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Das Reh

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<strong>Reh</strong><br />

Informationsteil<br />

Arbeitsblatt 8<br />

Kapitel 9:<br />

Farpjlanzung<br />

78<br />

7. Sinnesleistungen und ihre Funktionen:<br />

Feindwahrnehmung und Kommunikation<br />

<strong>Reh</strong>e leben vorwegend in unübersichtlichen Gebieten, etwa in Waldsäumen und<br />

Feldgehölzen. Dadurch ist eine Verständigung durch optische Signale eher<br />

schwierig, akustische und geruchliche Informationen eignen sich dagegen viel<br />

besser.<br />

Dementsprechend verfügt das <strong>Reh</strong> über ein ausgezeichnetes Gehör und eine<br />

feine Nase. Bewegungen nehmen <strong>Reh</strong>e zwar sofort wahr, einen ruhig dastehenden,<br />

unauffälligen Beobachter sehen sie dagegen kaum.<br />

Die empfindlichen Organe Gehör und Nase erfüllen zwei wichtige Funktionen:<br />

1. Sie dienen zur Wahrnehmung von Störungen und Feinden. Bevor<br />

ein <strong>Reh</strong> die schützende Deckung verläßt, prüft es erst mit der Nase<br />

im Wind, ob "die Luft rein ist)). Bei den ersten zögernden Schritten<br />

ins Freie wirkt das Tier äußerst wach, jederzeit bereit, wieder in die<br />

Deckung zu verschwinden. Die Ohrmuscheln suchen, gleich kleinen<br />

Radarschirmen, die Umgebung nach verdächtigen Geräuschen ab.<br />

Auf diese Weise "sichert)) das <strong>Reh</strong>. Erst wenn es sich sicher fühlt, entspannt<br />

es sich und beginnt zu äsen.<br />

Wie wichtig Gehör und Nase zur Prüfung der Umgebung für das <strong>Reh</strong> sind, ist<br />

auch daran zu erkennen, daß es bei böigem Wetter gar nicht aus der Deckung<br />

herauskommt, besonders dann, wenn sich die Windrichtung häufig ändert. In diesem<br />

Fall kann das <strong>Reh</strong> wahrgenommene Düfte nicht lokalisieren, was es sehr verunsichert.<br />

Und aus der Menge der vom Wind erzeugten Geräusche kann es die_<br />

entscheidenden nicht mehr herausfiltern.<br />

2. Lautäußerungen und Gerüche dienen der Verständigung der <strong>Reh</strong>e<br />

untereinander.<br />

Mit Fiepen verständigen sich <strong>Reh</strong>geiß und Kitz, z. B. wenn das Kitz gesäugt<br />

werden wil. Während der Brunft locken damit brunftige Geißen auch die Böcke<br />

an.<br />

Sieht oder vernimmt das <strong>Reh</strong> etwas, ohne die Ursache dieser Störung zu erkennen,<br />

so schreckt es manchmaL. <strong>Das</strong> Schrecken ähnelt stark dem Bellen eines<br />

Hundes.<br />

Der Angstschrei klingt wie ein gellendes "Piiiäh)). <strong>Das</strong> Keuchen des Bockes ist ein<br />

Zeichen für seine Erregung. Es ist besonders während der Brunft zu hören.<br />

Ein großer Teil der sozialen Verständigung läuft über die Ausscheidungsprodukte<br />

verschiedener Hautdrüsen. An manchen Körperstellen kommen die Duftdrüsen<br />

gehäuft vor und bilden eigentliche Duftorgane (z. B. zwischen den Hufen der<br />

Hinterbeine, an den Hinterbeinen selbst und auf Stirn und Wangen des <strong>Reh</strong>bokkes).<br />

Die Aktivität dieser Hautdrüsen ist mit dem Hormonhaushalt eng gekoppelt,<br />

der den Fortpflanzungszyklus von Bock und Geiß regelt. Zur Paarungszeit spielen<br />

sie zur Verständigung der Sozialpartner eine wichtige Rolle.<br />

Drüsen und ihre Wirkstoffe<br />

1. Böcke markieren ihre Territorien, indem sie Baumstämmchen und Sträucher<br />

mit dem Geweih bearbeiten und das Sekret ihrer Stirn- und Wangendrüsen daran<br />

abstreifen. So können sie viele kräfteraubende Kämpfe vermeiden ("Hausnummen)).

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