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Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen - Erlebnis Waldegg

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auf die Monate<br />

Mai, Juni, Juli<br />

<strong>und</strong> August 2011<br />

Gegründet bei der Eröffnung des<br />

Schnuggebock im März 2001<br />

AR/AI<br />

Hauszeitschrift für<br />

<strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong><br />

11. Jahrgang, Nummer 37<br />

zum mitnehmen


Traditionelle appenzellische Gastfre<strong>und</strong>lichkeit.<br />

Am Stammtisch. Im Restaurant. In eleganten Sälen.<br />

Tête-à-têtes. Geschäftsessen. Bankette.<br />

Vom Vesperplättli bis zum Gourmet-Menü.<br />

Panoramagarten. Kinderspielplatz.<br />

Rollstuhlgängig.<br />

Reservationen:<br />

071 333 12 30 «Höhenrestaurant»<br />

www.waldegg.ch<br />

Währschafte Kost im original appenzellischen<br />

Spezerei-Lädeli.<br />

Reservationen: 071 333 12 30<br />

«Tante Emmas Ladebeizli»<br />

Grosis Bauernhaus als nostalgisches<br />

<strong>Erlebnis</strong>, in Stube, Stall, Küche,<br />

Mägde-, Knechtechammer <strong>und</strong> Keller.<br />

Zu zweit. Familien für sich. Gruppen im<br />

Schloff. Währschaftes vom Puur, saisonal,<br />

einheimisch. Wald-WC, Alpkäserei, Heustock<br />

<strong>und</strong> Tierlistall.<br />

Reservationen:<br />

071 333 12 30 «Schnuggebock»<br />

www.schnuggebock.ch<br />

Spitzbübische Schulst<strong>und</strong>e in nostalgischer<br />

Stube. Kulinarische<br />

Überraschungen statt Znünibrot.<br />

Gruppen-Reservationen:<br />

071 333 12 30 «Tintelompe»<br />

Gesamtes <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> jeden Montag geschlossen<br />

– 2 –


Willkommen<br />

Grüezi mitenand!<br />

Wenn Stifte eine Reise tun, dann<br />

können sie viel erzählen! Lesen<br />

Sie, liebe Gäste, den Bericht über<br />

die <strong>Waldegg</strong>-Lehrlinge in Thailand.<br />

Dann werden Sie sicher<br />

auch von der Reiselust gepackt.<br />

Die passt schliesslich zur Sommerzeit!<br />

Doch Sie müssen nicht<br />

unbedingt in den Flieger steigen,<br />

um etwas Tolles zu erleben. Sie<br />

können auch einfach zu den hohen<br />

Schuhen, dem Velo, einem<br />

Ochsengespann oder halt zur<br />

Blechkarosse greifen <strong>und</strong> auf die<br />

<strong>Waldegg</strong> wandern, biken oder<br />

fahren. Reisen Sie doch zu uns! Sie<br />

werden viel erleben. Denn das<br />

Gute liegt bekanntlich ach so nah!<br />

(Gäste aus fernen Landen sind jedoch<br />

auch immer gern gesehen,<br />

welcome!) Früher einfach „die<br />

<strong>Waldegg</strong>“, bietet unser Betrieb inzwischen<br />

gleich vier gastronomische<br />

Schmankerl unter einem<br />

Dach. Da ist auch für Sie das<br />

Passende dabei. Hereinspaziert!<br />

Schreiten Sie zum festlichen Anlass<br />

ins Höhenrestaurant, packen<br />

Sie den Tornister für den Tintelompe,<br />

steigen Sie mit dem Postizeddel<br />

hoch zu Tante Emma<br />

oder suchen Sie sich ein Plätzchen<br />

in Grosis nostalgischem Bauernhaus.<br />

Oder – Sommerzeit – lassen<br />

Sie die Seele im Gartenrestaurant<br />

baumeln. Eines ist sicher, Sie sind<br />

überall im <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong><br />

herzlich willkommen!<br />

Familie Anita <strong>und</strong> Chläus Dörig<br />

<strong>und</strong> das <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>-Team<br />

– 3 –<br />

Hauszeitschrift<br />

mit<br />

Schnuggebock<br />

Speisekarte<br />

in der Heftmitte<br />

4<br />

Inhaltsverzeichnis<br />

<strong>Waldegg</strong>-Stifte in Thailand<br />

11 Tüüfner Bär für<br />

Georg Winkelmann<br />

13 Jöh, die herzige Säuli<br />

16 Besuch der dicken Berta<br />

18 Glücksmomente<br />

21 Jocks Gemüsetausch<br />

22 Schnuggebock-Speisekarte<br />

24 Schnuggebock-Getränkekarte<br />

25 Singen mit Käthy<br />

27 <strong>Kräuter</strong>- <strong>und</strong> <strong><strong>Erlebnis</strong>weg</strong><br />

28 Alter Säntis<br />

32 Portrait: Höhenrestaurant<br />

34 Portrait: Emmas Ladebeizli<br />

35 Portrait: Tintelompe<br />

37 Portrait: Schnuggebock<br />

Impressum<br />

Herausgeber: <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>,<br />

Familie Anita <strong>und</strong> Chläus Dörig<br />

Redaktion, Bilder, Texte:<br />

Roland Kink (rk), Teufen<br />

Gestaltung, Bildbearbeitung DTP:<br />

Kuhn Grafik&Werbung,Teufen<br />

Druck: Appenzeller Medienhaus,<br />

Herisau


<strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>-Stifte auf ganz grosser Reise<br />

Die Aktion "Stifte-Beizli" bei Tante Emma war ein voller Erfolg. Die Gäste haben’s genossen,<br />

die Stifte geschuftet <strong>und</strong> wurden dafür festlich belohnt: Welche andere Lehrlings-Crew hat<br />

schon mit Chefin <strong>und</strong> Chef ins ferne Thailand abheben dürfen? Für die <strong>Waldegg</strong>ler wurde ein<br />

verdienter Traum wahr!<br />

Check-in, <strong>und</strong> als wir endlich<br />

im Flieger sassen, stand der<br />

noch lange auf der Piste herum;<br />

war das denn normal?", erinnert<br />

sich Anja an ihre leichte<br />

Nervosität beim Start. Dann<br />

besserte es aber, bald gab es zu<br />

essen, "Flieger-Futter halt, nicht<br />

so gut wie der feine Food später<br />

in Thailand".<br />

Willkommensgruss für Andreas <strong>und</strong> (von links nach rechts) Doris, Anja, Petra, Tanja,<br />

Ivana <strong>und</strong> Daniela im Hotel Royal Cliff in Pattaya. Jaaaah!<br />

(rk) Man hat ja schon davon<br />

gehört, dass an einem Lehrlingstag<br />

ein Ausflug, sagen wir<br />

einmal, zum Europa Park auf<br />

dem Programm stand. Toll,<br />

oder? Aber eine zehntägige<br />

Reise ins Tropenparadies? Mit<br />

dem Flieger, mit Sackgeld, im<br />

chicen Hotel, mit plägeren am<br />

Sandstrand, mit Nachtleben<br />

<strong>und</strong> exquisitem Essen! Absolut<br />

mega-…..! Man merkt wohl,<br />

welches jugendliche Modewort<br />

hier stehen müsste.<br />

Für Anja, Doris <strong>und</strong> Daniela<br />

gab’s bereits in Kloten eine<br />

grosse Aufregung, denn die drei<br />

Girls waren noch nie geflogen.<br />

"Wir waren viel zu früh beim<br />

- 4 -<br />

Bangkok. "Ich konnte es kaum<br />

glauben, hier zu sein. Was für<br />

eine riesige Stadt! Überall Leute,<br />

nichts als Leute, ein unglaubliches<br />

Gewusel. Wir hatten<br />

die Nacht im Flugzeug verbracht,<br />

doch vor lauter Aufregung<br />

verspürte ich kaum einen<br />

Jetlag. Und warm war es! Wir<br />

Tötschli aus Gonten, Eggerstanden<br />

<strong>und</strong> Eichberg, wo waren<br />

wir nur hin geraten! Schon<br />

gingen wir in den ersten Tempel,<br />

<strong>und</strong> das war eine kleine<br />

Tortur. Wir hatten ja alle noch<br />

lange Hosen an! Das änderte<br />

sich dann aber schnell! Es war<br />

doch Bikini-Wetter!"


"Braucht ihr Kochstifte noch Gemüse für die Küche?"<br />

Die ersten beiden Nächte verbrachten<br />

die <strong>Waldegg</strong>ler in<br />

Bangkok, nachdem sie von<br />

Anita <strong>und</strong> Chläus Dörig auf<br />

dem Flugplatz abgeholt worden<br />

waren (Chefin <strong>und</strong> Chef<br />

waren schon eine Woche im<br />

Thai-Land). So hatten sie den<br />

ganzen zweiten Tag lang Zeit,<br />

Thailands Hauptstadt zu erk<strong>und</strong>en.<br />

Anja erinnert sich weiter:<br />

"Lustig: Mir fiel das Gewirr<br />

der Stromleitungen zwischen<br />

den Häusern als Erstes auf. Die<br />

Stadt ist einfach ganz anders,<br />

als wie wir es gewohnt sind. Auf<br />

- 5 -<br />

einer Bootstour sahen wir die<br />

ans <strong>und</strong> ins Wasser gebauten<br />

wackligen Hütten. Die machten<br />

mir keinen sehr vertrauenswürdigen<br />

Eindruck." Und Doris<br />

fügt hinzu: "Zuerst fand ich‘s<br />

einfach nur noch heiss. Die Luft<br />

ist dort ganz anders, viel feuchter.<br />

Dafür sind die Autos viel<br />

lustiger angemalt als bei uns.<br />

Und sie fahren auch anders.<br />

Alle drängen kreuz <strong>und</strong> quer<br />

durch die Strassen. Mich w<strong>und</strong>ert’s<br />

warum die Thais überhaupt<br />

Ampeln aufstellen, es hält<br />

sich ja doch keiner an sie."<br />

Am dritten Tag folgte die Fahrt<br />

nach Pattaya ins Hotel Royal<br />

Cliff. Nun war Strand- <strong>und</strong><br />

Nachtleben angesagt.<br />

Nicht schlecht, so ein Stiften-Leben!


"Das riesige Hotel war ‚uh‘<br />

schön", meint Petra, "es war<br />

einfach alles super. Ich (aus<br />

Gonten) musste ein wenig<br />

über Daniela (aus Eggerstanden)<br />

schmunzeln: Sie kam<br />

am Anfang nicht mehr zur<br />

Ruhe, sie wollte alles schon<br />

am ersten Tag erleben, ja<br />

nichts verpassen. Später wurde<br />

aber auch sie zur geduldigeren<br />

Geniesserin.<br />

Hier hat wohl der Mahud die Beschützer-Rolle übernommen.<br />

Hahn im Korb<br />

Wie es die Bilder <strong>und</strong> die Aufzählung<br />

der Namen zeigen,<br />

Drittjahresstift Andreas war<br />

als einziger Boy unter sechs<br />

Girls (man möge des fremden<br />

Landes wegen für einmal die<br />

englischen Begriffe tolerieren)<br />

der grosse Hahn im Korb.<br />

Natürlich kam ihm so auch die<br />

Rolle des Beschützers im<br />

nächtlichen Ausgang zu.<br />

– 6 –<br />

Vielleicht war es Andreas ab<br />

<strong>und</strong> zu auch etwas unwohl,<br />

denn die Girls konnten nicht<br />

genug vom Shopping kriegen,<br />

kein Kleiderladen war<br />

vor ihnen sicher. Dem widerspricht<br />

Petra jedoch: "Ja, wir<br />

Weiblein haben glädelt wie<br />

die Gepickten, aber der Andreas,<br />

der hat sich sogar beim<br />

Schneider einen Massanzug<br />

bauen lassen!"


Weiterbildung in den Ferien<br />

Im Royal Cliff Hotel konnten<br />

die Stifte hinter die Kulissen<br />

eines Grossbetriebs schauen<br />

<strong>und</strong> dessen Küche <strong>und</strong> Service<br />

selbst geniessen. Den zukünftigen<br />

Restaurationsfachfrauen<br />

ist übereinstimmend aufgefallen,<br />

dass die Thai-Girls im<br />

Service äusserst fre<strong>und</strong>lich<br />

waren. "Aber", sagt Petra, "sie<br />

haben auch viel weniger Gäste<br />

auf einmal zu bedienen als<br />

wir. Wir bedienen oft fünf, ja<br />

bis zu sieben Tische allein.<br />

Und im Royal Cliff haben 4<br />

bis 6 Personen sich um unseren<br />

Neunertisch gekümmert.<br />

Trotzdem merkten wir, dass<br />

sie keine Lehre absolviert hatten,<br />

sondern "on the job" angelernt<br />

waren. Aber ganz lieb<br />

zu uns waren sie einewäg."<br />

Für die angehenden Kochlöffel-Profis<br />

gab‘s jeden Tag eine<br />

Fülle von Gerichten anzuschauen<br />

<strong>und</strong> zu verkosten. Die<br />

einen schätzten die diversen<br />

Curries am meisten, andere die<br />

Meeresfrüchte. Alle waren sich<br />

einig, dass die Thais eine sehr<br />

schmackhafte, leichte <strong>und</strong> abwechslungsreiche<br />

Küche pflegen.<br />

Sie genossen sie in vollen<br />

Zügen. Doch manchmal meldete<br />

sich ob der vielen Reisge-<br />

– 7 –<br />

richte der heimatliche Gluscht.<br />

Und das sah dann so aus:<br />

Was heisst "En Guete" auf Thai?<br />

Thailändische Salami-Sandwiches wie im heimischen Rotbach- oder Sittertal


Vo nüüt chunnt nüt!<br />

Was wie ein Traum tönt <strong>und</strong><br />

doch Wirklichkeit wurde, hat<br />

eine lange Vorgeschichte <strong>und</strong><br />

kostete manchen Schweisstropfen,<br />

manche Überst<strong>und</strong>e.<br />

Einfach so nach Thailand, das<br />

ging auch für die <strong>Waldegg</strong>-<br />

Stifte nicht.<br />

"Natürlich", so Chläus Dörig,<br />

Chef der glücklichen Reise-<br />

Bande <strong>und</strong> Lehrlingsvater für<br />

alle Stifte von Gastro Appenzellerland,<br />

"meine Mädel <strong>und</strong><br />

Andreas haben hart für diese<br />

Reise gearbeitet. Vom letzten<br />

September bis Ende Februar<br />

dieses Jahres haben sie als Team<br />

– 8 –<br />

ihr eigenes Beizli geführt. Dazu<br />

kam noch die Konzeptphase.<br />

Was mich am meisten freut ist,<br />

dass sie wirklich alles, wenn<br />

nicht im Alleingang, so doch<br />

absolut selbständig bewerkstelligt<br />

haben. Von A bis Z. Von der<br />

Planung bis zum letzten Abend<br />

in Küche <strong>und</strong> Service.<br />

Auch in Thailand kann der Chef sehr streng dreinblicken. Oder ist’s das anstrengende Treppensteigen oder die sengende Sonne?


Meine Frau Anita <strong>und</strong> ich standen<br />

nur beratend zur Seite, die<br />

Ideen mussten von den Jungen<br />

kommen. Sie haben ihr Stifte-<br />

Beizli auf eigene Rechnung geführt,<br />

sie haben einen grossen<br />

Einsatz gezeigt, sie haben sich<br />

durchgebissen <strong>und</strong> bewährt.<br />

Von Anfang an war es unsere<br />

Absicht, unsere Lehrlinge mit<br />

diesem Projekt zum selbständigen<br />

Denken <strong>und</strong> Handeln,<br />

zum Unternehmertum zu erziehen.<br />

Sie haben sich während<br />

ihrer normalen Arbeitszeit für<br />

das Projekt eingesetzt, aber zudem<br />

auch einen ansehnlichen<br />

Teil ihrer Freizeit dafür geop-<br />

fert. Ziel <strong>und</strong> Belohnung waren<br />

immer ganz klar. Und sie haben<br />

ihr Stifte-Beizli wie ihr eigenes<br />

Geschäft geführt <strong>und</strong> haben<br />

das gesetzte Ziel erreicht.<br />

Somit haben sie sich die ausgesetzte<br />

Belohnung redlich verdient!<br />

Und jetzt, nach der ganz<br />

grossen Reise, geht’s wieder<br />

zurück in den Arbeitsalltag.<br />

Für die eine oder den anderen<br />

steht auch bald die Lehrabschlussprüfung<br />

bevor. Ich hoffe,<br />

dass sie sich dafür genau so<br />

einsetzen wie für ihr Stifte-<br />

Beizli <strong>und</strong> dass sie dabei einen<br />

ebenso grossen Erfolg verbuchen<br />

können!"<br />

– 9 –<br />

Anja: "Das Stifte-Beizli war ein<br />

Chrampf, aber es war schön.<br />

Wir haben viel gelernt. Wir<br />

wussten, was wir erreichen<br />

konnten, <strong>und</strong> wir haben es geschafft.<br />

Bis nach Thailand!"<br />

Und Petra fügt hinzu: "Wir<br />

werden nie vergessen, dass wir<br />

so was machen durften. Ich<br />

glaubte nicht einmal in den ersten<br />

Tagen in Thailand daran,<br />

dass es wahr wurde!" Jaaaah!<br />

LehrlingInnen, Azubis<br />

oder Stifte?<br />

"Man soll sie nicht mehr Stifte<br />

nennen", hört man puritanische<br />

Sprachhüter seit längerem<br />

sagen. Lernende? Azubis?<br />

– Das tönt halt schon gewaltig<br />

nach grossem Nachbarkanton:<br />

Sozusagen "Stifte" für "Auszubildende".<br />

Ja nu, die Lehrlinge<br />

vom <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> haben<br />

ihrem eigenen Beizli schliesslich<br />

selbst den Namen gegeben,<br />

"Stifte-Beizli", eben. Also<br />

darf sie der <strong>Waldegg</strong>schreiber<br />

auch weiterhin Stifte nennen.<br />

Übrigens: Warum gibt es bei<br />

uns nebst den "Serviertöchtern"<br />

keine "Serviersöhne"?<br />

Anita Dörig<br />

scheint auch in Thailand<br />

in Gesellschaft ihrer Stifte<br />

guter Dinge zu sein.


Bauunternehmung <strong>und</strong> Ingenieurbüro<br />

9410 Heiden • unt.Wässern • Tel. 071 335 77 44 • www.preisigbau.ch<br />

Strassen •Tiefbau • Umgebungen • K<strong>und</strong>enarbeiten • Pflästerungen<br />

– 10 –


Ehrung für Georg Winkelmann<br />

Tüüfner Bär zottelt von der <strong>Waldegg</strong> zum Bahnhof Teufen<br />

Dörigs freuen sich über<br />

ihren Nachfolger<br />

Im vergangenen Jahr durften<br />

wir den Tüüfner Bär entgegen<br />

nehmen. Jetzt ist unsere Bären-<br />

Amtszeit abgelaufen. Mitte<br />

März wurde nun der dritte<br />

Tüüfner Bär vergeben. Wir<br />

freuen uns sehr, den Lesern des<br />

<strong>Waldegg</strong> Kalenders einen<br />

Mann als unseren Bären-Nachfolger<br />

vorstellen zu dürfen, mit<br />

dem wir seit langem persönlich<br />

verb<strong>und</strong>en sind <strong>und</strong> der seinerseits<br />

fast sein ganzes Leben<br />

mit unserer <strong>Waldegg</strong> verb<strong>und</strong>en<br />

war <strong>und</strong> ist.<br />

Alteingesessene Tüüfner hätten<br />

wohl schnell diesen Namen<br />

für den Bären-Preis 2011<br />

vorgeschlagen: Bahnhofsvor-<br />

– 11 –<br />

stand „Schorsch“! Jahrzehnte<br />

lang war er <strong>und</strong> bleibt auch<br />

noch einige Jahre das Teufner<br />

Gesicht schlechthin. Der<br />

Fremde, der mit dem Zug ankommt,<br />

sieht es als erstes. Der<br />

Einheimische, der einen guten<br />

Rat sucht oder dem der Sinn<br />

nach einem fre<strong>und</strong>lichen<br />

Schwatz steht, sieht ihn immer<br />

wieder. Auch auf der <strong>Waldegg</strong><br />

ist sein Gesicht bekannt. Seit<br />

langem. Schorsch erinnert<br />

sich etwa an seine Schul- <strong>und</strong><br />

Stiftenzeit:


„Es war während der Schulzeit<br />

eher ein Luxus oder fast gar<br />

ein <strong>Erlebnis</strong>, wenn man zum<br />

Beispiel in den Sommerferien<br />

eine Wanderung zur Stadt St.<br />

Gallen unternahm, <strong>und</strong> dann<br />

auf dem Rückweg auf der<br />

<strong>Waldegg</strong> noch den Durst bei<br />

einem süssen Wässerli stillen<br />

durfte. Und an schönen Wintertagen<br />

konnte man von der<br />

Rüti aus dem emsigen Treiben<br />

von Wanderern <strong>und</strong> Skifahrern<br />

auf der <strong>Waldegg</strong> zusehen<br />

<strong>und</strong> von heissem Punschsirup<br />

<strong>und</strong> Nussgipfeln träumen. So<br />

ab Anfang der 70er-Jahre entwickelte<br />

sich die <strong>Waldegg</strong><br />

dann zum beliebten Treffpunkt<br />

für uns Stifte. Ein Auto<br />

besass dannzumal noch praktisch<br />

keiner, <strong>und</strong> so traf man<br />

sich – oft nach einem gemeinsamen<br />

Spaziergang – bevorzugt<br />

sonntags gegen Abend<br />

auf der <strong>Waldegg</strong>. Damit konnte<br />

man sich gleich auch den<br />

Ausgangsmief vom Samstagabend<br />

beim ges<strong>und</strong>en Anmarsch<br />

aus dem Kopf schwitzen!<br />

Gar oft entwickelte sich<br />

dann spontan ein gemütlicher<br />

Abend bei Gesang <strong>und</strong> pointierten<br />

Sprüchen, der dann ab<br />

<strong>und</strong> zu auch in den Montag<br />

hinein zu dauern pflegte. Immer<br />

verstand es aber Mutter<br />

Rosa Dörig hervorragend, uns<br />

Junge davon zu überzeugen,<br />

dass es für uns <strong>und</strong> den folgenden<br />

Tag sicher das Beste<br />

wäre, wenn man jetzt auf den<br />

Heimweg ginge.“<br />

Georg Winkelmann, Teufens<br />

stets fre<strong>und</strong>licher, humorvoller<br />

Mann am Schalter. Er war<br />

aber immer viel mehr als<br />

Bahnhofsvorstand: Terminkoordinator,<br />

Ticketcorner, Agendaführer,<br />

das Gedächtnis der<br />

Gemeinde, Tourismusfachmann<br />

<strong>und</strong> Amtsträger in einer<br />

Person: Einen Grossteil seiner<br />

Freizeit hat er der Öffentlichkeit<br />

zur Verfügung gestellt. Sei<br />

es als langjähriger Präsident<br />

des Verkehrsvereins <strong>und</strong> Repräsentant<br />

der Gemeinde Teufen<br />

bei auswärtigen Anlässen,<br />

als Mitglied der Geschäftsprüfungskommission,<br />

als Schalt<strong>und</strong><br />

Koordinationsstelle für<br />

den ersten öffentlichen Internet-Terminal<br />

im Bahnhof, als<br />

Terminkoordinator <strong>und</strong> Reservationsstelle<br />

für Anlässe im<br />

Lindensaal, als Mitglied des<br />

Tüüfner-Poscht-Teams der ersten<br />

St<strong>und</strong>e, als Mitglied der<br />

– 12 –<br />

Volkswirtschaftskommission<br />

<strong>und</strong> der Gemeinde-Kommission<br />

„Betriebe“.<br />

Wir wünschen Georges Winkelmann<br />

ein fröhliches, abwechslungsreiches,bärenstarkes<br />

Jahr mit seinem neuen<br />

Haustier. Wir freuen uns über<br />

seinen Tüüfner Bär. Er hat‘s<br />

verdient, prosit!<br />

Der Tüüfner Bär<br />

Mit der aus Bronze gegossenen<br />

Skulptur würdigt die Gemeinde<br />

einmal pro Jahr aussergewöhnliche<br />

Leistungen. Dabei achtet die<br />

gemeinderätliche Jury vor allem<br />

darauf, dass die Preisträger etwas<br />

geschaffen haben, das zum Zusammenhalt<br />

der Bevölkerung<br />

<strong>und</strong> zum positiven Ansehen der<br />

Gemeinde Teufen beiträgt. Bis<br />

anhin haben ihn Rosmarie<br />

Nüesch (2009), Anita <strong>und</strong><br />

Chläus Dörig (2010) <strong>und</strong> Georg<br />

Winkelmann (2011) erhalten.


Die blutten Jöh-Grunzer vom Schnuggebock<br />

Roland Kink<br />

Bei jedem Schnuggebock-Besuch<br />

sehe ich nach den Fäärli<br />

in ihrem Aquarium. Dann<br />

klingt garantiert „jöh!“ oder<br />

„jösses nei, wie herzig!“ in<br />

meinen Ohren. S chli Säuli.<br />

Trudi Gerster. Jugenderinnerungen<br />

kommen auf.<br />

Der alte Grammophon in der<br />

guten Stube kommt mir in<br />

den Sinn, ein Riesending, zentrales<br />

Möbel. Eine grosse<br />

Schublade unter der Senderskala<br />

mit fremdländischen<br />

Namen wie Hilversum,<br />

Beromünster, Radio Luxemburg.<br />

Die interessierten mich<br />

wenig, sondern eben die<br />

Schublade. Wenn man sie<br />

nämlich herauszog, kam ein<br />

schwabbelnder Teller mit einem<br />

klobigen Bakelit-Arm<br />

zum Vorschein, der Plattenspieler.<br />

Wenn man sie zuschletzte<br />

<strong>und</strong> die Platte schon<br />

unter dem Piggöpp kreiste,<br />

gab’s ein wüstes Geräusch <strong>und</strong><br />

einen Klapps hinter die Löffel.<br />

Den ertrug ich gerne, vor allem,<br />

wenn die Trudi Gerster-<br />

Määrliplatte aufgelegt war.<br />

Die eine Geschichte konnte<br />

ich meiner Schwester auswendig<br />

vorsagen, ich glaub, ich<br />

krieg‘ sie heute noch hin:<br />

Als der liebe Gott die Erde erschaffen<br />

hatte, waren alle Tiere<br />

noch immer blutt. Das gefiel<br />

ihm ganz <strong>und</strong> gar nicht. So<br />

rief er alle Tiere zu sich, <strong>und</strong><br />

sie stellten sich in eine lange<br />

Reihe vor die grosse Kiste, die<br />

vor Haaren, Federn, Farben,<br />

<strong>und</strong> Fellen nur so strotzte. Das<br />

Säuli war zuhinterst in der<br />

Reihe. Ungeduldig sah es zu,<br />

wie das Zebra seine Streifen<br />

bekam, der Papagei seine Federn<br />

<strong>und</strong> der Frosch sein tolles<br />

grünes Regenmänteli. Aber<br />

wie das dauerte! Dem Säuli<br />

wurde es langweilig <strong>und</strong> es<br />

– 13 –<br />

haute ab, drehte mehrere R<strong>und</strong>en.<br />

Von weitem sah es, dass<br />

das vorletzte Tier gerade an<br />

der Reihe war, <strong>und</strong> es tippelt<br />

zurück zur Kiste. „Joh, du liebi<br />

Zitt, Säuli, wo chunnsch au<br />

jetz du no her“! rief der liebe<br />

Gott, <strong>und</strong> „do lueg i d Kiste,<br />

kei einzigs Höörli, kei Farb, kei<br />

Federe, gar nüt meh isch vorig.<br />

Nüüt!“ Jetzt hätts Säuli<br />

fürchterlich afange brüele. Der<br />

liebe Gott bekam ebenso<br />

fürchterliches Mitleid. Vor<br />

lauter Kummer zupfte er sich<br />

ein paar seiner Barthaare aus<br />

<strong>und</strong> steckte sie auf Säulis<br />

Rücken. Aber das war immer<br />

noch zu wenig. Da kam er auf<br />

eine Idee. Er griff zum traurig<br />

herunterhängenden Säuli-<br />

Schwänzli <strong>und</strong> ringelte es mit<br />

seiner Ondulier-Schere. Das<br />

gefiel dem Säuli so gut, dass es<br />

seither vor lauter Stolz auf<br />

sein Ringelschwänzli nur noch<br />

auf den Zehenspitzen herumtippelt.<br />

So wie die kleinen Flitzer<br />

heute im Schnuggebock.<br />

Das Säuli. Zu ihm haben wir<br />

Menschen eine stark ambivalente<br />

Beziehung. Kein anderes


DIE sonnenterrasse im bühler<br />

• wir verwöhnen sie in unserem völlig heimeligen stübli <strong>und</strong> im sääli.<br />

• träumen sie in unserer lauschigen gartenwirtschaft den sternen entgegen.<br />

• geschäftsleute <strong>und</strong> wandervögel schlummern erholsam in unseren<br />

neu gestalteten gemütlich-modernen zimmern im landhausstil.<br />

• greifen sie nach dem neuen stern am appenzeller gastro-himmel!<br />

wir heissen sie gerne herzlich willkommen<br />

yvonne <strong>und</strong> ralph frischknecht<br />

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– 14 –<br />

Architekturbüro Sonderegger & Zaug AG<br />

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Postfach 145, CH-9053 TEUFEN AR<br />

Tel. 071 335 75 90 Fax 071 333 34 87<br />

Natel 079 216 43 34 ( Thomas Zaugg)<br />

e-mail: s.z-arch@bluewin.ch


Tier steht so für Gegensätzliches:<br />

Glück <strong>und</strong> Unglück,<br />

Reichtum <strong>und</strong> Armut, Genuss<br />

<strong>und</strong> Gier, Leidenschaft <strong>und</strong><br />

Trägheit. Schweine werden oft<br />

zur Sau gemacht. Betrügerische<br />

Menschen nennt man Schweine.<br />

Kartoffeln isst man am liebsten,<br />

wenn sie die Sau schon gefressen<br />

hat. Obwohl diese ein<br />

stinkiges, dreckiges Tier ist. Was<br />

ja überhaupt nicht stimmt. In<br />

jüngster Zeit steht sie gerade wegen<br />

ihrer Sauberkeit als Haustier<br />

voll im Trend. In vielen Familien<br />

höckelt ein modernes<br />

Minischweinchen auf dem Sofa<br />

<strong>und</strong> lässt sich von den Kindern<br />

den Bauch kratzen. Sauber wie<br />

eine Katze, intelligent wie ein<br />

H<strong>und</strong>, <strong>und</strong> im Gegensatz zum<br />

Kläffer will es nicht ständig spazieren<br />

geführt werden. Dann<br />

sollte ich mich, Säuli-Fän hin<br />

oder her, halt doch eher endlich<br />

für einen Bläss entscheiden, damit<br />

ich mich wenigstens gleich<br />

oft wie mein Nachbar am hinteren<br />

Ende einer Leine um’s<br />

Quartier bewege. Oder ich lasse<br />

mich noch vor der nächsten Olma<br />

zum Säuli-Trainer ausbilden,<br />

<strong>und</strong> rase dann mit, um<br />

Rennschwein Rudi Rüssel Konkurrenz<br />

machen zu können.<br />

Meine Lieblingssäuli neben den<br />

blutten Jöh-Flitzern mit den<br />

Die Wirtsleute Chläus <strong>und</strong><br />

Anita Dörig haben die <strong>Erlebnis</strong>-Gastronomie<br />

neu erf<strong>und</strong>en.<br />

Das einmalige Panorama<br />

wird dabei fast zur Nebensache.<br />

Mit einem Besuch im<br />

„Schnuggebock“ begibt sich<br />

der Gast zurück zum Traditionellen,<br />

Urchigen. Nebst<br />

„Chäshörnli mit Öpfelmues“<br />

sind Blitz <strong>und</strong> Donner in der<br />

– 15 –<br />

Borsten auf dem Rücken <strong>und</strong><br />

den Ringelschwänzchen hintendran<br />

im Schnuggbock? Das sind<br />

jene, die am Silvester aus Tischbomben<br />

heraus durchs Zimmer<br />

fliegen <strong>und</strong> Glück bringen.<br />

Schwein, eben.<br />

Im kürzlich neu erschienen kleinen Gastro-Führer<br />

des Appenzeller Magazins wird das „unvergessliche“<br />

<strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> mit folgenden Worten erwähnt:<br />

„Alphütte“ inklusive. Das <strong>Erlebnis</strong><br />

wird durch Tante Emmas<br />

Lädeli oder kulinarische<br />

Schulst<strong>und</strong>en im „Tintelompe“<br />

abger<strong>und</strong>et. Die Menüs<br />

im Restaurant selbst: ein Genuss<br />

schlechthin.<br />

Da bleibt dem <strong>Waldegg</strong> Kalender<br />

nur ein „Dangge vilmool<br />

för d Blueme“!


Gewichtiger Besuch auf der <strong>Waldegg</strong>:<br />

Die dicke Berta sorgt für riesiges Aufsehen<br />

Peter Eggenberger<br />

Als dicke Berta wurde Paula<br />

Sonderegger ab den 1940er<br />

Jahren auf Jahrmärkten, Kilbenen<br />

<strong>und</strong> Messen im In- <strong>und</strong><br />

Ausland zur Schau gestellt. Ein<br />

Besuch auf der <strong>Waldegg</strong> vor<br />

r<strong>und</strong> fünfzig Jahren sorgte für<br />

riesiges Aufsehen.<br />

Stoffwechselerkrankung? Drüsenleiden?<br />

Oder ganz einfach<br />

Vererbung? Angehörige, Naturärzte,<br />

Schulmediziner <strong>und</strong><br />

heilk<strong>und</strong>ige Wonnensteiner<br />

Klosterfrauen waren ratlos, als<br />

das am 24. Oktober 1910 im<br />

innerrhodischen Oberegg geborene<br />

Mädchen in der Pubertät<br />

immer schwerer wurde.<br />

Letztlich aber vermochte niemand<br />

zu helfen, <strong>und</strong> als Ap-<br />

penzeller Frohnatur machte<br />

Paula das Beste aus ihrer misslichen<br />

Situation. So akzeptierte<br />

sie denn auch ohne langes<br />

Überlegen das Angebot eines<br />

St. Galler Marktfahrers, der<br />

auf der Suche nach einer neuen<br />

Attraktion war. Mit Paula<br />

hatte er sie gef<strong>und</strong>en. Und da<br />

jeder Soldat wusste, dass die<br />

Deutschen im Ersten Weltkrieg<br />

eine Riesenkanone mit<br />

dem Namen "Dicke Berta"<br />

einsetzten, hatte Paula diese<br />

Bezeichnung als Künstlernamen<br />

anzunehmen.<br />

Paula alias Berta war wenig<br />

über 150 Zentimeter gross<br />

<strong>und</strong> 468 Pf<strong>und</strong> schwer. Landauf<br />

<strong>und</strong> landab sorgte jetzt auf<br />

Jahrmärkten jener Budenwagen<br />

für Furore, auf dem weithin<br />

sichtbar das Transparent<br />

"Besuchen Sie die schwerste<br />

Frau der Schweiz!" prangte. Es<br />

waren fast ausschliesslich<br />

Männer, die das Eintrittsgeld<br />

von 50 Rappen entrichteten<br />

<strong>und</strong> Berta besuchten. Sie<br />

lächelte allen fre<strong>und</strong>lich zu,<br />

– 16 –<br />

hielt ihnen die Arme entgegen<br />

<strong>und</strong> hiess sie zupacken. Wenn<br />

dann aber in ihrem fahrbaren<br />

Stübchen ein Gedränge herrschte,<br />

forderte sie die vordersten<br />

Gwondernasli mit einem barschen<br />

"Jetzt reichts! Macht<br />

endlich Platz <strong>und</strong> verschwindet,<br />

lasst die andern auch etwas<br />

sehen!" unmissverständlich<br />

zum Gehen auf.<br />

Es war in den frühen 1960er<br />

Jahren, als auf fast allen<br />

Schweizer Bahnhöfen moderne<br />

Personenwaagen Aufstellung<br />

fanden. Eine fortschrittliche<br />

Sache, spuckte doch die Neuerung<br />

nach dem Wägen ein Zettelchen<br />

mit der Angabe des genauen<br />

Gewichts aus. Auch Berta<br />

interessierte sich lebhaft<br />

dafür, <strong>und</strong> nach einer Gastspielwoche<br />

während der Olma<br />

in St. Gallen schien ihr Teufen<br />

der geeignete Ort für eine Wägeprozedur.<br />

Bevor sie aber die<br />

Waage beim Bahnhof aufsuchte,<br />

liess sie sich vom Teufner<br />

Fuhrmann Albert Weishaupt<br />

hinauf zur <strong>Waldegg</strong> führen.


Es war ein sonniger Sonntag,<br />

<strong>und</strong> viele Gäste verweilten in<br />

der lauschigen Gartenwirtschaft.<br />

Berta wurde mit lautem<br />

Hallo <strong>und</strong> "Willkomm do<br />

obe" begrüsst. Kaum hat sie<br />

auf zwei Stühlen Platz genommen,<br />

stand bereits eine<br />

gluschtige Berner Platte vor<br />

ihr. Zum Dessert liess sie sich<br />

zwei währschafte Portionen<br />

Meringues schmecken, <strong>und</strong><br />

den Durst löschte sie mit einigen<br />

Gütterli Mineralwasser<br />

vom Gontenbad. Nach dem<br />

<strong>Waldegg</strong>-Aufenthalt bestieg<br />

sie erneut das Weishaupt’sche<br />

Fuhrwerk, <strong>und</strong> ihr Ziel war<br />

jetzt der Teufner Bahnhof.<br />

Schon bald stand sie vor der<br />

Waage. Mit der Hilfe zweier<br />

starker Männer vermochte sie<br />

beim dritten Versuch auf die<br />

kleine Plattform zu steigen.<br />

Als sie das Zwanzigrappenstück<br />

in den Schlitz geworfen<br />

hatte, begann es im Innern<br />

der Waage zu rumoren, zu<br />

rasseln <strong>und</strong> zu ächzen, <strong>und</strong><br />

der grosse Zeiger schien ausser<br />

Rand <strong>und</strong> Band geraten.<br />

Gebannt verfolgte die stattliche<br />

Zuschauerschar das Geschehen,<br />

<strong>und</strong> was niemand<br />

erwartet hatte, trat mit einiger<br />

Verzögerung doch noch<br />

ein: ein Zettelchen erschien,<br />

auf dem die eindringliche<br />

Mahnung "Bitte nicht in<br />

Gruppen auf die Waage stehen!"<br />

zu lesen stand. Berta<br />

schüttelte ungläubig den<br />

Kopf, um dann in lautes<br />

Gelächter auszubrechen. Das<br />

kleine Papierstück machte die<br />

R<strong>und</strong>e, <strong>und</strong> noch nie wurde<br />

auf dem Bahnhofareal von<br />

Teufen dermassen gelacht.<br />

Die Jahre gingen ins Land,<br />

<strong>und</strong> längst war die Schaustellerei<br />

für die mittlerweile mit<br />

Bauarbeiter Emil Gosteli verheiratete<br />

<strong>und</strong> in Zürich wohnende<br />

Frau alltäglich geworden.<br />

Und wenn immer es<br />

möglich war, machte sie<br />

anlässlich ihrer Auftritte in<br />

St. Gallen einen Abstecher auf<br />

die <strong>Waldegg</strong>. Plötzlich aber<br />

traten ernsthafte ges<strong>und</strong>heitliche<br />

Störungen auf, die sie<br />

zur Aufgabe des aussergewöhnlichen<br />

Berufs zwangen.<br />

Auf 125 Kilogramm abgemagert,<br />

verschied Berta am 17.<br />

September 1972 <strong>und</strong> wurde<br />

auf dem Friedhof Sihlfeld zur<br />

letzten Ruhe gebettet.<br />

– 17 –<br />

Illustration: Ernst Bänziger<br />

(Bücher <strong>und</strong> CDs mit vergnüglichen<br />

Kurzgeschichten sowie die beiden<br />

Krimis "Mord in der Fremdenlegion"<br />

<strong>und</strong> "Tod eines W<strong>und</strong>erheilers" von<br />

Peter Eggenberger sind in Meiers<br />

Chrom-Egge erhältlich)


Unternehmerinnen-Nachwuchs<br />

Glücksmomente by Patrizia <strong>und</strong> Cornelia Dörig<br />

Freischaffende Visagistinnen<br />

Zwillinge sind unzertrennlich.<br />

Doch nach der Schulzeit gingen<br />

Patrizia <strong>und</strong> Cornelia<br />

Dörig, die Zwillings-Mädel<br />

vom <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>,<br />

während ihren Berufslehren eigene<br />

Wege. Doch nun spannen<br />

sie wieder umso fester zusammen.<br />

Ihr neu gegründetes Unternehmen<br />

nennen sie<br />

„Glücksmomente“. Solche erfahren<br />

ihre K<strong>und</strong>innen, wenn<br />

sie nach einem Kurs die Kunst<br />

des Make-ups beherrschen.<br />

Fachlich waren Patrizia als gelernte<br />

Drogistin <strong>und</strong> Cornelia<br />

als gelernte Kosmetikerin<br />

schon vorher nicht weit von ihrer<br />

neuen Tätigkeit entfernt.<br />

Nun haben sie beide aber an<br />

der „Beauty & Style academy<br />

zürich“ noch die Zusatzausbildung<br />

zu diplomierten Makeup<br />

Artists durchlaufen. Walde-<br />

Cornelia <strong>und</strong> Patrizia Dörig arbeiten ausnahmsweise im Tintelompe.<br />

– 18 –<br />

mar, der Schnuggebock würde<br />

sie wohl Schmink-Künstlerinnen<br />

nennen. In ihrem neu eingerichteten<br />

Studio in Gossau<br />

bieten sie seit kurzer Zeit als ihr<br />

erstes Glücksmomente-Projekt<br />

Make-up-Kurse für Gruppen<br />

von mindestens drei Damen<br />

an. Die Kurse werden aber<br />

auch gerne bei einer der Teilnehmerinnen<br />

zu Hause gegeben.<br />

Im Kurs 1 wird das Tages-<br />

Make-up durchgenommen.<br />

Der Kurs 2 widmet sich dem<br />

Abend-Make-up inklusive den<br />

„smoky eyes“ <strong>und</strong> Kurs 3<br />

schliesslich vermittelt die Kunst<br />

des Make-ups für den Catwalk<br />

<strong>und</strong> behandelt die neuesten<br />

Styles <strong>und</strong> Trends. Ziel der<br />

Kurse ist es in erster Linie, dass<br />

die Damen schliesslich fähig<br />

sind, sich selbst ein typ-gerechtes<br />

Make-up aufzulegen. Dabei<br />

wird von Glücksmomente<br />

sämtliches Material zur Verfügung<br />

gestellt <strong>und</strong> die Teilnehmerinnen<br />

erhalten ein Dossier<br />

<strong>und</strong> ein Zertifikat. Ein Kurs<br />

dauert zweieinhalb St<strong>und</strong>en.


In Verbindung mit einem ihrer<br />

Kurse oder separat führen Patrizia<br />

<strong>und</strong> Cornelia Interessierte<br />

(auch hier bei einer Mindestbeteiligung<br />

von drei Damen) in<br />

den neuesten Trend der Nagelpflege<br />

ein. Das brandneue Produkt<br />

„Lac Sensation“ von Alessandro,<br />

das die traditionellen<br />

künstlichen Fingernägel auf<br />

Gel- oder Acryl-Basis ersetzt,<br />

begeistert sie vor allem deshalb,<br />

Ramona Dörig trägt ein perfektes Glücksmomente-Make-up. „Merci liebe Schwestern!“<br />

weil es auf natürlichen Produkten<br />

aufgebaut ist <strong>und</strong> nur alle<br />

vier bis fünf Wochen angewendet<br />

werden muss.<br />

Das erste Glücksmomente-Projekt<br />

ist erfolgreich lanciert, weitere<br />

sind bei den beiden jungen<br />

Visagistinnen zurzeit noch am<br />

köcheln. Sie können auch als<br />

aktive Make-up Artists für spezielle<br />

Anlässe wie Hochzeiten<br />

– 19 –<br />

oder für die „Maske“ vor öffentlichen<br />

Auftritten <strong>und</strong> für<br />

persönlich Make-up-Beratungen<br />

gebucht werden.<br />

Glücksmomente<br />

Patrizia <strong>und</strong> Cornelia Dörig<br />

Andwilerstrasse 10<br />

9200 Gossau<br />

076 426 49 09<br />

paeti.estrella@hotmail.com


Hügli Nährmittel AG<br />

– 20 –<br />

CH-9323 Steinach<br />

Tel. 0800 55 46 92<br />

Fax 071 447 29 94<br />

verkauf.ch@huegli.com www.hueglifoodservice.ch<br />

Gartenpflege Kuratli<br />

Rasen<br />

Rabatten<br />

Sträucher<br />

Bäume<br />

Kompost<br />

Winterdienst<br />

Hanspeter Kuratli 9062 Lustmühle-Teufen 071 333 35 32 078 697 94 34<br />

kuratli.gartenpflege@gmx.ch


Auch krumme Gurken gelten!<br />

Machen Sie mit, profitieren Sie von<br />

Jocks Gemüsetausch am Mektig!<br />

Diesen Sommer kauft Jock Gemüse für die Schnuggebock-Küche!<br />

Jeden Mittwoch während den<br />

Öffnungszeiten vom Schnuggebock!<br />

Jock macht bestimmt ein gutes Angebot.<br />

Von Mai bis August können<br />

Sie mit Jock, unserem Stallburschen,<br />

händelen. Er kauft<br />

Ihr Gemüse. Sie erhalten dann<br />

eine Gutschrift zum sofortigen<br />

kulinarischen Gebrauch im<br />

Schnuggebock.<br />

Gut gehandelt ist halb gegessen!<br />

Wenn Sie schöne Rüebli, Gurken,<br />

Rettiche oder Tomaten<br />

anzubieten haben, kommen<br />

Sie am Mittwoch zum Haupteingang<br />

vom <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>.<br />

Läuten Sie die Handels-<br />

Glocke, <strong>und</strong> schon kommt<br />

Jock gesprungen. Dann wird<br />

gewogen. Der Tagespreis ist jeweils<br />

auf der grossen Tafel angeschrieben.<br />

Jock prüft die<br />

Qualität <strong>und</strong> stellt Ihre Gutschrift<br />

aus. Die nimmt Ihnen<br />

Jocks Präzisionswaage garantiert einen fairen Preis.<br />

– 21 –<br />

Gemüsetausch zum Essensplausch!<br />

am Handelstag jede Magd im<br />

Schnuggebock an Zahlung.<br />

Bauen Sie Gemüse in Ihrem<br />

Garten an, oder sehen Sie sich<br />

auf dem Markt um <strong>und</strong> kaufen<br />

Sie billiger ein als Jock. Der<br />

nimmt es Ihnen dann vielleicht<br />

zu einem höheren Preis ab.<br />

Aber nur gute Qualität, sonst<br />

macht er Ihnen einen Abzug! Es<br />

gelten aber nur Rüebli, Gurken,<br />

Rettiche <strong>und</strong> Tomaten!


Vorspeisen<br />

Bauernsalat Fr. 9.—<br />

mit Grosis geheimer Salatsauce<br />

Grossvaters Lieblingsvorspeise Fr. 11.50<br />

kalt aufgeschnittene Kalbszunge an Tomatenessigsauce<br />

Auf der Heuerreise Fr. 11.50<br />

feine Rollmöpse mit Zischgelis Essiggemüse<br />

Hauptspeisen<br />

Appenzeller Schmaus Fr. 38.50<br />

Chäshörnli, Siedwurst, Appenzeller Schnitzel, Pouletbrüstchen,<br />

Beinschinken <strong>und</strong> Apfelmues<br />

Appenzeller Schnitzel mit Chäshörnli <strong>und</strong> Apfelmues Fr. 33.50<br />

Schnitzel gefüllt mit Siedwurstbrät <strong>und</strong> Mostbröckli<br />

Appenzeller Siedwurst Fr. 27.50<br />

mit Chäshörnli <strong>und</strong> Apfelmues<br />

Appenzeller Chäshörnli mit gehacktem Rindfleisch Fr. 27.50<br />

<strong>und</strong> Apfelmues<br />

Zarte Schweinsfiletmedaillons an Apfelschnapssauce Fr. 35.50<br />

mit Bärlauchspätzli <strong>und</strong> Tagesgemüse<br />

Rassiges Kalbsrahmgulasch nach Rezept der Magd Fr. 35.50<br />

mit breiten Nudeln <strong>und</strong> Tagesgemüse<br />

Grosses Bauernkotelett, dazu <strong>Kräuter</strong>butter Fr. 32.50<br />

mit Bratkartoffeln <strong>und</strong> Tagesgemüse<br />

Bauernpfanne mit Salat Fr. 30.50<br />

Bratkartoffeln, in Würfel geschnittenes Kalbfleisch, Schweinswürstchen,<br />

Schweinefleisch, gebratenes Ei <strong>und</strong> Gemüse<br />

Kutteln in Tomatensauce nach Fuhrmannsart Fr. 27.50<br />

mit Salzkartoffeln<br />

– 22 –<br />

Speise


karte<br />

Grosis fleischlose Gerichte<br />

Gebratenes Forellenfilet Fr. 32.—<br />

mit Basilikumbutter, Pilawreis <strong>und</strong> Tagesgemüse<br />

Mit Pilzen gefüllte Teigtaschen Fr. 26.50<br />

an einer leichten Gartenkräutersauce, dazu Tagesgemüse<br />

Appenzeller Chäshörnli Fr. 25.50<br />

mit Apfelmues<br />

Zarte Schweinsfilet- Fr. 31.50<br />

medaillons an Apfelschnapssauce<br />

mit Bärlauchspätzli <strong>und</strong> Tagesgemüse<br />

Joggelis feines Fr. 6.50<br />

Karamellköpfli<br />

mit Rahm<br />

Vrenelis Riesenmeringues Fr. 8.50<br />

mit Glace <strong>und</strong> Rahm<br />

Vanilleglace Fr. 6.50<br />

mit Schoggisauce <strong>und</strong> Rahm<br />

Seniorenteller<br />

Desserts<br />

– 23 –<br />

Appenzeller Schnitzel Fr. 28.50<br />

mit Chäshörnli <strong>und</strong> Apfelmues<br />

Appenzeller Fr. 6.50<br />

Dörrbirnenfladen<br />

mit Rahm<br />

Luftige Zitronenroulade Fr. 6.50<br />

mit Rahm


Flaschenwein<br />

im Schnuggebock<br />

Stünde im Schnuggebock eine<br />

Stüva Grischuna statt einer Appenzeller<br />

Stube, befände sich<br />

beim Abgang zu Toilette, Keller<br />

<strong>und</strong> Alpkäserei natürlich ein<br />

Stägafässli.<br />

Neben dem offenen Wein, der im<br />

Schnuggebock an den Tisch gebracht<br />

wird, birgt sein Keller<br />

auch ohne Stägafässli einige Flaschen,<br />

für die es sich lohnt, dort<br />

hinunter zu steigen. Allerdings<br />

stammen diese wie früher aus der<br />

europäischen Nachbarschaft <strong>und</strong><br />

nicht aus Übersee, denn Weine<br />

von so weit her zu holen, war in<br />

den Jahren, in denen der Schnuggebock<br />

„spielt“, nicht üblich.<br />

Suchen Sie, verehrter Gast,<br />

Ihren Flaschenwein selbst aus<br />

dem Kellerregal <strong>und</strong> stärken Sie<br />

sich fürs Treppensteigen mit einem<br />

Glas Most vom Fass.<br />

Oben angelangt übergeben Sie<br />

bitte Ihre Flasche Ihrer Serviertochter<br />

oder Ihrem Kellner.<br />

Man wird sie gerne für Sie öffnen<br />

<strong>und</strong> Ihnen den feinen<br />

Tropfen kredenzen.<br />

Prosit! Wohl bekomms!<br />

Getränkekarte<br />

Offenausschank 2dl 3dl 5dl 1l<br />

Weisswein<br />

Fendant 8.20 20.—<br />

Rotwein<br />

Balgacher Blauburg<strong>und</strong>er 8.20 20.—<br />

Appenzeller Mineral 3.70 5.30 8.80<br />

Halb - Halb (Fruchtgetränk) 3.80 5.40 9.—<br />

Citro 3.80 5.40 9.—<br />

Süssmost 3.80 5.40 9.—<br />

Saft vom Fass 4.— 5.80<br />

Naturtrüb Quöllfrisch 4.— 5.80<br />

Schnuggebock Bier 4.— 5.80<br />

2 cl 4 cl<br />

Appenzeller Alpenbitter, Cynar, Campari,<br />

Martini weiss 6.20<br />

Noch em Esse<br />

es Abihäberli 4.80 8.—<br />

Appenzeller Malz-Schnaps 9.—<br />

Dörrbirnen-Schnaps aus dem Eichenfass 5.50 10.—<br />

Fraue-Kafi 4.—<br />

Manne-Kafi 5.70<br />

Schnuggebock-Kafi oder Biberflade-Kafi 8.50<br />

Ovo / Schokolade 4.20<br />

Schwarztee, Pfefferminztee, Hagebuttentee,<br />

Lindenblütentee, Kamillentee 4.—<br />

– 24 –


Singen mit Käthy<br />

Käthy Zieri, unsere Jodlerin <strong>und</strong> Handörgeli-Virtuosin ist<br />

begeistert, wie Sie, liebe Gäste, mitsingen, seit im Kalender<br />

einige Liedertexte abgedruckt wurden. Hier drei weitere,<br />

speziell beliebte. Und: zwei, drei …..<br />

Uf de Alpe obe<br />

Uf de Alpe obe isch e herrlichs Läbe,<br />

uf de Alpe obe möchte i si.<br />

So n’es Sennemaiteli hät e herrlichs Läbe,<br />

so n’es Sennemaiteli möchte i si.<br />

I de erschte Hütte simmer inegsesse,<br />

i de zweite Hütte hemmer Nidle gesse.<br />

I de dritte Hütte hani nöd gwösst,<br />

das mis Schätzli i de vierte isch.<br />

I bi kein Weltechenner, i bi kein Gschichtsverzeller.<br />

I bi vo Jugend uf en loschtige Chüjersbueb.<br />

Schöni Maitli küsse möchte i nöd vermisse,<br />

s’Müeti selber seit, es sei kei Sünd.<br />

Ond wenn s emool scho oober ischt<br />

Ond wenn s emool scho oober ischt<br />

ond of de Alpe grüe,<br />

de Gääsbueb mit de Gääse zücht<br />

ond d Sennri mit d Chüe.<br />

Die Bömmli sönd vom Laub schö grüe<br />

ond d Wese vo dem Gras.<br />

Ond wenn i zo de Sennri chomm,<br />

so isch mer lengri baas.<br />

– 25 –<br />

Was ischt, dass du truurig bischt<br />

ond au nüd lache magscht?<br />

I gsieh ders a de Auge-n-aa,<br />

dass du geweinet hast.<br />

I säg der nüd aab ond sägder nüd zue,<br />

mer wend s gad bliibe loo.<br />

En andri Muetter her au e liebs Chend,<br />

das mii brav liebe tuet.<br />

Öbe s Älpli<br />

Öbe s Älpli bin i gange,<br />

öbe s Älpli bin i grennt,<br />

do han i mi Schätzli<br />

am Zaure a kennt.<br />

Min Vater het gsäät,<br />

i söll d Buebe go loo,<br />

e gäb me i de Woche<br />

zwenzg Rappe meh Loh.<br />

Was nözid i de Woche<br />

zwenzg Rappe meh Loh,<br />

ha lieber e schös Schätzli,<br />

ha meh devoo.


Das komfortable Hotel für<br />

Individualisten <strong>und</strong> Geniesser.<br />

Tel. 071 343 71 10<br />

reservation@appenzellerhof.ch<br />

www.appenzellerhof.ch<br />

Elisabeth Bosshard-Graf<br />

Gremmstrasse 14<br />

CH-9053 Teufen<br />

Ihre Hotels für Aufenthalte oder Ferien im Appenzellerland <strong>und</strong> Besuche auf der <strong>Waldegg</strong><br />

Familie Herbert, Laure & Arnaud Sidler, CH-9042 Speicher/AR<br />

Phon ++41 71 333 12 24<br />

Faxe ++41 71 333 17 70<br />

www.pension-alpenheim.ch<br />

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– 26 –<br />

Das gemütliche Hotel für<br />

Preisbewusste <strong>und</strong> Gruppen.<br />

Tel. 071 344 10 09<br />

reservation@amschoenenbuehl.ch<br />

www.amschoenenbuehl.ch<br />

Alpenheim – die Pension im<br />

typischen Appenzeller Holzhaus,<br />

abseits der Hauptstrasse. Verbringen<br />

Sie bei uns einen geruhsamen<br />

Aufenthalt.<br />

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Geniessen Sie, wandern Sie über den<br />

<strong>Kräuter</strong>- <strong>und</strong> <strong><strong>Erlebnis</strong>weg</strong> <strong>Hätschen</strong> –<strong>Waldegg</strong><br />

Alles neu macht der Mai. Der<br />

neue <strong>Waldegg</strong> Kalender ist anfangs<br />

Mai erschienen. Zu diesem<br />

Zeitpunkt war auch der<br />

<strong>Kräuter</strong>weg neu hergerichtet!<br />

<strong>Kräuter</strong>garten unterhalb des <strong>Waldegg</strong>-Kinderspielplatzes<br />

Ob von der <strong>Waldegg</strong> zum <strong>Hätschen</strong><br />

oder umgekehrt, der<br />

<strong>Kräuter</strong>- <strong>und</strong> <strong><strong>Erlebnis</strong>weg</strong> erwartet<br />

auf knapp zweieinhalb<br />

Kilometern frisch herausgeputzt<br />

die interessierten <strong>und</strong><br />

staunenden Wanderer. Ende<br />

vergangenen Sommers eingeweiht,<br />

hat der Weg nun seinen<br />

letzten Schliff erhalten. Unterwegs<br />

erwarten Sie elf informativ<br />

beschriebene Pflanzen-Sta-<br />

tionen <strong>und</strong> an beiden Weg-<br />

Enden gepflegte Gärten, im<br />

<strong>Hätschen</strong> bei A. Vogel der bekannteHeilkräuter-Schaugarten<br />

<strong>und</strong> beim Höhenrestaurant<br />

der neu angelegte Nutzkräutergarten.<br />

Dieser dient<br />

– 27 –<br />

der <strong>Waldegg</strong>-Küche natürlich<br />

als <strong>Kräuter</strong>-Lieferant.<br />

Man braucht nicht eine <strong>Kräuter</strong>hexe<br />

oder ein Mistelzweig<br />

Eine der elf Stationen auf dem <strong>Kräuter</strong>- <strong>und</strong> <strong><strong>Erlebnis</strong>weg</strong><br />

schwingender Druide zu sein,<br />

um den <strong>Kräuter</strong>weg <strong>und</strong> die<br />

<strong>Kräuter</strong>gärten zu lieben. Aber<br />

ganz sicher wird man unterwegs<br />

noch mehr zum Chrüttli-<br />

Fan! Hopp de Bäse!


Zu Gast bei ehemaligen <strong>Waldegg</strong>-Lehrlingen<br />

Der höchste Wirt des Landes<br />

Der Alte Säntis in jungen Händen<br />

Als Ruedi Manser 1993 seine<br />

Kochlehre im Höhenrestaurant<br />

antrat, hoffte er wohl damals<br />

schon leise, dass er eines Tages<br />

auf seinen Lehrmeister herunterblicken<br />

könne. Das ist inzwischen<br />

so: Zusammen mit<br />

seiner Frau Claudia führt er<br />

seit 2004 das traditionsreiche<br />

Bergrestaurant Alter Säntis.<br />

Und da hat er obenabe Blickverbindung<br />

zum ehemaligen<br />

Lehrbetrieb <strong>Waldegg</strong>.<br />

Das ist allerdings nicht die einzige<br />

Verbindung zum <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong>, eine weitere findet<br />

sich in der Verwandtschaft: Johann<br />

Baptist Dörig „Sepetonisbisch“,<br />

Säntiswirt von 1893 bis<br />

1935, ist der Grossvater von<br />

Chläus Dörig <strong>und</strong> der Urgrossvater<br />

von Ruedi Manser. Denn<br />

seit Bestehen eines Berggasthauses<br />

auf dem Säntis gehörte<br />

es mit Ausnahme der vier Jahre<br />

von 1889 bis 1893 immer den<br />

eng verwandten Familien<br />

Dörig <strong>und</strong> Manser: Mit dem<br />

Bau der ersten Schutzhütte<br />

hatte Jakob Dörig „Schribersjok“<br />

am 3. Mai 1846 begonnen.<br />

Chläus Dörigs Vater „Hansurchlisepedönelibischesepp“<br />

oder kurz „Bischesepp“ war<br />

von 1935 bis 1948 Säntiswirt,<br />

seit seiner Heirat 1944 zusammen<br />

mit Rosa Dörig-Sonderer.<br />

1948 zogen die beiden dann<br />

auf die <strong>Waldegg</strong>, während Bischesepps<br />

Geschwister weiter<br />

auf dem Säntis wirteten. Die eine<br />

Schwester, Maria Benedikta<br />

hatte inzwischen Franz A.<br />

Manser geheiratet. Deren Sohn<br />

– 28 –<br />

Johann Albert Manser „Mällis<br />

Hans“, kaufte dann 1972 der<br />

Familiengemeinschaft Dörig<br />

das Berggasthaus ab <strong>und</strong> wirkte<br />

bis 2003 seinerseits als Säntiswirt.<br />

Nach 47 Sommersaisons<br />

übergab er schliesslich<br />

die Verantwortung anfangs<br />

2004 an seinen Sohn Ruedi<br />

<strong>und</strong> dessen Frau Claudia<br />

Manser-Abderhalden. Chläus<br />

Dörig <strong>und</strong> Ruedi Manser haben<br />

somit beide einen ehemaligen<br />

Säntiswirt zum Vater.<br />

Der eine ist selbst dazu geworden,<br />

der andere blickt vom<br />

höchsten Tüüfner Berg zu ihm<br />

hinauf auf den höchsten Berg<br />

des Appenzellerlands.<br />

„Meine Kinder wachsen genau<br />

so auf hier oben, wie ich<br />

früher selbst“, sagt Ruedi an<br />

einem schönen Frühsommertag<br />

dieses Jahres, an dem er<br />

<strong>und</strong> Claudia die gastlichen<br />

Türen für einige Skifahrer <strong>und</strong><br />

ganz frühe Wandersocken offen<br />

halten, obwohl die Saison noch<br />

nicht begonnen hat. „Ja, wenn<br />

wir hier oben sind, dann sind


Säntiswirte-Familie Manser: Claudia, Leonie (1 ), Marco (4) <strong>und</strong> Ruedi<br />

wir oben. Und froh, wenn wir<br />

nicht jede Woche einmal hinunter<br />

müssen. Wenn unsere<br />

Goofen einmal älter sind, werden<br />

sie in Brülisau zur Schule<br />

gehen <strong>und</strong> dort wie ich bei<br />

Grosi wohnen, ausser an Wochenenden,<br />

natürlich."<br />

Ruedi <strong>und</strong> Claudia freuen sich<br />

über die heurigen hohen Frühlingstemperaturen,<br />

denn es geschieht<br />

Grosses r<strong>und</strong> ums<br />

Haus. Nachdem 1995 der Felstunnel<br />

von der Bergstation der<br />

Säntisbahn her eröffnet werden<br />

konnte, <strong>und</strong> der Zugang zum<br />

Alten Säntis seither rollstuhlgängig<br />

ist, steht in diesem Sommer<br />

ein grösserer Umbau an.<br />

Dank des guten Wetters hat dieser<br />

bereits einen deutlichen<br />

Vorsprung auf den Terminplan.<br />

„Auch die Bedürfnisse des<br />

Wanderers <strong>und</strong> Alpinisten haben<br />

sich geändert. Wollte ein<br />

Gast nach einer anstrengenden<br />

Tour früher Suppe, Wurst <strong>und</strong><br />

Brot <strong>und</strong> war mit einem Plätzchen<br />

im Matratzenlager zufrieden,<br />

so verlangt er heute erst<br />

ein Dusche, dann ein feines<br />

Entrecôte, dazu eine gute Flasche<br />

Rotwein <strong>und</strong> möchte sich<br />

– 29 –<br />

schliesslich ins Doppelzimmer<br />

zurückziehen“, sagt der Säntiswirt,<br />

<strong>und</strong> „mit dem Umbau tragen<br />

wir den neuen Bedürfnissen<br />

Rechnung. Schon ist der<br />

östliche Gebäudeteil abgerissen.<br />

Er wird durch neun Doppelzimmer,<br />

zum Teil mit Dusche<br />

<strong>und</strong> WC, ersetzt, sowie<br />

durch einen unterteilbaren Saal<br />

für 90 Personen. Oft möchten<br />

kleinere Gruppen auch bei uns<br />

für sich sein. Doch das gemütliche<br />

Stübli bleibt. Und vor allem:<br />

Unser Berggasthaus bleibt<br />

den ganzen Sommer über geöffnet,<br />

wie vorgesehen von anfangs<br />

Mai bis Mitte Oktober! “<br />

Der Neubau ist in dieser Saison<br />

ein zusätzlicher Gr<strong>und</strong>, im Alten<br />

Säntis einzukehren, denn<br />

die spannende Gebirgsbaustelle<br />

ist etwas Besonderes. Sie verhalf<br />

dem Alten Säntis bereits zu einer<br />

grossen Medienpräsenz:<br />

Für den Umbau galt es als Erstes,<br />

einen Bagger auf den Säntis<br />

zu kriegen. Ein 12 Tonnen<br />

schweres „Geschirr“ kann weder<br />

mit der Bahn transportiert,<br />

noch mit dem Helikopter<br />

hochgeflogen werden. Guter<br />

Rat war teuer. „Also, dann soll<br />

er doch einfach hinauf fahren!“


Was zuerst utopisch klang,<br />

wurde schliesslich spektakuläre<br />

Wirklichkeit <strong>und</strong> war der Sendung<br />

10 vor 10 des Schweizer<br />

Fernsehens einen längeren Beitrag<br />

Wert, der unter<br />

www.altersaentis.ch/<br />

index.php?id=1553<br />

angesehen werden kann.<br />

Neubau hin oder her: Auch<br />

im Sommer 2011 bürgen<br />

Claudia <strong>und</strong> Ruedi Manser<br />

für eine währschafte <strong>und</strong><br />

doch gepflegte appenzellische<br />

Gastfre<strong>und</strong>lichkeit an histori-<br />

Der Schreitbagger ist beim Alten Säntis angekommen. Der Umbau kann beginnen.<br />

scher Stätte. Man ist versucht<br />

zu sagen, wie in einem Berg-<br />

Schnuggebock. Nur tritt hier<br />

der Steinbock an die Stelle des<br />

Schafbocks, das Murmeltier<br />

an jene des Meerschweinchens<br />

im <strong>Waldegg</strong>-Streichelzoo:<br />

Berggastronomie auf<br />

dem höchsten Punkt des Appenzellerlands!<br />

Mit Blick auf<br />

nicht weniger als sechs Nationen:<br />

Italien, Österreich, das<br />

Fürstentum Liechtenstein,<br />

Deutschland, Frankreich <strong>und</strong><br />

die Schweiz, dazu auf insgesamt<br />

satte 2000 Berggipfel!<br />

– 30 –<br />

Der alte <strong>und</strong> der neue Säntis<br />

1846 steht die erste Schutzhütte<br />

auf dem Säntis, Keimzelle des<br />

heutigen Berggasthauses Alter<br />

Säntis. 1935 wird die Säntisbahn<br />

eröffnet. Die Besucherfrequenzen<br />

steigen sprunghaft an.<br />

1968 werden beim Ausbau der<br />

Säntisbahn neue Berg- <strong>und</strong> Talstationen<br />

<strong>und</strong> moderne Restaurationsbetriebe<br />

erstellt. Der<br />

Volksm<strong>und</strong> unterscheidet<br />

fortan zwischen dem „neuen“<br />

<strong>und</strong> dem „alten“ Säntis-Berggasthaus.<br />

www.altersaentis.ch


Im Chrom-Egge im Schnuggebock erhältlich:<br />

7. Auflage des Krimis "Mord in der Fremdenlegion"<br />

Im Sommer 1959 verliess der<br />

20jährige Peter Eggenberger<br />

die Enge des Appenzellerlandes,<br />

um sich – trotz eindringlicher<br />

Warnungen – der Fremdenlegion<br />

anzuschliessen. Statt<br />

der erhoften Abenteuer erwartete<br />

die Junglegionäre eine<br />

knüppelharte Ausbildung in<br />

Nordafrika <strong>und</strong> die Gefahren<br />

des Algerienkriegs. Eggenberger<br />

hatte Glück <strong>und</strong> überstand<br />

die fünfjährige Zeit fern der<br />

Heimat unbeschadet.<br />

Zum Buch: Die Schweizerische<br />

Gesellschaft für militärhistorische<br />

Studienreisen (die Geschäftsstelle<br />

befindet sich in<br />

Baden AG) organisierte vor gut<br />

zehn Jahren eine Exkursion in<br />

die heutige Fremdenlegion mit<br />

Stationen r<strong>und</strong> um Marseille.<br />

Zu den Teilnehmern gehörte<br />

auch Peter Eggenberger. Nach<br />

der Reise war die Zeit reif, mit<br />

der nötigen kritischen Distanz<br />

ein Buch über die <strong>Erlebnis</strong>se<br />

als Legionär, aber auch über<br />

die Geschichte, Gegenwart <strong>und</strong><br />

mögliche Zukunft der Legion<br />

zu schreiben. Roter Faden des<br />

Krimis ist die Schweizer Reisegesellschaft,<br />

die mit einem<br />

Mord konfrontiert wird. Und<br />

als der Mörder im Kreise der<br />

Reisegesellschaft vermutet<br />

werden muss, wird die Exkursion<br />

in die Fremdenlegion zum<br />

gefährlichen Abenteuer. Eggenbergers<br />

Buch stösst auf ungebrochenes<br />

Interesse, so dass<br />

ein weiterer Nachdruck (7.<br />

Auflage) nötig wurde.<br />

– 31 –<br />

Das Buch "Mord in der Fremdenlegion"<br />

thematisiert nicht nur die<br />

persönlichen Erfahrungen des Autors,<br />

sondern auch die Geschichte<br />

der 1831 <strong>und</strong> damit vor 180 Jahren<br />

gegründeten Fremdenlegion. Heute<br />

erfüllt die Legion vorwiegend<br />

friedenssichernde Aufgaben im<br />

Rahmen von UNO-, NATO- <strong>und</strong><br />

EU-Mandaten. Weitere Einsatzgebiete<br />

sind die Terrorbekämpfung<br />

<strong>und</strong> Hilfeleistungen bei Naturkatastrophen.<br />

Geschenke, Mitbringsel, Souvenirs<br />

Hausgemachte Konfitüren <strong>und</strong> Apfelringli,<br />

Honig, Meringues, Zockerbölle,<br />

Appenzeller Rahm-Likör <strong>und</strong> Alpenbitter,<br />

Schnäpse, Pantli, Andenken vom<br />

Sennensattler, Bücher <strong>und</strong> noch viel<br />

mehr Chrom.


Willkommen im Höhenrestaurant.<br />

Erleben Sie eine ganz besondere Atmosphäre.<br />

Liebe Gäste<br />

Seit 1948 wirtet die Familie<br />

Dörig auf der <strong>Waldegg</strong>. Erstaunlich<br />

nur, dass der heutige<br />

Wirt, Chläus Dörig, dies erst in<br />

zweiter Generation tut. Einewäg:<br />

Eine lange Zeit, mehr als<br />

60 Jahre. Man kann sie bereits<br />

in Jahrh<strong>und</strong>erten messen:<br />

Mehr als ein halbes!<br />

Ich erinnere mich nicht an<br />

meinen ersten Besuch auf der<br />

<strong>Waldegg</strong>, auch das ist (zu)<br />

lange her. Ich sehe aber noch<br />

die Samstagnachmittage vor<br />

mir, die ich als St. Galler Kantonsschüler<br />

in den späten<br />

Sechzigern zusammen mit<br />

meinen Schulgspänli jassend<br />

im Gartenrestaurant verbracht<br />

habe. Oft ging damals<br />

mit dem letzten Schluck Saft<br />

auch das Sackgeld zur Neige.<br />

Wir sassen auf den rauen<br />

Holzbänken, deren Pfosten<br />

direkt in die Wiese eingeschlagen<br />

waren, <strong>und</strong> klopften<br />

die Trümpfe auf den Tisch.<br />

Wenn wir ganz gut bei Kasse<br />

waren, reichte es vor dem<br />

Heimweg für eine stärkende<br />

Bratwurst mit Rösti. Beim<br />

Abmarsch Richtung Santjörgen<br />

haben wir uns jeweils artig<br />

von Wirtin Rosa Dörig<br />

verabschiedet. Dabei hat einmal<br />

einer von uns – es war an<br />

einem gutbetuchten Tag, es<br />

reichte für mehrere Säfte – vor<br />

lauten Artigkeit sogar das<br />

Bein gebrochen. Dort, wo<br />

noch heute die Strasse zum<br />

Bädli beginnt.<br />

Die Beiz oben am Eggen<br />

Höhenweg war schon damals<br />

etwas ganz Besonderes, irgendwie<br />

einfach toll. Die<br />

Wirtsleute, die gemütliche<br />

Stube, die w<strong>und</strong>erbare Aussicht,<br />

der Garten, die vielen<br />

Bekannten, die man oft antraf,<br />

Fre<strong>und</strong>e, die es nur geworden<br />

waren, weil sie auch<br />

auf der <strong>Waldegg</strong> verkehrten.<br />

Die Kantonsgrenze, unterstrichen<br />

vom Dialekt der Familie<br />

Dörig, verlieh der <strong>Waldegg</strong> für<br />

uns Städter sogar einen leicht<br />

exotischen Anstrich.<br />

– 32 –<br />

Inzwischen, es sind seither immerhin<br />

mehr als vierzig Jahre<br />

vergangen, gehe ich nicht einfach<br />

mehr "auf die <strong>Waldegg</strong>".<br />

So einfach ist das nicht mehr.<br />

Vieles hat sich geändert. Aber<br />

eines ist geblieben: Das <strong>Waldegg</strong>-Gefühl,<br />

das <strong>Waldegg</strong>-<br />

Chribbelen. Es gibt hier oben<br />

nicht mehr einfach eine Landbeiz<br />

mit Gartenwirtschaft,<br />

sondern eine Vorzeige-<strong>Erlebnis</strong>-Gastronomie,<br />

mit entsprechendem<br />

Namen, <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong> halt, mit Schnuggebock,<br />

Tante Emmas Ladebeizli,<br />

Tintelompe <strong>und</strong> – eben<br />

<strong>und</strong> gottlob – dem "Höhenrestaurant".<br />

So nennt sich<br />

nun der Teil von Dörigs <strong>Erlebnis</strong>welt,<br />

der früher "die<br />

<strong>Waldegg</strong>" war. Für mich ist es<br />

halt immer noch ein bisschen<br />

die alte <strong>Waldegg</strong>. Da ist immer<br />

noch das Chribbelen drin.<br />

Trotz dem neumodischen<br />

Nostalgie-Schnuggebock, dem<br />

heimeligen Lädeli von Tante<br />

Emma <strong>und</strong> dem umwerfend<br />

lustigen alten Schulzimmer<br />

namens Tintelompe.


Natürlich schaut das Höhenrestaurant<br />

nicht mehr gleich<br />

drein wie vor vier Jahrzehnten<br />

die alte <strong>Waldegg</strong>. Aber es dient<br />

immer noch dem gleichen<br />

Zweck, funktioniert noch<br />

(fast) wie damals. Die Gartenwirtschaft<br />

ist viel grösser, viel<br />

schöner, gepflegter geworden,<br />

der Boden ist gepflästert. Statt<br />

einer Gireizi gibt’s nun einen<br />

tollen Kinderspielplatz <strong>und</strong><br />

sogar einen leibhaftigen Streichelzoo.<br />

Alles top, alles auf<br />

dem neusten Stand. Aber die<br />

umwerfende Aussicht ist geblieben,<br />

der Säntis steht noch<br />

am alten Ort, die mächtigen<br />

Eschen werfen noch immer<br />

ihren Schatten auf die fröhlichen<br />

Zecher. Noch immer gilt,<br />

dass es kaum Schöneres gibt,<br />

als auf der <strong>Waldegg</strong>, äh, im<br />

Garten des Höhenrestaurants<br />

zu höcklen <strong>und</strong> dem Herrgott<br />

bei einem Glas Saft den Tag zu<br />

stehlen!<br />

Auch drinnen ist vieles neu.<br />

Aber auch hier weht noch der<br />

alte Geist. Es waldegglet immer<br />

noch ghörig. Und das ist<br />

gut so. Wenn ich nach längerem<br />

Auslandaufenthalt in Kloten<br />

lande, dann zieht’s mich<br />

automatisch nach Teufen ins<br />

Höhenrestaurant. Erst wenn<br />

ich dann hier sitze <strong>und</strong> eine<br />

Bratwurst mit Rösti vor mir<br />

habe, bin ich wieder richtig zu<br />

Hause. Die könnte ich auch<br />

drunten in der Stadt haben,<br />

aber nein, es muss auf der<br />

<strong>Waldegg</strong>, äh, im Höhenrestaurant<br />

sein.<br />

Wenn ich vom Schnuggebock<br />

her ins Restaurant trete, streift<br />

mein Blick dann oft eine festlich<br />

gedeckte Tafel im Saal.<br />

Wird heute geheiratet, oder<br />

wird ein Geburtstag gefeiert<br />

oder ein Diplom? Ich erinnere<br />

mich spontan an die vielen<br />

frohen St<strong>und</strong>en, die schönen<br />

Familienfeste. Ganz früher war<br />

es sogar in unserer Clique Tradition,<br />

den Silvester hier zu zelebrieren.<br />

Der r<strong>und</strong>e Geburtstag<br />

von Oma Gret kommt mir<br />

in den Sinn. Oder die exquisiten<br />

Nachtessen im kleinen Familienkreis<br />

am r<strong>und</strong>en Tisch.<br />

Mir läuft das Wasser im Nachhinein<br />

noch im M<strong>und</strong> zusammen.<br />

Der Ort hier, die <strong>Waldegg</strong>,<br />

das Höhenrestaurant ist<br />

einfach nur mit guten Erinnerungen<br />

verb<strong>und</strong>en. Hoffentlich<br />

geht es vielen anderen<br />

– 33 –<br />

Leuten auch so wie mir: Habe<br />

ich Gr<strong>und</strong> zum feiern, Gr<strong>und</strong><br />

zur Freude, dann kommt mir<br />

automatisch die <strong>Waldegg</strong> in<br />

den Sinn.<br />

Es ist ganz toll, was Chläus<br />

Dörig <strong>und</strong> seine Frau Anita<br />

aus der alten <strong>Waldegg</strong> gemacht<br />

haben, nein, es ist umwerfend.<br />

Damit man die vier Betriebe,<br />

Restaurant, Schnuggebock,<br />

Tante Emmas Ladebeizli <strong>und</strong><br />

Tintelompe, auseinander halten<br />

kann, heisst jetzt der Kern<br />

des Ganzen "Höhenrestaurant".<br />

Aber, ehrlich gesagt, es<br />

ist halt immer noch das Original,<br />

der Ort, wo alles angefangen<br />

hat, immer noch mein<br />

Lieblingsplatz im <strong>Erlebnis</strong><br />

<strong>Waldegg</strong>. Ich bringe das originale<br />

<strong>Waldegg</strong>-Chribbelen einfach<br />

nicht weg!<br />

Roland Kink,<br />

momentan <strong>Waldegg</strong>schreiber,<br />

<strong>und</strong> –Fan seit 1965


Willkommen in Tante Emmas Ladebeizli.<br />

Geniessen Sie ein währschaftes Essen im alten Spezerei-Lädeli.<br />

Liebe Gäste<br />

Früher beherbergte die <strong>Waldegg</strong><br />

neben der Puurebeiz auch<br />

noch eine Bäckerei. Sie wurde<br />

aber bereits 1934 geschlossen.<br />

Als die Dörigs 1948 vom Alten<br />

Säntis runter kamen, fanden<br />

sie denn auch einen vergessenen<br />

Raum vor, ausgerüstet mit<br />

der alten Bäckerei-Verkaufstheke<br />

<strong>und</strong> Gestellen. Ihre<br />

Magd, die gute Emma, die<br />

schon auf dem Säntis für die<br />

Familie gearbeitet hatte, fing<br />

auf Geheiss von Vater Dörig<br />

an, neben der Wirtschaft im<br />

alten Bäckereilokal einen Spezereiladen<br />

zu führen. Sie tat<br />

das mit immer grösserem Erfolg.<br />

Ab <strong>und</strong> zu machte sie sogar<br />

den Dörigs Konkurrenz,<br />

wenn sie für ihre K<strong>und</strong>en einen<br />

Alpenklüpler mit einem<br />

Glas Most gleich im Lädeli<br />

auftischte. Das war nicht<br />

schlimm, denn sie lieferte ja<br />

das dabei verdiente Geld immer<br />

brav an den Meister ab.<br />

Emma verliess ihren Laden<br />

wegen einer furchtbar un-<br />

glücklichen Liebschaft <strong>und</strong><br />

machte sich auf die Walz. Er<br />

wurde geschlossen, die Dörigs<br />

hatten inzwischen mit dem<br />

Restaurant <strong>und</strong> der Landwirtschaft<br />

genügend viel zu tun.<br />

Emma kam in halb Europa<br />

herum. Schliesslich wurde sie<br />

aber vom Heimweh gepackt,<br />

<strong>und</strong> sie kehrte zurück in ihr<br />

Lädeli, das plötzlich wieder<br />

zum Laufen kam. Nach ihrem<br />

Tod im Jahre 2004 schlossen<br />

sich seine Türen erneut. Wiederum<br />

schien es, dass Tante<br />

Emmas Laden in Vergessenheit<br />

geraten sollte. Weil sie damals<br />

in die Fremde ging <strong>und</strong><br />

ihr Lädeli geschlossen wurde,<br />

dachten die Dörigs nie daran,<br />

es zu verändern oder zu renovieren.<br />

Alles blieb, wie es<br />

früher war. Und erneut legte<br />

sich eine Staubschicht über<br />

Emmas Reich.<br />

Zwei Jahre später tauchte auf<br />

der <strong>Waldegg</strong> Fässlers Hanjock,<br />

ein Schulfre<strong>und</strong> von<br />

Emma auf, der noch nichts<br />

von ihrem Tod gehört hatte.<br />

Er wollte nach der Nachricht<br />

– 34 –<br />

von ihrem Ableben wenigstens<br />

ihr altes Lädeli sehen.<br />

Chläus Dörig führte ihn gerne<br />

hinein, <strong>und</strong> sie setzten sich<br />

schliesslich für ein Glas Saft<br />

an Emmas Schanktisch.<br />

Durch die offene Türe strömte<br />

zufällig eine Gruppe von<br />

Zürchern hinein, die ob den<br />

alten Plakaten, Dosen, Bonbonnieren<br />

<strong>und</strong> all den anderen<br />

Dingen in lautes "ah!" <strong>und</strong><br />

"oh!" ausbrach: "Da möchten<br />

wir auch ein Zvieri nehmen<br />

<strong>und</strong> die Atmosphäre des alten<br />

Ladens geniessen!"<br />

"Ja, dann, wieso eigentlich<br />

nicht?", dachte sich ob der Begeisterung<br />

der Gäste Chläus<br />

Dörig – Tante Emmas Ladebeizli<br />

war geboren! Und<br />

seither erfreut es sich grosser<br />

Beliebtheit. Zu seiner Atmosphäre<br />

passen natürlich die<br />

währschaften Schlemmereien<br />

aus Grosis Küche, wie sie auf<br />

der Schnuggebock-Speiskarte<br />

stehen. Diese werden darum<br />

auch in Tante Emmas altem<br />

Spezereilädeli aufgetischt.<br />

(rk)


Willkommen im Tintelompe.<br />

Fühlen Sie sich wieder einmal als Luusmaitli oder Luusbueb.<br />

Liebe Gäste<br />

Da sitzen Sie nun in einer alten<br />

Schulbank. Eine mit dem<br />

grossen Deckel zum Auflupfen.<br />

Das Tintegütterli ist noch<br />

geschlossen, Schiefertafel <strong>und</strong><br />

Griffelschachtel liegen bereit.<br />

Die kleine Welt des Appenzellerlands<br />

lugt zum Fenster herein,<br />

die grosse mit Amerika in<br />

der Mitte schaut von der aufgerollten<br />

Karte neben dem<br />

Lehrerpodest auf Dich hinunter.<br />

Ja, nun wirst Du nicht<br />

mehr per "Sie" angesprochen.<br />

Jetzt bist Du wieder in der<br />

vierten Klasse, wie alle Deine<br />

Gspänli r<strong>und</strong> um Dich herum<br />

im Tintelompe. So heisst Dein<br />

nostalgisches Schulzimmer.<br />

Den Töni hast Du ja draussen<br />

aufgehängt <strong>und</strong> das Heft mit<br />

den exakt gemachten Ufzgi<br />

vor Dir ausgebreitet. Wer ist<br />

ächt heute der Lehrer? Fräulein<br />

Heierli soll ja ins Welschland<br />

gezügelt sein!<br />

Eine gestrenge Person kommt<br />

bestimmt! Entweder Herr<br />

Lehrer Max Bünzli, Herr Leh-<br />

rer Schorsch Hösli oder Herr<br />

Lehrer August Solenthaler.<br />

Was hat das Schulsekretariat<br />

ächt wieder gemänätscht?<br />

Hoffentlich nicht der Bünzli,<br />

das ist nämlich nicht nur der<br />

dickste, sondern auch der<br />

strengste! Aber dem spiele ich<br />

dann schon einen Streich. Der<br />

merkt fast nie, wenn einer ein<br />

speuznasses Fliessblatt-Chügeli<br />

an die Decke spickt!<br />

Schön wäre es, wenn einmal<br />

eines nach dem Trocknen<br />

ihm gerade in den Hemperkragen<br />

fallen würde! Aber nu,<br />

heute haben wir ja wieder das<br />

ganze Programm. Schönschreiben,<br />

Heimatk<strong>und</strong>e,<br />

Rechnen, Singen. Und am<br />

Schluss soll sogar noch ein<br />

Photograph kommen! Das<br />

wussten ja alle. Aber schau<br />

Dir mal das Anneli im vordersten<br />

Bank an, die eingebildete<br />

Trucke: So schön hatte<br />

sie ihre Zöpfe noch nie geflochten!<br />

Wenn die meint, sie<br />

imponiere mir, dann, gixgäbeli,<br />

hat sie sich aber schampar<br />

getäuscht, die blöde Kuh!<br />

Au, bin auch ich blöd, jetzt<br />

– 35 –<br />

habe ich wieder zuviel Dialektwörter<br />

gebraucht. Isch<br />

doch glich! Heute müssen wir<br />

ja keinen Aufsatz schreiben.<br />

Und sowieso, wenn der Bünzli<br />

verrückt wird, schnorrt er<br />

uns amigs auch auf Schwizertütsch<br />

an!<br />

Wenn Sie, liebe Gäste, (wieder<br />

in der Höflichkeitsform) auch<br />

nochmals in die vierte Klasse<br />

gehen <strong>und</strong> viel Gescheites lernen<br />

wollen, dann ist der Tintelompe<br />

genau das Richtige.<br />

Alle, die es bisher gewagt haben,<br />

sprachen am Schluss von<br />

der wohl vergnüglichsten<br />

Schulst<strong>und</strong>e ihres Lebens.<br />

Und, übrigens, der Tintelompe<br />

steht ja im <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong>.<br />

Deshalb gibt es in der<br />

Pause mehr als nur ein Püürli.<br />

Das wäre dann noch: Unter<br />

diesem Dach fast verhungern!<br />

Das Schulessen ist mehr als antigruusig!<br />

Eines müssen Sie allerdings<br />

vor dem Tintelompe-<br />

Besuch tun: Ihre Gruppe von<br />

15 bis 30 Personen zeitig beim<br />

Schulsekretariat anmelden.<br />

(rk)


Willkommen im Schnuggebock!<br />

Erleben Sie eine ganz besondere Zeitreise.<br />

Liebe Gäste<br />

Wenn Sie durch das Tennstor<br />

des Schnuggebock getreten<br />

sind, haben Sie eine Zeitreise<br />

hinter sich. Willkommen in<br />

der Gemütlichkeit des guten<br />

alten Damals!<br />

Sie lassen die Hektik des heutigen<br />

Alltags hinter sich<br />

zurück <strong>und</strong> befinden sich nun<br />

plötzlich im heimeligen Bauernhaus<br />

der Familie Dörig in<br />

den Dreissiger Jahren des vorigen<br />

Jahrh<strong>und</strong>erts. Alles ist<br />

herausgeputzt, die vielen Dinge<br />

des täglichen Gebrauchs<br />

sind auf der Vorbrugg fein<br />

säuberlich geordnet. Sie haben’s<br />

gut getroffen: Heute ist<br />

bei Dörigs ein Festtag, fast<br />

h<strong>und</strong>ert Gäste werden erwartet!<br />

Normalerweise deckt<br />

Mutter Dörig für die Familie<br />

nur in der guten Stube auf,<br />

aber heute! Weil ein Bruder<br />

von Vater Sepp nach mehr als<br />

20 Jahren in Amerika (er war<br />

ein gefragter Melker in New<br />

Glarus im Staat Wisconsin) in<br />

die Heimat zurück gekommen<br />

ist, wurden zu seiner Begrüssung<br />

auch die entferntesten<br />

Verwandten eingeladen. Da<br />

reicht die Stube natürlich nirgends<br />

hin. Alle anderen Räume<br />

wurden ebenfalls festlich<br />

hergerichtet, sogar im speziell<br />

gefegten Stall sind einige Tische<br />

aufgestellt <strong>und</strong> festlich<br />

gedeckt. Auch in der Küche,<br />

oben im Schloff <strong>und</strong> in den<br />

Kammern der Magd <strong>und</strong> des<br />

Knechts laden die Gedecke<br />

zum Zue-Hocken ein. Nun<br />

sind aber die Tische ausgegangen.<br />

Darum ist der Vater mit<br />

der ganzen Familie rasch<br />

hinüber zu Kollers Bisch. Der<br />

Nachbar hat sicher noch einige<br />

Tische oder Bretter <strong>und</strong><br />

Böckli für Dörigs Fest vorig.<br />

Gleich werden alle schwer beladen<br />

zurückkommen!<br />

Inzwischen, liebe Gäste, sehen<br />

Sie sich doch einmal im<br />

Schnuggebock um. Schauen<br />

Sie, wie Dörigs ihr Haus einfach<br />

aber dennoch festlich<br />

vorbereitet haben. Streunen<br />

– 37 –<br />

Sie kurz von der Vorbrogg<br />

durch Stall <strong>und</strong> Stube zur<br />

Küche, schlüpfen Sie rasch<br />

hoch in den Schloff, güxlen<br />

Sie in die beiden Firstkammern.<br />

Und dann schreiten Sie<br />

die knarrende Treppe wieder<br />

hinunter <strong>und</strong> sehen Sie sich<br />

im Keller das Läubli <strong>und</strong> den<br />

Ausgang in den Wald, den<br />

Vorratskeller <strong>und</strong> natürlich<br />

auch die Alpkäserei an. Vielleicht<br />

verschwatzen Dörigs<br />

drüben bei Kollers noch eine<br />

Weile, <strong>und</strong> sie haben sicher<br />

nichts gegen ihren R<strong>und</strong>gang<br />

durch den Schnuggebock.<br />

Dörigs erwarten schliesslich<br />

so viele Gäste wie noch nie zuvor.<br />

Da mag’s doch auch noch<br />

Sie leiden! Treten Sie ein <strong>und</strong><br />

schauen Sie sich um! Fast sicher<br />

gefällt es Ihnen so sehr,<br />

dass Sie klammheimlich an einem<br />

der Tischchen Platz nehmen<br />

<strong>und</strong> hoffen, dass Sie unter<br />

den vielen Gästen unerkannt<br />

bleiben. Dann bekommen<br />

Sie doch auch einen Teller<br />

voller Köstlichkeiten aus<br />

Mutter Dörigs Küche ab!


Alles ist echt appenzellisch in<br />

Grosi Dörigs altem Bauernhaus.<br />

Nur der Name nicht.<br />

Dafür ist er speziell, es gibt<br />

ihn nur hier. Er wurde extra<br />

erf<strong>und</strong>en, natürlich bei einem<br />

Römer vergorenen Rebensaft.<br />

Namenspaten waren die<br />

Heidschnucken, die behörnten<br />

Schafe der Lüneburger<br />

Heide, die r<strong>und</strong> um die<br />

<strong>Waldegg</strong> friedlich grasen. Mögen<br />

Sie’s auch friedlich finden,<br />

wenn Sie die Zeitreise in den<br />

Schnuggebock hinter sich haben!<br />

Viel Vergnügen in der<br />

Gemütlichkeit der guten alten<br />

Zeit!<br />

Schnuggebock-R<strong>und</strong>gang<br />

Wir haben streng darauf geachtet,<br />

dass wir Ihnen, liebe<br />

Gäste, ein wirklich nostalgisches<br />

<strong>Erlebnis</strong> bieten können,<br />

bei dem jedes auch noch so<br />

kleine Detail stimmt. Durch<br />

die Bedürfnisse von Küche<br />

<strong>und</strong> Service (<strong>und</strong> infolge der<br />

modernen Bauvorschriften)<br />

sind die Räume unseres Bauernhauses<br />

jedoch etwas anders<br />

angeordnet als gewohnt.<br />

Durch die Wiederverwendung<br />

des Holzes von fünf abgebro-<br />

chenen Appenzeller Häusern<br />

konnte jedoch eine absolut<br />

authentische Atmosphäre geschaffen<br />

werden.<br />

Überzeugen Sie sich doch bitte<br />

selbst davon <strong>und</strong>, wie gesagt,<br />

schauen Sie, wie die Familie<br />

von Rösli <strong>und</strong> Sepp ihr<br />

Haus auf das ganz grosse Familienfest<br />

vorbereitet haben.<br />

Vorbrogg, Brögi, Tenn <strong>und</strong><br />

Tierlistall<br />

Durch das Tennstor vom<br />

Schnuggebock treten Sie auf<br />

die Vorbrogg, hinter der sich<br />

der Stall befindet. Im Appenzellischen<br />

bezeichnet man als<br />

Brogg den Ort, auf dem die<br />

Kühe an der Futterkrippe stehen.<br />

Daher also der Name<br />

Vor-Brogg. Hier bewahrt der<br />

Bauer all’ die Dinge des täglichen<br />

Bedarfs auf. Über Ihren<br />

Köpfen befindet sich die Brögi,<br />

eine Art Ablage für Strohballen,<br />

Zaunpfähle <strong>und</strong> andere<br />

Stecken (Brögel). Links vorne<br />

ist das Tenn angedeutet,<br />

darüber türmt sich der Heustock.<br />

Hier sehen Sie, wie auch<br />

in anderen Winkeln vom<br />

Schnuggebock Bèèchüe her-<br />

– 39 –<br />

umstehen. Das sind aus Jungtannen-Stämmen<br />

geschnitzte<br />

einfache Spielzeug-Kühe mit<br />

langen Bèè, (Beinen). Im Appenzeller<br />

Bauernhaus ist das<br />

Tenn kleiner als in anderen<br />

Gegenden. Es wird hier nur<br />

als Futtergang zwischen den<br />

Gross- <strong>und</strong> Kleinviehställen<br />

genutzt <strong>und</strong> nicht auch als<br />

Dreschbühne wie in Gebieten<br />

mit Ackerbau.<br />

Eine besondere Attraktion ist<br />

der moderne Tierlistall. Der<br />

sieht natürlich anders aus als<br />

in einem alten Bauernhaus,<br />

denn er muss den strengen<br />

Hygiene-Vorschriften eines<br />

Restaurants genügen. Er ist<br />

nur von aussen zugänglich<br />

<strong>und</strong> gegen den Gästebereich<br />

hin hermetisch versiegelt.<br />

Hoffentlich auch zu Ihrer<br />

Freude tummelt sich darin eine<br />

Fäärlisau mit ihren kleinen<br />

Säuli.<br />

Der eigentliche Stall, dort wo<br />

Sie jetzt genüsslich an den Tischen<br />

auf der Brogg sitzen, ist,<br />

wie das ganze Innere vom<br />

Schnuggebock, sorgfältig nach<br />

alter Tradition gebaut. Für<br />

den gestrickten Stallstock


wurden extra alte Zimmerleute<br />

reaktiviert. Ihnen bei der<br />

Handarbeit zuzusehen war ein<br />

beinahe museales Vergnügen.<br />

Noch in den Dreissiger Jahren<br />

des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts waren<br />

die Kühe deutlich kleiner<br />

als ihre heutigen Turbo-<br />

Schwestern. Deshalb ist auch<br />

die beidseitige Brogg viel kürzer<br />

als es die heutigen Standplätze<br />

sind. Von der Decke<br />

hängen die Schnüre zum Anbinden<br />

der Kuhschwänze.<br />

Auch der aus Amerika zurückgekehrte<br />

Bruder (er nennt sich<br />

übrigens nicht mehr Hansli,<br />

sondern "Little Johnny") liebt<br />

es nicht, wenn er beim Melken<br />

die Pinsel ins Gesicht geschlagen<br />

erhält. Die Namenstafeln<br />

über der Krippe sind nicht für<br />

die Serviertöchter gedacht,<br />

sondern es sind die Namen<br />

der Kühe. Auch heute noch<br />

findet man diese Tafeln im<br />

Appenzeller Stall. Der Stallgang<br />

zwischen den beiden<br />

Broggen, der Fletschlig (Mistgraben)<br />

ist natürlich nicht<br />

vorbildrichtig mit Kuhfladen<br />

gefüllt, sonder blitzsauber geputzt,<br />

damit Sie trockenen<br />

<strong>und</strong> sauberen Fusses in die<br />

gute Stube gelangen können.<br />

Stube <strong>und</strong> Küche<br />

Die Stube ist etwas voluminöser<br />

geraten als im normalen<br />

Appenzellerhaus, damit sich<br />

auch eine grössere Anzahl<br />

Gäste an ihr erfreuen kann.<br />

Im Zentrum steht der grüne<br />

Kachelofen <strong>und</strong> darum herum<br />

die typischen Möbel <strong>und</strong> ein<br />

Haufen Krimskrams, der Grosis<br />

Stube so gemütlich macht.<br />

Den Dörigs scheint es recht<br />

gut zu gehen, denn nur gut situierte<br />

Familien können sich<br />

hierzulande ein gestemmtes<br />

Täfer in der Stube leisten.<br />

Sieht man sich um, kommt einem<br />

sofort das Bild des sein<br />

Lindauerli paffenden Grossvaters<br />

in den Sinn, <strong>und</strong> man<br />

stellt sich Grosi vor, die Füsse<br />

auf einem Schemeli, umwickelt<br />

mit einer selbst glismeten<br />

Wolldecke. Selbstverständlich<br />

schnurrt ein zufrieden<br />

blinzelndes Büsi zwischen<br />

den beiden alten Leutchen.<br />

Etwas kleiner, einladend zum<br />

gemütlichen Zusammen-<br />

Höcklen am grossen Holztisch,<br />

ist die Küche gebaut.<br />

Aber auch hier fehlen die alten<br />

Utensilien <strong>und</strong> Details<br />

– 41 –<br />

nicht, die Sie zum Schwärmen<br />

über die gute alte Zeit verleiten<br />

sollen. Man spürt förmlich,<br />

wie es wohlig wird, wenn<br />

die ganze Familie zusammen<br />

in der Küche sitzt. Die Mutter<br />

steht am Herd, das Abendessen<br />

dampft schon in den alten<br />

Gusspfannen <strong>und</strong> erfüllt jede<br />

Ritze mit währschaften Düften.<br />

Die Kinder sitzen am<br />

Tisch <strong>und</strong> spielen Eile mit<br />

Weile. Zwischendurch gibt’s<br />

einen lauten Streit, weil die<br />

roten Töggeli gleich zu dritt<br />

auf einer Bank eine Sperre errichtet<br />

haben. Das gilt doch<br />

nicht, drei! Nur zwei auf’s<br />

Mal! Probieren Sie doch das<br />

alte Spiel auch wieder einmal<br />

aus. Es liegt im Schnuggebock<br />

überall auf. Aber bitte nicht zu<br />

laut streiten, sonst rennt noch<br />

der Bläss davon!<br />

Ihr R<strong>und</strong>gang führt Sie aus<br />

der Küche wieder auf die Vorbrogg.<br />

Schloff mit Mägde- <strong>und</strong><br />

Chnechte-Chammere<br />

Oben an der urchigen Treppe<br />

mit der Falltür treten Sie in


den Schloff (Dachboden).<br />

Hinten beim Buffet taucht<br />

wieder der Heustock auf.<br />

Nüsse <strong>und</strong> Birnen sind zum<br />

Trocknen ausgelegt, auf den<br />

Balken über Ihren Köpfen<br />

türmt sich das Allerlei des<br />

täglichen Lebens. Der Raum<br />

mit den vielen Gegenständen,<br />

die halt so im Estrich herumstehen,<br />

ist so gestaltet, dass<br />

im Schnuggebock auch Gesellschaften<br />

bewirtet werden<br />

können. Beim Aufgang vorne<br />

links befindet sich die Kammer<br />

der Mägde, <strong>und</strong> unmittelbar<br />

rechts davon jene des<br />

Knechts. Das mag ja eine etwas<br />

gewagte Anordnung sein.<br />

Ja nu, die beiden Chammere<br />

eignen sich schliesslich auch<br />

als rustikale Separées zu zweit<br />

oder für Feste im kleinen<br />

Kreis.<br />

Läubli, Wald, Keller <strong>und</strong><br />

Käserei<br />

Steigen Sie nun vom Schloff<br />

wieder hinunter auf die Vorbrogg<br />

<strong>und</strong> gleich die zweite<br />

Treppe bei den drei prächtigen<br />

Senntums-Schellen weiter<br />

in den Keller. Zuerst gelangen<br />

Sie auf den Vorplatz<br />

des Bauernhauses mit gedecktem<br />

Brunnen <strong>und</strong> Stapfete<br />

(Zaunübergang). Rechts<br />

davon führt eine Türe in den<br />

Wald. Das ist der Ort, wo die<br />

Mannen auf die Toilette gehen.<br />

Es gibt dafür eine Scheiterbeige<br />

<strong>und</strong> ein Schiisi-<br />

Hüüsli. Den Frauen steht<br />

gleich neben der Waschküche<br />

ein separates Läubli zur Verfügung.<br />

Da gibt’s sogar zwei<br />

Plumpsklos. Eines ist nach alter<br />

Sitte als Doppelsitzer gebaut,<br />

der eine Sitz etwas niedriger<br />

als der andere. Nicht<br />

zum gemeinsamen Dischgerieren,<br />

sondern natürlich für<br />

den Fall, dass ein Sprössling<br />

mitkommt, der nicht alleine<br />

aufs stille Örtchen will.<br />

Hinter dem Läubli treten Sie<br />

in den Vorratskeller ein. Die<br />

Rüebli lugen nur ein bisschen<br />

aus der Sandkiste, der Vorratsschrank<br />

ist gefüllt <strong>und</strong> die<br />

alte Mausefalle wartet auf<br />

scharfzahnige Übeltäter.<br />

Gleich daneben die Gestelle<br />

mit den Weinen! Grossvaters<br />

Stolz. Er plagiert manchmal<br />

damit ein bisschen in der<br />

Nachbarschaft herum, guten<br />

Gr<strong>und</strong> dafür hat er ja, schau-<br />

– 43 –<br />

en Sie sich die edlen Flaschen<br />

an! Lesen Sie hier Ihren Lieblingstropfen<br />

aus, den Sie Ihrer<br />

Serviermagd zum Öffnen<br />

übergeben. Geniessen Sie als<br />

Belohnung fürs Treppensteigen<br />

dann ein Glas trüben<br />

Most aus der grossen Ballon-<br />

Flasche. Zuhinterst im Keller<br />

finden Sie unsere Alp-Käserei,<br />

in der einmal pro Woche<br />

auch wirklich gekäst wird. Ist<br />

unser Käser zufälligerweise<br />

am Chessi, gibt er Ihnen gerne<br />

ein Stückchen zum Probieren.<br />

Die hier mit Liebe<br />

<strong>und</strong> in Handarbeit gemachten<br />

<strong>Waldegg</strong>-Frischkäsli sind<br />

natürlich als Beilage zum<br />

Aperitif oder als Mitbringsel<br />

für die Daheimgebliebenen<br />

im Lädeli beim Tennstor erhältlich.<br />

Mmmh!<br />

Lassen Sie sich, liebe Gäste,<br />

nach Ihrem Schnupper-<br />

R<strong>und</strong>gang nun an Ihrem<br />

Tisch nieder <strong>und</strong> geniessen<br />

Sie das nostalgische <strong>Erlebnis</strong>,<br />

als das wir den Schnuggebock<br />

für Sie erschaffen haben.<br />

Fühlen Sie sich schnuggebockwohl:<br />

En guete Hunger<br />

<strong>und</strong> en guete Torscht!<br />

(rk)


Finden Sie zur <strong>Erlebnis</strong>egge<br />

des Appenzellerlandes!<br />

Mit dem Auto<br />

A1-Ausfahrt Nr. 81 SG-Kreuzbleiche<br />

Richtung Appenzell.<br />

Ende Umfahrung Teufen,<br />

beim zweiten Kreisel, Richtung<br />

Speicher.<br />

3.2 km bis zur Abzweigung<br />

<strong>Waldegg</strong> (weisser Wegweiser<br />

am rechten Strassenrand).<br />

Mit der Bahn<br />

Appenzeller Bahn ab St. Galler<br />

Hauptbahnhof bis Teufen.<br />

Von dort zu Fuss oder per<br />

<strong>Waldegg</strong>-Bus-Abholdienst<br />

(auf Bestellung).<br />

Zu Fuss<br />

auf dem Eggen Höhenweg:<br />

Ab Lustmühle über Schäflisegg<br />

(80 Minuten).<br />

Ab Teufen Bahnhof über<br />

Schäflisegg (60 Minuten) oder<br />

über Gählern (50 Minuten).<br />

Ab Speicher über Birt - Oberhorst<br />

(60 Minuten).<br />

Familie Anita <strong>und</strong> Chläus Dörig • Teufen AR • Tel. 071 333 12 30 • Fax 071 333 46 61<br />

www.waldegg.ch<br />

Gesamtes <strong>Erlebnis</strong> <strong>Waldegg</strong> jeden Montag geschlossen

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