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Mediative Projektbegleitung beim Repowering von ...

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effekte auf zukünftige Projektplanungen übertragen zu können.<br />

Obwohl in gesetzlicher Hinsicht sicherlich Nachbesserungen zur Integration<br />

der Mediation in Verwaltungsverfahren möglich wären und auch politische<br />

Signale in Richtung einer außergerichtlichen Streitkultur lange überfällig<br />

sind, bietet die derzeitige Gesetzesgrundlage bereits zahlreiche Ansatz-<br />

punkte, kooperative Beteiligungsformen fakultativ einzusetzen. So eröffnet<br />

neben den bisher beschriebenen Ansatzpunkten z.B. im Rahmen des im-<br />

missionsschutzrechtlichen Genehmigungsverfahrens für Windenergieanla-<br />

gen § 19 Abs. 3 BImSchG dem Antragsteller die Möglichkeit, Anlagen, die<br />

nur dem vereinfachten Verfahren unterliegen, freiwillig im förmlichen Ver-<br />

fahren genehmigen zu lassen, wodurch nicht nur die Beteiligung betroffe-<br />

ner Fachbehörden und TÖB stattfindet, sondern zusätzlich auch die der Öf-<br />

fentlichkeit.<br />

Dass vorhandene formale Ansatzpunkte für kooperative Beteiligungsver-<br />

fahren und informelle Möglichkeiten besser genutzt werden, muss sowohl<br />

<strong>von</strong> den zuständigen Verwaltungen und politischen Gremien als auch <strong>von</strong><br />

den betroffenen Akteuren und der Öffentlichkeit gelernt werden. Hilfreich<br />

hierfür wären nicht nur Informationskampagnen und Fortbildungsangebote,<br />

sondern auch ein Bewusstseinswandel, dass Konflikte zwar Kontroversen<br />

auslösen, diese aber produktiv und kooperativ beigelegt werden können.<br />

Dafür muss nicht zuletzt in Bildung investiert werden, um Kommunikation,<br />

Partizipation und Kooperation zu fördern. Damit sind Staat und Politik durch<br />

eine breitere Anwendung <strong>von</strong> Mediation oder alternativen Konfliktlösungs-<br />

verfahren nicht aus ihren Pflichten entlassen, sondern werden geradezu<br />

gefordert, gesellschaftliche Änderungsprozesse mit zu begleiten und zu un-<br />

terstützen. Gleichzeitig werden in der Bevölkerung Ressourcen aktiviert,<br />

die staatliches Handeln bereichern und – wie im Falle des <strong>Repowering</strong> –<br />

die Umsetzung energiepolitischer Ziele vor Ort konsensual und kooperativ<br />

ermöglichen.<br />

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