Portfolio und Kompetenzraster - Berufsorientierung

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Portfolio und
Kompetenzraster
Dokumentation der Einführung an der HS Niederndorf /Tirol
Berufsorientierung: Peter Widmann
Begleitung und Autorin: Mag. Isolde Giesenkirchen

Ja, wer bin ich denn? Was kann ich denn?
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Ein Blick auf die zentralen Projektelemente
Stärkenportfolio Orientierungsgespräch
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Individualisierung

Was ist das, ein Portfolio?
• Ein Portfolio ist eine Sammlung von Dokumenten, die unter aktiver
Beteiligung der betreffenden Schüler/innen entsteht und Aussagen
über ihre Lernergebnisse und ihren Lernprozess macht.
• Originalarbeiten bilden den Kern eines Portfolios.
• Zusätzlich zu ihren Arbeiten erstellen die Schüler/innen Reflexionen,
die auch Teil des Portfolios werden.
• Für das Anlegen eines Portfolios werden gemeinsam Ziele und
Kriterien formuliert, an denen sich die Schüler/innen orientieren,
wenn sie an ihrem Portfolio arbeiten und ihre Auswahl an
Dokumenten treffen.
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• Eine Präsentation von Portfolios erfolgt in einem passenden
Rahmen, in welchem die Arbeit von anderen Personen
wahrgenommen werden (zum Beispiel von Mitschüler/innen, Eltern,
Besuchern).
• Anhand von Portfolios finden Gespräche über die erbrachte
Leistung und die damit verbundenen Lernprozesse statt.
• Die dokumentierten Leistungen werden von der Lehrperson
kommentiert und bewertet.
• In ähnlicher Weise unterstützen sich die Schüler/innen gegenseitig
durch Rückmeldungen.
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Zusammenfassung
Das primäre Merkmal von Portfolios ist, dass Schülerarbeiten gezielt
gesammelt, in einer Mappe abgelegt und direkt einsehbar gemacht
werden.
In einem Portfolio wird die Arbeit und Entwicklung der Schüler/innen
anhand bewusst ausgewählter Beispiele dargestellt und reflektiert
und bewertet.
Die Schüler/innen haben mit dem Portfolio ein Instrument in der
Hand, mit dem sie ihre Lernprozesse strukturieren, selbstständig
gestalten, steuern und überprüfen können (vgl. F. Winter, J. Schwarz,
K.Volkwein,2008).
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Somit stellt diese Sammlung auch die Geschichte der
persönlichen Entwicklung und der vollbrachten
Anstrengungen dar.
Es ist wie ein Spiegel, eine schöne Erinnerung.
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Was sagen die Schüler/innen dazu?
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Wir haben am Anfang nicht so
recht gewusst, was wir da
eigentlich machen. Und was uns
das dann auch bringt.
Jetzt find ich das voll gut!
Das Portfolio hat mir geholfen,
eine bessere Entscheidung zu
treffen.
Es hilft den eigenen Weg zu
finden und zu zeigen, was man
kann.

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Mir hat es gefallen, weil man
eigene Sachen machen konnte
und selbst gestalten.
Ich hab mein Portfolio den Eltern,
meinem Bruder und der Oma gezeigt.
Ich hab meinen Eltern erzählt, dass
wir das machen. Die wollten das dann
gleich sehen.

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Mir hat der Stammbaum gut
gefallen, als wir herausgefunden
haben, wie die Vorfahren geheißen
haben.
Wo sie hergekommen sind, das
haben wir auch herausgefunden.
Bei mir ist zum Beispiel einer
aus Südtirol gekommen.

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Ganz wichtig, was man sich selber
zuschreibt, zutraut. Wenn man sich
selber nix zutraut, dann kann man
von den anderen auch nix zugetraut
kriegen.

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Wenn man andere fragt,
wird man sicherer. Es zählt viel,
wie man eingeschätzt wird.
Zutrauen - andere geben einem Recht.
Das bestärkt dann, dass es wirklich
so ist.

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Ich hab das Portfolio ganz alleine
gemacht, nicht mit den Eltern
darüber gesprochen.
Ich hab schon meine Eltern
auch gefragt, was sie da meinen -
und so.

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Die kreativen Seiten haben mir am
besten gefallen.
Zum Beispiel das persönliche
Blatt.
Meine Stärken liegen im
künstlerischen Bereich.
Füße und Hände sind sehr
schwierig zu zeichnen.
Daher wählte ich dieses Motiv.

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Wir haben eine Collage gemacht,
mit Bildern, die eigentlich dich
so betreffen.
Das hat mir schon getaugt.
Mir hat das auch am meisten
Spaß gemacht.

Anbahnung einer Rückmeldekultur
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Ich fand es etwas schwer,
von mir ganz persönlich
zu erzählen.

Eigene Arbeit wertschätzen
Im Portfolio manifestiert sich das, was ein/e Lernende/r kann. Es
bringt sinnlich zum Ausdruck, welche Kompetenzen sie/er sich
durch welche Aktivitäten erworben hat. Es verbindet Lernerlebnisse
mit Erkenntnissen. Und umgekehrt…
Die eigenen Arbeiten werden zum Gegenstand forschender
Neugier. Das ist eine wirkungsvolle Form von Wertschätzung…
Das Portfolio erhält damit gleichsam die Funktion einer Art
Tagebuch des pfleglichen Umgang mit sich selbst.
Ich bin zufrieden damit.
Ja, ich kann sagen, dass ich stolz bin.
Ich auch.
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(vgl. Andreas Müller,2006).

Kompetenzen wahrnehmen
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Ich weiß, was bei Lernen
hilfreich ist!
Die eigenen Kompetenzen
besser kennen lernen ist
wichtig!.

Kompetenzen wahrnehmen ist die Grundlage
der Selbstorientierung – ist die Grundlage der
Selbstverantwortung.
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Andreas Müller, 2006

Was ist ein Kompetenzraster?
• In Kompetenzrastern sind Kompetenzen in verschiedenen
Bereichen formuliert.
• Sie erlauben einen schnelle Orientierung über vorhandene, zur
Weiterentwicklung und zum Neuerwerb geeignete Kompetenzen.
• Auch leisten sie für Schüler/innen, Lehrer/innen und Eltern eine
rasche Kenntnisnahme über den aktuellen Lernstand.
• Darüber hinaus ermöglichen sie die Planung der selbst
anzusteuernden Ziele und motivieren zu den nötigen Aktivitäten,
was die traditionelle abstrakte Note nicht leisten kann.
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Nicht auf welcher Seite eines Buches man arbeitet, oder
was man "gehabt" hat, sondern was ein Schüler/eine
Schülerin wirklich erkennbar umsetzen, bewirken kann,
gibt eine bestärkende, klare Aussage. Dies erreichen wir
durch die Arbeit mit Kompetenzrastern.
.
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http://www.itw-oberstufe.ch/information/kompetenzraster.html

Ein Beispiel
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Was sagen die Schüler/innen dazu?
Das Kompetenzraster war für mich am wichtigsten. Es war eine
Hilfe.
Ich find, das hat schon Spaß gemacht, aber es war nicht so
einfach, weil man muss schon sehr ehrlich zu sich sein.
Dass man halt was über sich herausfindet. Ob das jetzt echte
Kompetenz ist, oder ob man was verbessern kann.
Ich fand das auch nützlich, die Kompetenzraster.
Da hat man mal nachgedacht, wer man ist.
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Was sagen die Schüler/innen dazu?
Es hilft, den eigenen Weg zu finden und zu zeigen, was man kann.
Ich hab mehr Fähigkeiten entdeckt, als ich gemeint hab.
Bei mir auch – mehr Fähigkeiten.
Ich bin viel selbstsicherer geworden.
Alle sind selbstsicherer geworden.
Ja, man kriegt ein gutes Gesamtbild.
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„Könnt ihr anderen Schulen die Einführung des Portfolios
und der Kompetenzraster empfehlen?“
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Wohl, tät ich schon!
Ja, ich auch! Ja!
Ja, unbedingt!

„Was macht denn den Sinn des Ganzen für euch aus?
Ja, wenn man dann eine Lehre oder so etwas macht. Nach fünf
Jahren merkst du dann, dass dir das überhaupt nicht taugt oder
so, dass du eigentlich etwas anderes lieber gemacht hättest.
Ja! Das hat Sinn. Ich kann vorzeigen, was ich kann.
Mir hilft es auch dabei, die Berufe auszusuchen, oder in welche
Schule ich gehen soll.
Ich wusste auch nicht, was ich machen sollt, und ich glaub schon,
dass mir das hilft.
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„Was können wir für die nächste 7. Klasse verändern –
verbessern?
Dass wir jetzt - die Schüler von uns, wo wir nun mit dem
Portfolio fast fertig sind, in die 7. Klasse gehen.
Dass die sehen, wie es fertig ausschaut. Dass die dann halt
gleich sehen, wie das ist, dann vielleicht gleich mit mehr
Begeisterung darauf zugehen.
Ich tät ihnen nicht nur eins geben, sondern mehrere, weil - wir
haben sie alle anders gemacht. Dass sie das sehen, dass es ganz
viele Möglichkeiten gibt.
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Und weiter?
Ich find, das ist eine gute Idee?
Ich möchte da gerne mitmachen.
Ja, ich auch sehr gerne.
Ja, hab ich großes Interesse. Wir sollten ein Team aus allen drei
Klassen sein.
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Tutorinnen – Portfolio für die dritten Klassen
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Wir möchten die Schüler/innen zur Arbeit
am Portfolio motivieren und informieren,
indem wir unsere Erfahrungen mitteilen
und unsere Portfolios als mögliche
Beispiele vorstellen.