8,67 MB - Gemeinde Hopfgarten - Land Tirol
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HOPFGARTNER BLATTL<br />
Liebe Mitchristinnen und<br />
Mitchristen!<br />
Weihnachten ist eine Herausforderung<br />
– Weihnachten wird<br />
vorgefeiert, festlich begangen<br />
und nachgefeiert. Seit Wochen<br />
gibt es ein geschäftiges<br />
Treiben, unzählige Weihnachtsmärkte,<br />
ja der gesamte<br />
Handel spricht von nichts<br />
anderem mehr als vom<br />
erhofften Umsatzplus. Daneben<br />
ertönen die stimmungsvollen<br />
Weihnachtslieder, die manche<br />
von den Angestellten wohl<br />
schon nicht mehr hören können.<br />
Es fehlt nicht an Lichtern, aber<br />
das eigentliche Licht der<br />
Weihnacht droht bei all dem<br />
hellen Lichterschein unterzugehen,<br />
denn es zeigt seine Kraft<br />
wie das Licht der Kerzen erst,<br />
wenn die Umgebung dunkel<br />
ist.<br />
Kann die alte, Jahr für Jahr<br />
wiederkehrende und damit<br />
schon ein wenig abgenutzte<br />
Botschaft dieser Nacht neu<br />
werden? Gerade mit diesem<br />
Fest verbinden sich die<br />
unterschiedlichsten Erwartungen.<br />
Es gibt sie, die Menschen,<br />
die sich auf Weihnachten mit all<br />
dem Drum Herum einfach<br />
Hochfest „Mariä Empfängnis“<br />
Donnerstag, 8. Dezember 2011<br />
12:00 Uhr – 13:00 Uhr<br />
in der Pfarrkirche<br />
24 Dezember 2011<br />
A U S D E M L E B E N D E R P F A R R E<br />
freuen – und dazu gehören<br />
nicht nur die Kinder. Es gibt die<br />
anderen, die sagen: „Wären sie<br />
nur schon vorbei, die Feiertage!“<br />
Und es gibt die Vielen, die<br />
sich nach dem sehnen, wofür<br />
Weihnachten steht: Unausrottbar<br />
ist der Wunsch nach<br />
Frieden, wenn möglich weltweit.<br />
Unstillbar ist die Sehnsucht<br />
nach einer Freude, die nicht<br />
gespielt oder nur zur Schau<br />
gestellt wird, sondern das Herz<br />
ausfüllt. Nicht auszutilgen ist die<br />
Sehnsucht nach mehr<br />
Gemeinschaft und Herzensgüte,<br />
vielleicht auch nach mehr<br />
Kindlichkeit, mehr Ungezwungenheit<br />
und Verspieltheit<br />
inmitten all des Konkurrenzkampfes<br />
und Leistungsdruckes,<br />
dem sich viele ausgesetzt<br />
sehen.<br />
Wir alle wollen uns als<br />
beschenkte erleben und<br />
träumen davon für andere ein<br />
Geschenk zu sein. Wir sehnen<br />
uns nach dem Paradies, nach<br />
einem erfüllten, gelungenen<br />
Leben. Und wir erfahren uns<br />
doch immer wieder als<br />
Unbehauste, als Menschen, die<br />
leicht ihre innere Mitte verlieren,<br />
die nicht mehr im Einklang mit<br />
sich selbst sind und die oft<br />
genug schmerzlich erleben, wie<br />
brüchig die Gemeinschaft, das<br />
einander Verstehen, das<br />
gemeinsame Glück ist. Da soll<br />
in den Familien Harmonie,<br />
Freude, Wohlbefinden einkehren<br />
- doch solche Werte<br />
lassen sich nicht verordnen,<br />
sind nicht auf Bestellung zu<br />
haben, sondern müssen in der<br />
Alltäglichkeit erfahrbar sein,<br />
sollen sie an den Festtagen<br />
Friedensgebet<br />
nicht völlig abhanden kommen.<br />
Festtage sind herausgehoben<br />
aus dem Gewöhnlichen, Feste<br />
zeichnen sich durch die<br />
Andersartigkeit aus. Nur wenn<br />
wohltuendes Miteinander zur<br />
selbstverständlichen Gewohnheit<br />
geworden ist, wird es sich<br />
auch in der ungewohnten<br />
Festlichkeit einstellen.<br />
In seiner Menschwerdung ist er<br />
uns allen zum Bruder geworden,<br />
der uns in unserer<br />
Menschwerdung, in der<br />
Entfaltung unserer Lebensmöglichkeiten<br />
helfen und stärken<br />
will. Dort, wo wir der Menschlichkeit,<br />
der Herzlichkeit neu<br />
in uns Raum geben, dort<br />
leuchtet das Licht der Weihnacht<br />
von damals in unser<br />
Heute.<br />
Ich wünsche euch allen, dass<br />
ihr im Herzen spürt Beschenkte<br />
zu sein<br />
Pfarrer<br />
Sebastian Kitzbichler<br />
Zu dieser Gebetsstunde um den Frieden in der Welt wird herzlich eingeladen.