Kräuter- und Erlebnisweg Hätschen - Erlebnis Waldegg
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wurden extra alte Zimmerleute<br />
reaktiviert. Ihnen bei der<br />
Handarbeit zuzusehen war ein<br />
beinahe museales Vergnügen.<br />
Noch in den Dreissiger Jahren<br />
des vorigen Jahrh<strong>und</strong>erts waren<br />
die Kühe deutlich kleiner<br />
als ihre heutigen Turbo-<br />
Schwestern. Deshalb ist auch<br />
die beidseitige Brogg viel kürzer<br />
als es die heutigen Standplätze<br />
sind. Von der Decke<br />
hängen die Schnüre zum Anbinden<br />
der Kuhschwänze.<br />
Auch der aus Amerika zurückgekehrte<br />
Bruder (er nennt sich<br />
übrigens nicht mehr Hansli,<br />
sondern "Little Johnny") liebt<br />
es nicht, wenn er beim Melken<br />
die Pinsel ins Gesicht geschlagen<br />
erhält. Die Namenstafeln<br />
über der Krippe sind nicht für<br />
die Serviertöchter gedacht,<br />
sondern es sind die Namen<br />
der Kühe. Auch heute noch<br />
findet man diese Tafeln im<br />
Appenzeller Stall. Der Stallgang<br />
zwischen den beiden<br />
Broggen, der Fletschlig (Mistgraben)<br />
ist natürlich nicht<br />
vorbildrichtig mit Kuhfladen<br />
gefüllt, sonder blitzsauber geputzt,<br />
damit Sie trockenen<br />
<strong>und</strong> sauberen Fusses in die<br />
gute Stube gelangen können.<br />
Stube <strong>und</strong> Küche<br />
Die Stube ist etwas voluminöser<br />
geraten als im normalen<br />
Appenzellerhaus, damit sich<br />
auch eine grössere Anzahl<br />
Gäste an ihr erfreuen kann.<br />
Im Zentrum steht der grüne<br />
Kachelofen <strong>und</strong> darum herum<br />
die typischen Möbel <strong>und</strong> ein<br />
Haufen Krimskrams, der Grosis<br />
Stube so gemütlich macht.<br />
Den Dörigs scheint es recht<br />
gut zu gehen, denn nur gut situierte<br />
Familien können sich<br />
hierzulande ein gestemmtes<br />
Täfer in der Stube leisten.<br />
Sieht man sich um, kommt einem<br />
sofort das Bild des sein<br />
Lindauerli paffenden Grossvaters<br />
in den Sinn, <strong>und</strong> man<br />
stellt sich Grosi vor, die Füsse<br />
auf einem Schemeli, umwickelt<br />
mit einer selbst glismeten<br />
Wolldecke. Selbstverständlich<br />
schnurrt ein zufrieden<br />
blinzelndes Büsi zwischen<br />
den beiden alten Leutchen.<br />
Etwas kleiner, einladend zum<br />
gemütlichen Zusammen-<br />
Höcklen am grossen Holztisch,<br />
ist die Küche gebaut.<br />
Aber auch hier fehlen die alten<br />
Utensilien <strong>und</strong> Details<br />
– 41 –<br />
nicht, die Sie zum Schwärmen<br />
über die gute alte Zeit verleiten<br />
sollen. Man spürt förmlich,<br />
wie es wohlig wird, wenn<br />
die ganze Familie zusammen<br />
in der Küche sitzt. Die Mutter<br />
steht am Herd, das Abendessen<br />
dampft schon in den alten<br />
Gusspfannen <strong>und</strong> erfüllt jede<br />
Ritze mit währschaften Düften.<br />
Die Kinder sitzen am<br />
Tisch <strong>und</strong> spielen Eile mit<br />
Weile. Zwischendurch gibt’s<br />
einen lauten Streit, weil die<br />
roten Töggeli gleich zu dritt<br />
auf einer Bank eine Sperre errichtet<br />
haben. Das gilt doch<br />
nicht, drei! Nur zwei auf’s<br />
Mal! Probieren Sie doch das<br />
alte Spiel auch wieder einmal<br />
aus. Es liegt im Schnuggebock<br />
überall auf. Aber bitte nicht zu<br />
laut streiten, sonst rennt noch<br />
der Bläss davon!<br />
Ihr R<strong>und</strong>gang führt Sie aus<br />
der Küche wieder auf die Vorbrogg.<br />
Schloff mit Mägde- <strong>und</strong><br />
Chnechte-Chammere<br />
Oben an der urchigen Treppe<br />
mit der Falltür treten Sie in