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Stellenbeschreibung Disponent

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Grundlagen und Instrumente partizipativer Lernprozesse 13<br />

Voraussetzungen Mitarbeiter bereit sind, ihnen eingeräumte Möglichkeiten, an der<br />

Entscheidungsfindung teilzunehmen, zu nutzen.” [KERRES / ROSEMANN, 1992, 6 - 7]<br />

Als Einflußgrößen des Partizipationshandelns stellen sie heraus:<br />

• ”das strukturelle Partizipationspotential und Merkmale der Arbeitssituation auf organisationaler<br />

Ebene sowie<br />

• jene überdauernden, personalen Bedingungen (Erfahrungen, Einstellungen und Motive), die<br />

• die Wahrnehmung von Gestaltungsvarianten und Partizipationsmöglichkeiten sowie<br />

• die Handlungsbereitschaft (Kosten-Nutzen-Abwägung, Erfolgswahrscheinlichkeit) zum<br />

• konkreten Partizipationshandeln beeinflussen.” [KERRES / ROSEMANN, 1992, 8]<br />

Der Spielraum des Partizipationshandelns wird zwar durch das strukturelle Partizipationspotential<br />

(kulturelle Normen und Wertvorstellungen, überbetriebliche und betriebliche Vereinbarungen,<br />

organisationsspezifische Traditionen und Interaktionserfahrungen sowie Merkmale der<br />

Arbeitsgruppe/Abteilung) präformiert [vgl. KERRES / ROSEMANN, 1992, 8 - 9], von besonderer<br />

Bedeutung ist jedoch das Erkennen von gegebenen Partizipationsmöglichkeiten und deren<br />

Interpretation durch die Akteure. Voraussetzung für individuelles Partizipationshandeln ist somit,<br />

daß eine Person zunächst Spielräume bei der Gestaltung betrieblicher Abläufe wahrnimmt - also die<br />

sachimmanenten Gestaltungsmöglichkeiten erkennen und Möglichkeiten sieht, durch partizipatives<br />

Handeln Entscheidungen zu beeinflussen - und motiviert ist, diese Spielräume mitzugestalten bzw.<br />

ihre Mitgestaltung durch die Mitarbeiter zu fördern. Bedingungen dafür sind, daß die positiven<br />

Folgen des Partizipationshandelns mögliche Risiken überwiegen und die Wahrscheinlichkeit, daß<br />

durch partizipatives Handeln die positiv bewerteten Folgen eintreten, einen bestimmten kritischen<br />

Wert übersteigt und gleichzeitig keine alternativen Handlungen mit größerer Wahrscheinlichkeit die<br />

positiven Folgen nach sich ziehen. Kommt allerdings die Person zur Einschätzung, daß in einer<br />

konkreten Arbeitssituation bzw. einer anstehenden Entscheidung von der Sache her oder aufgrund<br />

des fehlenden strukturellen Partizipationspotentials kein Gestaltungsspielraum besteht, wird sie<br />

keine weiteren Überlegungen über die Nutzung von Gestaltungsspielräumen durch<br />

Partizipationshandeln anstellen [vgl. KERRES / ROSEMANN, 1992, 9 - 10].<br />

Die Wahrnehmung objektiv vorhandener und subjektiv erkannter Partizipationsmöglichkeiten ist<br />

eine motivationspsychologische Frage, die KERRES / ROSEMANN [1992] als individuellen<br />

Entscheidungsprozeß beschreiben: ”Die Person wägt in ihrer Entscheidung ab, ob<br />

• die positiven Folgen des Partizipationshandelns (in ihrer Gewichtung) größer sind als mögliche<br />

Risiken<br />

• ein Erfolg wahrscheinlicher ist als ein Mißerfolg. Der Erfolg von Partizipation besteht darin, daß<br />

Wissensbestände, Meinungen, Interessen und Bedürfnisse der Interaktionspartner in den<br />

Gestaltungs- und Entscheidungsprozeß eingebracht werden konnten und dabei eine sachlich<br />

kompetente Lösung entwickelt wurde, die von den Betroffenen akzeptiert wird.” [KERRES /<br />

ROSEMANN, 1992, 12]<br />

Wenn Partizipationsprozesse erfolgreich verlaufen, Wissensbestände, Meinungen, Interessen und<br />

Bedürfnisse der Akteure in Gestaltungs- und Entscheidungsprozesse eingebracht werden können,<br />

sind mit dem Handlungssergebnis sowohl im individuellen Bereich, z.B. Verbesserung der<br />

Arbeitsbedingungen, als auch im organisatorischen Bereich (z.B. Erhöhung von Effektivität und<br />

Effizienz), positive Folgen verbunden [vgl. KERRES / ROSEMANN, 1992, 12]. KERRES / ROSEMANN<br />

[1992] sehen neben diesen Chancen von Partizipationsprozessen aber auch Risiken von<br />

Partizipation, die für die Entscheidung des Einzelnen für oder gegen Partizipationshandeln u.U. von<br />

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