Ausgabe 1/2008 - Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft
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offenen Ganztagsschule darf nicht<br />
zu einer sozialen Zugangsbeschränkung<br />
führen.<br />
Bei den Sek-I-Schulen fordern die<br />
Kölner <strong>Gewerkschaft</strong>en den Ausbau<br />
des Ganztagsunterrichts an<br />
allen Schulformen einschließlich<br />
der räumlichen <strong>und</strong> sachlichen<br />
Ausstattung sowie eine Ausweitung<br />
des Gesamtschulangebotes<br />
durch Zusammenführung bestehender<br />
Schulen unter dem Dach<br />
einer Gemeinschaftsschule. Hier<br />
können sich nach Auffassung<br />
des Kölner DGB Kommunen in<br />
besonderem Maße als Bildungsmetropolen<br />
profilieren <strong>und</strong> die<br />
Versäumnisse der Landesregierung<br />
für eine umfassende strukturpolitische<br />
Bildungsreform<br />
kompensieren. Über ein regionales<br />
Bildungsbüro sollen Schulen<br />
bei der Entwicklung von Förderkonzepten<br />
<strong>und</strong> bei der Wandlung<br />
zu multikulturellen Schulen<br />
unterstützt werden. Gr<strong>und</strong>legend<br />
hierfür ist eine regelmäßige<br />
Erfassung von Bildungsdaten, die<br />
Einführung von Qualitätsindikatoren<br />
<strong>und</strong> die Einbeziehung des<br />
sozialräumlichen Umfeldes.<br />
BILDUNG & INTEGRATION<br />
Im Rahmen dieser<br />
Forderungen legen<br />
DGB <strong>und</strong> GEW in<br />
Köln einen besonderen<br />
Schwerpunkt auf<br />
einen sozialräumlichen<br />
<strong>und</strong> ganzheitlichen<br />
Ansatz bei der<br />
Bildung. Die institutionelle<br />
<strong>und</strong> funktionelle<br />
Gliederung<br />
des Bildungssystems<br />
entspricht nicht der<br />
individuellen Lebenswelt<br />
von Kindern <strong>und</strong><br />
Jugendlichen. Gefordert<br />
wird daher ein ganzheitlicher<br />
Ansatz im Bildungsbereich, der<br />
die Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen in<br />
den Mittelpunkt stellt <strong>und</strong> ihre<br />
Entwicklung als Prozesskette<br />
versteht. Bildungseinrichtungen<br />
müssen hierzu vernetzt kooperieren<br />
<strong>und</strong> über eine Haltung der<br />
Zuständigkeit neben einer abgestimmten<br />
Hilfeplanung auch Hilfe<br />
zur Lebensbewältigung bieten.<br />
Gefordert wird zudem der Ausbau<br />
<strong>und</strong> eine bessere Ausstattung von<br />
Familienzentren, eine stärkere<br />
Kooperationen zwischen Migrantenselbsthilfeorganisationen<br />
<strong>und</strong> Schulen zur interkulturellen<br />
Öffnung von Schule <strong>und</strong> zur besseren<br />
<strong>und</strong> nachhaltigen Einbeziehung<br />
von Migranteneltern bei der<br />
Bildungsentwicklung ihrer Kinder<br />
sowie eine Förderung von Schulpartnerschaften<br />
mit Schulen aus<br />
den Herkunftsländern der jugendlichen<br />
Migranten/innen.<br />
Neben dem Sozialraumkonzept<br />
<strong>und</strong> dem ganzheitlichen Bildungsansatz<br />
fordern DGB <strong>und</strong> GEW<br />
eine durchgängige Sprachförde-<br />
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rung beginnend im Elementarbereich,<br />
einen verstärkten Ausbau<br />
der Kölner Schulen zu bilingualen<br />
Einrichtungen sowie eine Aufwertung<br />
<strong>und</strong> bessere Verknüpfung<br />
des muttersprachlichen Unterrichts<br />
mit dem übrigen Fächerkanon<br />
an Schulen. Sprachförderung<br />
<strong>und</strong> bilingualer Unterricht haben<br />
dabei nicht nur einen integrativen<br />
Charakter im Sinne einer<br />
Einbeziehung der Muttersprache<br />
von Migranten/innen, sondern<br />
helfen, die Sprachlichkompetenz<br />
aller Kinder <strong>und</strong> Jugendlichen zu<br />
verbessern <strong>und</strong> die europäische<br />
Empfehlung zur Mehrsprachigkeit<br />
zu erfüllen.<br />
Die geforderten Reformen sind<br />
nur möglich, wenn die Qualifikationen<br />
<strong>und</strong> Kompetenzen<br />
des pädagogischen Personals in<br />
KITAS <strong>und</strong> Schule den Anforderungen<br />
einer multikulturellen<br />
Schule entsprechen. Hierzu sind<br />
professionsübergreifende Qualifizierungen<br />
<strong>und</strong> Weiterbildungen<br />
in Kooperation mit den Berufskollegs<br />
(für die Erzieher/innen-<br />
Ausbildung) <strong>und</strong> mit der Universität<br />
(Lehramt) zu entwickeln,<br />
die ein anschlussbezogenes <strong>und</strong><br />
vernetztes Handeln sowie Lernen<br />
in heterogenen Gruppen fördern.<br />
Zudem sollen Spracherwerb,<br />
Sprachförderung <strong>und</strong> Mehrsprachigkeit<br />
als verpflichtende Inhalte<br />
im Curriculum der gr<strong>und</strong>ständigen<br />
Erzieherinnen-Ausbildung<br />
aufgenommen <strong>und</strong> Fachkräften<br />
zur Elternberatung in Hinblick<br />
auf Sprachförderung, Mehrsprachigkeit<br />
<strong>und</strong> zweisprachige <strong>Erziehung</strong><br />
ausgebildet werden. Für<br />
Lehramts-Studierenden wird an-