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Mediative Projektbegleitung beim Repowering von ...

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diese Initiativen besonders in Umweltkonflikten Gruppen <strong>von</strong> betroffenen<br />

oder ökologisch sensibilisierten Bürgern, die nach Berücksichtigung und<br />

Mitsprache verlangen. In diesem Sinne ist eine politische Entscheidung des<br />

Staates aus Sicht des Bürgers nicht mehr per se legitim, sondern erst<br />

durch seine frühzeitige Beteiligung. Damit muss auch der Staat zunehmend<br />

auf kooperativen Verfahrens setzen, um einerseits den juristischen und po-<br />

litischen Widerstand zu minimieren und andererseits Entscheidungen auch<br />

vollziehen zu können (Zilleßen 1998).<br />

Zum anderen liegen die Ursachen für die zunehmende Bedeutung der Me-<br />

diation bei Umweltkonflikten in den Mängeln herkömmlicher Verwaltungs-<br />

verfahren, die aufgrund der Komplexität Sachverhalte nicht mehr bedarfs-<br />

gerecht bearbeiten und lösen können. Darüber hinaus führt eine unzurei-<br />

chende Informationspolitik der Verwaltung mit einer nur ungenügenden Ein-<br />

beziehung der betroffenen Öffentlichkeit zu mangelnder Transparenz des<br />

Entscheidungsprozesses. Dadurch fehlt den Ergebnissen eine breite Ak-<br />

zeptanz, so dass weder eine Nachhaltigkeit der Entscheidung noch eine<br />

Ergebnisgerechtigkeit gewährleistet ist (Rüssel 2003).<br />

Wie oben beschrieben ist diese Entwicklung gepaart mit dem zunehmen-<br />

dem Bedürfnis der Bürger, zentrale Entscheidungsprozesse des Staates<br />

abzubauen zugunsten eines selbstverantwortlichen Engagements sowie ei-<br />

nes kooperativen und partizipativen Demokratieverständnisses (Troja<br />

2001). In diesem Sinne gründet sich ein <strong>von</strong> der Verwaltung eingeleitetes<br />

Mediationsverfahren auch zunehmend auf einem kooperativen Selbstver-<br />

ständnis behördlicher Institutionen und wird inzwischen auch unter demo-<br />

kratietheoretische Aspekten untersucht (Geis 2008).<br />

Unter Berücksichtigung der Mängel herkömmlicher Verwaltungsverfahren<br />

und dem Bedürfnis der Bürger nach mehr Mitwirkung ist Mediation ein Ver-<br />

fahren, das vor allem einer neuen „Kultur des Verhandelns“ den Weg ebnet<br />

(Mehta/Rückert 2011, S. 16). Paradigmen wie Kampf und Konfrontation<br />

werden durch Aspekte wie Gerechtigkeit und Ausgleich im Zuge alternati-<br />

ver Konfliktbeilegung verdrängt (Mehta/Rückert 2011).<br />

Mediation ist auch auf Grundlage der in Kapitel 3 geschilderten Kennzei-<br />

chen besonders geeignet ist, kooperative Lösungen umweltrelevanter Kon-<br />

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