Geplantes Steinkohle-Doppelblock-Kraftwerk der RWE in Arneburg
Geplantes Steinkohle-Doppelblock-Kraftwerk der RWE in Arneburg
Geplantes Steinkohle-Doppelblock-Kraftwerk der RWE in Arneburg
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Strompreise nach Aufgabe <strong>der</strong> staatlichen Preisaufsicht (30.06.07) steil nach oben. Alle<strong>in</strong><br />
2007 betrugen die Gew<strong>in</strong>ne <strong>der</strong> großen Vier 19,5 Mrd. €!<br />
Von 2002 bis 2006 bewegte sich <strong>der</strong> Konzerngew<strong>in</strong>ne von <strong>RWE</strong> noch jährlich um 5 Mrd. €,<br />
stieg 2007 auf 6 Mrd. € und 2008 auf über 6 Mrd. Der Gew<strong>in</strong>n nach Steuern 2007 von 3,157<br />
Mrd. € betrug 7,7 % des Jahresumsatzes.<br />
Seit 2007 erhöhten die marktbeherrschenden Energieversorgungsunternehmen (EVU)<br />
wie<strong>der</strong>holt die Strompreise. Von daher ist es ke<strong>in</strong> Zufall, dass Deutschland <strong>in</strong> Europa bei den<br />
Strompreisen e<strong>in</strong>e Spitzenstellung e<strong>in</strong>nimmt,. Die Aktionäre applaudieren!<br />
Die Magaz<strong>in</strong>sendung Frontal 21 des ZDF befasste sich am 14. August 2007 unter dem<br />
Thema „Das Kartell – Deutschland im Griff <strong>der</strong> Energiekonzerne“ mit dem Treiben dieser<br />
Energiemultis. Der Vorsitzende <strong>der</strong> Monopolkommission, e<strong>in</strong>em unabhängigen<br />
Beratergremium <strong>der</strong> Bundesregierung zu Fragen <strong>der</strong> Wettbewerbspolitik und Regulierung,<br />
Prof. Jürgen Basedow, charakterisierte <strong>der</strong>en Verhalten so: „Ich selbst habe <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
Veranstaltung e<strong>in</strong>mal von <strong>der</strong> Gefahr gesprochen, dass wir von außerhalb als<br />
Bananenrepublik betrachtet werden!“<br />
Kommentar Frontal 21: “Diese 'Bananenrepublik' haben sich die<br />
Energiekonzerne aufgeteilt. Die vier Großen halten Deutschland fest im Griff.“<br />
<strong>Kraftwerk</strong>s-Planungen unter Ausschluss <strong>der</strong> Öffentlichkeit!<br />
Standortpolitik durch die „kalte“ Küche?<br />
Bereits Anfang 2008 begannen die ersten Kontakte <strong>der</strong> <strong>RWE</strong> nach Sachsen-Anhalt.<br />
<strong>RWE</strong> glaubte offensichtlich, <strong>in</strong> <strong>der</strong> strukturschwachen Altmark möglichst geräuschlos und<br />
ohne Wi<strong>der</strong>stand se<strong>in</strong>e an<strong>der</strong>enorts durch die Bevölkerung gescheiterten <strong>Kraftwerk</strong>spläne<br />
verwirklichen zu können.<br />
Dass zwischen <strong>RWE</strong> und allem staatlichen Ebenen heimlich und <strong>in</strong> enger Abstimmung im<br />
Fall <strong>Arneburg</strong> vorgegangen wird, geht aus e<strong>in</strong>em Schreiben des Wirtschaftsm<strong>in</strong>isters<br />
Sachsen-Anhalt, Dr. Haseloff, vom 26.03.08 an Und<strong>in</strong>e Kurth, MdB, Grüne, hervor: „.. lasse<br />
mir regelmäßig über den Stand <strong>der</strong> Abstimmungen zwischen <strong>RWE</strong>, dem<br />
Landesverwaltungsamt Halle, dem Landkreis Stendal sowie <strong>der</strong> Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
<strong>Arneburg</strong> berichten“!<br />
Bereits zwei Monate nach dem Scheitern des Projekts am Standort Ensdorf, fand am<br />
25.02.08 e<strong>in</strong> Gespräch zwischen <strong>RWE</strong>-Vertretern und Vertretern <strong>der</strong><br />
Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft (VWG) <strong>Arneburg</strong>-Goldbeck, des Landkreises Stendal, <strong>der</strong> VWG<br />
Elbe-Havel-Land und dem Inhaber e<strong>in</strong>es Planungsbüros aus Hohenberg-Krusemark im<br />
Rathaus von <strong>Arneburg</strong> statt. Thema: Än<strong>der</strong>ung des Bebauungsplans (B-Plan) des Industrie-<br />
und Gewerbepark <strong>Arneburg</strong> „für e<strong>in</strong>en möglichen Bau und Betrieb e<strong>in</strong>es <strong>Ste<strong>in</strong>kohle</strong>-<br />
<strong>Doppelblock</strong>es.“ <strong>RWE</strong> Power stellte die Anordnungsplanung und die verkehrstechnische<br />
Anb<strong>in</strong>dung (Logistik) vor. Als nächster Schritt wurde e<strong>in</strong>e „Abstimmung“ zwischen Herrn<br />
Bergmann, Inhaber des Planungsbüros, und <strong>RWE</strong> beschlossen, um alle (für <strong>RWE</strong> Anm.<br />
Verf.) notwendigen Än<strong>der</strong>ungen <strong>in</strong> den B-Plan aufzunehmen. Die Kosten sollte, so die<br />
For<strong>der</strong>ung des Verwaltungschefs <strong>der</strong> Verwaltungsgeme<strong>in</strong>schaft Eike Trumpf., <strong>RWE</strong> Power<br />
im Wege e<strong>in</strong>er städtebaulichen Abmachung übernehmen.