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Andrea Söter - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz

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kommen. Unerfahrene Protokollanten könnten zudem<br />

relevante Informationen übersehen, da sie nicht wissen,<br />

worauf sie beim Notieren achten müssen. Darüber hinaus<br />

fehlt es bei dieser Art der Datenerfassung an visuellen Daten,<br />

wie beispielsweise dem Gesichtsausdruck des Befragten,<br />

während er eine Frage beantwortet. Auch solche Daten<br />

können Aufschluss über die Ansichten des Befragten geben, können jedoch mittels handschriftlicher<br />

Notizen oftmals nicht festgehalten werden. Eine weitere Einschränkung dieser Methode ist das<br />

Problem von überhörten Aussagen, da es recht schwierig ist, gleichzeitig Fragen zu stellen, zuzuhören<br />

und die Antworten zu notieren. Zudem könnte es für den Befragten irritierend sein, wenn manche<br />

seiner Aussagen, die er selbst für wichtig erachtet, vom Protokollanten nicht aufgeschrieben werden<br />

[Sharp et al.07a]. Vorteilig bleibt jedoch die Einfachheit, da mit einem Papier und Notizblock bereits<br />

alle benötigten Materialien vorhanden sind. Außerdem können für eine erste Analyse der Ergebnisse,<br />

die notierten Daten schnell und einfach ausgewertet werden.<br />

Für Studien im Labor ist diese Methode aufgrund der genannten Vorteile sehr gut geeignet, sollte aber<br />

im Idealfall mit anderen, verlässlicheren Techniken kombiniert werden. Auch in der<br />

Automobilindustrie wird diese Art der Datenerfassung geschätzt und wird daher sehr oft gewählt. Acht<br />

der zehn Befragten nutzen diese Methode alleine oder in Kombination mit anderen Methoden. Grund<br />

für die häufige Nutzung ist das Verhältnis von Aufwand zu Nutzen und die hohe Effizienz, die diese<br />

Methode mit sich bringt [Fragebogen 09]. Die so erfassten Daten können zudem sehr schnell und<br />

einfach ausgewertet werden und eignen sich hervorragend zur Gewinnung eines ersten Überblicks.<br />

Bei Untersuchungen am Tisch oder Usability Labor ist diese Art der Datenerfassung unbedingt zu<br />

empfehlen. Etwas problematischer wird sie jedoch im Kontext eines Fahrsimulators, in welchem der<br />

Protokollant eine stabile Unterlage benötigt, um saubere Notizen zu machen. Doch selbst dann wird<br />

die Schrift weniger leserlich als beim Protokollieren an einem Tisch im Labor. Bei mobilen Studien ist<br />

dies noch schwieriger, da durch die Erschütterungen während der Fahrt eine saubere Handschrift kaum<br />

möglich ist. Wird das Protokoll zudem von unterschiedlichen Personen geführt und ausgewertet,<br />

erhöht dies die genannte Problematik sodass diese Art der Datenerfassung hier noch weniger geeignet<br />

ist.<br />

Eine Alternative zur handschriftlichen Datenerfassung ist<br />

das Aufzeichnen von Audiodaten mittels Diktiergerät oder<br />

Ähnlichem. Diese Methode ist im Gegensatz zu<br />

Videoaufzeichnungen ebenfalls wenig aufdringlich und<br />

ermöglicht durch seine Portierbarkeit eine höhere Mobilität.<br />

Zudem kann – im Gegensatz zu den handschriftlichen<br />

Notizen – dem Befragten mehr Aufmerksamkeit geschenkt<br />

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