Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen - Erlebnis Waldegg
Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen - Erlebnis Waldegg
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Willkommen im Höhenrestaurant.<br />
Erleben Sie eine ganz besondere Atmosphäre.<br />
Liebe Gäste<br />
Seit 1948 wirtet die Familie<br />
Dörig auf der <strong>Waldegg</strong>. Erstaunlich<br />
nur, dass der heutige<br />
Wirt, Chläus Dörig, dies erst in<br />
zweiter Generation tut. Einewäg:<br />
Eine lange Zeit, mehr als<br />
60 Jahre. Man kann sie bereits<br />
in Jahrh<strong>und</strong>erten messen:<br />
Mehr als ein halbes!<br />
Ich erinnere mich nicht an<br />
meinen ersten Besuch auf der<br />
<strong>Waldegg</strong>, auch das ist (zu)<br />
lange her. Ich sehe aber noch<br />
die Samstagnachmittage vor<br />
mir, die ich als St. Galler Kantonsschüler<br />
in den späten<br />
Sechzigern zusammen mit<br />
meinen Schulgspänli jassend<br />
im Gartenrestaurant verbracht<br />
habe. Oft ging damals<br />
mit dem letzten Schluck Saft<br />
auch das Sackgeld zur Neige.<br />
Wir sassen auf den rauen<br />
Holzbänken, deren Pfosten<br />
direkt in die Wiese eingeschlagen<br />
waren, <strong>und</strong> klopften<br />
die Trümpfe auf den Tisch.<br />
Wenn wir ganz gut bei Kasse<br />
waren, reichte es vor dem<br />
Heimweg für eine stärkende<br />
Bratwurst mit Rösti. Beim<br />
Abmarsch Richtung Santjörgen<br />
haben wir uns jeweils artig<br />
von Wirtin Rosa Dörig<br />
verabschiedet. Dabei hat einmal<br />
einer von uns – es war an<br />
einem gutbetuchten Tag, es<br />
reichte für mehrere Säfte – vor<br />
lauten Artigkeit sogar das<br />
Bein gebrochen. Dort, wo<br />
noch heute die Strasse zum<br />
Bädli beginnt.<br />
Die Beiz oben am Eggen<br />
Höhenweg war schon damals<br />
etwas ganz Besonderes, irgendwie<br />
einfach toll. Die<br />
Wirtsleute, die gemütliche<br />
Stube, die w<strong>und</strong>erbare Aussicht,<br />
der Garten, die vielen<br />
Bekannten, die man oft antraf,<br />
Fre<strong>und</strong>e, die es nur geworden<br />
waren, weil sie auch<br />
auf der <strong>Waldegg</strong> verkehrten.<br />
Die Kantonsgrenze, unterstrichen<br />
vom Dialekt der Familie<br />
Dörig, verlieh der <strong>Waldegg</strong> für<br />
uns Städter sogar einen leicht<br />
exotischen Anstrich.<br />
– 32 –<br />
Inzwischen, es sind seither immerhin<br />
mehr als vierzig Jahre<br />
vergangen, gehe ich nicht einfach<br />
mehr "auf die <strong>Waldegg</strong>".<br />
So einfach ist das nicht mehr.<br />
Vieles hat sich geändert. Aber<br />
eines ist geblieben: Das <strong>Waldegg</strong>-Gefühl,<br />
das <strong>Waldegg</strong>-<br />
Chribbelen. Es gibt hier oben<br />
nicht mehr einfach eine Landbeiz<br />
mit Gartenwirtschaft,<br />
sondern eine Vorzeige-<strong>Erlebnis</strong>-Gastronomie,<br />
mit entsprechendem<br />
Namen, <strong>Erlebnis</strong><br />
<strong>Waldegg</strong> halt, mit Schnuggebock,<br />
Tante Emmas Ladebeizli,<br />
Tintelompe <strong>und</strong> – eben<br />
<strong>und</strong> gottlob – dem "Höhenrestaurant".<br />
So nennt sich<br />
nun der Teil von Dörigs <strong>Erlebnis</strong>welt,<br />
der früher "die<br />
<strong>Waldegg</strong>" war. Für mich ist es<br />
halt immer noch ein bisschen<br />
die alte <strong>Waldegg</strong>. Da ist immer<br />
noch das Chribbelen drin.<br />
Trotz dem neumodischen<br />
Nostalgie-Schnuggebock, dem<br />
heimeligen Lädeli von Tante<br />
Emma <strong>und</strong> dem umwerfend<br />
lustigen alten Schulzimmer<br />
namens Tintelompe.