Chromladens der guten alten<br />

Zeit aufleben. Mittlerweile<br />

hat Tante Emma in Meiers<br />

Chrom-Egge eine ebenso sympathische<br />

Konkurrenz erhalten.<br />

Der heutige Laden mit<br />

verführerischen Mitbringseln<br />

für die Lieben zu Hause oder<br />

den eigenen Gluscht befindet<br />

sich zwischen dem Eingang<br />

zum Schnugebock und dem<br />

Tintelompe.<br />

Seit der Eröffnung von Tintelompe<br />

und Tante Emmas Ladebeizli<br />

sind diese <strong>Waldegg</strong>-<br />

Attraktionen durch das<br />

Marktgässli (dort sind vor allem<br />

die Werkstatt von Eichholzer<br />

& Sons, Clockmakers und<br />

die Poststelle sehenswert) unter<br />

Dach mit dem Höhenrestaurant<br />

verbunden.<br />

Herbst 2007:<br />

No meh för d Goofe!<br />

Seit der Einrichtung des Kinderspielplatzes<br />

oberhalb der<br />

<strong>Waldegg</strong>-Gartenbeiz erfreut<br />

sich dieser grosser Beliebtheit.<br />

Er hat auch immer wieder<br />

neue Spielgeräte erhalten, um<br />

dem Anspruch im Lied von<br />

Käthy Zieri (siehe Seite 24) gerecht<br />

zu werden:<br />

Möchtsch ruhigi Stunde<br />

erläbe mit Dim Schatz,<br />

schicksch d Goofe in Garte<br />

uf de Chinderschpielplatz.<br />

Seit nun fünf Jahren erwarten<br />

die Kinder dort nicht nur<br />

Trampolin, Rössli-Riiti, Chügelibahn<br />

oder Elektro-Bagger,<br />

sondern auch Hasen, Hennen,<br />

Meerschweinchen, junge<br />

Heidschnucken und Zwerggeissen.<br />

„Bitte über den Hag<br />

klettern“ scheinen die Tiere<br />

den Kindern zuzurufen,<br />

„schliesslich sind wir ja in einem<br />

Streichelzoo!“<br />

– 11 –<br />

Frühling 2011: Kräuter- und<br />

<strong>Erlebnis</strong>weg, Teufen<br />

Am Eggen Höhenweg gelegen<br />

stand und steht das <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> bei Wanderfreunden<br />

sehr hoch im Kurs. In Zusammenarbeit<br />

mit der Firma A.<br />

Vogel im Teufner Hätschen<br />

wurde vor eineinhalb Jahren<br />

eine weitere Attraktion eingeweiht.<br />

Ein halb- bis ganzstündiger<br />

Spaziergang führt vom A.<br />

Vogel Kräutergarten an diversen<br />

Pflanzen-Stationen vorbei<br />

zum neuen Kräutergarten<br />

beim <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>. Dieser<br />

dient natürlich auch als Lieferant<br />

für die <strong>Waldegg</strong>-Küchen:<br />

Chuchichrütli frisch gepflückt!<br />

Herbst 2011:<br />

<strong>Waldegg</strong>-Mandli-Weg<br />

„Do hätt de Herr Dörig aber<br />

emol fescht a üs Goofe tänkt!“<br />

Das war die einhellige Meinung<br />

der Dreikäsehochs, die<br />

als erste den Mandli-Weg mit<br />

seinen vielen Stationen vom<br />

Spielplatz und dorthin zurück<br />

unter die Füsse nahmen.<br />

Januar 2012:<br />

Das Ziträdli ist angeheizt!<br />

Lange tat sich Geheimnisvolles<br />

in der tiefen Baugrube hinter


dem Schnuggebock. In einem<br />

anfänglich nackten Gewölbe<br />

waren Nostalgiekünstler am<br />

Werk und bauten mit ursprünglichen<br />

Materialien und<br />

alten Handwerkstechniken ein<br />

weiteres <strong>Erlebnis</strong>-Schmankerl<br />

für Dörigs kleinen Appenzeller<br />

Kosmos, das Ziträdli. (So heisst<br />

ein traditionelles Ausserrhoder<br />

Guetsli, das wie ein hölzernes<br />

Zahnrad von einem Ziit,<br />

einer Uhr, aussieht.) So heisst<br />

nun auch die wunderschöne,<br />

feinschmeckige, urgemütliche,<br />

wohlige Holzofenbäckerei<br />

vom <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>, die<br />

auch gleich noch eine alte Kaffee-Röstmaschine<br />

beherbergt.<br />

Diese steigert die Feinschmeckigkeit<br />

des Ziträdlis<br />

noch. Was der erfahrene Holzofenbeck<br />

Christe alles aus dem<br />

neu gebauten, mehr als hundertfünzigjährigen<br />

Holzofen<br />

hervorzaubert! Da wird das<br />

Brot zur Delikatesse. Und wie<br />

freundlich die Bäckersgehilfin<br />

Anneli Gruppen empfängt<br />

und bewirtet, die sich im Kel-<br />

Höhenrestaurant, Tintelompe, Schnuggebock und Ziträdli im Sommer 2012.<br />

– 12 –<br />

ler hinter dem Ofen, gleich bei<br />

den Weinfässli, zu einem<br />

gemütlichen, brötigen Essen<br />

niederlassen!<br />

Das Ziträdli ist das fünfte, das<br />

neueste Restaurant unter dem<br />

<strong>Waldegg</strong>-Dach. Der Schnuggebock<br />

hat mittlerweile bereits<br />

gut elf Jahre auf den breiten<br />

Schultern hinter seinen massigen<br />

Hörnern. Er war, rückblickend<br />

darf das gesagt werden,<br />

ein Erfolg aus dem Stand.<br />

Und, schon nach kurzer Zeit,


Winter beim Ausflugsrestaurant <strong>Waldegg</strong>, circa 1950 .<br />

Winter beim <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>, Dezember 2009.<br />

– 13 –<br />

nach knapp einem Jahr, darf<br />

das Ziträdli das Gleiche ebenfalls<br />

von sich behaupten!<br />

Von der Puurebeiz<br />

zur führenden<br />

<strong>Erlebnis</strong>gastronomie<br />

1877 wurde im Bauernhaus auf<br />

der <strong>Waldegg</strong> eine Reifwirthschaft<br />

eröffnet. 1948 übernahmen<br />

Rosa und Sepp Dörig das<br />

Restaurant. Seit 1982 wird der<br />

Betrieb von Anita und Chläus<br />

Dörig geführt. Das sind 64<br />

<strong>Waldegg</strong>-Jahre der Familie<br />

Dörig, 30 Jahre davon in zweiter<br />

Generation. Es war in der<br />

Tat ein langer und intensiver<br />

Weg. Er führte von der einfachen,<br />

im Familien-Nebenerwerb<br />

betriebenen Puurebeiz<br />

zur weitherum bekannten Vorzeige-<strong>Erlebnis</strong>gastronomie<br />

mit<br />

heute circa 50 Beschäftigten.<br />

Anita und Chläus Dörig haben<br />

allen Grund, sich zu freuen.<br />

Die einzelnen Restaurants im<br />

<strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>, das Ziträdli,<br />

der Tintelompe, Tante Emmas<br />

Ladebeizli, der Schnuggebock<br />

und das Höhenrestaurant<br />

werden im hinteren Teil dieses<br />

Kalenders einzeln und detailliert<br />

portraitiert.


Aussensicht auf Dörigs <strong>Erlebnis</strong>gastgronomie<br />

Chäshörnli mit Zeitreise<br />

Der nachfolgende Text von Kaspar Enz erschien am 3. August 2012 in der Rubrik «wirtschaft<br />

ostschweiz» des St. Galler Tagblatts und der Appenzeller Zeitung. Er stellt eine momentane<br />

Sicht von aussen dar, und wird mit freundlicher Genehmigung des Verlags und des Autors in<br />

den <strong>Waldegg</strong> Kalender gerückt:<br />

Aus dem Ausflugsrestaurant<br />

<strong>Waldegg</strong> in Teufen hat Wirt<br />

Chläus Dörig eine kulinarische<br />

Zeitmaschine gemacht,<br />

und er baut weiter daran.<br />

Der Erfolg gibt ihm recht.<br />

teufen. «Eigentlich leben wir<br />

in einer verrückten Zeit», sagt<br />

Chläus Dörig. Per Internet ist<br />

Teufen ständig mit der weiten<br />

Welt verbunden, per Handy<br />

jedermann jederzeit erreichbar.<br />

Alles muss schnell gehen,<br />

weil es eben schnell geht,<br />

nicht wie früher.<br />

Rad zurückgedreht<br />

Davon ist im «Schnuggebock»<br />

wenig zu spüren. Nicht<br />

weil hier die Zeit stehengeblieben<br />

ist, seit Dörig ihn vor<br />

11 Jahren eröffnete. Er drehte<br />

sie zurück. Im «Schnuggebock»<br />

gibt es keine Cola und<br />

keine neumodischen Gerichte<br />

aus aller Welt, sondern Käse,<br />

Hörnli und Koteletts. Nach<br />

dem Essen müssen die Gäste<br />

das Geschirr zusammenstellen.<br />

Sonst wird es nicht abgeräumt.<br />

Und mit der Karte<br />

zahlen geht auch nicht, dafür<br />

kann man anschreiben. Da<br />

flattert dann zwar eine Rechnung<br />

ins Haus – klar, kaum<br />

einer geht so häufig ins Ausflugsrestaurant<br />

ob der Stadt<br />

wie einst Grossmutter in den<br />

Tante-Emma-Laden. Allerdings,<br />

den gibt es hier auch.<br />

Denn aus dem «Schnuggebock»<br />

ist Schritt für Schritt<br />

mehr als ein Ausflugsrestaurant<br />

mit nostalgischer Atmosphäre<br />

geworden. Es ist<br />

schon fast ein Dorf. Eine Post<br />

gibt es hier wie anno dazumal,<br />

den Laden, gar eine<br />

Schule, den «Tintelompe», wo<br />

sich ganze Gruppen unter der<br />

strengen Obhut eines Lehrers<br />

– 14 –<br />

in Schüler der 30er-Jahre hineinversetzen.<br />

Draussen weiden<br />

Ziegen und im Stall stehen<br />

Ochsen. Ganz wie in der<br />

guten alten Zeit eben.<br />

«Ob diese Zeit so gut war, sei<br />

dahingestellt», sagt Chläus<br />

Dörig. «Aber man hatte damalssichermehrZeit.»Um<br />

diealteZeitwiederzubeleben,<br />

nimmt es Dörig so genau wie<br />

möglich. Als er das Restaurant<br />

<strong>Waldegg</strong> um den<br />

«Schnuggebock» erweiterte,<br />

baute er ihn aus Holz von alten<br />

Bauernhäusern. Das Inventar<br />

besteht weitgehend aus<br />

originalgetreuen Stücken. Für<br />

die Bäckerstube «Ziträdli»,<br />

die neuste Erweiterung im<br />

Keller des «Schnuggebocks»,<br />

fand er einen Holzofen aus<br />

dem 19. Jahrhundert. «Das<br />

war ein Wagnis», sagt Dörig.<br />

«Junge Bäcker wissen ja nicht


mehr, wie man so einen Ofen<br />

benutzt.» Doch er hatte<br />

Glück: Er fand einen Bäcker,<br />

der schon seit 30 Jahren mit<br />

solchen Öfen arbeitet.<br />

Alte Dinge hätten ihn schon<br />

immer interessiert, sagt<br />

Chläus Dörig. Dass er aber<br />

nach den Originalen sucht für<br />

seinen «Schnuggebock», ist<br />

für ihn nicht eine Spinnerei,<br />

sondern ein Muss. Denn wer<br />

sein Restaurant mit so viel<br />

nostalgischem Inventar ausstattet<br />

wie er, der gerät schnell<br />

unter Kitsch-Verdacht. «Es ist<br />

kein Kitsch, wenn es echt ist»,<br />

entgegnet Dörig. Deshalb gibt<br />

es im «Schnuggebock» keine<br />

Rohre aus Kunststoff und keine<br />

WC-Bürste aus Plastik. «Es<br />

gibt immer einen, der drauskommt,<br />

auch wenn es nur einer<br />

von 200 Gästen ist.»<br />

Die Saat geht auf<br />

Und die Gäste kommen reichlich,<br />

um für ein paar Stunden<br />

in die Vergangenheit einzutauchen.<br />

Das kommt nicht<br />

von ungefähr, glaubt Chläus<br />

Dörig. «Ich habe lange gesät.»<br />

Die «<strong>Waldegg</strong>» hatte er schon<br />

vor 30 Jahren übernommen.<br />

Damals war es noch eines von<br />

vielen Restaurants auf einem<br />

Hügel mit schöner Aussicht<br />

im Appenzellerland. In den<br />

90er-Jahren begann er, Anlässe<br />

hier durchzuführen. Vor allem<br />

durch das Country Festival<br />

wurde die «<strong>Waldegg</strong>» bekannt.<br />

Beim ersten Mal, 1993,<br />

kamen die Bellamy Brothers,<br />

weitere Stars folgten, elfmal<br />

bis 2004. «Ich habe damit aufgehört,<br />

weil es unterdessen<br />

überall ringsherum Open Airs<br />

gab», sagt Chläus Dörig. Aber<br />

da lief der «Schnuggebock»<br />

schon auf vollen Touren, und<br />

Dörig machte sich daran, ihn<br />

regelmässig um neue Angebote<br />

zu erweitern. Die Ideen<br />

dafür suche er nicht gezielt.<br />

«Manchmal sitze ich mit meiner<br />

Frau nach Feierabend bei<br />

einem Glas Wein.» «Man<br />

braucht ein Gespür, um zu<br />

wissen, ob etwas funktioniert»,<br />

sagt Dörig. Sein eigenes<br />

liess ihn dabei kaum je im<br />

Stich. Es sei zwar nicht jede<br />

Idee so erfolgreich geworden<br />

wie gewünscht, sagt er. «Aber<br />

so richtig schiefgegangen ist<br />

noch nie etwas.» Aufs Gespür<br />

zu hören, das rät er auch Neulingen<br />

im Gastgewerbe. Wenn<br />

– 15 –<br />

man dort Erfolg haben will,<br />

müsse man Freude daran haben.<br />

«Und nie die Stunden<br />

zählen.» Ausserdem sei erfolgreiche<br />

Gastronomie ohne<br />

Ehefrau nicht möglich, widmet<br />

er Anita Dörig ein Kränzchen.<br />

Sie habe zum Erfolg<br />

massgeblich mit beigetragen.<br />

Es müsse nicht immer Event-<br />

Gastronomie sein. «Es gibt<br />

immer noch Beizen, wo es<br />

einfach harmoniert.» Gleichbleibende<br />

Qualität sei nötig,<br />

und Mut, was zu ändern,<br />

wenn es den Gästen langweilig<br />

werde. Langweilig ist es<br />

ihm selber nicht. Chläus<br />

Dörig glaubt zwar nicht, dass<br />

der Erfolg des «Schnuggebocks»<br />

ewig anhält. «Aber ich<br />

habe noch genug Ideen», sagt<br />

er und lacht. «So 20 Jahre mache<br />

ich schon noch weiter.»


Brauerei Locher AG · www.appenzellerbier.ch<br />

– 16 –


– 17 –<br />

Aus dem Appenzeller Kalender 2009


Advent<br />

Niemand will den Advent schlecht machen. Gott behüte.<br />

Aber alles war weiß Gott nicht Gold, was in unserer Erinnerung<br />

so glinzeled. Da war der Chlaus, der uns mehr ängstigte,<br />

als dass seine lumpigen Nöss und Manderiinli und<br />

Müüsli, die wir sowieso nicht gern hatten, uns erfeuten.<br />

Vom schielenden Sepp – er war in der Tat en choge Schlingel<br />

– erzählte man, der Chlaus habe ihn in den Sack gepackt<br />

und vom zweiten Stock die Treppe mit den scharfen<br />

Kanten heruntergeschleift. Wie der Bub vom Rindlewald,<br />

wo der Chlaus angeblich daheim war, wieder nach Hause<br />

gekommen war, wusste niemand. Wir wagten es nicht, ihn<br />

danach zu fragen. Seither war der Sepp nicht mehr der Gleiche<br />

und er soll weiterhin is Bett gsäächt haa.<br />

Verschlimmert wurde die Chlausezit noch dadurch, dass<br />

kurz vor dem Chlaus auch das Zeugnis kam. War dieses<br />

schlecht, konnte die Begegnung mit dem Chlaus nur noch<br />

schlechter werden. War das Zeugnis gut, war noch nicht gesagt,<br />

dass auch der Chlaus eine gute Laune hatte.<br />

Später kam er nicht mehr, weil er zu noodligs hatte, und<br />

wir stellten die Zeugnisse am Abend zwischen Fenster und<br />

Vorfenster, damit er sie wenigstens im Vorbeigehen anschauen<br />

konnte. Die Feigen und Datteln, die er daließ, wurden<br />

nicht alt. Die Kerne der ersten blieben uns zwischen<br />

den Zähnen stecken, die Dattelsteine landeten auch einmal<br />

auf dem Kanabee und die chliperigen Finger ebenfalls.<br />

Dann plangerten wir aufs Christchindli. Es wollte nicht<br />

werden. Der Adventskalender machte alles nur noch schlimmer.<br />

Die Lädeliöffnerei kam uns zunehmend kindisch vor.<br />

Die Bildchen dahinter waren jedes Jahr die gleichen, sodass<br />

wir die Lädeli schliesslich zu liessen oder höchstens<br />

noch vestoles hinter das letzte schauten.<br />

Rorate – Das war Aufstehen fast mitten in der Nacht. Das<br />

Anziehen der immerkratzenden grauen Strumpfhosen, der<br />

Skihosen, Skijacken und Skischuhe, die als Universalwinterhääss<br />

zu dienen hatten. Aus der Kammer direkt in die<br />

kalte schwarze oder weiße Nacht hinaus, auf den autoleeren<br />

Kirchenweg. Nach zwanzig Minuten Fußmarsch nahm<br />

uns die warm erleuchtete Kirche in ihren großen, bergenden<br />

Bauch auf. Darin der einzigartige, unvergessliche Ge-<br />

- 18 -<br />

glinzele = glänzen<br />

Manderiinli = Mandarinen<br />

Müüsl sli = Sch choko koladen-<br />

Mäuse, gefüllt mit einer<br />

Zucke ckermasse sse<br />

en ch choge Sch chlingel = ein<br />

ausg sgemach chter Lausb sbub<br />

Rindlewald = Rheintaler<br />

Wa Wald; ausg sgedehnter Wa Wald<br />

zwisch schen Eggerst standen<br />

und dem Rheintal<br />

Is Bett sä sääch che = bettnässse<br />

sen<br />

noodligs haa = viel zu tun<br />

haben<br />

Kanabee = Kanapee, Diwan<br />

ch chliperig = kl klebrig<br />

plangere = si sich ch se sehnen<br />

vest stoles = im Verborgenen


uch, der gleichzeitig Geschmack war, mit Zunge und Nase<br />

genossen und hineingezogen werden konnte in den leeren<br />

Magen und die oft noch schlotternden Knochen: ein<br />

Gemisch aus kaltem Weih- und Kerzenrauch, aus abgestandenem<br />

Stallgeruch und dem Nüechtele des Kirchenbodens.<br />

Und in alles hinein brauste die Orgel, wirbelte und<br />

jauchzte, bis es dem einen oder der anderen gschwonde<br />

ischt: , , . Wir sangen<br />

in der Tat mit voller Freude und am liebsten hätten wir<br />

nicht nur , sondern richtig zauered. Bei<br />

kamen uns die schwarzen<br />

Gewitterwolken über dem Himmelberg in den Sinn.<br />

Das Lied müsste doch auch beim Heuen funktionieren!?<br />

An jedem Seitenaltar ein Kapuzinerpater mit seinem Ministranten;<br />

jeder für sich und gleichsam mit den anderen<br />

um die Wette Messe lesend, ab und zu ein Flüstern zum<br />

Himmel und eine stumme Gebärde zum Gottesvolk. Uns<br />

sollte die Eile recht sein. Dann zogen wir, immer noch im<br />

Schutze der Nacht, streitend und keifend heim. Da ein zufällig<br />

ins Ziel fliegender Schneeball, dort eine Hausglocke,<br />

auf die wir im Vorbeihuschen drückten (mit einer<br />

Haampfele Schnee konnte man dem Druck zusätzlich Dauerhaftigkeit<br />

verleihen). Das anschließende Morgenessen<br />

schmeckte nie besser als zur Roratezeit.<br />

Schon am Vesper waren wir am Ende unserer kindlichen<br />

Kräfte und zu fuul, um ins Bett zu gehen. Es blieb der Mutter<br />

nichts anderes übrig, als uns dorthin zu befördern. Das<br />

war dann die totale Adventsstimmung -- <br />

Roland Inauen<br />

Mit Advent gastiert Roland Inauen,<br />

Kurator des Museums Appenzell,<br />

zum fünften Mal mit Erinnerungen<br />

an seine Kindheit in Innerrhoden<br />

bei uns im <strong>Waldegg</strong> Kalender.<br />

Diese Episode stammt wiederum<br />

aus seinem Büchlein "Charesalb<br />

ond Chlausebickli" und entspricht<br />

in der grafischen Darstellungvonneuemjenerindervon<br />

– 19 –<br />

nüech chtele = nach ch Feuch chtigke<br />

keit und Sch chimmel riech<br />

chend<br />

gsch schwonde isch scht = ohnmäch<br />

chtig geworden ist st<br />

zaure = jauch chzen<br />

Haampfle = Handvoll<br />

fuul = faul<br />

der Edition Ostschweiz liebevoll<br />

gestalteten Broschüre. Zudem passt<br />

sie wunderbar zur Jahreszeit, die<br />

der vorliegende <strong>Waldegg</strong> Kalender<br />

abdeckt.<br />

Charesalb ond Chlausebickli<br />

66 Seiten, Fr. 24.–, VGS Verlagsgemeinschaft,<br />

St.Gallen. Im Buchhandel.


Aus dem Appenzeller Kalender 1914


Die traditionelle Weihnachtskrippe im <strong>Waldegg</strong>-Stall<br />

Die Heiligen Drei Könige kommen wieder<br />

Ja,weitwegvonhierimMorgenland<br />

werden sie sich wieder<br />

auf die Reise zu uns machen.<br />

Denn auch in diesem Advent<br />

wird im Stall vom <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> wie seit einigen Jahrengewohntdieganzbesondere,<br />

beliebte Weihnachtskrippe<br />

aufgebaut.<br />

Natürlich stehen, wie bei jeder<br />

Krippe, Maria und Josef mit<br />

dem Christkind im Mittelpunkt.<br />

Und genauso gehören<br />

auch die Tiere dazu: der Esel,<br />

der Ochse, die Schafe. Und die<br />

sind bei uns etwas ganz Spezielles,<br />

sie sind nämlich aus Fleisch<br />

und Blut. Unsere Heid-<br />

schnucken, die drei Ochsen<br />

und die beiden <strong>Waldegg</strong>-Esel<br />

bilden zusammen den perfekten<br />

Hintergrund unseres Weihnachts-Sujets.<br />

Und dazu<br />

riecht’s nach richtigem Heu,<br />

schliesslich befinden sich die<br />

Tiere und die Krippenfiguren<br />

in einem richtigen Stall. Und<br />

auch aus dem Glühwein-Glas<br />

steigt ein feiner Duft.<br />

Ein Besuch in der <strong>Waldegg</strong>-<br />

Weihnachtskrippe ist die perfekte<br />

Einstimmung auf den Advent.<br />

Lassen Sie sich, liebe Gäste,<br />

diese speziellen Momente<br />

nicht entgehen und bestellen<br />

– 21 –<br />

SiefürIhreLiebenauchindiesem<br />

Dezember einen Weihnachts-Apéro<br />

beim Christkind<br />

und seinen Tieren. Was für Sie<br />

ein besinnliches Vergnügen<br />

sein wird, dient dazu auch<br />

gleich noch einem guten<br />

Zweck. Ein schöner, aufgerundeter<br />

Teil der Einnahmen geht<br />

auch heuer wieder an die Aktion<br />

OHO: Ostschweizer helfen<br />

Ostschweizer. Reservationen<br />

zum <strong>Waldegg</strong>-Weihnachts-<br />

Apéro mit Glühwein, Punsch<br />

und Chäsfladenbrot nehmen<br />

unsere Büro-Weihnachtsengel<br />

unter der Telefonnummer<br />

071 333 12 30 gerne entgegen.


Bim Baze-Schii..eli gehts<br />

en Blätsch<br />

Schpiel- ond Schriibware<br />

Ledezüg • Däche<br />

Chreschtbommwa<br />

Füüwech ond alls<br />

fö e Losi<br />

„ossed Heuwette<br />

ond tüeri<br />

Schneeballe“<br />

Gartenpflege Kuratli<br />

Gartenbau<br />

Sträucher<br />

Rasen<br />

Winterdienst<br />

– 22 –<br />

Rabatten<br />

Bäume Kompost<br />

Hanspeter Kuratli 9062 Lustmühle-Teufen 071 333 35 32 078 697 94 34<br />

kuratli.gartenpflege@gmx.ch


Aus dem Häädler Kalender 1976


Singe, wem Gesang gegeben<br />

1. Wetsch öppis erläbe, chum is Appezellerland,<br />

Do pflägt me no s Bruchtum, s isch wiet ume<br />

bekannt.<br />

Idere<strong>Waldegg</strong>zTüüfe,dochertmegärni.<br />

S isch gmüetlich und lässig för Gross ond för<br />

Chli.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs i de<br />

<strong>Waldegg</strong>, do isch’s halt eso.<br />

2. Öb urchig und gmüetlich oder festlich feudal,<br />

Bi Dörigs fendsch alles, s isch eifach genial.<br />

Muesch nöd lang studiere, mach Dich uf de<br />

Wäg.<br />

Tu-nes Tischli reserviere, wersch gseh, do<br />

bliebsch zwäg!<br />

Seit einiger Zeit präsentiert<br />

der <strong>Waldegg</strong> Kalender an<br />

dieser Stelle Texte populärer<br />

Lieder, damit Sie, liebe<br />

Gäste, mitsingen können,<br />

wenn unsere Jodlerin Käthy<br />

Zieri Sie im Schnuggebock<br />

oder anderswo im <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> dazu animiert.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs i de<br />

<strong>Waldegg</strong>, do isch’s halt eso.<br />

– 24 –<br />

Nun hat Käthy vor lauter Freude<br />

an dem, was sie mit Ihnen<br />

zusammen erlebt, einige Strophen<br />

eines <strong>Waldegg</strong>-Liedes gedichtet.<br />

Die Melodie kennen Sie<br />

bestimmt, sie ist ganz einfach.<br />

Also,singenSiedochnachHerzenslust<br />

mit, Sie dürfen ruhig<br />

auchschunkeln, wennesheisst<br />

„<strong>Waldegg</strong> Lied, zwei drei...!“<br />

3. Hesch es Fäscht, seis es Hochzig, Geburtstag,<br />

Bankett,<br />

Bi Dörigs fendsch alles, was Dis Herz grad<br />

gärn wett.<br />

E tolli Überraschig, die wartet uf Di, Wenn<br />

Du fiersch Din Geburtstag, chom eifach verbi.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs i de<br />

<strong>Waldegg</strong>, do isch’s halt eso.<br />

4. Will’sch erläbe, wies gsi isch vor über 60 Johr:<br />

Im nostalgische Schnuggebock chunt’s Dir<br />

grad so vor.<br />

I de Stube, i de Chochi, im Schloff und im Stall:<br />

Chom go luege, tues gnüsse, urchigs<br />

Bruchtum überall.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs im<br />

Schnuggebock, do isch’s halt eso.


5. Häsch Durscht, gosch in Chäller im Grosi<br />

sim Hus,<br />

Do isch es de Bruch, suechs Din Wy sälber<br />

us.<br />

Am Fritig wird gchäset, do bisch au debei.<br />

S wird zeiget wies gmacht wird i der Alp-<br />

chäserei.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs<br />

im Schnuggebock, do isch’s halt eso.<br />

6. Am Samschtig isch Stimmig, bi Musig ond<br />

Gsang. Do chasch Di verwiile, de ganz<br />

Obig lang.<br />

Denn gits au no „action“, verrote wird nüt.<br />

De Jock de macht Gspass för sämtlichi<br />

Lüüt.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bi Dörigs<br />

im Schnuggebock, do isch’s halt eso.<br />

7. Im Stall uss hät’s Tierli, gang lueg sie Der a.<br />

Währschafts vom Puur und feins Z’trinke<br />

chasch ha.<br />

Möchtsch ruhigi Stunde erläbe mit Dim<br />

Schatz,<br />

Schicksch d Goofe in Garte uf de Chin-<br />

derschpielplatz.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bim Chläus<br />

und de Anita, do isch’s halt eso.<br />

– 25 –<br />

8. Im Schuelzimmer isch’s luschtig, halt wie‘s<br />

früehner isch gsi.<br />

Chasch fein esse, viel lerne und Spass ha<br />

derbi.<br />

Im Ziträdli wird bache, chasch’s bueche für<br />

Dini Gäscht.<br />

Es feins Esse mit Überraschig, es nostalgisches<br />

Fäscht.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, bim Chläus<br />

und de Anita, do isch’s halt eso.<br />

9. Ob Geburtstag, Bankett, Gourmet-Menü<br />

im Saal,<br />

Egal was för en Alass, als Gascht häsch Du<br />

d Wahl.<br />

Sönd willkomme, chönd zuenis, händ’s<br />

gmüetlich mitenand.<br />

Bi Dörigs i de <strong>Waldegg</strong> im Appezellerland.<br />

Fididrulla, fidirulla, fidirulla, fidiro, de Chläus<br />

und d Anita, sie freued sich scho.


Vorspeisen<br />

Bauernsalat Fr. 9.—<br />

mit Grosis geheimer Salatsauce<br />

Vrenelis würziger Zwiebel-Gemüsefladen Fr. 10.50<br />

Frischkäse aus unserer Käserei Fr. 10.50<br />

mit Köbis Randensalat<br />

Hauptspeisen<br />

Appenzeller Schmaus Fr. 38.50<br />

Chäshörnli, Siedwurst, Appenzeller Schnitzel, Pouletbrüstchen,<br />

Beinschinken und Apfelmus<br />

Appenzeller Schnitzel mit Chäshörnli und Apfelmus Fr. 33.50<br />

gefüllt mit Siedwurstbrät und Mostbröckli<br />

Appenzeller Siedwurst Fr. 28.50<br />

mit Chäshörnli und Apfelmus<br />

Appenzeller Chäshörnli mit gehacktem Rindfleisch Fr. 27.50<br />

und Apfelmus<br />

Kalbsgeschnetzeltes an Waldpilzsauce Fr. 36.50<br />

mit hausgemachten Nudeln und Tagesgemüse<br />

Grosis Hackbraten Fr. 32.50<br />

mit Kartoffelstock und Tagesgemüse<br />

Joggelis Metzgetetopf Fr. 29.50<br />

Beinschinken, Kesselfleisch, Schweinswürstchen, Sauerkraut und Salzkartoffeln<br />

Zarte Rehschnitzel an Waldpilzsauce Fr. 38.50<br />

mit Spätzli und Herbstgemüse<br />

Bauernpfanne mit Salat Fr. 30.50<br />

Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen,<br />

Schweinefleisch, gebratenes Ei und Gemüse<br />

– 26 –<br />

Speise


karte<br />

Grosis fleischlose Gerichte<br />

Gebratenes Forellenfilet Fr. 32.—<br />

mit Zitronenbutter, Ofenreis und Tagesgemüse<br />

Vrenelis Omelette Fr. 26.50<br />

gefüllt mit Frischkäse und Gemüsestreifen<br />

Appenzeller Chäshörnli Fr. 25.50<br />

mit Apfelmus<br />

Kalbsgeschnetzeltes Fr. 29.50<br />

an Waldpilzsauce<br />

mit Nudeln und Tagesgemüse<br />

Grossvaters Fr. 8.50<br />

gebrannte Creme<br />

Emmelis frischer Fr. 10.—<br />

Fruchtsalat mit Rahm<br />

Rotwein – Fr. 8.50<br />

Zwetschgenkompott<br />

mit Griessköpfchen<br />

Kleinere Gerichte<br />

Desserts<br />

– 27 –<br />

Appenzeller Schnitzel Fr. 29.50<br />

mit Chäshörnli und Apfelmus<br />

Röslis Riesenmeringues Fr. 6.50<br />

mit Rahm<br />

Appenzeller Fr. 6.50<br />

Dörrbirnenfladen<br />

mit Rahm<br />

Bertas Schoggikuchen Fr. 6.50<br />

mit Rahm


Flaschenwein<br />

im Schnuggebock<br />

Stünde im Schnuggebock eine<br />

Stüva Grischuna statt einer Appenzeller<br />

Stube, befände sich<br />

beim Abgang zu Toilette, Keller<br />

und Alpkäserei natürlich ein<br />

Stägafässli.<br />

Neben dem offenen Wein, der im<br />

Schnuggebock an den Tisch gebracht<br />

wird, birgt sein Keller<br />

auch ohne Stägafässli einige Flaschen,<br />

für die es sich lohnt, dort<br />

hinunter zu steigen. Allerdings<br />

stammen diese wie früher aus der<br />

europäischen Nachbarschaft und<br />

nicht aus Übersee, denn Weine<br />

von so weit her zu holen, war in<br />

den Jahren, in denen der Schnuggebock<br />

„spielt“, nicht üblich.<br />

Suchen Sie, lieber Gast, Ihren<br />

Flaschenwein selbst aus dem<br />

Kellerregal und stärken Sie sich<br />

fürs Treppensteigen mit einem<br />

Glas Most vom Fass.<br />

Oben angelangt übergeben Sie<br />

bitte Ihre Flasche Ihrer Serviertochter<br />

oder Ihrem Kellner.<br />

Man wird sie gerne für Sie öffnen<br />

und Ihnen den feinen<br />

Tropfen kredenzen.<br />

Prosit! Wohl bekomms!<br />

Getränkekarte<br />

Offenausschank 2dl 3dl 5dl 1l<br />

Weisswein<br />

Fendant 8.30 20.50<br />

Rotwein<br />

Rheintaler Cuvée 8.60 21.50<br />

Pinot noir, Cabernet Dorsa<br />

Appenzeller Mineral 3.80 5.40 9.—<br />

Halb - Halb (Fruchtgetränk) 4.— 5.50 9.50<br />

Citro 4.— 5.50 9.50<br />

Süssmost 4.— 5.50 9.50<br />

Saft vom Fass 4.20 5.90<br />

Naturtrüb Quöllfrisch 4.20 5.90<br />

Schnuggebock Bier 4.20 5.90<br />

Vor em Esse 2cl 4cl<br />

Appenzeller Alpenbitter, Cynar, Campari,<br />

Martini weiss 6.50<br />

Noch em Esse<br />

es Abihäberli 5.— 8.—<br />

Appenzeller Malz-Schnaps 9.—<br />

Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass 5.50 10.—<br />

Fraue-Kafi 4.—<br />

Manne-Kafi 5.70<br />

Schnuggebock-Kafi oder Biberflade-Kafi 8.50<br />

Ovo / Schokolade 4.20<br />

Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee,<br />

Lindenblütentee, Kamillentee 4.—<br />

– 28 –


Auf dieser Seite werden traditionell Mitglieder des <strong>Waldegg</strong>-Teams vorgestellt. Dies<br />

symbolisch als Dank von Anita und Chläus Dörig an alle, die durch ihren Einsatz<br />

den Erfolg vom ERLEBNIS WALDEGG erst möglich machen.<br />

Fabienne Büchel<br />

hantierte schon als kleines<br />

Mädchen gern in der Küche.<br />

Nach den Schulen in Oberriet<br />

und Montlingen war die Kochlehre<br />

im Restaurant Pelago in<br />

Rorschach eine logische Folge.<br />

Danach absolvierte sie eine erste<br />

Wintersaison in Klosters, arbeitete<br />

einen Sommer lang als<br />

Magenbrotverkäuferin auf<br />

Jahrmärkten und kam im letzten<br />

Mai nach einem weiteren<br />

Winter in Klosters in die Küche<br />

des Höhenrestaurants. Sie hatte<br />

das Stiftebeizli besucht und war<br />

von der <strong>Waldegg</strong> spontan begeistert.<br />

"Langweilig wird es<br />

uns hier nie"! Babysitting und<br />

Badminton sind ihre Lieblingshobbies.<br />

Pascal Staub<br />

fand nach einigem Herumschnuppern<br />

schliesslich zum<br />

Servicefach. Dazu kam die<br />

Bar-Fachschule. "So, jetzt<br />

stimmt‘s," sagt er heute. Pascal<br />

stammt aus Bottighofen im<br />

Thurgau. Dort und in Kreuzlingen<br />

absolvierte er die Schulen.<br />

Nach dem Lehrabschluss<br />

jobbte er kurz in Österreich<br />

und suchte sich dann im Internetseineerste"richtige"Stelle<br />

und fand sie hier bei uns. Seit<br />

Ende letzten Jahres "gefällt es<br />

ihm hier mega, weil wir ein<br />

tolles Team sind und immer<br />

etwas läuft. Besonders gern arbeitet<br />

er im Garten." In der<br />

Freizeit wandert er, schwimmt<br />

und spielt Tischtennis.<br />

– 29 –<br />

Amanda Walder<br />

stammt "am meisten aus dem<br />

Züribiet", und ein bisschen<br />

vonüberall."Ichversuchte,im<br />

ServiceguteStellenzukriegen,<br />

aber ohne Lehrabschluss<br />

fand ich Nichts. Darum entschloss<br />

ich mich, ihn nachzuholen".<br />

Dank eines Essensgutscheins<br />

fand sie auf die <strong>Waldegg</strong><br />

und sah zur gleichen Zeit<br />

im Internet, dass eine<br />

Lehrstelle offen war. "Ich freue<br />

mich, dass mir Dörigs nun die<br />

Chance geben." Es gefalle ihr<br />

hier sehr gut, vor allem wegen<br />

der vielen Tiere rund ums<br />

Haus. Kunststück, denn nebst<br />

ihren Rennmäusen verwöhnt<br />

sie zu Hause nicht weniger als<br />

fünf Büsis.


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Elisabeth Bosshard-Graf<br />

Gremmstrasse 14<br />

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Alpenheim – die Pension im<br />

typischen Appenzeller Holzhaus,<br />

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Sie bei uns einen geruhsamen<br />

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Familie Herbert, Laure & Arnaud Sidler, CH-9042 Speicher/AR


Nach der Kunstausstellung in den Schnuggebock<br />

Peter Eggenberger<br />

Eben hatten wir uns an den<br />

gedeckten Tisch gesetzt, als das<br />

Telefonzuläutenbegann.Rosmarie<br />

begab sich ins Nebenzimmer.<br />

"Fritz, so eine Überraschung!<br />

Weisst du, wer angerufen<br />

hat? Nein, du kannst es<br />

nicht wissen", freute sich meine<br />

Gattin wenig später.<br />

"Erinnerst du dich noch an<br />

Jack Miller? Er hat…" Ich unterbrach<br />

meine sichtlich in<br />

Fahrt gekommene bessere<br />

Hälfte mit dem Einwand, dass<br />

wir weder Verwandte noch Bekannte<br />

in England oder Amerika<br />

hätten und folglich niemanden<br />

mit diesem Namen<br />

kennen würden. "Nicht Ame-<br />

– 31 –<br />

Illustration Kurt Metzler


ika und nicht England, mein<br />

Lieber. Aber du erinnerst dich<br />

sicher noch an Familie Müller,<br />

unsere früheren Nachbarn."<br />

Aha, Müllers… Erich und seine<br />

geschwätzige Frau waren<br />

mir in fast zu guter Erinnerung.<br />

Die Familie zügelte dann<br />

ziemlich überstürzt in die nahe<br />

Stadt, nachdem unser<br />

Quartierverein ihm die Unterstützung<br />

als Gemeinderatskandidat<br />

versagt hatte. "Gut,<br />

aber wer soll dieser Jack sein?"<br />

wunderte ich mich. "Natürlich<br />

ihr Sohn Jakob oder Köbeli,<br />

wie sie ihn damals nannten",<br />

wurde ich belehrt. "Er betätigt<br />

sich heute als Künstler und<br />

verkehrt in gehobenen Kreisen,<br />

so dass sich eine Änderung<br />

des doch recht gewöhnlichen<br />

Namens ganz einfach<br />

aufdrängte."<br />

Eigentlich hatte ich den von<br />

seinen Eltern verhätschelten<br />

Bub nur als Versager in Erinnerung:<br />

Wiederholung eines<br />

Primarschuljahres, Abbruch<br />

der Lehre, kurzes Gastspiel im<br />

Gymnasium und für einige<br />

Monate unbrauchbarer Hilfsarbeiter<br />

in einer Gärtnerei.<br />

Und jetzt soll er Künstler sein?<br />

Rosmarie schien meine Gedanken<br />

erraten zu haben. "Seine<br />

Mutter hat glaubwürdig betont,<br />

dass Jack den Weg auf seine<br />

Weise gemacht habe. Jedenfalls<br />

findet am Hauptsitz der<br />

St. Galler Kantonalbank eine<br />

grosse Ausstellung statt, zu der<br />

wir herzlich eingeladen sind."<br />

"Aber doch nicht so", entsetzte<br />

sich meine Frau, als ich am<br />

Samstag aus dem Schlafzimmer<br />

trat. "Denk bitte an das<br />

noble Vernissagepublikum.<br />

Zieh doch die grüne Jacke und<br />

eine passende Krawatte an."<br />

Murrend fügte ich mich, um<br />

beim Eintreffen in der Stadt<br />

festzustellen, dass ich in meinen<br />

alten Klamotten weit besser<br />

zu den übrigen Besuchern<br />

in Pullovern, Schlabberhosen,<br />

Gesundheitssandalen und<br />

Arafat-Tüchern gepasst hätte.<br />

Mit einem überlauten "Hello,<br />

how are you? Nice to see you,<br />

herzlich willkommen!” stürzte<br />

sich ein junger Bursche mit<br />

Pickelgesicht, Pferdeschwanz,<br />

Nasenpiercing und Halstattoo<br />

auf uns zu. Tatsächlich, er<br />

wars, Jakob oder eben Jack, der<br />

uns dann seinen strahlenden<br />

– 32 –<br />

Eltern überliess, die uns fast<br />

mit Gewalt zu den bilderbehangenen<br />

Stellwänden zerrten.<br />

Dann aber forderte eine<br />

in die Mitte des Raums getretene<br />

Gestalt mit Wollkäppchen,<br />

Nickelbrille und Dreitagebart<br />

unsere vollste Aufmerksamkeit.<br />

"Liebe Kunstfreunde. Herzlich<br />

willkommen zur Ausstellung<br />

‚Transzendente Visionen’ von<br />

Jack Miller. Bereits in den frühsten<br />

Jugendjahren liess unser<br />

in einem förderlichen psychosozialen<br />

Umfeld aufgewachsener<br />

Künstler ausserordentliches<br />

Talent erkennen. Seine<br />

durch eine erstaunliche Dichte<br />

und Tiefe bezüglich Formen<br />

und Farben auffallenden Kindergartenzeichnungen…"<br />

liessen den gebildeten Herrn<br />

weiterschwadronieren und bewegten<br />

uns unauffällig zum<br />

Tisch mit vollen Gläsern und<br />

einladenden Häppchen. Nachdem<br />

wir uns diskret zugeprostet<br />

hatten, wandten wir uns<br />

wieder dem weitere Schwülstigkeiten<br />

von sich gebenden<br />

Redner zu, der Köbeli über den<br />

grünen Klee lobte. "…Die mit<br />

wagemutigem Pinselstrich ge-


schaffenen Kreativformen<br />

überzeugen durch futuristische<br />

Brillanz und kristallklare<br />

Aussagekraft, ohne dass die individuelle<br />

Interpretation des<br />

geneigten Betrachters auch<br />

nur die geringste Einschränkung<br />

erführe. Im Interesse eines<br />

optimalen Kunstgenusses<br />

ist dringendst empfohlen, die<br />

vomKünstlerinanspruchsvoller<br />

‚position couchée’ geschaffenen<br />

Werke vorzugsweise<br />

mit nach rechts geneigtem<br />

Kopf ausgiebig zu geniessen."<br />

Nun drängte alles mit schräger<br />

Kopfhaltung zu den Bildern.<br />

Während ich auf die Preisschilder<br />

mit vierstelligen Zahlen<br />

schielte, war Rosmarie in<br />

die Betrachtung eines besonders<br />

auffälligen Bildes mit einem<br />

Durcheinander von ausgezogenen<br />

und gestrichelten<br />

Linien vertieft. "Das erinnert<br />

mich an den Schnittmusterbogen<br />

meines Hochzeitskleides.<br />

Das sollten wir eigentlich kaufen.<br />

Zur Erinnerung…", flüsterte<br />

sie mir ins Ohr. Ich<br />

winkte ab und marschierte<br />

zielstrebig in Richtung Ausgang.<br />

Den Abend beschlossen<br />

wirimgemütlichenSchnugge-<br />

bock, wo wir uns Währschaftes<br />

aus Küche und Keller zu<br />

Gemüte führten und die bodenständige<br />

Atmosphäre genossen.<br />

Das Kunsterlebnis war<br />

übrigens auch für die Ärzte<br />

von grosser Nachhaltigkeit,<br />

wurdendochderenPraxenin<br />

den folgenden Tagen von auffallend<br />

vielen Patienten mit<br />

Genickstarre aufgesucht…<br />

– 33 –<br />

Bücher und CD’s von Peter<br />

Eggenberger mit vergnüglichen<br />

Kurzgeschichten (Neu:<br />

"Vo Tökter ond Luusbuebe")<br />

sowie die beiden Krimis<br />

"MordinderFremdenlegion"<br />

und "Tod eines Wunderheilers"<br />

sind im Meiers<br />

Chrom-Egge im <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> erhältlich.<br />

Geschenke, Mitbringsel, Souvenirs<br />

Hausgemachte Konfitüren und Apfelringli, Honig,<br />

Meringues, Zockerbölle, Appenzeller Rahm-Likör und<br />

Alpenbitter, Schnäpse, Pantli, Andenken vom Sennensattler,<br />

Bücher und noch viel mehr Chrom.


Den richtigen Betrieb können<br />

Sie in Appenzell besichtigen.<br />

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Öffentliche Führungen von April<br />

bis Oktober jeden Mittwoch um 10 Uhr.<br />

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Gruppen à mindestens 10 Personen<br />

jederzeit. Dauer ca. 1¹⁄2 Std.<br />

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Aus dem Appenzeller Kalender 1909


Willkommen im Ziträdli!<br />

Die uralte, neu aufgebaute Holzofenbäckerei mit<br />

Gruppenspass beim selberbacken und essen<br />

Liebe Gäste<br />

Die Ziträdli genannte uralte,<br />

neue Holzofenbäckerei ist<br />

nach Schnuggebock, Tintelompe<br />

und Tante Emmas Ladebeizli<br />

die neueste Attraktion<br />

im Kanon der <strong>Waldegg</strong>-<strong>Erlebnis</strong>gastronomie.<br />

Auch hier<br />

steht feine Kost, Gemütlichkeit,<br />

Nostalgie, Fröhlichkeit<br />

und gemeinsames Zusammen-Höcklen<br />

im Mittelpunkt.<br />

Dass man in einer Bäckerei<br />

Brötigs einkauft, das wussten<br />

Sie natürlich schon. Aber Zusammen-Höcklen?<br />

Im Ziträdli<br />

kann man’s ganz probat!<br />

– 36 –<br />

Der Ziträdli-Holzofen steht in<br />

zwei getrennten Räumen. Vorne,<br />

dort wo die Teiglinge in den<br />

heissen Schlund geschossen<br />

werden, präsentiert sich der Fabrikationsraum<br />

vom Ziträdli-<br />

Beck mit den alten Maschinen.<br />

Zwischen ihnen und dem<br />

Ofen befindet sich die alte


Verkaufstheke, die aus einer<br />

aufgelösten Bäckerei im Bündnerland<br />

stammt. Dahinter ragt<br />

der runde Broständer vom Boden<br />

bis zur Decke. Ursprünglich<br />

war das Ziträdli als neuer<br />

Anziehungspunkt für die Gastronomie<br />

gedacht, als weiterer<br />

Grund, für Speis‘ und Trank<br />

ins <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> zu kommen.<br />

Inzwischen hat sich die<br />

Bäckerskunst vom Ziträdli-<br />

Chreste aber bei so vielen<br />

Liebhabern eines herzhaften,<br />

feinschmeckigen, kräftigen<br />

Brotes herumgesprochen, dass<br />

sie jeden Tag extra den Weg<br />

auf die <strong>Waldegg</strong> unter die Füsse<br />

oder unter die Räder nehmen.<br />

Bereits hat Chreste durch<br />

Markus Verstärkung erhalten.<br />

Aber eben: Im Ziträdli können<br />

Gruppen von 15 bis 40 Personen<br />

auch zu einer zünftigen<br />

Mahlzeit zusammenkommen.<br />

Denn im zweiten, hinteren<br />

Raum befindet sich die Ofenbeiz.<br />

Dort im Kerzenlicht zu<br />

sitzen ist eine ganz spezielle<br />

– 37 –<br />

Erfahrung. Der eigentliche<br />

runde Ofen strahlt eine wohlige<br />

Wärme ab. Und die alte<br />

Kaffeeröstmaschine, die gleich<br />

nach der schmiedeisernen Tür<br />

zur Bäckerei steht, bildet eine<br />

imposante und ungewohnte<br />

Kulisse. Auch sie steuert ihren<br />

Teil zum verführerischen<br />

Duftbouquet im Ziträdli bei.<br />

Nicht verschweigen werden<br />

soll zudem eine weitere steinalte<br />

Tür, hinter der sich der geheimnisvolleZiträdli-Weinkeller<br />

verbirgt.


Ein Abend im Ziträdli<br />

Ziträdli-Beck Chreste und Anneli,<br />

seine charmante Bäckersmagd,<br />

können telefonisch unter<br />

071 333 12 30 erreicht werden.<br />

Dazu sei allen Gruppen<br />

geraten, die einen feinen Zmittag<br />

oder Znacht im Ziträdli erleben<br />

wollen. Man muss aber<br />

die Ankunftszeit ganz genau<br />

abmachen (und einhalten!),<br />

damit auch alles parat ist,<br />

wenn man dann bei den Beiden<br />

eintrifft. Einen Holzofen<br />

kann man nicht einfach auf<br />

Knopfdruck etwas wärmer<br />

stellen oder gar einschalten!<br />

Wenn eine Gruppe zu spät<br />

kommt, dann kann ihr das<br />

Gleiche passieren, wie jüngst<br />

einigen Plampis:<br />

Den ganzen Tag über hatte alles<br />

geklappt im Ziträdli. Der<br />

Ofen hatte sich exakt so benommen,<br />

wie es Chreste gern<br />

hat. Ganz heiss nach dem Anfeuern<br />

und Abbrennen des<br />

tännigen Holzes, ganz heiss<br />

noch nach dem Herausnehmen<br />

der Glut. In der heissesten<br />

Phase kamen zuerst die<br />

grossen Ruchbrot-Laibe in den<br />

Ofen, dann die kleineren Spe-<br />

zialbrote, schliesslich, bei abnehmender<br />

Temperatur, das<br />

Kleingebäck. Die Leute hatten<br />

einen Schinken im Brotteig<br />

bestellt, dazu ein reiches Salatbuffet<br />

und einen Becken-Dessert.<br />

Aber sie trafen verspätet<br />

ein. Zwar hatten Anneli und<br />

Chreste ihre Vorbereitungen<br />

exakt gemacht, aber der Zeitplan<br />

war durcheinander. Anneli<br />

begrüsste die Leute trotzdem<br />

ganz freundlich. Sie führte<br />

sie an die Tische in der<br />

Ofen-Beiz. Allerdings musste<br />

sie dann sofort Chreste in der<br />

Backstube helfen, den Zeitplan<br />

wieder auf die Reihe zu kriegen.<br />

Als erstes hat sie einen<br />

Gast gebeten, doch das Amt<br />

des Kellermeisters zu übernehmen.<br />

Der hat dann gleich Roten<br />

und Weissen ausgeschenkt,<br />

der Apéro war blitzartig gut<br />

unterwegs. Es dauerte nicht<br />

lange und Anneli bat wieder<br />

um Hilfe: Chreste musste den<br />

Ofen nochmals einheizen. Wie<br />

konnte er da den Dessert richten!?<br />

Also bat Anneli die Gäste,<br />

dies gleich selbst zu übernehmen.<br />

Der Wein hatte die letzte<br />

Furcht bei Allen genommen<br />

und sogleich wurden Äpfel<br />

entkernt und Teigli ausgerollt.<br />

– 38 –<br />

Diese wurden dann den Äpfeln<br />

als Pyjama angezogen.<br />

Nach dem Abricotieren kennzeichnete<br />

Jede und Jeder den<br />

selbstgemachten Dessert. Sie<br />

wurden auf ein Blech gelegt.<br />

Chreste konnte dann dieses in<br />

den Ofen schieben, denn unterdessen<br />

hatte er dort drin<br />

wieder genügend Wärme,<br />

dass er auch den Schinken im<br />

Brotteig bereits herausgenommen<br />

hatte. Nun setzte sich die<br />

ganze Gesellschaft wieder zu<br />

Tisch und futterte drauflos,<br />

denn mit zusätzlicher Arbeit<br />

in der Holzofenbäckerei hatte<br />

man ja nicht gerechnet. Doch<br />

der delikate Schinken, das feine<br />

Brot entschädigte für alle<br />

Mühen! Darauf stimmten Anneli<br />

und die Gästeschar zu Ehren<br />

von Chreste das alte<br />

Bäckerslied an. Und ganz zum<br />

Schluss wollte Anneli noch<br />

wissen, ob jemand mit einer<br />

alten Kaffeemühle umgehen<br />

könne. Alle konnten!<br />

So geht ein Schlemmer-Abend<br />

im Ziträdli!<br />

(rk)


Willkommen im Höhenrestaurant!<br />

Erleben Sie eine ganz besondere Atmosphäre<br />

Liebe Gäste<br />

Seit 1948 wirtet die Familie<br />

Dörig auf der <strong>Waldegg</strong>. Erstaunlich<br />

nur, dass der heutige<br />

Wirt, Chläus Dörig, dies erst in<br />

zweiter Generation tut. Einewäg:<br />

Eine lange Zeit, mehr als<br />

60 Jahre. Man kann sie bereits<br />

in Jahrhunderten messen:<br />

Mehr als ein halbes!<br />

Ich erinnere mich nicht an<br />

meinen ersten Besuch auf der<br />

<strong>Waldegg</strong>, auch das ist (zu)<br />

lange her. Ich sehe aber noch<br />

die Samstagnachmittage vor<br />

mir, die ich als St. Galler Kantonsschüler<br />

in den späten<br />

Sechzigern zusammen mit<br />

meinen Schulgspänli jassend<br />

im Gartenrestaurant verbracht<br />

habe. Oft ging damals<br />

mit dem letzten Schluck Saft<br />

auch das Sackgeld zur Neige.<br />

Wir sassen auf den rauen<br />

Holzbänken, deren Pfosten<br />

direkt in die Wiese eingeschlagen<br />

waren, und klopften<br />

die Trümpfe auf den Tisch.<br />

WennwirganzgutbeiKasse<br />

waren, reichte es vor dem<br />

Heimweg für eine stärkende<br />

Bratwurst mit Rösti. Beim<br />

Abmarsch Richtung Santjörgen<br />

haben wir uns jeweils artig<br />

von Wirtin Rosa Dörig<br />

verabschiedet. Dabei hat einmaleinervonuns–eswaran<br />

einem gutbetuchten Tag, es<br />

reichte für mehrere Säfte – vor<br />

lauten Artigkeit sogar das<br />

Bein gebrochen. Dort, wo<br />

noch heute die Strasse zum<br />

Bädli beginnt.<br />

Die Beiz oben am Eggen<br />

Höhenweg war schon damals<br />

etwas ganz Besonderes, irgendwie<br />

einfach toll. Die<br />

Wirtsleute, die gemütliche<br />

Stube, die wunderbare Aussicht,<br />

der Garten, die vielen<br />

Bekannten, die man oft antraf,<br />

Freunde, die es nur geworden<br />

waren, weil sie auch<br />

auf der <strong>Waldegg</strong> verkehrten.<br />

Die Kantonsgrenze, unterstrichen<br />

vom Dialekt der Familie<br />

Dörig, verlieh der <strong>Waldegg</strong> für<br />

uns Städter sogar einen leicht<br />

exotischen Anstrich.<br />

– 39 –<br />

Inzwischen, es sind seither immerhin<br />

mehr als vierzig Jahre<br />

vergangen, gehe ich nicht einfach<br />

mehr "auf die <strong>Waldegg</strong>".<br />

So einfach ist das nicht mehr.<br />

Vieles hat sich geändert. Aber<br />

eines ist geblieben: Das <strong>Waldegg</strong>-Gefühl,<br />

das <strong>Waldegg</strong>-<br />

Chribbelen. Es gibt hier oben<br />

nicht mehr einfach eine Landbeiz<br />

mit Gartenwirtschaft,<br />

sondern eine Vorzeige-<strong>Erlebnis</strong>-Gastronomie,<br />

mit entsprechendem<br />

Namen, <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> halt, mit Schnuggebock,<br />

Tante Emmas Ladebeizli,<br />

Tintelompe und – eben<br />

und gottlob – dem "Höhenrestaurant".<br />

So nennt sich nun<br />

der Teil von Dörigs <strong>Erlebnis</strong>welt,<br />

der früher "die <strong>Waldegg</strong>"<br />

war. Für mich ist es halt immernocheinbisschendiealte<br />

<strong>Waldegg</strong>. Da ist immer noch<br />

das Chribbelen drin. Trotz<br />

dem neumodischen Nostalgie-<br />

Schnuggebock, dem heimeligenLädelivonTanteEmma<br />

und dem umwerfend lustigen<br />

alten Schulzimmer namens<br />

Tintelompe.


Schlemmer-Terrasse und Gartenbeiz vom Feinsten.<br />

Gemütliches Höcklen, Beisammensein, Essen und Trinken im Höhenrestaurant.<br />

– 40 –


Natürlich schaut das Höhenrestaurant<br />

nicht mehr gleich<br />

drein wie vor vier Jahrzehnten<br />

die alte <strong>Waldegg</strong>. Aber es dient<br />

immer noch dem gleichen<br />

Zweck, funktioniert noch<br />

(fast) wie damals. Die Gartenwirtschaft<br />

ist viel grösser, viel<br />

schöner, gepflegter geworden,<br />

der Boden ist gepflästert. Statt<br />

einer Gireizi gibt’s nun einen<br />

tollen Kinderspielplatz und<br />

sogar einen leibhaftigen Streichelzoo.<br />

Alles top, alles auf<br />

dem neusten Stand. Aber die<br />

umwerfende Aussicht ist geblieben,<br />

der Säntis steht noch<br />

am alten Ort, die mächtigen<br />

Eschen werfen noch immer<br />

ihren Schatten auf die fröhlichen<br />

Zecher. Noch immer gilt,<br />

dass es kaum Schöneres gibt,<br />

als auf der <strong>Waldegg</strong>, äh, im<br />

Garten des Höhenrestaurants<br />

zu höcklen und dem Herrgott<br />

bei einem Glas Saft den Tag zu<br />

stehlen!<br />

Auch drinnen ist vieles neu.<br />

Aber auch hier weht noch der<br />

alte Geist. Es waldegglet immer<br />

noch ghörig. Und das ist<br />

gut so. Wenn ich nach längerem<br />

Auslandsaufenthalt in<br />

Kloten lande, dann zieht’s<br />

mich automatisch nach Teufen<br />

ins Höhenrestaurant. Erst<br />

wenn ich dann hier sitze und<br />

eine Bratwurst mit Rösti vor<br />

mir habe, bin ich wieder richtig<br />

zu Hause. Die könnte ich<br />

auch drunten in der Stadt haben,<br />

aber nein, es muss auf der<br />

<strong>Waldegg</strong>, äh, im Höhenrestaurant<br />

sein.<br />

Wenn ich vom Schnuggebock<br />

her ins Restaurant trete, streift<br />

mein Blick dann oft eine festlich<br />

gedeckte Tafel im Saal.<br />

Wird heute geheiratet, oder<br />

wird ein Geburtstag gefeiert<br />

oder ein Diplom? Ich erinnere<br />

mich spontan an die vielen<br />

frohen Stunden, die schönen<br />

Familienfeste. Ganz früher war<br />

es sogar in unserer Clique Tradition,<br />

den Silvester hier zu zelebrieren.<br />

Der runde Geburtstag<br />

von Oma Gret kommt mir<br />

in den Sinn. Oder die exquisiten<br />

Nachtessen im kleinen Familienkreis<br />

am runden Tisch.<br />

Mir läuft das Wasser im Nachhinein<br />

noch im Mund zusammen.<br />

Der Ort hier, die <strong>Waldegg</strong>,<br />

das Höhenrestaurant ist<br />

einfach nur mit guten Erinnerungen<br />

verbunden. Hoffentlich<br />

geht es vielen anderen<br />

– 41 –<br />

Leuten auch so wie mir: Habe<br />

ich Grund zum feiern, Grund<br />

zur Freude, dann kommt mir<br />

automatisch die <strong>Waldegg</strong> in<br />

den Sinn.<br />

Es ist ganz toll, was Chläus<br />

Dörig und seine Frau Anita<br />

aus der alten <strong>Waldegg</strong> gemacht<br />

haben, nein, es ist umwerfend.<br />

Damit man die vier Betriebe,<br />

Restaurant, Schnuggebock,<br />

Tante Emmas Ladebeizli und<br />

Tintelompe, auseinander halten<br />

kann, heisst jetzt der Kern<br />

des Ganzen halt "Höhenrestaurant".<br />

Aber, ehrlich gesagt,<br />

es ist halt immer noch das Original,<br />

der Ort, wo alles angefangen<br />

hat, immer noch mein<br />

Lieblingsplatz im <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong>. Ich bringe das originale<br />

<strong>Waldegg</strong>-Chribbelen einfach<br />

nicht weg!<br />

Roland Kink,<br />

momentan <strong>Waldegg</strong>schreiber,<br />

und –Fan seit 1965


– 42 –


Willkommen im Tintelompe!<br />

Fühlen Sie sich wieder einmal als Luusmeiteli oder Luusbueb<br />

Liebe Gäste<br />

Da sitzen Sie nun in einer alten<br />

Schulbank. Eine mit dem<br />

grossen Deckel zum Auflupfen.<br />

Das Tintegütterli ist noch<br />

geschlossen, Schiefertafel und<br />

Griffelschachtel liegen bereit.<br />

Die kleine Welt des Appenzellerlands<br />

lugt zum Fenster herein,<br />

die grosse mit Amerika in<br />

derMitteschautvonderaufgerollten<br />

Karte neben dem<br />

Lehrerpodest auf Dich hinunter.<br />

Ja, nun wirst Du nicht<br />

mehr per "Sie" angesprochen.<br />

Jetzt bist Du wieder in der<br />

vierten Klasse, wie alle Deine<br />

Gspänli rund um Dich herum<br />

im Tintelompe. So heisst Dein<br />

nostalgisches Schulzimmer.<br />

DenTönihastDujadraussen<br />

aufgehängt und das Heft mit<br />

den exakt gemachten Ufzgi<br />

vor Dir ausgebreitet. Wer ist<br />

ächt heute der Lehrer? Fräulein<br />

Heierli soll ja ins Welschland<br />

gezügelt sein!<br />

Eine gestrenge Person kommt<br />

bestimmt! Entweder Herr<br />

Lehrer Max Bünzli, Herr Leh-<br />

rer Schorsch Hösli oder Herr<br />

Lehrer August Solenthaler.<br />

Was hat das Schulsekretariat<br />

ächt wieder gemänätscht?<br />

Hoffentlich nicht der Bünzli,<br />

das ist nämlich nicht nur der<br />

dickste, sondern auch der<br />

strengste! Aber dem spiele ich<br />

dann schon einen Streich. Der<br />

merkt fast nie, wenn einer ein<br />

speuznasses Fliessblatt-Chügeli<br />

an die Decke spickt!<br />

Schön wäre es, wenn einmal<br />

eines nach dem Trocknen ihm<br />

gerade in den Hemperkragen<br />

fallen würde! Aber nu, heute<br />

haben wir ja wieder das ganze<br />

Programm. Schönschreiben,<br />

Heimatkunde, Rechnen, Singen.<br />

Und am Schluss soll sogar<br />

noch ein Photograph<br />

kommen! Das wussten ja alle.<br />

Aber schau Dir mal das Anneli<br />

im vordersten Bank an,<br />

die eingebildete Trucke: So<br />

schön hatte sie ihre Zöpfe<br />

noch nie geflochten! Wenn<br />

die meint, sie imponiere mir,<br />

dann, gixgäbeli, hat sie sich<br />

aber schampar getäuscht, die<br />

blöde Kuh! Au, bin auch ich<br />

blöd, jetzt habe ich wieder<br />

– 43 –<br />

zuviel Dialektwörter gebraucht.<br />

Isch doch glich!<br />

Heute müssen wir ja keinen<br />

Aufsatz schreiben. Und sowieso,<br />

wenn der Bünzli verrückt<br />

wird, schnorrt er uns<br />

amigs auch auf Schwizertütsch<br />

an!<br />

Wenn Sie, liebe Gäste, (wieder<br />

in der Höflichkeitsform) auch<br />

nochmals in die vierte Klasse<br />

gehen und viel Gescheites lernen<br />

wollen, dann ist der Tintelompe<br />

genau das Richtige.<br />

Alle, die es bisher gewagt haben,<br />

sprachen am Schluss von<br />

der wohl vergnüglichsten<br />

Schulstunde ihres Lebens.<br />

Und, übrigens, der Tintelompe<br />

steht ja im <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>.<br />

Deshalb gibt es in der<br />

Pause mehr als nur ein Püürli.<br />

Das wäre dann noch: Unter<br />

diesem Dach fast verhungern!<br />

Das Schulessen ist mehr als antigruusig!<br />

Eines müssen Sie allerdings<br />

vor dem Tintelompe-<br />

Besuch tun: Ihre Gruppe von<br />

15bis30Personenzeitigbeim<br />

Schulsekretariat anmelden.<br />

(rk)


IX. Herbstmonat<br />

�-Lauf<br />

Aufg. Untrg.<br />

Himmels-Erscheinung<br />

und mutmassliche Witterung<br />

Tages-<br />

Länge<br />

Samstag 1 Verena � 19.59 7.41 Vor- 13.21<br />

Sonntag 2 13. Degenhard �i08h � 20.23 8.49 herrschend 13.18<br />

35. Woche Barmherziger Samariter Luk. 10 Sonnenaufgang 6.42 Untergang 20.00<br />

Montag 3 Theodos � 20.48 9.55 13.15<br />

Dienstag 4 Esther �i18h � 21.15 10.59 trübes, 13.11<br />

Mittwoch 5 Herkules � 21.46 12.02 13.08<br />

Donnerstag 6 Magnus � 22.20 13.02 gewitterhaftes 13.05<br />

Freitag 7 Regina �i06h � 23.00 13.59 � erdfern, � 13.01<br />

Samstag 8 Mariä Geburt � 23.47 14.51 �15.15, �, ��� Wetter. 12.58<br />

Sonntag 9 14. Egidi, Lilly �i19h � –.– 15.39 Dann 12.54<br />

36. Woche Von 10 Aussätzigen Luk. 17 Sonnenaufgang 6.52 Untergang 19.46<br />

Montag 10 Sergi � 0.40 16.20 ��� zeigt 12.51<br />

Dienstag 11 Regula � 1.39 16.57 sich 12.48<br />

Mittwoch 12 Fronfasten �i05h � 2.42 17.29 ��� schöne 12.44<br />

Donnerstag 13 Hektor � 3.50 17.58 Witte- 12.41<br />

Anbruch des Tages um 5.25 Abschied um 21.10 Alter Herbstmonat 14.<br />

Freitag 14 Kreuzerhöhung �i12h � 5.00 18.26 rung. 12.37<br />

Samstag 15 Fortunat � 6.12 18.52 Zuweilen 12.34<br />

Sonntag 16 Eidg. Bettag �i15h � 7.27 19.19 � 4.11 12.31<br />

37. Woche Vom ungerechten Mammon Matth. 6 Sonnenaufgang 7.01 Untergang 19.32<br />

Montag 17 Lambert � 8.43 19.49 12.27<br />

Dienstag 18 Rosa �i17h � 10.00 20.22 ���� 12.24<br />

Mittwoch 19 Januar � 11.17 21.00 �erdnah, ���� Nebel. 12.20<br />

Donnerstag 20 Innozenz �i19h � 12.31 21.46 � Hierauf 12.17<br />

Freitag 21 Matthäus � 13.38 22.40 kommen 12.14<br />

Samstag 22 Mauriz �i21h � 14.38 23.42 ��21.41, � in �, �� 12.10<br />

Sonntag 23 16. Thekla � 15.27 –.– 12.07<br />

38. Woche Vom Toten zu Naim Luk. 7 Sonnenaufgang 7.11 Untergang 19.18<br />

Montag 24 Liber, Robert � 16.08 0.49 Tage 12.03<br />

Dienstag 25 Kleophas �i02h � 16.42 1.59 12.00<br />

Mittwoch 26 Ziprian � 17.12 3.10 mit 11.56<br />

Donnerstag 27 Kosmus �i07h � 17.38 4.20 11.53<br />

Freitag 28 Wenzeslaus � 18.02 5.28 Regen. 11.50<br />

Samstag 29 Michael �i15h � 18.26 6.35 11.46<br />

Sonntag 30 17. Hieronymus � 18.51 7.41 � 5.19 11.43<br />

39. Woche Vom Wassersüchtigen Luk. 14 Sonnenaufgang 7.20 Untergang 19.03<br />

LostageimSeptember:8.(Mariä Geburt); 14. (Kreuzerhöhung); 21. (Matthäus); 22. (Mauriz); 29. (Michael).<br />

Vom 25. März früh bis zum 28. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt.<br />

Sonne in � am 22. um 16.50 Uhr: Tagundnachtgleiche, Herbstanfang.<br />

– 44 –


Willkommen im Schnuggebock!<br />

Erleben Sie eine ganz besondere Zeitreise<br />

Liebe Gäste<br />

Wenn Sie durch das Tennstor<br />

des Schnuggebock getreten<br />

sind, haben Sie eine Zeitreise<br />

hinter sich. Willkommen in<br />

der Gemütlichkeit des guten<br />

alten Damals!<br />

Sie lassen die Hektik des heutigen<br />

Alltags hinter sich<br />

zurück und befinden sich nun<br />

plötzlich im heimeligen Bauernhaus<br />

der Familie Dörig in<br />

denDreissigerJahrendesvorigen<br />

Jahrhunderts. Alles ist<br />

herausgeputzt, die vielen Dinge<br />

des täglichen Gebrauchs<br />

sind auf der Vorbrugg fein<br />

säuberlich geordnet. Sie haben’s<br />

gut getroffen: Heute ist<br />

bei Dörigs ein Festtag, fast<br />

hundert Gäste werden erwartet!<br />

Normalerweise deckt<br />

Mutter Dörig für die Familie<br />

nurindergutenStubeauf,<br />

aber heute! Weil ein Bruder<br />

von Vater Sepp nach mehr als<br />

20 Jahren in Amerika (er war<br />

ein gefragter Melker in New<br />

Glarus im Staat Wisconsin) in<br />

die Heimat zurück gekommen<br />

ist, wurden zu seiner Begrüssung<br />

auch die entferntesten<br />

Verwandten eingeladen. Da<br />

reicht die Stube natürlich nirgends<br />

hin. Alle anderen Räume<br />

wurden ebenfalls festlich<br />

hergerichtet, sogar im speziell<br />

gefegten Stall sind einige Tische<br />

aufgestellt und festlich<br />

gedeckt. Auch in der Küche,<br />

oben im Schloff und in den<br />

Kammern der Magd und des<br />

Knechts laden die Gedecke<br />

zum Zue-Hocken ein. Nun<br />

sind aber die Tische ausgegangen.<br />

Darum ist der Vater mit<br />

der ganzen Familie rasch<br />

hinüber zu Kollers Bisch. Der<br />

Nachbar hat sicher noch einige<br />

Tische oder Bretter und<br />

Böckli für Dörigs Fest vorig.<br />

Gleich werden alle schwer beladen<br />

zurückkommen!<br />

Inzwischen, liebe Gäste, sehen<br />

Sie sich doch einmal im<br />

Schnuggebock um. Schauen<br />

Sie, wie Dörigs ihr Haus einfach<br />

aber dennoch festlich<br />

vorbereitet haben. Streunen<br />

– 45 –<br />

Sie kurz von der Vorbrogg<br />

durch Stall und Stube zur<br />

Küche, schlüpfen Sie rasch<br />

hoch in den Schloff, güxlen<br />

Sie in die beiden Firstkammern.<br />

Und dann schreiten Sie<br />

die knarrende Treppe wieder<br />

hinunter und sehen Sie sich<br />

im Keller das Läubli und den<br />

Ausgang in den Wald, den<br />

Vorratskeller und natürlich<br />

auch die Alpkäserei an. Vielleicht<br />

verschwatzen Dörigs<br />

drübenbeiKollersnocheine<br />

Weile, und sie haben sicher<br />

nichts gegen ihren Rundgang<br />

durch den Schnuggebock.<br />

Dörigs erwarten schliesslich<br />

so viele Gäste wie noch nie zuvor.Damag’sdochauchnoch<br />

Sie leiden! Treten Sie ein und<br />

schauen Sie sich um! Fast sicher<br />

gefällt es Ihnen so sehr,<br />

dass Sie klammheimlich an einem<br />

der Tischchen Platz nehmen<br />

und hoffen, dass Sie unter<br />

den vielen Gästen unerkannt<br />

bleiben. Dann bekommen<br />

Sie doch auch einen Teller<br />

voller Köstlichkeiten aus<br />

Mutter Dörigs Küche ab!


X. Weinmonat<br />

�-Lauf Himmels-Erscheinung<br />

Aufg. Untrg. und mutmassliche Witterung<br />

Montag 1 Remigi � 19.17 8.46 Anfangs 11.39<br />

Dienstag 2 Leodegar � i01h � 19.46 9.49 trübe, 11.36<br />

Mittwoch 3 Leonz � 20.19 10.50 11.33<br />

Donnerstag 4 Franz � i14h � 20.58 11.48 �, � wird rückläufig 11.29<br />

Freitag 5 Plazid � 21.41 12.42 �erdfern, ��� mitunter 11.26<br />

Samstag 6 Angela � 22.31 13.31 �, ��� 11.22<br />

Sonntag 7 18. R.-kranzfest � i03h � 23.27 14.15 neblige 11.19<br />

40. Woche Vornehmstes Gebot Matth. 22 Sonnenaufgang 7.30 Untergang 18.49<br />

Montag 8 Pelagius � –.– 14.53 � 9.33 11.16<br />

Dienstag 9 Dionis � i14h � 0.27 15.26 11.12<br />

Mittwoch 10 Gideon � 1.31 15.56 Tage. 11.09<br />

Donnerstag 11 Burkhard � i21h � 2.39 16.24 Es 11.06<br />

Freitag 12 Gerold � 3.49 16.50 ��� zeigt 11.02<br />

Samstag 13 Kolman � 5.02 17.17 sich 10.59<br />

Anbruch des Tages um 6.08 Abschied um 20.07 Alter Weinmonat 14.<br />

Sonntag 14 19. Hedwig � i01h � 6.17 17.46 10.56<br />

41. Woche Vom Gutschlägigen Matth. 9 Sonnenaufgang 7.40 Untergang 18.36<br />

Montag 15 Theresia � 7.35 18.18 ��14.03 10.52<br />

Dienstag 16 Gallus � i02h � 8.54 18.55 angenehmes 10.49<br />

Mittwoch 17 Justus � 10.11 19.39 � erdnah, � 10.46<br />

Donnerstag 18 Lukas � i02h � 11.24 20.32 ��� Wetter. 10.42<br />

Freitag 19 Ferdinand � 12.29 21.33 � Gegen 10.39<br />

Samstag 20 Wendelin � i04h � 13.23 22.41 das 10.36<br />

Sonntag 21 20. Ursula � 14.08 23.51 Ende 10.32<br />

42. Woche Hochzeitliches Kleid Matth. 22 Sonnenaufgang 7.50 Untergang 18.22<br />

Montag 22 Kordula � i07h � 14.44 –.– � 5.32 kommen 10.29<br />

Dienstag 23 Maximus � 15.15 1.02 ��in � Tage 10.26<br />

Mittwoch 24 Salome � i13h � 15.42 2.12 10.23<br />

Donnerstag 25 Krispin � 16.07 3.20 ��� mit 10.19<br />

Freitag 26 Armand � i22h � 16.30 4.26 Regen. 10.16<br />

Samstag 27 Sabina � 16.54 5.31 � am Abend Zuweilen 10.13<br />

Sonntag 28 21. Simon, Judas � 16.20 5.35 10.10<br />

43. Woche Königssohn krank Joh. 4 Sonnenaufgang 7.01 Untergang 17.11<br />

Montag 29 Narzissus � i07h � 16.48 6.39 � 20.50 10.07<br />

Dienstag 30 Alois � 17.20 7.40 auch 10.04<br />

Mittwoch 31 Wolfgang � i20h � 17.56 8.40 � mit Nebel. 10.00<br />

LostageimOktober:16.(Gallus); 21. (Ursula); 28. (Simon, Judas).<br />

Vom 25. März früh bis zum 28. Oktober früh sind die Zeiten in Sommerzeit ausgedrückt.<br />

Sonne in � am 23. um 2.14 Uhr.<br />

– 46 –<br />

Tages-<br />

Länge


Alles ist echt appenzellisch in<br />

Grosi Dörigs altem Bauernhaus.<br />

Nur der Name nicht.<br />

Dafür ist er speziell, es gibt<br />

ihn nur hier. Er wurde extra<br />

erfunden, natürlich bei einem<br />

Römer vergorenen Rebensaft.<br />

Namenspaten waren die<br />

Heidschnucken, die behörnten<br />

Schafe der Lüneburger<br />

Heide, die rund um die <strong>Waldegg</strong><br />

friedlich grasen. Mögen<br />

Sie’s auch friedlich haben,<br />

wenn Sie die Zeitreise in den<br />

Schnuggebock hinter sich haben!<br />

Viel Vergnügen in der<br />

Gemütlichkeit der guten alten<br />

Zeit!<br />

Schnuggebock-Rundgang<br />

Wir haben streng darauf geachtet,<br />

dass wir Ihnen, liebe<br />

Gäste, ein wirklich nostalgisches<br />

<strong>Erlebnis</strong> bieten können,<br />

bei dem jedes auch noch so<br />

kleine Detail stimmt. Durch<br />

die Bedürfnisse von Küche<br />

und Service (und infolge der<br />

modernen Bauvorschriften)<br />

sind die Räume unseres Bauernhauses<br />

jedoch etwas anders<br />

angeordnet als gewohnt.<br />

Durch die Wiederverwendung<br />

des Holzes von fünf abgebro-<br />

chenen Appenzeller Häusern<br />

konnte jedoch eine absolut<br />

authentische Atmosphäre geschaffen<br />

werden.<br />

Überzeugen Sie sich doch bitte<br />

selbst davon und, wie gesagt,<br />

schauen Sie, wie die Familie<br />

von Rösli und Sepp ihr<br />

Haus auf das ganz grosse Familienfest<br />

vorbereitet haben.<br />

Vorbrogg, Brögi, Tenn und<br />

Tierlistall<br />

Durch das Tennstor des<br />

Schnuggebocks treten Sie auf<br />

die Vorbrogg, hinter der sich<br />

der Stall befindet. Im Appenzellischen<br />

bezeichnet man als<br />

Brogg den Ort, auf dem die<br />

Kühe an der Futterkrippe stehen.<br />

Daher also der Name<br />

Vor-Brogg. Hier bewahrt der<br />

Bauer all’ die Dinge des täglichen<br />

Bedarfs auf. Über Ihren<br />

Köpfen befindet sich die Brögi,<br />

eine Art Ablage für Strohballen,<br />

Zaunpfähle und andere<br />

Stecken (Brögel). Links vorne<br />

ist das Tenn angedeutet,<br />

darüber türmt sich der Heustock.<br />

Hier sehen Sie, wie auch<br />

in anderen Winkeln des<br />

Schnuggebock Bèèchüe her-<br />

– 47 –<br />

umstehen. Das sind aus Jungtannen-Stämmen<br />

geschnitzte<br />

einfache Spielzeug-Kühe mit<br />

langen Bèè, (Beinen). Im Appenzeller<br />

Bauernhaus ist das<br />

Tenn kleiner als in anderen<br />

Gegenden. Es wird hier nur<br />

als Futtergang zwischen den<br />

Gross- und Kleinviehställen<br />

genutzt und nicht auch als<br />

Dreschbühne wie in Gebieten<br />

mit Ackerbau.<br />

Eine besondere Attraktion ist<br />

der moderne Tierlistall. Der<br />

sieht natürlich anders aus als<br />

in einem alten Bauernhaus,<br />

denn er muss den strengen<br />

Hygiene-Vorschriften eines<br />

Restaurants genügen. Er ist<br />

nur von aussen zugänglich<br />

und gegen den Gästebereich<br />

hin hermetisch versiegelt.<br />

Hoffentlich auch zu Ihrer<br />

Freude tummelt sich darin eine<br />

Fäärlisau mit ihren kleinen<br />

Säuli.<br />

Der eigentliche Stall, dort wo<br />

jetzt Sie genüsslich an den Tischen<br />

auf der Brogg sitzen, ist,<br />

wie das ganze Innere des<br />

Schnuggebock, sorgfältig nach<br />

alter Tradition gebaut. Für<br />

den gestrickten Stallstock


XI. Wintermonat<br />

�-Lauf Himmels-Erscheinung<br />

Aufg. Untrg. und mutmassliche Witterung<br />

Donnerstag 1 Aller Heiligen � 18.38 9.35 � erdfern Vor- 9.57<br />

Freitag 2 Aller Seelen � 19.26 10.26 �, ��� herrschend 9.54<br />

Samstag 3 Theophil �i09h � 20.19 11.11 9.51<br />

Sonntag 4 22. Reformationsfest � 21.17 11.51 sonnige 9.48<br />

44. Woche Des Königs Rechnung Matth. 18 Sonnenaufgang 7.11 Untergang 16.59<br />

Montag 5 Emerich �i21h � 22.18 12.25 Witterung. 9.45<br />

Dienstag 6 Leonhard � 23.23 12.56 9.42<br />

Mittwoch 7 Florenz � –.– 13.23 � 1.36 Zuweilen 9.39<br />

Donnerstag 8 Klaudi �i06h � 0.29 13.49 Nebel, 9.37<br />

Freitag 9 Theodor � 1.38 14.15 aber 9.34<br />

Samstag 10 Louisa �i11h � 2.50 14.42 meist 9.31<br />

Sonntag 11 23. Martin � 4.05 15.12 ��� mildes 9.28<br />

45. Woche Vom Zinsgroschen Matth. 22 Sonnenaufgang 7.22 Untergang 16.50<br />

Montag 12 Emil �i12h � 5.23 15.46 ��� 9.25<br />

Dienstag 13 Wibrath � 6.42 16.27 ��23.08 9.23<br />

Anbruch des Tages um 5.50 Abschied um 18.21 Alter Wintermonat 14.<br />

Mittwoch 14 Friedrich �i12h � 8.00 17.16 � erdnah, � Wetter. 9.20<br />

Donnerstag 15 Albert, Leopold � 9.11 18.16 � Es 9.17<br />

Freitag 16 Otmar � 12h � 10.12 19.23 ��� folgen 9.15<br />

Samstag 17 Berthold � 11.03 20.36 ��� ziem- 9.12<br />

Sonntag 18 24. Eugen �i13h � 11.44 21.49 lich 9.10<br />

46. Woche Obersten Töchterlein Matth. 9 Sonnenaufgang 7.32 Untergang 16.42<br />

Montag 19 Elisabeth � 12.17 23.01 kühle 9.07<br />

Dienstag 20 Kolumban �i18h � 12.46 –.– ��15.32 Tage. 9.05<br />

Mittwoch 21 Mariä Opfer � 13.11 0.11 ��in � Dann 9.03<br />

Donnerstag 22 Cäcilia � 13.35 1.18 9.00<br />

Freitag 23 Klemens �i02h � 13.59 2.24 zeigt 8.58<br />

Samstag 24 Salesi � 14.24 3.28 8.56<br />

Sonntag 25 25. Katharina �i13h � 14.51 4.31 sich 8.54<br />

47. Woche Greuel der Verwüstung Matth. 24 Sonnenaufgang 7.42 Untergang 16.36<br />

Montag 26 Konrad � 15.21 5.33 wieder 8.52<br />

Dienstag 27 Jeremias � 15.56 6.33 �, ��� 8.50<br />

Mittwoch 28 Gerold, Noah �i02h � 16.36 7.30 � 15.46, �erdfern milde 8.48<br />

Donnerstag 29 Agrikola � 17.21 8.22 �, ��� 8.46<br />

Freitag 30 Andreas �i15h � 18.13 9.09 Witterung. 8.44<br />

LostageimNovember:1.(Aller Heiligen); 2. (Aller Seelen); 11. (Martin); 16. (Otmar); 21. (Mariä Opfer);<br />

25. (Katharina); 26. (Konrad); 30. (Andreas).<br />

Sonne in � am 21. um 22.51 Uhr.<br />

– 48–<br />

Tages-<br />

Länge


wurden extra alte Zimmerleute<br />

reaktiviert. Ihnen bei der<br />

Handarbeit zuzusehen war ein<br />

beinahe museales Vergnügen.<br />

Noch in den Dreissiger Jahren<br />

des vorigen Jahrhunderts waren<br />

die Kühe deutlich kleiner<br />

als ihre heutigen Turbo-<br />

Schwestern. Deshalb ist auch<br />

die beidseitige Brogg viel kürzer<br />

als es die heutigen Standplätze<br />

sind. Von der Decke<br />

hängen die Schnüre zum Anbinden<br />

der Kuhschwänze.<br />

Auch der aus Amerika zurückgekehrte<br />

Bruder (er nennt sich<br />

übrigens nicht mehr Hansli,<br />

sondern "Little Johnny") liebt<br />

es nicht, wenn er beim Melken<br />

die Pinsel ins Gesicht geschlagen<br />

erhält. Die Namenstafeln<br />

über der Krippe sind nicht für<br />

die Serviertöchter gedacht,<br />

sondern es sind die Namen<br />

der Kühe. Auch heute noch<br />

findet man diese Tafeln im<br />

Appenzeller Stall. Der Stallgang<br />

zwischen den beiden<br />

Broggen, der Fletschlig (Mistgraben)<br />

ist natürlich nicht<br />

vorbildrichtig mit Kuhfladen<br />

gefüllt, sonder blitzsauber geputzt,<br />

damit Sie trockenen<br />

und sauberen Fusses in die<br />

gute Stube gelangen können.<br />

Stube und Küche<br />

Die Stube ist etwas voluminöser<br />

geraten als im normalen<br />

Appenzellerhaus, damit sich<br />

auch eine grössere Anzahl Gäste<br />

an ihr erfreuen kann. Im<br />

Zentrum steht der grüne Kachelofen<br />

und darum herum<br />

die typischen Möbel und ein<br />

Haufen Krimskrams, der Grosis<br />

Stube so gemütlich macht.<br />

Den Dörigs scheint es recht<br />

gut zu gehen, denn nur gut situierte<br />

Familien können sich<br />

hierzulande ein gestemmtes<br />

Täfer in der Stube leisten.<br />

Sieht man sich um, kommt einem<br />

sofort das Bild des sein<br />

Lindauerli paffenden Grossvaters<br />

in den Sinn, und man<br />

stellt sich Grosi vor, die Füsse<br />

auf einem Schemeli, umwickelt<br />

mit einer selbst gelismeten<br />

Wolldecke. Selbstverständlich<br />

schnurrt ein zufrieden<br />

blinzelndes Büsi zwischen<br />

den beiden alten Leutchen.<br />

Etwas kleiner, einladend zum<br />

gemütlichen Zusammen-<br />

Höcklen am grossen Holztisch,<br />

ist die Küche gebaut.<br />

Aber auch hier fehlen die alten<br />

Utensilien und Details<br />

– 49 –<br />

nicht, die Sie zum Schwärmen<br />

über die gute alte Zeit verleiten<br />

sollen. Man spürt förmlich,<br />

wie es wohlig wird, wenn<br />

die ganze Familie zusammen<br />

in der Küche sitzt. Die Mutter<br />

steht am Herd, das Abendessen<br />

dampft schon in den alten<br />

Gusspfannen und erfüllt jede<br />

Ritze mit währschaften Düften.<br />

Die Kinder sitzen am<br />

Tisch und spielen Eile mit<br />

Weile. Zwischendurch gibt’s<br />

einen lauten Streit, weil die<br />

roten Töggeli gleich zu dritt<br />

auf einer Bank eine Sperre errichtet<br />

haben. Das gilt doch<br />

nicht, drei! Nur zwei auf’s<br />

Mal! Probieren Sie doch das<br />

alte Spiel auch wieder einmal<br />

aus. Es liegt im Schnuggebock<br />

überall auf. Aber bitte nicht zu<br />

laut streiten, sonst rennt noch<br />

der Bläss davon!<br />

Ihr Rundgang führt Sie aus<br />

der Küche wieder auf die Vorbrogg.<br />

Schloff mit Mägde- und<br />

Chnechte-Chammeren<br />

Oben an der urchigen Treppe<br />

mit der Falltür treten Sie in


XII. Christmonat<br />

�-Lauf<br />

Aufg. Untrg.<br />

Himmels-Erscheinung<br />

und mutmassliche Witterung<br />

Tages-<br />

Länge<br />

Samstag 1 Otwin � 19.10 9.51 Meist 8.43<br />

Sonntag 2 1. Advent � 20.10 10.27 windiges, 8.41<br />

48. Woche Vom Einzug Jesu in Jerusalem Matth. 21 Sonnenaufgang 7.51 Untergang 16.32<br />

Montag 3 Luzi � i03h � 21.12 10.58 ��� 8.39<br />

Dienstag 4 Barbara � 22.17 11.26 ziemlich 8.38<br />

Mittwoch 5 Fronfasten � i13h � 23.23 11.52 �am Morgen kaltes 8.36<br />

Donnerstag 6 Nikolaus � –.– 12.17 � 16.32 8.35<br />

Freitag 7 Enoch, Agnes � i20h � 0.32 12.42 Wetter. 8.34<br />

Samstag 8 Mariä Empfängnis � 1.42 13.09 Dann 8.33<br />

Sonntag 9 2. Advent � i23h � 2.56 13.40 kommen 8.32<br />

49. Woche Zeichen des Gerichtes Luk. 21 Sonnenaufgang 7.59 Untergang 16.31<br />

Montag 10 Walter � 4.12 14.16 ��� 8.31<br />

Dienstag 11 Waldemar � i23h � 5.29 15.00 �, ��� Tage 8.30<br />

Mittwoch 12 Ottilia � 6.44 15.53 mit 8.29<br />

Donnerstag 13 Luzia, Jost � i23h � 7.52 16.57 ��9.42, �erdn., � Schnee- 8.28<br />

Anbruch des Tages um 6.23 Abschied um 18.11 Alter Christmonat 14.<br />

Freitag 14 Niklas � 8.49 18.09 fall; 8.27<br />

Samstag 15 Abraham � i23h � 9.36 19.25 ��� nach- 8.27<br />

Sonntag 16 3. Advent � 10.15 20.41 her 8.26<br />

50. Woche Johannes im Gefängnis Matth. 11 Sonnenaufgang 8.05 Untergang 16.31<br />

Montag 17 Notker � 10.47 21.55 zeigt 8.26<br />

Dienstag 18 Wunibald � i02h � 11.14 23.05 sich 8.26<br />

Mittwoch 19 Nemesi � 11.40 –.– mildes 8.25<br />

Donnerstag 20 Achilles � i09h � 12.04 0.13 ��6.19 8.25<br />

Freitag 21 Thomas � 12.29 1.19 ��in � 8.25<br />

Samstag 22 Florian � i19h � 12.55 2.23 8.25<br />

Sonntag 23 4. Advent � 13.24 3.25 Wetter. 8.25<br />

51. Woche Zeugnis Johannes Joh. 1 Sonnenaufgang 8.09 Untergang 16.34<br />

Montag 24 Adam, Eva � 13.56 4.26 � Vor- 8.26<br />

Dienstag 25 Christtag � i08h � 14.34 5.23 �erdfern herrschend 8.26<br />

Mittwoch 26 Stephan � 15.18 6.18 �, ��� 8.26<br />

Donnerstag 27 Joh. Evang. � i21h � 16.08 7.07 helle, 8.27<br />

Freitag 28 Kindleintag � 17.03 7.51 � 11.21 aber 8.27<br />

Samstag 29 Jonathan � 18.02 8.29 8.28<br />

Sonntag 30 S. n. Weihn. � i09h � 19.05 9.02 kalte 8.29<br />

52. Woche Joseph und Maria verwundern sich Luk. 2 Sonnenaufgang 8.11 Untergang 16.40<br />

Montag 31 Silvester � 20.09 9.31 Witterung. 8.30<br />

LostageimDezember:6.(Nikolaus); 8. (Mariä Empfängnis); 21. (Thomas); 25. (Christtag); 26. (Stephan).<br />

Sonne in � am 21. um 12.12 Uhr: Sonnenwende, Winteranfang.<br />

– 50 –


den Schloff (Dachboden).<br />

Hinten beim Buffet taucht<br />

wieder der Heustock auf.<br />

Nüsse und Birnen sind zum<br />

Trocknen ausgelegt, auf den<br />

Balken über Ihren Köpfen<br />

türmt sich das Allerlei des<br />

täglichen Lebens. Der Raum<br />

mit den vielen Gegenständen,<br />

die halt so im Estrich herumstehen,<br />

ist so gestaltet, dass<br />

im Schnuggebock auch Gesellschaften<br />

bewirtet werden<br />

können. Beim Aufgang vorne<br />

links befindet sich die Kammer<br />

der Mägde, und unmittelbar<br />

rechts davon jene des<br />

Knechts. Das mag ja eine etwas<br />

gewagte Anordnung sein.<br />

Ja nu, die beiden Chammeren<br />

eignen sich schliesslich auch<br />

als rustikale Separées zu zweit<br />

oder für Feste im kleinen<br />

Kreis.<br />

Läubli, Wald, Keller und<br />

Käserei<br />

Steigen Sie nun vom Schloff<br />

wieder hinunter auf die Vorbrogg<br />

und gleich die zweite<br />

Treppe bei den drei prächtigen<br />

Senntums-Schellen weiter<br />

in den Keller. Zuerst gelangen<br />

Sie auf den Vorplatz<br />

des Bauernhauses mit gedecktem<br />

Brunnen und Stapfete<br />

(Zaunübergang). Rechts<br />

davon führt eine Türe in den<br />

Wald. Das ist der Ort, wo die<br />

Mannen auf die Toilette gehen.<br />

Es gibt dafür eine Scheiterbeige<br />

und ein Schiisi-<br />

Hüüsli. Den Frauen steht<br />

gleich neben der Waschküche<br />

ein separates Läubli zur Verfügung.<br />

Da gibt’s zwei<br />

Plumpsklos Eines ist nach alter<br />

Sitte als Doppelsitzer gebaut,<br />

der eine Sitz etwas niedriger<br />

als der andere. Nicht<br />

zum gemeinsamen Dischgerieren,<br />

sondern natürlich für<br />

den Fall, dass ein Sprössling<br />

mitkommt, der nicht alleine<br />

aufs stille Örtchen will.<br />

Hinter dem Läubli treten Sie<br />

in den Vorratskeller ein. Die<br />

Rüebli lugen nur ein bisschen<br />

aus der Sandkiste, der Vorratsschrank<br />

ist gefüllt und die<br />

alte Mausefalle wartet auf<br />

scharfzahnige Übeltäter.<br />

Gleich daneben die Gestelle<br />

mit den Weinen! Grossvaters<br />

Stolz. Er plagiert manchmal<br />

damit ein bisschen in der<br />

Nachbarschaft herum, guten<br />

Grund dafür hat er ja, schau-<br />

– 51 –<br />

en Sie sich die edlen Flaschen<br />

an! Lesen Sie hier Ihren Lieblingstropfen<br />

aus, den Sie Ihrer<br />

Serviermagd zum öffnen<br />

übergeben. Geniessen Sie als<br />

Belohnung fürs Treppensteigen<br />

dann ein Glas trüben<br />

Most aus der grossen Ballon-<br />

Flasche. Zuhinterst im Keller<br />

finden Sie unsere Alp-Käserei,<br />

in der einmal pro Woche<br />

auch wirklich gekäst wird. Ist<br />

unser Käser zufälligerweise<br />

am Chessi, gibt er Ihnen gerne<br />

ein Stückchen zum Probieren.<br />

Die hier mit Liebe<br />

und in Handarbeit gemachten<br />

<strong>Waldegg</strong>-Frischkäsli sind<br />

natürlich als Beilage zum<br />

Aperitif oder als Mitbringsel<br />

für die daheim Gebliebenen<br />

im Lädeli beim Tennstor erhältlich.<br />

Mmmh!<br />

Lassen Sie sich, liebe Gäste,<br />

nach Ihrem Schnupper-<br />

Rundgang nun an Ihrem<br />

Tisch nieder und geniessen<br />

Sie das nostalgische <strong>Erlebnis</strong>,<br />

als das wir den Schnuggebock<br />

für Sie erschaffen haben.<br />

Fühlen Sie sich schnuggebockwohl:<br />

En Guete Hunger<br />

und en guete Torscht!<br />

(rk)


Finden Sie zur <strong>Erlebnis</strong>egge<br />

des Appenzellerlandes!<br />

Mit dem Auto<br />

A1-Ausfahrt Nr. 81 SG-Kreuzbleiche<br />

Richtung Appenzell.<br />

Ende Umfahrung Teufen,<br />

beim zweiten Kreisel, Richtung<br />

Speicher.<br />

3.2 km bis zur Abzweigung<br />

<strong>Waldegg</strong> (weisser Wegweiser<br />

am rechten Strassenrand).<br />

Mit der Bahn<br />

AppenzellerBahnabSt.Galler<br />

Hauptbahnhof bis Teufen.<br />

Von dort zu Fuss oder per<br />

<strong>Waldegg</strong>-Bus-Abholdienst<br />

(auf Bestellung).<br />

Zu Fuss<br />

auf dem Eggen Höhenweg:<br />

Ab Lustmühle über Schäflisegg<br />

(80 Minuten).<br />

Ab Teufen Bahnhof über<br />

Schäflisegg (60 Minuten) oder<br />

über Gählern (50 Minuten).<br />

Ab Speicher über Birt - Oberhorst<br />

(60 Minuten).<br />

Familie Anita und Chläus Dörig • Teufen AR • Tel. 071 333 12 30 • Fax 071 333 46 61<br />

www.waldegg.ch<br />

Gesamtes <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> jeden Montag geschlossen

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