28.01.2013 Aufrufe

Ausgabe 1/2008 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Ausgabe 1/2008 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

Ausgabe 1/2008 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

offenen Ganztagsschule darf nicht<br />

zu einer sozialen Zugangsbeschränkung<br />

führen.<br />

Bei den Sek-I-Schulen fordern die<br />

Kölner <strong>Gewerkschaft</strong>en den Ausbau<br />

des Ganztagsunterrichts an<br />

allen Schulformen einschließlich<br />

der räumlichen <strong>und</strong> sachlichen<br />

Ausstattung sowie eine Ausweitung<br />

des Gesamtschulangebotes<br />

durch Zusammenführung bestehender<br />

Schulen unter dem Dach<br />

einer Gemeinschaftsschule. Hier<br />

können sich nach Auffassung<br />

des Kölner DGB Kommunen in<br />

besonderem Maße als Bildungsmetropolen<br />

profilieren <strong>und</strong> die<br />

Versäumnisse der Landesregierung<br />

für eine umfassende strukturpolitische<br />

Bildungsreform<br />

kompensieren. Über ein regionales<br />

Bildungsbüro sollen Schulen<br />

bei der Entwicklung von Förderkonzepten<br />

<strong>und</strong> bei der Wandlung<br />

zu multikulturellen Schulen<br />

unterstützt werden. Gr<strong>und</strong>legend<br />

hierfür ist eine regelmäßige<br />

Erfassung von Bildungsdaten, die<br />

Einführung von Qualitätsindikatoren<br />

<strong>und</strong> die Einbeziehung des<br />

sozialräumlichen Umfeldes.<br />

BILDUNG & INTEGRATION<br />

Im Rahmen dieser<br />

Forderungen legen<br />

DGB <strong>und</strong> GEW in<br />

Köln einen besonderen<br />

Schwerpunkt auf<br />

einen sozialräumlichen<br />

<strong>und</strong> ganzheitlichen<br />

Ansatz bei der<br />

Bildung. Die institutionelle<br />

<strong>und</strong> funktionelle<br />

Gliederung<br />

des Bildungssystems<br />

entspricht nicht der<br />

individuellen Lebenswelt<br />

von Kindern <strong>und</strong><br />

Jugendlichen. Gefordert<br />

wird daher ein ganzheitlicher<br />

Ansatz im Bildungsbereich, der<br />

die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in<br />

den Mittelpunkt stellt <strong>und</strong> ihre<br />

Entwicklung als Prozesskette<br />

versteht. Bildungseinrichtungen<br />

müssen hierzu vernetzt kooperieren<br />

<strong>und</strong> über eine Haltung der<br />

Zuständigkeit neben einer abgestimmten<br />

Hilfeplanung auch Hilfe<br />

zur Lebensbewältigung bieten.<br />

Gefordert wird zudem der Ausbau<br />

<strong>und</strong> eine bessere Ausstattung von<br />

Familienzentren, eine stärkere<br />

Kooperationen zwischen Migrantenselbsthilfeorganisationen<br />

<strong>und</strong> Schulen zur interkulturellen<br />

Öffnung von Schule <strong>und</strong> zur besseren<br />

<strong>und</strong> nachhaltigen Einbeziehung<br />

von Migranteneltern bei der<br />

Bildungsentwicklung ihrer Kinder<br />

sowie eine Förderung von Schulpartnerschaften<br />

mit Schulen aus<br />

den Herkunftsländern der jugendlichen<br />

Migranten/innen.<br />

Neben dem Sozialraumkonzept<br />

<strong>und</strong> dem ganzheitlichen Bildungsansatz<br />

fordern DGB <strong>und</strong> GEW<br />

eine durchgängige Sprachförde-<br />

SEITE 6<br />

rung beginnend im Elementarbereich,<br />

einen verstärkten Ausbau<br />

der Kölner Schulen zu bilingualen<br />

Einrichtungen sowie eine Aufwertung<br />

<strong>und</strong> bessere Verknüpfung<br />

des muttersprachlichen Unterrichts<br />

mit dem übrigen Fächerkanon<br />

an Schulen. Sprachförderung<br />

<strong>und</strong> bilingualer Unterricht haben<br />

dabei nicht nur einen integrativen<br />

Charakter im Sinne einer<br />

Einbeziehung der Muttersprache<br />

von Migranten/innen, sondern<br />

helfen, die Sprachlichkompetenz<br />

aller Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen zu<br />

verbessern <strong>und</strong> die europäische<br />

Empfehlung zur Mehrsprachigkeit<br />

zu erfüllen.<br />

Die geforderten Reformen sind<br />

nur möglich, wenn die Qualifikationen<br />

<strong>und</strong> Kompetenzen<br />

des pädagogischen Personals in<br />

KITAS <strong>und</strong> Schule den Anforderungen<br />

einer multikulturellen<br />

Schule entsprechen. Hierzu sind<br />

professionsübergreifende Qualifizierungen<br />

<strong>und</strong> Weiterbildungen<br />

in Kooperation mit den Berufskollegs<br />

(für die Erzieher/innen-<br />

Ausbildung) <strong>und</strong> mit der Universität<br />

(Lehramt) zu entwickeln,<br />

die ein anschlussbezogenes <strong>und</strong><br />

vernetztes Handeln sowie Lernen<br />

in heterogenen Gruppen fördern.<br />

Zudem sollen Spracherwerb,<br />

Sprachförderung <strong>und</strong> Mehrsprachigkeit<br />

als verpflichtende Inhalte<br />

im Curriculum der gr<strong>und</strong>ständigen<br />

Erzieherinnen-Ausbildung<br />

aufgenommen <strong>und</strong> Fachkräften<br />

zur Elternberatung in Hinblick<br />

auf Sprachförderung, Mehrsprachigkeit<br />

<strong>und</strong> zweisprachige <strong>Erziehung</strong><br />

ausgebildet werden. Für<br />

Lehramts-Studierenden wird an-

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!