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Andrea Söter - Human-Computer Interaction - Universität Konstanz

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Zu den nicht-funktionalen Anforderungen gehören auch Faktoren, wie das Aussehen und die<br />

Handhabung des Systems („Look and Feel“) oder seine Benutzbarkeit, die sich unter anderem aus<br />

seiner Verständlichkeit und Erlernbarkeit zusammensetzt. Auch Faktoren wie Kosten oder Termin der<br />

Fertigstellung gehören zur Gruppe der nicht-funktionalen Anforderungen. Während diese beiden<br />

Faktoren häufig vom Auftraggeber festgelegte Einschränkungen sind, betreffen einige der anderen<br />

nicht-funktionalen und funktionalen Anforderungen den Benutzer und seine Interaktion mit dem<br />

System. Daher ist es bei der benutzerorientierten Systementwicklung unerlässlich, den Benutzer in den<br />

Prozess der Anforderungsanalyse zu integrieren. Hierbei werden häufig Methoden angewandt, die in<br />

den nachfolgenden Kapiteln erläutert werden. Für den Anforderungsermittlungsprozess ist es wichtig,<br />

sämtliche Zielgruppen in mit einzubeziehen, um ein umfassendes Bild ihrer Aufgaben, Ziele und<br />

Bedürfnisse zu erhalten [Sharp et al. 07]. Da jeder Benutzer sehr individuelle Ansichten zu seiner<br />

Aufgabe, seinem Umfeld und zu seiner präferierten Art der Interaktion hat, empfiehlt es sich zudem,<br />

mehr als nur eine Person pro Zielgruppe zu involvieren.<br />

Soll in der Automobilindustrie ein neues Eingabegerät, Fahrzeugdesign oder System entwickelt<br />

werden, so entstammen 46,21% * der Ideen hierfür dem Brainstorming und der Diskussion im<br />

Entwicklerteam. Die Betrachtung von Konkurrenzprodukten spielt mit 23,91% ebenfalls eine<br />

gewichtige Rolle. Zu 13,69% werden jedoch auch potentielle Nutzer nach Ihren Vorstellungen und<br />

Ideen befragt, wenn ein neues System entwickelt werden soll. Aus dieser Quelle stammen immerhin<br />

mehr Ideen als vom Vorgesetzten (10,74%) oder von Marktforschungsinstituten (5,46%). Neben<br />

diesen Quellen werden auch Produkte aus dem nicht-automotiven Bereich betrachtet, um Ideen für ein<br />

neues Konzept zu generieren oder es werden Kreativmethoden angewandt. Doch auch Messebesuche,<br />

Fachkonferenzen und Kongresse können Quelle neuer Ideen sein [Fragebogen 09]. In Nachfolgenden<br />

werden jedoch nur diejenigen Methoden näher betrachtet, die den Benutzer mit einbeziehen, da diese<br />

den Fokus dieser Arbeit darstellen.<br />

Zum Teil finden sich im Rahmen von Anforderungsanalysen in der Automobilindustrie Methoden der<br />

klassischen Mensch-<strong>Computer</strong> Interaktion wieder. Um schon in diesem Stadium der<br />

Produktentwicklung möglichst verlässliche und statistisch signifikante Resultate zu erzielen, wählen<br />

viele Untersuchungsleiter aus der Automobilindustrie ihre Methoden entsprechend der einschlägigen<br />

Literatur. Die Anzahl der Befragten dieser Phase setzt sich in solchen Fällen aus Literaturvorgaben<br />

und Erfahrungswerten zusammen, wobei organisatorische Grenzen ebenfalls eine gewichtige Rolle<br />

spielen [Fragebogen 09]. In manchen Fällen ist es jedoch aufgrund der in Kapitel 2 genannten<br />

besonderen Rahmenbedingungen und Forschungsfragen nötig, eine alternative Herangehensweise zu<br />

finden.<br />

*<br />

Die Zahlen sind Mittelwerte der von den Befragten aus der Automobilindustrie genannten prozentualen<br />

Anteile.<br />

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