Mediative Projektbegleitung beim Repowering von ...

4 Grundlagen des Repowering von Windenergieanla-
gen
Die Entwicklung der kommerziellen Windenergienutzung begann in
Deutschland Mitte der 80er Jahre. Trotz eines geringfügigen Marktein-
bruchs Ende der 90er Jahre (Bahrenberg 2006) entwickelte sich die Wind-
energienutzung so rasant, dass Deutschland erst im Jahr 2008 von den
USA als „Windweltmeister“ abgelöst wurde (Ender 2009). Bereits ab 2002
war jedoch eine beginnende Marktsättigung zu verzeichnen, die ihre Ursa-
che vor allem in der Verknappung von windreichen Standorten im Binnen-
land hatte. Damit ergab sich eine Kombination aus einem vor allem in den
nördlichen Bundesländern vorhandenen Altanlagenbestand 9 und der wirt-
schaftlichen Notwendigkeit, neue Märkte zu erschließen (Bahrenberg
2006). So wurde im Jahr 2002 erstmalig ein Repowering durchgeführt, bei
dem 16 Altanlagen durch acht leistungsstärkere Neuanlagen ersetzt wur-
den (Molly 2003).
Den wirtschaftlichen Anreiz für ein Repowering von Windenergieanlagen
setzt das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). § 30 in der Fassung des
EEG vom 01.02.2012 definiert Repowering wie folgt:
„(1) Für Strom aus Windenergieanlagen, die in ihrem Landkreis oder einem
an diesen angrenzenden Landkreis eine oder mehrere bestehende Anla-
gen endgültig ersetzen (Repowering-Anlagen), erhöht sich die Anfangsver-
gütung um 0,5 Cent pro Kilowattstunde, wenn
1. die ersetzten Anlagen vor dem 1. Januar 2002 in Betrieb genommen
worden sind, (…)
3. die installierte Leistung der Repowering-Anlage mindestens das Zweifa-
che der ersetzten Anlagen beträgt und
9 Aufgrund der Windhöffigkeit der Standorte begann die Windenergieentwicklung in
Deutschland in einem Nord-Süd-Gefälle. Auch das Repowering folgt diesen räumlichen
Gegebenheiten entsprechend.
18