Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen - Erlebnis Waldegg
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Willkommen in Tante Emmas Ladebeizli.<br />
Geniessen Sie ein währschaftes Essen im alten Spezerei-Lädeli.<br />
Liebe Gäste<br />
Früher beherbergte die <strong>Waldegg</strong><br />
neben der Puurebeiz auch<br />
noch eine Bäckerei. Sie wurde<br />
aber bereits 1934 geschlossen.<br />
Als die Dörigs 1948 vom Alten<br />
Säntis runter kamen, fanden<br />
sie denn auch einen vergessenen<br />
Raum vor, ausgerüstet mit<br />
der alten Bäckerei-Verkaufstheke<br />
<strong>und</strong> Gestellen. Ihre<br />
Magd, die gute Emma, die<br />
schon auf dem Säntis für die<br />
Familie gearbeitet hatte, fing<br />
auf Geheiss von Vater Dörig<br />
an, neben der Wirtschaft im<br />
alten Bäckereilokal einen Spezereiladen<br />
zu führen. Sie tat<br />
das mit immer grösserem Erfolg.<br />
Ab <strong>und</strong> zu machte sie sogar<br />
den Dörigs Konkurrenz,<br />
wenn sie für ihre K<strong>und</strong>en einen<br />
Alpenklüpler mit einem<br />
Glas Most gleich im Lädeli<br />
auftischte. Das war nicht<br />
schlimm, denn sie lieferte ja<br />
das dabei verdiente Geld immer<br />
brav an den Meister ab.<br />
Emma verliess ihren Laden<br />
wegen einer furchtbar un-<br />
glücklichen Liebschaft <strong>und</strong><br />
machte sich auf die Walz. Er<br />
wurde geschlossen, die Dörigs<br />
hatten inzwischen mit dem<br />
Restaurant <strong>und</strong> der Landwirtschaft<br />
genügend viel zu tun.<br />
Emma kam in halb Europa<br />
herum. Schliesslich wurde sie<br />
aber vom Heimweh gepackt,<br />
<strong>und</strong> sie kehrte zurück in ihr<br />
Lädeli, das plötzlich wieder<br />
zum Laufen kam. Nach ihrem<br />
Tod im Jahre 2004 schlossen<br />
sich seine Türen erneut. Wiederum<br />
schien es, dass Tante<br />
Emmas Laden in Vergessenheit<br />
geraten sollte. Weil sie damals<br />
in die Fremde ging <strong>und</strong><br />
ihr Lädeli geschlossen wurde,<br />
dachten die Dörigs nie daran,<br />
es zu verändern oder zu renovieren.<br />
Alles blieb, wie es<br />
früher war. Und erneut legte<br />
sich eine Staubschicht über<br />
Emmas Reich.<br />
Zwei Jahre später tauchte auf<br />
der <strong>Waldegg</strong> Fässlers Hanjock,<br />
ein Schulfre<strong>und</strong> von<br />
Emma auf, der noch nichts<br />
von ihrem Tod gehört hatte.<br />
Er wollte nach der Nachricht<br />
– 34 –<br />
von ihrem Ableben wenigstens<br />
ihr altes Lädeli sehen.<br />
Chläus Dörig führte ihn gerne<br />
hinein, <strong>und</strong> sie setzten sich<br />
schliesslich für ein Glas Saft<br />
an Emmas Schanktisch.<br />
Durch die offene Türe strömte<br />
zufällig eine Gruppe von<br />
Zürchern hinein, die ob den<br />
alten Plakaten, Dosen, Bonbonnieren<br />
<strong>und</strong> all den anderen<br />
Dingen in lautes "ah!" <strong>und</strong><br />
"oh!" ausbrach: "Da möchten<br />
wir auch ein Zvieri nehmen<br />
<strong>und</strong> die Atmosphäre des alten<br />
Ladens geniessen!"<br />
"Ja, dann, wieso eigentlich<br />
nicht?", dachte sich ob der Begeisterung<br />
der Gäste Chläus<br />
Dörig – Tante Emmas Ladebeizli<br />
war geboren! Und<br />
seither erfreut es sich grosser<br />
Beliebtheit. Zu seiner Atmosphäre<br />
passen natürlich die<br />
währschaften Schlemmereien<br />
aus Grosis Küche, wie sie auf<br />
der Schnuggebock-Speiskarte<br />
stehen. Diese werden darum<br />
auch in Tante Emmas altem<br />
Spezereilädeli aufgetischt.<br />
(rk)