Stellenbeschreibung Disponent
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Grundlagen und Instrumente partizipativer Lernprozesse 33<br />
geschaffen für die gruppendynamischen Prozesse (Bilden von Koalitionen), die eine<br />
Problemlösung befördern.” [NEULAND, 1995, 137]<br />
� Die Dokumentation einer moderierten Sitzung erfolgt über ein Simultanprotokoll [vgl. FEIX,<br />
1992, 42; NEULAND, 1995, 208 - 211]. Dazu werden die während der Sitzung erarbeiteten<br />
Pinwand-Charts i.d.R. mit einer Spezialkamera (Pinwand-Protokoll-Kopierer) abfotografiert<br />
und im A4-Format reproduziert. Es werden also nicht nur die abschließenden Arbeitsergebnisse<br />
sondern auch der dorthin führende Arbeits- und Lernprozeß dokumentiert. Dabei ist vom<br />
Moderator und von den Teilnehmern darauf zu achten, daß alle wichtigen Aussagen der<br />
Teilnehmer tatsächlich auch auf den Pinwand-Charts festgehalten wurden. Diese spezielle<br />
Form des Protokolls bedingt, daß die Dokumentationen moderierter Sitzungen häufig nur für<br />
die Teilnehmer selbst verständlich sind. Sollen Dritte über Verlauf und Ergebnisse informiert<br />
werden, müssen die einzelnen Protokollseiten (reproduzierte Charts) durch Kommentierungen<br />
ergänzt werden.<br />
Das Protokoll soll den visuellen Gesamteindruck der Charts möglichst exakt wiedergeben. Der<br />
Erinnerungseffekt eines Charts ist eher an die Gesamtgestaltung geknüpft als an einzelne<br />
Aussagen. Der Einsatz eines speziellen Pinwand-Protokoll-Kopierers bietet sich dazu an, da er<br />
die Charts fotografisch genau abbildet - bis zur Handschrift der Teilnehmer. Nach NEULAND<br />
[1995] sind andere Formen der Reproduktion, insbesondere das Abschreiben der Charts,<br />
lediglich als Ausweichmaßnahmen zu sehen, da der Wiedererkennungseffekt nicht mehr<br />
gegeben sei [vgl. NEULAND, 1995, 211]. Gerade die mangelnde Übung vieler Teilnehmer im<br />
lesbaren Beschreiben von Moderationskarten führt allerdings in der Verkleinerung auf das A4-<br />
Format zu dem Problem, daß das Protokoll mitunter seiner informatorischen Funktion nicht<br />
gerecht werden kann. Es gibt die Alternative, auf spezielle PC-Grafik-Programme<br />
zurückzugreifen und mit ihnen ein einheitlich lesbares und grafisch gestaltetes Protokoll zu<br />
erstellen, das die Weiterarbeit am Thema erleichtert. Mit der grafischen Bearbeitung, die den<br />
Inhalt der Aussagen nicht verändert, sondern nur verbessert und lesbarer macht, drückt der<br />
Moderator auch eine Wertschätzung der Teilnehmer und der gemeinsamen Arbeit aus. Diese<br />
Form der Reproduktion hat zudem den Vorteil, daß die Verfasser der Karten noch weiter<br />
anonymisiert werden, was mitunter nicht nur wegen der Sachaussagen geboten sein kann,<br />
sondern auch aufgrund orthographischer Schwächen bzw. Flüchtigkeitsfehlern, die ansonsten<br />
den jeweiligen Verfasser der Lächerlichkeit preisgeben könnten. Es ist also zwischen<br />
größtmöglicher Authentizität auf der einen Seite und der Sicherung der Informationen und der<br />
Anonymität der Teilnehmer auf der anderen Seite abzuwägen.<br />
Interaktionelles Lernen und Visualisierung bedingen bestimmte räumliche Voraussetzungen und<br />
eine Sitzordnung, die für moderierte Sitzungen typisch ist. NEULAND [1995] geht von einem<br />
durchschnittlichen Raumbedarf von 6 m 2 pro Teilnehmer aus. Dabei sollte der Raum eine<br />
genügende Größe haben, um Phasen der Kleingruppenarbeit zu ermöglichen [vgl. NEULAND, 1995,<br />
272]. Dem Ziel der hierarchiefreien Interaktion und Kommunikation entspricht, daß die Teilnehmer<br />
im Halbkreis vor den Pinwänden sitzen, während der Moderator situationsspezifisch vor der Gruppe<br />
steht oder mit im Halbkreis sitzt. Bei der Gestaltung der Lernumgebung ist unbedingt darauf zu<br />
achten, daß für alle Teilnehmer der Blick auf die Pinwände frei ist und ggf. Sozialformwechsel<br />
(z.B. Gruppenarbeit) möglich ist [vgl. SEIFERT, 1996, 85; FEIX, 1992, 24 - 25. Zu detaillierten<br />
Gestaltungshinweise in bezug auf Raumfunktionalität, Gestaltung, Licht, Baubiologie, Einrichtung,<br />
Materialien und Technik vgl. NEULAND, 1995, 273 - 287].