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Das Reh

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<strong>Reh</strong><br />

Informationsteil<br />

Arbeitsblatt 3<br />

Arbeitsblatt 7<br />

Kapitel 7,'<br />

Sinnesleitungen und ihre<br />

Funktionen<br />

80<br />

Im Herbst beginnt allmählich die Entkalkung der Nahtstelle, wo das Geweih auf<br />

den Stirnbeinfortsätzen aufsitzt. Die Stangen lockern sich und fallen schließlich<br />

ab.<br />

Störungen beim Geweihaufbau<br />

Während des Wachstums auftretende Störungen des Hormonhaushalts oder Verletzungen<br />

des unfertigen Geweihs im Bast führen zu regelwidrigen Geweihformen.<br />

Schlecht ernährte, kranke und stark von Parasiten befallene Böcke schieben nur<br />

kümmerliche Knöpfe oder manchmal schwache, gedrehte Stangen. Dies ist oft<br />

ein Zeichen für zu hohe <strong>Reh</strong>bestände und schlechte Nahrungsgrundlagen in<br />

einem jagdrevier.<br />

Verletzungen des noch weichen Geweihs führen zu vielendigen Formen. Ein<br />

Bruch einer Baststange verheilt zwar, doch wächst sie meist schief an. Böcke mit<br />

solchen Geweihen können jedoch im nächstfolgenden Zyklus wieder ganz<br />

normale Geweihe schieben.<br />

9. Fortpflanzung und soziale Organisation<br />

<strong>Das</strong> <strong>Reh</strong> lebt nicht ganzjährig in einer bestimmten sozialen Form. Sie wird je nach<br />

den biologischen Bedürfnissen gewählt. Den Winter über leben die <strong>Reh</strong>e eher gesellig<br />

in mehr oder weniger großen Gruppen, die sich im Frühjahr wieder auflösen.<br />

Die <strong>Reh</strong>geißen besetzen kurz vor dem Geburtstermin Territorien, die sie gegen<br />

Geschlechtsgenossinnen verteidigen. Erst wenn die kleinen Kitze ihren Müttern<br />

folgen können, werden diese Setzterritorien aufgegeben.<br />

<strong>Reh</strong>böcke erkämpfen Brunftterritorien, in denen sie nur Geißen dulden. Nach<br />

der Brunft lösen sich diese Territorien allmählich wieder auf, und die <strong>Reh</strong>e leben<br />

wieder gesellger.<br />

Bildung von Brunftterritorien<br />

Mitte März bis Mitte Mai lösen sich die großen Wintersprünge (Rudel) auf, und<br />

die starken Böcke beginnen, Territorien gegen andere Interessenten zu verteidigen.<br />

Bis zur Brunftzeit sind die Reviergrenzen unter benachbarten Böcken<br />

bekannt. Kämpfe sind nur noch selten notwendig, etwa wenn ein Territoriumsbesitzer<br />

umkommt oder ein anderer aus seinem Territorium vertrieben wird. Die<br />

Böcke können sich darauf beschränken, ihre Territorien regelmäßig mit den Sekreten<br />

ihrer Stirn- und Wangendrüsen zu markieren. Sie können also die Energie<br />

für das bald folgende Brunftgeschehen sparen.<br />

Brutverhalten<br />

Die Paarung zwischen <strong>Reh</strong>bock und <strong>Reh</strong>geiß beginnt mit einem Vorspiel, dem<br />

"Treiben)). In rasanten Fluchten stürmt die Geiß durch das Gelände, immer dicht<br />

gefolgt vom Bock. Dabei läßt der Bock oft ein hohles ))Keuchen" hören. Diese<br />

Phase kann ganz verschieden lang dauern. Gegen Ende fällt die Geiß in eine langsamere<br />

Gangart. Der Bock hält mit ausgestrecktem Hals und Kopf Riechkontakt<br />

zur Geiß, die in dieser Phase immer wieder Fieplaute ausstößt. Auf dieses Treiben<br />

folgt die Paarung.<br />

Verlängerte Tragzeit - Anpassung an eine wechselnde Umwelt<br />

Obwohl die Brunft (= Paarungszeit) des <strong>Reh</strong>wildes mitten im Sommer stattfndet,<br />

werden die Kitze erst im darauffolgenden Frühjahr (Mai/juni) gesetzt. Die Tragzeit<br />

beträgt also etwa 9 % Monate. Im allgemeinen ist die Länge der Tragzeit von

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