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Mediative Projektbegleitung beim Repowering von ...

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ganen nur als Empfehlung für ihre Entscheidungen. Dabei entsteht ein<br />

Zwiespalt in der Rolle <strong>von</strong> Politik und Verwaltung, die einerseits zuneh-<br />

mend kooperatives Handeln leben möchten, sich andererseits aber auch<br />

nicht als passive Organe verstehen, die Ergebnisse eines Mediationspro-<br />

zesses abnicken (Zilleßen 2009).<br />

Insgesamt muss also bereits zu Beginn der Mediation der Verhandlungs-<br />

rahmen sowie -spielräume und -grenzen offengelegt werden, um keine<br />

falschen Erwartungen zu wecken. Gleichzeitig können auch Vereinbarun-<br />

gen getroffen werden, ob und wie Ergebnisse verbindlich gemacht werden<br />

können 20 . Darüber hinaus muss allen Beteiligten klar sein, was mit mögli-<br />

chen Ergebnissen passiert und welche Bindungswirkung sie ggf. für Ver-<br />

waltung und Politik entfalten. Nur so kann die Zufriedenheit über einen Pro-<br />

zess gegenüber einer nachträglichen Enttäuschung aufrecht erhalten wer-<br />

den (Zilleßen 2009).<br />

Darüber hinaus ist die mediative Begleitung <strong>von</strong> <strong>Repowering</strong>-Projekten<br />

zwar demokratischer als die formale Beteiligung der Öffentlichkeit im Zuge<br />

der Bauleitplanung oder des Genehmigungsverfahrens. Unbeachtet bleiben<br />

soll jedoch nicht, dass die Teilnehmer an mediativen Verfahrenspunkten<br />

nicht repräsentativ ausgewählt sind. Damit ist eine mediative Projektbeglei-<br />

tung sicher ein Element, um Verwaltungsverfahren zu demokratisieren oder<br />

auch demokratische Werte zu vermitteln. Im Sinne einer Mehrheitsent-<br />

scheidung tatsächlich demokratisch gewählt und legitimiert ist jedoch z.B.<br />

eher der Gemeinderat. Demgegenüber gestellt sei jedoch die Frage, ob bei<br />

der konkreten Bedrohung <strong>von</strong> persönlichen Interessen eine Stellvertrete-<br />

rentscheidung überhaupt getroffen und umgesetzt werden kann oder nicht<br />

vielmehr „Vermittlungsprozesse geradezu unverzichtbar sind?“ (Einem<br />

2011, S. 86).<br />

Insgesamt kann eine mediative Begleitung <strong>von</strong> <strong>Repowering</strong>-Projekten also<br />

dazu führen, dass bei einer frühzeitigen Anwendung Konflikte und Blocka-<br />

den vermieden werden. Durch die Einbeziehung sämtlicher Akteure und<br />

vor allem auch durch eine Prozessgerechtigkeit kann das Vorhaben insge-<br />

samt <strong>von</strong> einer hohen Zustimmung und Rechtssicherheit profitieren. Dar-<br />

über hinaus kann Verwaltungshandeln kooperativ realisiert und legitimiert<br />

20 z.B. in Form eines privatrechtlichen Vertrags (Zilleßen 2009).<br />

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