Andrea Söter - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz
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Lo-Fi-Fahrsimulatoren, die auf einem PC in einem Usability-Labor installiert sind, vor denen der<br />
Proband auf einem Stuhl sitzt und bestenfalls ein Spielkonsolen-Lenkrad bedient (vgl.<br />
Abbildung 3.05), haben eine geringere physische Wiedergabetreue, als Simulatoren mit richtigen<br />
Autositzen und einer großen, auf eine Leinwand projizierte Sicht (vgl. Abbildung 3.06). Es gibt jedoch<br />
auch sehr fortschrittliche Fahrsimulatoren, die nicht nur wie ein Fahrzeug aufgebaut sind und daher<br />
den Nutzungskontext sehr real wiedergeben, sondern dem Probanden zudem 360°-Ansichten inklusive<br />
Rückspiegel-Ansichten anbieten (vgl. Abbildungen 3.07 und 3.08) oder teilweise auch<br />
Motorengeräusche und Erschütterungen simulieren können. Diese Simulatoren haben eine sehr hohe<br />
physische Wiedergabetreue und stellen so eine realere Testumgebung dar, die zu valideren<br />
Ergebnissen führt.<br />
Abbildung 3.07: Hi-Fi Fahrsimulator mit 360°-<br />
Ansicht. Blick durch die Frontscheibe (Quelle: [MT<br />
08]).<br />
Abbildung 3.08: Hi-Fi Fahrsimulator mit 360°-<br />
Ansicht und Rückspiegel (Quelle: [MT 08]).<br />
Die funktionale Wiedergabetreue besagt, in welchem Maße sich die Testumgebung wie die reale<br />
Umgebung verhält. Aspekte wie das örtlich-visuelle oder sensorische Feedback, das durch Bewegung<br />
beziehungsweise Beschleunigung entsteht, spielen hierbei eine Rolle. Es mag Fahrsimulatoren geben,<br />
die diese Aspekte in gewissem Maße erfüllen können, doch ist die Autorin dieser Arbeit weder in der<br />
realen Welt, noch im Rahmen ihrer Literaturrecherche auf einen solchen gestoßen.<br />
Wie bereits erwähnt finden sehr viele Evaluationen im automotiven Bereich in einem Fahrsimulator<br />
statt. Dieser bietet dem Untersuchungsleiter einige große Vorteile, die im normalen Stadtverkehr nicht<br />
gegeben sind. Zum Einen können durch die vorbestimmte Strecke, die jeder Proband fahren muss die<br />
späteren Ergebnisse besser verglichen werden. Zumeist erfolgt die Untersuchung von beispielsweise<br />
Fahrerassistenzsystemen nach dem gleichen Muster: der Proband fährt im Fahrsimulator eine<br />
bestimmte Strecke ab. Der erste Durchgang erfolgt hierbei ohne Probleme, wohingegen beim zweiten<br />
Durchgang sehr starke Probleme simuliert werden. So wird beispielsweise in einer Kurve das<br />
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