26.09.2012 Aufrufe

Jahresbericht 2011 - CARITAS - Schweiz

Jahresbericht 2011 - CARITAS - Schweiz

Jahresbericht 2011 - CARITAS - Schweiz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Antworten <strong>2011</strong><br />

_Was Caritas <strong>Schweiz</strong> bewirkt<br />

1


<strong>2011</strong><br />

2<br />

war geprägt durch wachsende Ungewissheiten in<br />

wirtschaftlicher und sozialer Hinsicht: Banken-<br />

und Finanzkrise, währungspolitische Turbulenzen und überbe-<br />

werteter Frankenkurs, europäische Unübersichtlichkeiten und<br />

die schwierige Position der <strong>Schweiz</strong> in diesen veränderten inter-<br />

nationalen Konstellationen. Hinzu kamen die Anzeichen einer<br />

Rezession, die sich in Nachfrageeinbrüchen und im Abbau von<br />

Arbeitsplätzen manifestiert.<br />

Ob dieser schwierigen Entwicklungen geriet eine andere funda-<br />

mentale Krise, die das Caritas-Engagement im vergangenen Jahr<br />

prägte, aus den Schlagzeilen und damit in die Vergessenheit:<br />

Dürre und Hunger in Ostafrika. Rund 13 Millionen Menschen waren<br />

nach Schätzungen der Uno davon betroffen.<br />

Zeiten der Krisen bergen in sich auch die Herausforderung, sich<br />

auf das Wesentliche des eigenen Handelns zu besinnen. In ihrem<br />

Positionspapier «Für eine zukunftsfähige und soziale <strong>Schweiz</strong>»<br />

formulierte die Caritas drei Leitlinien. Anlass dazu waren die<br />

Wahlen ins eidgenössische Parlament.<br />

Zum einen: Der Entscheid des Parlaments, dass die Entwicklungshilfe<br />

der <strong>Schweiz</strong> 0,5 Prozent des Bruttonationalprodukts<br />

betragen soll, darf nicht rückgängig gemacht werden. Wie notwendig<br />

und dringend diese Mittel sind, zeigt gerade die Hungerkatastrophe<br />

am Horn von Afrika. Sodann ist Sachlichkeit und<br />

Kompetenz notwendig, um die Ausländer- und Flüchtlingspolitik<br />

zu gestalten. Es ist unzulässig, nationalistische Gefühle zu bedienen,<br />

gleichzeitig aber auf konkrete Lösungs vorschläge zu verzich-


ten. Schliesslich: Vor zwei Jahren hat die Caritas die Erklärung<br />

«Armut halbieren» verabschiedet. Wir machten deutlich, dass in<br />

der <strong>Schweiz</strong> jede zehnte Person von Armut betroffen ist. Dagegen<br />

muss die Politik ankämpfen. Die Bildungspolitik und die Einführung<br />

von Ergänzungsleistungen für Familien stehen als Lösungsansätze<br />

im Zentrum einer nachhaltigen Armutspolitik.<br />

Ohne Existenzsicherung für alle ist eine stabile und offene Gesellschaft<br />

nicht zu haben. Daran muss die Caritas immer wieder<br />

erinnern – durch ihr praktisches Engagement wie durch ihre<br />

sozialpolitische Stimme.<br />

Dr. Fulvio Caccia Hugo Fasel<br />

Präsident Direktor<br />

3<br />

Rechenschaft ablegen<br />

«Was Caritas <strong>Schweiz</strong> bewirkt»: Mit dem vorliegenden<br />

<strong>Jahresbericht</strong> wollen wir in Schwerpunkten über<br />

unsere Hilfe informieren. Sodann wollen wir aufzeigen,<br />

wer in den Genuss unserer Hilfe kommt und worin<br />

diese Hilfe besteht. Den ausführlichen Finanzbericht,<br />

aber auch die Dankesliste unserer zahlreichen Partner<br />

und Gönnerinnen veröffentlichen wir auf unserer<br />

Website www.caritas.ch/jahresbericht.<br />

Inhalt<br />

Editorial 2<br />

International<br />

Unser Einsatz für den Zugang zu Wasser 4<br />

Unser Einsatz für die Opfer der Dürre in Ostafrika 8<br />

Menschenrechte für alle 12<br />

Caritas-Projekte weltweit 14<br />

<strong>Schweiz</strong><br />

Unser Einsatz im Kampf gegen Schulden 16<br />

Mit einer Rechtsberatung Asylsuchende begleiten 20<br />

Bergbauern in Not unterstützen 22<br />

Zahlen und Fakten<br />

Finanzen <strong>2011</strong> 24<br />

In Kürze 26<br />

Starke Partnerschaften 28<br />

Organe 30


Weshalb<br />

brauchen wir<br />

immer mehr<br />

Wasser?<br />

Wie wichtig Wasser für die Entwicklung der Menschheit ist,<br />

zeigt sich in der Tatsache, dass der Verbrauch von Wasser<br />

doppelt so schnell wächst wie die Weltbevölkerung. Dabei<br />

bleibt der Grundbedarf an vielen Orten ungedeckt. 900 Millionen<br />

Menschen haben gemäss Uno noch immer keinen<br />

Zugang zu sauberem Trinkwasser. Die falsche oder zu intensive<br />

Nutzung von Wasser, die Verschmutzung der weltweiten<br />

Wasserressourcen, die Verstädterung, aber auch<br />

schlechtes Management und Verschwendung behindern<br />

effiziente und nachhaltige Wasserversorgungen. Das bringt<br />

dramatische Missstände bei der Hygiene mit sich. 2,6 Milliarden<br />

Menschen können keine sanitären Anlagen nutzen.<br />

Über achtzig Prozent der Erkrankungen und ein Viertel aller<br />

Todesfälle in den Entwicklungsländern sind auf verunreinigtes<br />

Wasser zurückzuführen. Wo Wasser ungerecht verteilt<br />

ist, entstehen auch Hunger und Konflikte.<br />

5


Unser Einsatz für den<br />

Zugang zu Wasser<br />

So vielfältig die Ursachen für den Mangel an sauberem Wasser<br />

sind, so differenziert müssen die Antworten auf das Problem sein.<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> sucht in ihren Projekten gemeinsam mit Partnerorganisationen<br />

und Betroffenen vor Ort die jeweils passende Lösung.<br />

Sie baut Brunnen, Quellfassungen, Zisternen, Wasserrückhaltebecken<br />

und Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft.<br />

Wasserkomitees, wo Frauen ebenso wie Männer vertreten sind,<br />

sorgen für einen gerechten Zugang und den notwendigen Unterhalt<br />

der Versorgungssysteme. In jedem Wasserprojekt widmet<br />

Caritas der Hygiene besondere Beachtung, so etwa dem Bau von<br />

Latrinen wie auch der Durchführung von Hygiene-Kursen.<br />

Im bolivianischen Cochabamba wurden<br />

in 4 Dörfern Trinkwassersysteme<br />

mit 165 Zapfstellen für 520 Familien,<br />

3 Schulen, 3 Gesundheitsposten und<br />

3 Kindergärten gebaut.<br />

6<br />

Im Südsudan erhielten 3000 Menschen<br />

im Bundesstaat Ost-Äquatoria Zugang zu<br />

Regenwasser aus Felsenbecken und<br />

wurden in Hygienemassnahmen geschult.<br />

Dank einem preiswerten Wasserreinigungssystem<br />

wurden in<br />

Bangladesch rund 500 000 Liter<br />

Wasser behandelt. In 3 Dörfern<br />

profitierten davon 648 Haushalte,<br />

20 Garküchen und 1 Schule.


Caritas-Wasserprojekte in Zahlen<br />

Anzahl Begünstigte der<br />

Caritas-Wasserprojekte<br />

pro Kontinent<br />

7<br />

350 000<br />

300 000<br />

250 000<br />

200 000<br />

150 000<br />

100 000<br />

50 000<br />

0<br />

Afrika<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> investierte Caritas <strong>Schweiz</strong> 3 Millionen<br />

Franken in den Bau von Trinkwasserversorgungen,<br />

sanitären Installationen, Bewässerungssystemen für die<br />

Landwirtschaft sowie in Hygieneprogramme. Insgesamt<br />

erreichte sie in Afrika, Asien, Europa und Amerika mit<br />

ihren Wasserprojekten rund 725 000 Kinder, Frauen und<br />

Männer.<br />

Der Bund erhöhte letztes Jahr das Budget für die<br />

Entwicklungszusammenarbeit mit dem Ziel, insbesondere<br />

die Versorgung der ärmsten Regionen mit Wasser<br />

zu verbessern. Einem Konsortium von acht <strong>Schweiz</strong>er<br />

Hilfswerken, das von Helvetas und Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

<strong>2011</strong> wurden beim Kampf gegen die<br />

Cholera in Haiti 450 000 Personen für<br />

Hygiene und Präventionsmassnahmen<br />

sensibilisiert und 11 200 Hygienekits<br />

verteilt. 5700 Schüler profitierten von<br />

neuen oder reparierten Schullatrinen.<br />

Asien<br />

Europa<br />

Amerika<br />

koordiniert wird, sprach die Direktion für Entwicklung und<br />

Zusammenarbeit (DEZA) insgesamt 12 Millionen Franken<br />

zu. Davon gehen 2,65 Millionen Franken in Projekte der<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> für über 200 000 Menschen in Äthiopien,<br />

Mali, Südsudan, Somaliland und Bangladesch.<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> führt Hygieneschulungen mit einem<br />

von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) erarbeiteten<br />

Programm durch und hat dieses speziell für Kinder weiterentwickelt.<br />

Das kürzlich patentierte «Children Hygiene<br />

and Sanitation Training» (CHAST) setzt Caritas in Somaliland,<br />

Südsudan, Äthiopien, Kenia, Tansania und neu<br />

auch in Haiti ein. <strong>2011</strong> profitierten davon 108 000 Kinder.<br />

In den tadschikischen Bergdörfern<br />

T. Rahimov und Kubunion schloss Caritas<br />

rund 1200 Personen an dezentrale<br />

und von der Dorfgemeinschaft betriebene<br />

Wassersysteme an.<br />

Auf dem malischen Plateau Dogon<br />

unterstützt Caritas seit 15 Jahren<br />

den Bau von jährlich 2 Staudämmen.<br />

Mit dem Wasser können<br />

pro Damm 3 Hektaren Zwiebeln<br />

bewässert werden.


Wie ist<br />

Ostafrika<br />

wirksam<br />

zu helfen?<br />

Rund 13 Millionen Menschen wurden <strong>2011</strong> Opfer der Hungerkatastrophe<br />

im Osten Afrikas, einer der schwersten<br />

Dürren seit 60 Jahren. Wie konnte es zu dieser humanitären<br />

Tragödie kommen? Die katastrophale Versorgungslage am<br />

Horn von Afrika kann nicht mit der Trockenheit allein erklärt<br />

werden. Tatsache ist beispielsweise, dass die klimatische<br />

Extremsituation jene Regionen traf, die ohnehin eine schwache<br />

und rückständige Landwirtschaft aufweisen.<br />

8


Hilfswerke haben mit ihren Projekten gezeigt, dass die<br />

landwirtschaftliche Produktion in vielen Regionen Afrikas<br />

verbessert werden könnte – mit Terrassierungen, Wiederaufforstung<br />

oder mit Kleindämmen, die das Wasser in der<br />

Regenzeit speichern. Die Regierungen müssten indessen<br />

mit einer Landwirtschaftspolitik nachziehen, welche die<br />

Kleinproduzenten und die Ernährungssicherung ins Zentrum<br />

rückt. So wäre Ostafrika nachhaltig zu helfen.<br />

9


Unser Einsatz für<br />

die Opfer der Dürre<br />

Im Zentrum der Not- und Überlebenshilfe stehen für die Caritas<br />

die Sicherung des Zugangs zu sauberem Trinkwasser, Massnahmen<br />

im Bereich der Hygiene und der Gesundheit sowie die Abgabe<br />

von Nahrungsmitteln an besonders gefährdete Bevölkerungsgruppen<br />

wie Kleinkinder, schwangere Frauen und stillende<br />

Mütter oder kranke und alte Menschen. In der zweiten Phase der<br />

humanitären Hilfe, der Rehabilitationsphase, die an die Nothilfe<br />

anschliesst, sollen Infrastrukturen der Trinkwasser-Versorgung –<br />

Brunnen, Leitungen, Wasserspeicher und Dämme – wieder hergestellt<br />

und ausgebaut werden. Ebenso gilt es, eine nachhaltige<br />

landwirtschaftliche Produktion zu fördern.<br />

20 000 Menschen erhielten in Kenia in der<br />

nordöstlichen Region Wajir sauberes<br />

Wasser sowie Futter für das Vieh. Zudem<br />

konnten sie durch Mitarbeit bei Gemeinschaftsprojekten<br />

ein bescheidenes<br />

Einkommen erzielen.<br />

10<br />

In der somalischen Region Gedo erhielten<br />

3800 Bauernfamilien Saatgut, um sich auf<br />

die nächste Pflanzperiode vorzubereiten.<br />

In der äthiopischen Region Borena<br />

unterstützte Caritas 775 Haushalte<br />

mit Nahrungsmitteln und stellte<br />

Futter für 1302 Kühe zur Verfügung.


Zu den Projekten am Horn von Afrika<br />

Die Nothilfe im Überblick<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> realisierte zugunsten der Opfer der<br />

Dürre in Ostafrika <strong>2011</strong> elf Nothilfe-Projekte, und zwar in<br />

Äthiopien, Kenia, Somaliland und Somalia. Das finanzielle<br />

Volumen dieser Projekte belief sich auf 7,4 Millionen<br />

Franken. Erreicht wurden insgesamt 280 000 Menschen.<br />

Für die zweite Phase der humanitären Hilfe, die Rehabilitationsphase,<br />

sind zehn Projekte in der Höhe von<br />

7,3 Millionen Franken geplant.<br />

Ihre Hungerhilfe finanzierte die Caritas über eigene<br />

Spenden und durch Spenden aus dem internationalen<br />

Caritas-Netzwerk. Ausserdem erhielt sie Beiträge der<br />

Glückskette, der Humanitären Hilfe des Bundes (Deza)<br />

und der Humanitären Hilfe der Uno.<br />

Zum Beispiel Äthiopien und Somaliland<br />

Zugang zu Wasser, Verbesserung der Hygiene und medizinische<br />

Unterstützung waren Schwerpunkte in Somaliland<br />

(Hargeisa, Burao), wo die Caritas seit vielen Jahren vor<br />

Ort tätig ist. In der Region Tigray im Norden Äthiopiens<br />

hat ein grosser Teil der Landbevölkerung infolge der<br />

schweren Dürre seine Lebensgrundlagen verloren. In einem<br />

Beschäftigungsprogramm bauten die Bauern 18 Dämme,<br />

welche die Wasserversorgung entscheidend verbessern.<br />

Haushalte, die ihr Vieh verloren haben, wurden mit<br />

Schafen und Ziegen versorgt. Schülerinnen und Schüler<br />

schliesslich erhielten in den Schulen Zusatznahrung.<br />

Damit wurde sichergestellt, dass sie den Schulbesuch<br />

nicht abbrachen.<br />

Kenia – Hilfe für Flüchtlinge und Einheimische<br />

Wajir, Garissa, Turkana (Lodwar), Kericho, Kitui und<br />

Marsabit heissen die Regionen im Norden und Nordosten<br />

Kenias, wo die Caritas Nothilfe leistete. Im Vordergrund<br />

standen drei Bereiche: In Wajir erhielten 20 000 Menschen<br />

sauberes Wasser, aber auch Futter für das Vieh. Ebenso<br />

hatten die Bewohner die Möglichkeit, durch die Mitarbeit<br />

bei Gemeinschaftsprojekten – etwa der Reparatur von<br />

Dämmen und von Wasserreservoirs – Geld für den Erwerb<br />

von Nahrungsmitteln zu verdienen. Auch in Marsabit<br />

gab die Caritas für 25 000 Menschen Trinkwasser ab. Und<br />

in Turkana bekamen 3000 unterernährte Kinder Zusatznahrung,<br />

und 12 000 Schulkinder wurden während<br />

60 Tagen mit einer warmen Mahlzeit verpflegt. Im Flücht-<br />

11<br />

Lodwar<br />

Kericho<br />

Marsabit<br />

Kenia<br />

Adigrat<br />

Äthiopien<br />

Borena<br />

Moyale<br />

Wajir<br />

Garissa<br />

Kitui<br />

Hargeisa<br />

Gedo<br />

Merka<br />

Burao Sool<br />

Somalia<br />

Somaliland<br />

lingslager Kambioos bei Garissa schliesslich, das Familien<br />

aus Somalia Schutz bot, richtete die Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

1500 Hygienestationen mit Toiletten sowie Wasch- und<br />

Duschgelegenheiten ein. Diese Hilfe kam 24 000 Perso -<br />

nen zugute.<br />

Die Tragödie eines gescheiterten Staates<br />

Besonders schwierig gestaltete sich das humanitäre<br />

Engagement in Somalia, das als «gescheiterter Staat»<br />

gilt. Im Innern des Landes kämpfen Shabab-Islamisten,<br />

regionale Warlords, Clanführer und Soldaten der Übergangsregierung<br />

um die Macht. Aus diesem Grund hat sich<br />

in Somalia die Hungerkrise stark zugespitzt. Auch wenn<br />

das Land dringend eine politische Lösung und das Ende<br />

der Gewalt braucht, ist offensichtlich, dass die hungernde<br />

Bevölkerung auf Hilfe von aussen angewiesen ist.<br />

Deshalb wurde die Caritas zusammen mit ihren<br />

Partnerorganisationen in den Regionen Gedo und Merka<br />

aktiv. Hungernde Familien wurden mit Lebensmitteln,<br />

Trinkwasser und medizinischer Hilfe versorgt. Als Vorbereitung<br />

auf die nächste Pflanzperiode erhielten in der<br />

Region Gedo 3800 Bauern familien Saatgut.


Wie<br />

kommen<br />

Menschen zu<br />

ihren Rechten?<br />

Jeder Mensch hat das Recht auf ein Leben in Würde, unabhängig<br />

von Religion, Geschlecht oder Staatszugehörigkeit.<br />

Dies wird heute von fast allen Staaten grundsätzlich anerkannt.<br />

Trotzdem leben unzählige Menschen in Armut oder<br />

werden diskriminiert. Darum werden Menschenrechte erst<br />

dann wirksam, wenn die Staaten sie in ihre Gesetze aufnehmen<br />

und alle Bürger ihre Grundbedürfnisse befriedigen<br />

und ihre Rechte einfordern können.<br />

12


Unser Einsatz für Menschenrechte für alle<br />

Mit ihren Projekten für Menschenrechte und soziale Ge -<br />

rechtigkeit setzt sich Caritas zugunsten von armen und<br />

benachteiligten Bevölkerungsgruppen ein, damit diese an<br />

der Gesellschaft teilhaben und ihr Leben in Würde und<br />

Frieden gestalten können. Caritas unterstützt besonders<br />

verletzliche Gruppen, darunter Frauen, Kinder sowie<br />

indigene Bevölkerungsgruppen und Minderheiten. Im<br />

Jahr <strong>2011</strong> hatten durch die weltweiten Caritas-Projekte<br />

190 000 Menschen Zugang zu sozialen Institutionen,<br />

und 460 000 Personen profitierten von Gesundheitsdiensten.<br />

220 000 Personen lernten in Workshops über Menschenrechte<br />

und Friedensförderung, welche Rechte sie<br />

einfordern und wie sie am politischen Leben teilhaben<br />

können. Dank Bildungsprojekten konnten 120 000 Kinder<br />

und Jugend liche die Primarschule besuchen.<br />

Zum Beispiel Guatemala: In den Regionen Petén und<br />

Ixil hilft Caritas diskriminierten indigenen Gemeinschaften,<br />

damit die Wahrheit des Bürgerkriegs ans Licht kommt<br />

und die Bevölkerung eine Wiedergutmachung vor politischen<br />

Instanzen erfährt. So haben in der Region Ixil<br />

28 indigene Gemeinden ihre Wahrheitsliste beim Nationalen<br />

Entschädigungsprogramm eingereicht. Viele<br />

von ihnen sind durch Militärs oder Paramilitärs von ihrem<br />

Land und aus ihren Dörfern vertrieben worden.<br />

Zum Beispiel Palästina: Dank Caritas erhielten 3500<br />

kriegstraumatisierte Kinder eine Therapie, psychosoziale<br />

Betreuung, Freizeitangebote und Förderunterricht. So<br />

gewinnen sie ihr Selbstvertrauen zurück und können später<br />

als Erwachsene einen Beitrag für den Frieden leisten.<br />

Zum Beispiel Äthiopien: Obwohl heute 80 Prozent aller<br />

Kinder eine Primarschule besuchen können, ist auf dem<br />

Land die Infrastruktur noch schwach, und die Mitarbeit zu<br />

In der Republik Moldau erhielten<br />

150 benachteiligte Jugendliche Zugang<br />

zu Bildung und konnten dank Arbeit,<br />

Einkommen und einer Unterkunft ein<br />

eigenverantwortliches Leben beginnen.<br />

13<br />

Zugang zu<br />

sozialen<br />

Institutionen<br />

19,2<br />

Zugang zur Primarschule<br />

Begünstigte von Caritas-<br />

Menschenrechtsprojekten<br />

nach Thema<br />

In der guatemaltekischen Region Ixil<br />

haben 28 indigene Gemeinden, Opfer<br />

des Bürgerkriegs, Wahrheitsfindung<br />

und Wiedergutmachung eingefordert.<br />

12,1<br />

%<br />

46,5<br />

Zugang zu Gesund-<br />

heitsdiensten<br />

22,2 Besuch eines<br />

Workshops zu<br />

Menschenrechten und<br />

Friedensförderung<br />

Hause und auf dem Feld geht der Schule oft vor. Caritas<br />

trug dazu bei, dass <strong>2011</strong> insgesamt 6750 Kinder die<br />

Schule oder den Kindergarten besuchen konnten.<br />

Zum Beispiel Myanmar: Auf dem steinigen Weg<br />

zu mehr demokratischer Mitwirkung braucht das Land<br />

ausgebil dete Führungspersönlichkeiten, welche die<br />

Bevölkerung nach demokratischen Grundsätzen organisieren<br />

und vernetzen können. <strong>2011</strong> wurden 66 Frauen<br />

und Männer der am meisten benachteiligten Bevölkerungsgruppen<br />

sowie 144 Hochschulabsolventinnen und<br />

-absolventen geschult, damit sie eine Schlüsselrolle in<br />

der Entwicklung des Landes und seiner Zivilgesellschaft<br />

übernehmen können.<br />

<strong>2011</strong> wurden 300 indische Dienstmädchen<br />

zu ihren Grundrechten<br />

bezüglich Arbeitszeit, Mindestlohn<br />

und Gesundheitsversicherungen<br />

geschult.


Caritas-Projekte<br />

weltweit<br />

1 Im Norden von Äthiopien wurden<br />

<strong>2011</strong> unter Einbezug der Bevölkerung<br />

22 Wasserstellen gebaut. Über 10 000<br />

Menschen erhielten dadurch Zugang zu<br />

sauberem Trinkwasser. Neu gebildete<br />

Wasser komitees sind für den Unterhalt<br />

und für Hygienefragen zuständig.<br />

2<br />

In Bangladesch klärte Caritas<br />

zusammen mit einer Partnerorganisation<br />

100 000 Arbeitsmigrantinnen und<br />

-migranten darüber auf, wie sie sich vor<br />

Menschenhandel und Verschuldung<br />

schützen können.<br />

3<br />

In Bolivien hat Caritas 12 Gemeinden<br />

in La Paz so gestärkt, dass sie die<br />

Sozialarbeit für die Ärmsten selbstständig<br />

leisten können. <strong>2011</strong> wurden 138 Freiwillige<br />

geschult, die Gemeinden erhielten<br />

eine Organisationsberatung und sind<br />

nun für die Zukunft gerüstet.<br />

4<br />

Das Friedensförderungsprogramm<br />

multi-ethnischer Gemeinschaften in der<br />

Region Srebrenica/Bratunac in Bosnien<br />

konnte <strong>2011</strong> auf 2 weitere Gemeinden<br />

ausgeweitet werden. Insgesamt engagieren<br />

sich 16 Dorfgemeinschaften mit<br />

demokratischen Kleinprojekten.<br />

5<br />

In Haiti ermöglicht Caritas einerseits<br />

im nordöstlichen Gonaïves und andererseits<br />

im südwestlichen Trou Sable<br />

Kindern und Jugendlichen den Schulbesuch.<br />

Insgesamt profitierten im<br />

vergangenen Jahr 7080 Kinder und<br />

Jugendliche vom Schulprogramm.<br />

6<br />

Im Bundesstaat Bihar, Indien, haben<br />

858 kastenlose Dalit-Familien 600 Acres<br />

Land mit Planierungen, Säuberungen<br />

und Bewässerungssystemen so weit<br />

entwickelt, dass schliesslich Felder<br />

angebaut werden konnten.<br />

14<br />

31<br />

19<br />

7<br />

In Kolumbien führt Caritas zusammen<br />

mit 10 anderen Organisationen<br />

das Friedensprogramm SUIPPCOL. So<br />

haben sich mit der «Ruta Pacífica»<br />

350 Frauenorganisationen in 9 Regionen<br />

für den Frieden organisiert.<br />

27<br />

10<br />

17<br />

5<br />

7<br />

3<br />

16<br />

18<br />

8<br />

29 Roma-Familien aus dem Kosovo,<br />

die bislang in der Stadt Gjakova am<br />

Rand einer Mülldeponie gelebt hatten,<br />

erhielten ein neues Haus. Zudem ermöglicht<br />

das Projekt den Roma-Kindern<br />

den Schulbesuch und schuf 20 neue<br />

Arbeitsplätze.<br />

9


41<br />

22<br />

34<br />

30<br />

4<br />

15<br />

13<br />

47<br />

39 32<br />

8<br />

38<br />

29<br />

14<br />

11<br />

9<br />

In Mali konnten rund 3000 Prostituierte<br />

durch die Mitgliedschaft bei der<br />

Vereinigung «Danaya So» (Haus des<br />

Vertrauens) ihr Leben verbessern. Für<br />

sie ist unter anderem die monatliche<br />

Gesundheitskontrolle kostenlos.<br />

15<br />

21<br />

36<br />

1<br />

42<br />

46<br />

25<br />

44<br />

40<br />

35<br />

12<br />

26<br />

6<br />

43<br />

2<br />

33<br />

28<br />

45<br />

24<br />

48<br />

20<br />

37<br />

23<br />

10<br />

Im nördlichen Nicaragua konnten<br />

200 Bauernfamilien auf ihren Parzellen<br />

mit der Einführung verschiedener<br />

Bodenschutzmassnahmen ihre landwirtschaftlichen<br />

Erträge entscheidend<br />

erhöhen. Zudem erarbeiteten sie Schutzpläne<br />

gegen Überschwemmungen.<br />

11<br />

Im Südsudan stellte Caritas <strong>2011</strong><br />

den Bau eines landwirtschaftlichen<br />

Ausbildungszentrums fertig. Dort werden<br />

künftig Berater der lokalen Landwirtschaftsbehörde,<br />

bäuerliche Genossenschaften<br />

und Bauernfamilien aus- und<br />

weitergebildet.<br />

12<br />

In Muminabad, Tadschikistan,<br />

erwirtschafteten 450 Frauen ein neues<br />

Einkommen in der Milchverarbeitung, im<br />

Gemüseanbau und in der Trocknung von<br />

Heilkräutern und Früchten. Dadurch<br />

erhöhte sich das Haushaltseinkommen<br />

um durchschnittlich 30 Prozent.<br />

13<br />

5800 Bäuerinnen und Bauern konnten<br />

<strong>2011</strong> im Tschad bei einer gemeinnützigen<br />

Mikrofinanz-Institution einen<br />

Kredit aufnehmen, um Saatgut zu kaufen,<br />

ihre Produktion zu verbessern und<br />

dadurch ihr Einkommen zu erhöhen.<br />

14 Ägypten<br />

15 Albanien<br />

16 Brasilien<br />

17 Chile<br />

18 Elfenbeinküste<br />

19 Guatemala<br />

20 Indonesien<br />

21 Irak<br />

22 Italien<br />

23 Japan<br />

24 Kambodscha<br />

25 Kenia<br />

26 Kirgistan<br />

27 Kuba<br />

28 Laos<br />

29 Libanon<br />

30 Malta<br />

31 Mexiko<br />

■ Schwerpunktländer<br />

■ Weitere Einsatzländer<br />

Nothilfe <strong>2011</strong><br />

32 Moldau<br />

33 Myanmar<br />

34 Niger<br />

35 Pakistan<br />

36 Palästina<br />

37 Philippinen<br />

38 Ruanda<br />

39 Rumänien<br />

40 Russland<br />

41 <strong>Schweiz</strong><br />

42 Somalia<br />

43 Sri Lanka<br />

44 Tansania<br />

45 Thailand<br />

46 Uganda<br />

47 Ukraine<br />

48 Vietnam<br />

In der üblichen, winkelgetreuen<br />

Weltdarstellung erscheinen die<br />

Länder des Nordens weit grösser,<br />

als sie tatsächlich sind. Die hier<br />

abgebildete Peters-Weltkarte stellt<br />

die Grössenverhältnisse richtig dar.<br />

Dafür nimmt sie eine Formverzerrung<br />

in der Äquatorregion in Kauf.


Hilft<br />

Schuldenberatung<br />

gegen Armut?<br />

Wer seine Schulden nicht bezahlen kann, ist selber schuld.<br />

Diese landläufige Meinung greift in vielen Fällen zu kurz.<br />

Denn eine in guten Zeiten eingegangene finanzielle Verpflichtung<br />

kann unversehens zum existenziellen Problem<br />

werden, wenn unplanbare Ereignisse eintreten: der Verlust<br />

der Arbeit, eine schwere Krankheit, eine Scheidung. Plötzlich<br />

häufen sich Berge von Rechnungen, die nicht mehr<br />

fristgerecht bezahlt werden können. Die Erfahrungen der<br />

16


Caritas zeigen, dass heute das Leben sehr vieler Menschen<br />

nicht linear verläuft und häufig von Brüchen gekennzeichnet<br />

ist. Dass in der <strong>Schweiz</strong> 570 000 Personen mit erheblichen<br />

Kontoüberzügen oder Zahlungsrückständen leben,<br />

erstaunt daher nicht. Es ist höchste Zeit, dass die Gesellschaft<br />

sich dieser Frage annimmt. Ein wirksames Rezept<br />

gegen den Absturz in Überschuldung und Armut ist eine<br />

frühzeitige Schuldenberatung.<br />

17


Unser Einsatz im Kampf<br />

gegen Schulden<br />

Je früher eine Schuldenberatung einsetzt, desto grösser sind die<br />

Erfolgschancen. Das Angebot der Caritas hält die Hürden für Hilfesuchende<br />

so tief wie möglich. Eine Website zu Schuldenfragen,<br />

Online-Beratung, eine telefonische Schuldenhotline sowie ein<br />

dezentrales Netz an gut erreichbaren Schuldenberatungsstellen<br />

gewähren rasche, unkomplizierte Hilfe. Überdies bildet Caritas<br />

<strong>Schweiz</strong> Migrantinnen und Migranten zu Kursleitern aus, welche<br />

anschliessend ihre Landsleute in deren Muttersprache über Geld,<br />

Konsum sowie Schuldenfragen aufklären und sensibilisieren.<br />

Schliesslich setzt sich Caritas auch politisch für bessere Rahmenbedingungen<br />

im Kampf gegen Überschuldung ein.<br />

Die telefonische Hotline «SOS Schulden»<br />

unter der Nummer 0800 708 708<br />

entspricht einem grossen Bedürfnis.<br />

Alle 15 Minuten geht ein Anruf ein.<br />

18<br />

Die von der Caritas ausgebildeten<br />

Kurs leiterinnen und Kursleiter führten<br />

172 Kurse zu Geld, Konsum und<br />

Schuldenfragen mit insgesamt 1186<br />

Teilnehmern durch.<br />

Im vergangenen Jahr wurde die in<br />

10 Sprachen existierende Website<br />

www.caritas-schuldenberatung.ch<br />

50 000 Mal besucht.


Caritas-Schuldenprojekte in Zahlen<br />

Die Schuldenberatung der Caritas ist in die umfassendere<br />

Sozialberatung integriert und erlaubt es, mit den Betroffenen<br />

auch soziale und familiäre Probleme zu bearbeiten.<br />

2009 ist die Caritas mit der Aduno Gruppe und der<br />

Pro Juventute unter dem Namen «Plan B» eine langfristige<br />

Kooperation eingegangen. In Zusammenarbeit mit den<br />

Regionalen Caritas-Organisationen und weiteren Fachstellen<br />

hat sie das Angebot in der Schuldenberatung und<br />

-prävention stark ausgebaut.<br />

Telefonhotline und Website<br />

Die Hotline «SOS Schulden» ist gratis und kann anonym<br />

in Anspruch genommen werden. <strong>2011</strong> wurden über<br />

die Hotline 2482 telefonische Beratungen durchgeführt.<br />

Die Website www.caritas-schuldenberatung.ch bietet<br />

Antworten auf die wichtigsten Fragen, Tipps für den Alltag<br />

und eine Online-Beratung. Die wichtigsten Inhalte und<br />

ein Schuldentest sind in zehn Sprachen abrufbar. Die<br />

Möglichkeit einer Online-Beratung haben <strong>2011</strong> insgesamt<br />

713 Personen wahrgenommen. Die Rückmeldungen sind<br />

positiv: 91 Prozent der Website-Besucher fanden<br />

die Informationen nützlich, und 98 Prozent der Anrufer<br />

äussern sich zufrieden zur Telefon-Beratung.<br />

19<br />

Persönliche<br />

Beratungen<br />

Online-<br />

Beratungen<br />

17<br />

Schuldenberatungen<br />

in Prozent nach<br />

Beratungsform<br />

25<br />

%<br />

Telefon-<br />

Beratungen<br />

Schuldenberatung<br />

Caritas konnte das schweizweite Angebot der Schuldenberatung<br />

im Rahmen von «Plan B» um zehn Prozent<br />

erweitern. Dies ermöglichte es im vergangenen Jahr,<br />

1058 zusätzlichen Haushalten eine umfassende persönliche<br />

Beratung anzubieten. Die juristische Rückbe ratung<br />

bei Caritas <strong>Schweiz</strong> unterstützte die regionalen Schuldenberatungsstellen<br />

in 444 Fällen.<br />

Prävention und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Caritas bildete 65 Kursleiterinnen und Kursleiter für die<br />

Durchführung von Kursen zu Geld, Konsum und Schulden<br />

aus. Sie informierte über ihr Schuldenberatungs- und<br />

Präventionsangebot und setzte sich dafür ein, dass das<br />

Problem der Überschuldung in der Öffentlichkeit stärker<br />

wahrgenommen wird. Mit Erfolg: Rund 150 Medienberichte<br />

erschienen <strong>2011</strong> zum Engagement der Caritas im<br />

Themenbereich Schulden. Zudem nahm Caritas Stellung<br />

zu politischen Vorstössen zur Schuldenthematik und<br />

führte mit der Fachhochschule Nordwestschweiz eine<br />

Fach tagung zum Thema «Armutsbekämpfung durch<br />

Schuldenberatung» mit 125 Teilnehmern durch.<br />

58


Menschen<br />

dritter<br />

Klasse?<br />

Schlagzeilen über hohe Zuwanderungszahlen, Forderungen<br />

zu deren Einschränkung sowie Unterbringungsprobleme<br />

sorgen für Aufregung in der Asylpolitik. Asylsuchenden<br />

weht in der <strong>Schweiz</strong> ein rauer Wind entgegen. Dabei geht<br />

vergessen, dass jeder Mensch das Recht hat, in einem<br />

anderen Land ein Asylgesuch zu stellen. Von diesem menschenrechtlichen<br />

Prinzip abgeleitet, haben alle Asylsuchenden<br />

Anspruch auf ein faires und korrektes Verfahren.<br />

20


Mit einer Rechtsberatung Asylsuchende begleiten<br />

Afrika<br />

Äthiopien 3%<br />

Eritrea 18%<br />

Somalia 8%<br />

Übriges Afrika 16%<br />

Herkunft der beratenen<br />

Personen nach Kontinenten.<br />

Sonstige, Staatenlose und<br />

keine Angaben: 1%<br />

Mit ihren zwei Rechtsberatungsstellen in der Zentralschweiz<br />

und im Kanton Freiburg setzt sich Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

für ein Asylverfahren ein, das sich an den Menschenrechten<br />

und an der Rechtsstaatlichkeit orientiert. Ihre Bera -<br />

tungen haben zum Ziel, den Asylsuchenden die gesetzlichen<br />

Bestimmungen und das Verfahren zu erklären. In<br />

einem ersten Gespräch schätzen die Rechtsberaterinnen<br />

und Rechtsberater von Caritas die Erfolgschancen ihrer<br />

Klientinnen und Klienten ein. Eine Rechtsvertretung der<br />

Asylsuchenden übernimmt Caritas nur, wenn konkrete<br />

Chancen auf Erfolg bestehen: wenn die Voraussetzungen<br />

bezüglich einer Flüchtlingseigenschaft nicht richtig<br />

beurteilt oder nicht genügend geprüft wurden, wenn ein<br />

Wegweisungsentscheid zu Unrecht gefällt wurde oder<br />

wenn schwerwiegende Verfahrensfehler vorliegen.<br />

Gleichzeitig führt Caritas im Auftrag der Innerschweizer<br />

Kantone Obwalden, Schwyz und Zug eine Rückkehrberatungsstelle,<br />

durch die sie rückreisewillige Asylsuchende<br />

bei ihrer Wiedereingliederung in der Heimat begleitet.<br />

Caritas führte im vergangenen Jahr<br />

963 Rechtsberatungen für Asylsuchende<br />

durch. Von den beratenen Personen<br />

stammten die meisten aus Eritrea.<br />

21<br />

Europa<br />

Kosovo 4%<br />

Türkei 4%<br />

Übriges Europa 5%<br />

99 Personen konnten durch eine<br />

Mandatsübernahme der Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

auf eine kompetente Rechtsvertretung<br />

zählen.<br />

Asien (inkl. Naher Osten)<br />

Afghanistan 7%<br />

China 4%<br />

Irak 5%<br />

Iran 6%<br />

Sri Lanka 9%<br />

Syrien 3%<br />

Übriges Asien inkl. Naher Osten 7%<br />

In Zug und Nidwalden unterstützt Caritas im Auftrag<br />

dieser Kantone zudem unbegleitete minderjährige Asylsuchende.<br />

Schliesslich führt Caritas in den Kantonen<br />

Schwyz und Obwalden Unterbringungszentren.<br />

Im vergangenen Jahr führte Caritas insgesamt<br />

963 Rechtsberatungen für Asylsuchende durch. Die beratenen<br />

Personen stammten aus zahlreichen Staaten:<br />

Am meisten Ratsuchende waren aus Eritrea (18 Prozent),<br />

Sri Lanka (9 Prozent), Afghanistan (7 Prozent) und<br />

Somalia (8 Prozent). In 85 Fällen reichte Caritas eine<br />

Beschwerde ein. Zwei Drittel der Eingaben an das Bundesverwaltungsgericht<br />

wurden gutgeheissen. Im Vergleich<br />

hat das Bundesverwaltungsgericht in den letzten Jahren<br />

lediglich eine allgemeine Gutheissungsquote von zirka<br />

15 Prozent ausgewiesen. Konkret erhielten diese Personen<br />

das Recht auf weitere Abklärungen, einen Eintretensentscheid<br />

oder das Recht auf Asyl. Diese hohe Erfolgs -<br />

quote lässt sich insbesondere auf die strengen Selektionskriterien<br />

bei der Fallübernahme zurückführen.<br />

Bei den beratenen Personen<br />

handelte es sich in 86 Fällen<br />

um Familien mit Kindern und in<br />

877 Fällen um einzelne Asylsuchende.


Warum<br />

brauchen<br />

Bergbauern<br />

Hilfe?<br />

Die <strong>Schweiz</strong>er Berge sind ein Stück Heimat, das von den<br />

Bergbauern gepflegt wird. Doch die Bauern sind unter<br />

Druck: sie müssen wettbewerbsfähige Unternehmer werden<br />

und sich auf dem Markt behaupten. Es gilt, den Strukturwandel<br />

sozialverträglich zu gestalten. Die Solidarität<br />

unter den Regionen darf nicht in Frage gestellt werden.<br />

Und sie zahlt sich aus: Die Bergbauern bewahren eine vielfältige<br />

Kulturlandschaft, die alle geniessen können.<br />

22


Freiwillige unterstützen Bergbauern in Notlagen<br />

Tag für Tag leisten die Bergbauern harte Arbeit an steilen<br />

Hängen. Doch die strenge Arbeit verteilt sich auf immer<br />

weniger Schultern, und am Ende eines langen Tages ist<br />

nur wenig in der Kasse. Da braucht es nicht viel, damit<br />

die Kräfte einer Bergbauernfamilie nicht mehr ausreichen,<br />

um die anfallenden Arbeiten zu bewältigen. Ein Unfall,<br />

eine Krankheit oder eine Schwangerschaft genügen, um<br />

die personellen Ressourcen einer Familie bedrohlich<br />

zu verringern. Ein Erdrutsch, eine Lawine, ein Brand oder<br />

einfach nur eine grössere Reparatur am Haus oder ein<br />

notwendiger Neubau können zusätzliche Arbeit mit sich<br />

bringen, für welche die vorhandenen Hände nicht mehr<br />

ausreichen. Manchmal führt der Dauerdruck ohne Erholung<br />

auch zu einer Situation, die eine Entlastung bei<br />

der Kinderbetreuung, im Haushalt oder auf dem Feld<br />

dringend nötig macht.<br />

Um in solchen Situationen Hilfe zu leisten, vermittelt<br />

Caritas über die Website www.bergeinsatz.ch freiwillige<br />

Helferinnen und Helfer an Bergbauern in Notsituationen.<br />

Diese können die Betroffenen vorübergehend entlasten<br />

und dazu beitragen, dass der Betrieb auch in schwierigen<br />

Verhältnissen aufrecht erhalten bleibt. Umgekehrt sind<br />

die befristeten Einsätze für die Freiwilligen eine Gelegenheit,<br />

sich aktiv zu erholen und gleichzeitig für sich und<br />

andere etwas Sinnvolles zu tun – vom Heuen über<br />

die Kinderbetreuung bis hin zum Bau eines neuen Stalls.<br />

Bei der gemeinsamen Arbeit werden Brücken gebaut,<br />

und es entsteht jene Solidarität, die es zum langfristigen<br />

Gleichgewicht zwischen Stadt und Land braucht.<br />

Im Jahr <strong>2011</strong> leisteten Caritas-Freiwillige<br />

bei 123 Familien Bergeinsätze. Insgesamt<br />

wurde an 6330 Tagen Freiwilligenarbeit<br />

geleistet.<br />

23<br />

Krankheit und<br />

Unfall<br />

20<br />

Bauarbeiten auf<br />

dem Hof<br />

17<br />

Gründe für einen Freiwilligeneinsatz<br />

bei einer<br />

Bergbauernfamilie<br />

Caritas vermittelte im vergangenen Jahr<br />

944 Freiwillige an Bergbauern in der<br />

Deutschschweiz und in der Romandie.<br />

%<br />

Arbeitsüberlastung<br />

Pflege und<br />

Betreuung von<br />

Familienmitgliedern<br />

Im vergangenen Jahr vermittelte Caritas 890 Freiwillige<br />

zwischen 18 und 70 Jahren an 123 Bergbauernfamilien<br />

in der ganzen <strong>Schweiz</strong>. Die Gründe für diese notwendigen<br />

Bergeinsätze waren: Bauarbeiten auf dem Hof (17 Prozent),<br />

Krankheit und Unfall (20 Prozent), Arbeitsüberlastung<br />

(45 Prozent) sowie Pflege und Betreuung von Familienmitgliedern<br />

(18 Prozent). Caritas leistet mit diesen Einsätzen<br />

einen Beitrag an die Lösung von sozialen Problemen<br />

sowie an den Erhalt natürlicher Lebensgrundlagen, und<br />

sie fördert zudem die Freiwilligenarbeit.<br />

18<br />

45<br />

Der häufigste Grund für einen<br />

Freiwilligeneinsatz war mit<br />

45 Prozent die Arbeitsüberlastung<br />

in der Bergbauernfamilie.


Caritas in Zahlen<br />

Bilanz per 31. Dezember <strong>2011</strong> <strong>2011</strong> 2010<br />

Aktiven CHF CHF<br />

Flüssige Mittel 11’861’577 13’656’154<br />

Wertschriften 23’593’162 24’515’032<br />

Forderungen 4’827’002 3’650’204<br />

Vorräte 2’242’968 2’275’551<br />

Übriges Umlaufvermögen 4’403’150 588’514<br />

Anlagevermögen 13’116’559 12’841’318<br />

Total Aktiven 60’044’419 57’526’773<br />

Passiven<br />

Kurzfristige Verbindlichkeiten 1’611’037 1’934’910<br />

Langfristige Verbindlichkeiten 3’546’071 4’317’387<br />

Wertschwankungsfonds 274’916 274’916<br />

Fondskapital (zweckgebundene Fonds) 54’118’961 50’496’172<br />

Organisationskapital 493’435 503’389<br />

Total Passiven 60’044’419 57’526’773<br />

Gesamtbetriebsrechnung <strong>2011</strong><br />

Betrieblicher Ertrag und betriebliche Leistungserbringung<br />

Spenden 27’953’091 30’147’533<br />

Beiträge Dritter 33’501’916 35’492’447<br />

Total Ertrag aus Spenden und privaten Beiträgen 61’455’007 65’639’980<br />

Öffentliche Beiträge 24’139’325 20’901’835<br />

Andere betriebliche Erträge (Erträge aus Dienstleistungen) 8’849’510 8’723’988<br />

Total Ertrag 94’443’842 95’265’803<br />

Internationale Zusammenarbeit 53’268’289 55’346’023<br />

Inland-Arbeit 19’661’984 18’992’227<br />

Fairtrade 4’242’241 4’785’020<br />

Kleiderzentrale 1’791’640 1’600’858<br />

Grundlagenforschung und übrige Projektbeiträge 620’880 899’710<br />

Information und Kommunikation (Bildungs- und Informationsarbeit) 1’997’021 2’020’454<br />

Direkte administrative Projektunterstützung (Evaluation, IT, Mieten usw.) 1’650’686 1’697’830<br />

Total Projektaufwand 83’232’742 85’342’120<br />

Sammel- und Fundraising-Aufwand 3’758’621 3’820’255<br />

Übriger administrativer Aufwand 3’696’456 4’267’677<br />

Total administrativer Aufwand 7’455’077 8’087’932<br />

Total Aufwand für die Leistungserbringung 90’687’819 93’430’052<br />

Betriebsergebnis (entspricht dem EBIT) 3’756’023 1’835’750<br />

Finanzerfolg und übriges Ergebnis<br />

Total Finanzergebnis (Wertschriften, Zinsen; netto) 124’595 989’366<br />

Total übriges Ergebnis (Ausserordentliches) –257’829 –496’825<br />

Jahresergebnis (Veränderung der Fonds) 3’622’789 2’328’291<br />

Der ausführliche Finanzbericht ist im Internet einsehbar unter www.caritas.ch/jahresbericht.<br />

24


Herkunft<br />

der Caritas-Erträge<br />

Spenden<br />

Eigene<br />

Erträge<br />

25<br />

29,6<br />

Öffentliche Beiträge und<br />

private Drittmittel<br />

Durch Finanzierungsallianzen mit der Glückskette, dem Bund sowie anderen Partnerorganisationen im In- und Ausland<br />

kann die Caritas die Wirkung jedes gespendeten Frankens mehr als verdreifachen.<br />

Verwendung<br />

der Erträge<br />

Internationale<br />

Zusammenarbeit<br />

Administrative<br />

Unterstützung<br />

9,4<br />

58,7<br />

Abschreibungen 0,4<br />

5,3<br />

Information und Kommunikation<br />

%<br />

%<br />

6,9<br />

35,5<br />

6,6<br />

25,5<br />

21,7<br />

Beiträge<br />

öffentliche<br />

Hand<br />

Private<br />

Beiträge<br />

Dritter<br />

Inland<br />

und Netz<br />

Fairtrade und<br />

Kleiderzentrale<br />

0,4 Grundlagen forschung<br />

Kantone und<br />

Gemeinden<br />

Mittelbeschaffung und<br />

Verwaltung<br />

Projekte<br />

Fundraising<br />

und Werbung<br />

Übriger administrativer<br />

Aufwand<br />

Diese Kennzahlen sind in Übereinstimmung mit den Vorgaben von Swiss GAAP FER 21 und entsprechend den Richtlinien<br />

der Stiftung ZEWO zur Ermittlung des administrativen Aufwandes gemeinnütziger Organisationen erhoben worden.<br />

Bund<br />

übrige<br />

DEZA<br />

2,1<br />

Andere<br />

Organisationen<br />

18,4<br />

21,4<br />

91,8<br />

11,2<br />

%<br />

%<br />

4,1 4,1<br />

22,8<br />

24,1<br />

Internationales<br />

Caritas-<br />

Netzwerk<br />

Glückskette


In Kürze<br />

26<br />

Ferien dank KulturLegi und Reka<br />

Arme Familien können unter Vorweisung eines Caritas-Ausweises, der so<br />

genannten KulturLegi, seit Oktober <strong>2011</strong> unbürokratisch Ferien buchen und<br />

nahezu kostenlos verreisen. Jährlich stellt die Reka in Zusammenarbeit mit<br />

Caritas 100 Ferienarrangements zur Verfügung. Zu einem Solidaritätspreis von<br />

nur 100 Franken kann eine Ferienwohnung oder eine Unterkunft in einer<br />

Jugendherberge für eine Woche gebucht werden. Zudem beteiligt sich die<br />

Reka mit 50 Franken pro Familienmitglied an den Reisekosten.<br />

650 Tonnen Kleider<br />

Junge Leute engagieren sich<br />

Die Caritas-Kleiderzentrale in Waldibrücke sammelte und sortierte <strong>2011</strong> rund<br />

650 Tonnen gebrauchte, gut erhaltene Kleider und Schuhe. 280 Tonnen<br />

gingen an Caritas-Partnerorganisationen weltweit. In der <strong>Schweiz</strong> konnten<br />

4000 sozial benachteiligte Menschen eingekleidet werden, darunter 1300 im<br />

Auftrag der Winterhilfe <strong>Schweiz</strong>. Zudem erhielten 1500 Asylsuchende und<br />

Flüchtlinge eine Grundausstattung. Das Sozialunternehmen beschäftigt rund<br />

25 Angestellte, ein Teil davon im Rahmen von Arbeitslosenprojekten.<br />

Zehn Projekte, durchgeführt von insgesamt 150 jungen Leuten, machten<br />

beim youngCaritas-Award <strong>2011</strong> mit. Sie engagierten sich etwa mit Aktionen für<br />

Kinder in Haiti oder für eine vegetarische und faire Mensa. Der Preis ging an<br />

den Rapper Cyphermaischter für sein Lied «Sai» gegen Kinderprostitution.<br />

Den Publikumspreis erhielten die Lehrlinge der Berufsschule Polybau in Uzwil,<br />

die in der bosnischen Stadt Olovo ein Schulhausdach sanierten. Weitere<br />

Projektbeispiele finden sich auf www.youngcaritas.ch.<br />

Caritas-Märkte in Baar, Biel und Baden<br />

Im vergangenen Jahr wurden drei neue Caritas-Märkte eröffnet. Jetzt können<br />

Armutsbetroffene auch in Baar, Biel und Baden von stark vergünstigten<br />

Grundnahrungsmitteln, Frischprodukten und Hygieneartikeln profitieren. Derzeit<br />

gibt es schweizweit 23 Märkte. Der erste öffnete 1992 unter dem Namen<br />

«Carisatt» in Basel. Die Caritas-Märkte sind in der Regel Sozialunternehmen –<br />

ein grosser Teil der Beschäftigten sind Erwerbslose, die durch die befristete<br />

Anstellung ihre Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt verbessern können.


27<br />

Ungleichheiten nehmen zu<br />

Von der besseren Wirtschaftslage konnten in der <strong>Schweiz</strong> die unteren Einkommensklassen,<br />

Arme und Bedürftige kaum profitieren, wie Caritas im Ende<br />

<strong>2011</strong> erschienenen Sozialalmanach feststellte. So hat sich zwischen 1997<br />

und 2008 die Zahl jener verfünffacht, die im Jahr mehr als eine Million Franken<br />

verdienen. Dabei hat das durchschnittliche Bruttoeinkommen seit 1998 preisbereinigt<br />

kaum zugenommen, und laut den Angaben des Bundesamtes für<br />

Statistik sind 8 bis 14,6 Prozent der <strong>Schweiz</strong>er Bevölkerung armutsgefährdet.<br />

Recycling von Altpflanzenöl auf Bali<br />

Scapa zeichnet für Caritas-Fairtrade<br />

Der Künstler, Autor, Verleger und Designer Ted Scapa verschönerte für den<br />

Caritas-Fairtrade klassische Tassen mit seinen bekannten Cartoons. Die<br />

Porzellantassen sind mit fair gehandeltem Honig aus Guatemala gefüllt und<br />

in drei Designs erhältlich: Bärenglück, Clowns und Tiertreffen. Mit seinem<br />

Engagement unterstützt Ted Scapa benachteiligte Imkerfamilien in Guatemala.<br />

Hotels und Restaurants auf Bali produzieren grosse Mengen Altpflanzenöl,<br />

das bisher direkt in die Umwelt gelangte. Caritas hat in Zusammenarbeit mit<br />

der Stiftung MyClimate und dem Reiseunternehmen Kuoni für das Problem<br />

eine nachhaltige Lösung gefunden: Ein balinesisches Sozialunternehmen<br />

verarbeitet die Abfälle zu Biodiesel und verkauft diesen zum Beispiel an örtliche<br />

Hotels für deren Kleinbusse. Der Verkaufserlös deckt die Betriebskosten.<br />

Caritas-Personalstatistik <strong>2011</strong><br />

Ende <strong>2011</strong> arbeiteten bei Caritas <strong>Schweiz</strong> 284 Mitarbeitende. Dies entspricht<br />

195 Vollzeitstellen. 60 Prozent der Mitarbeitenden sind weiblich, und rund<br />

75 Prozent aller Angestellten sind in einem Teilzeitpensum tätig. Der Anteil der<br />

Mitarbeitenden mit einem ausländischen Pass beträgt 13,6 Prozent. Zudem<br />

beschäftigt Caritas <strong>Schweiz</strong> 134 Mitarbeitende im Stundenlohn, vor allem<br />

Dolmetscher. Bei Caritas <strong>Schweiz</strong> arbeiten schliesslich rund 220 lokal angestellte<br />

Mitarbeitende in Projekten der internationalen Zusammenarbeit.


Starke Partnerschaften<br />

Wir danken unseren Spenderinnen und Spendern für ihre grosszügige<br />

Unterstützung. Sie alle sind die Partner, die unsere Hilfe<br />

für Menschen in Not erst möglich machen. Diogenes Verlag AG,<br />

Zürich; Azienda elettrica comunale, Ascona; Riccardo’s Oeko Reinigungs-Service,<br />

Giswil; Equipe pastorale du Vallon de St-Imier<br />

et Corgémont; Gemeinde La Punt-Chamues-ch; Augusto Ostini;<br />

Xamas Associated Corporations, Wettingen; Mirko Tomaszewski;<br />

Gemeinde Guttannen; 3. Klasse<br />

Beatrice Conrad Frey,<br />

Ernährungsberaterin und<br />

Primarschule Zentrum, Egg;<br />

Stiftungsrätin SV Stiftung:<br />

«Wir unterstützen die Obst- und<br />

Fondation Ernest Matthey,<br />

Gemüsevergünstigungen in den<br />

Caritas-Märkten, weil uns die<br />

Pully; Blauring Bütschwil; Kan-<br />

Gesundheit von Armutsbetroffenen<br />

am Herzen liegt.»<br />

ton Basel-Stadt; Lions Club<br />

Murten; Monastère Saint-Joseph des Capucines Montorge, Fribourg;<br />

Parrocchia cattolica Sacro Cuore Lugano; ALDI SUISSE<br />

AG, Schwarzenbach SG; Mirabaud & Cie banquiers privés, Basel;<br />

Barbara Fellmann; Comune di Lamone-Cadempino; Gemeinde<br />

Verena Buschle, Leiterin Ferien- Adliswil; Hans C. Klauser-Humhilfe<br />

bei der Reka, zur Zusammenarbeit<br />

von Reka und Caritas: bel-Stiftung, Meilen; Andrea<br />

«Eine Woche Ferien für 100 Franken:<br />

mit diesem Angebot können sich Allemann; Emil und Rosa Rich-<br />

Familien einen Traum erfüllen. Für<br />

viele sind es die ersten gemeinsamen terich-Beck Stiftung, Laufen;<br />

Ferien seit Jahren.»<br />

Mireille Louradour; Migros-Genossenschafts-Bund,<br />

Zürich; Hrvatska Katolicka Misija Zürich;<br />

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA); Fondation<br />

de bienfaisance Jeanne Lovioz, Basel; Rekrutenspiel 16-3, Aarau;<br />

Jean Simond; Lisebeth Gmür; Infotreu GmbH, Würenlos; Peter<br />

Lohri; Les Résidences Emma SA, Orbe; Commune de Pully;<br />

Kolping Grenchen-Bettlach; claro Weltladen Schwyz; DE Planifi-<br />

28


cation SA, Neuchâtel; Kinderkleiderbörse, Seuzach; Kath. Kirch-<br />

gemeinde Oberkirch LU; Kumarathas Tharmalingam; Kanton Uri;<br />

Katholische Albanermission Aarau; Aduno Gruppe, Zürich; Verein<br />

29<br />

Franziska Wenzinger, Gymnasiallehrerin<br />

und Patin von acht<br />

Caritas-Kinderprojekten:<br />

«Es ist eine grausame Vorstellung,<br />

dass Kinder in einer ausweglosen<br />

Situation sind. Darum unterstützen<br />

wir die Caritas-Kinderpatenschaften.»<br />

Polybau, Uzwil; Stadt Bern;<br />

Gilbert Pasquier; Angehrn Cho-<br />

colatier SA, Lausanne; Répu-<br />

blique et Canton du Jura; CERN<br />

Fitness Club, Cern Cedex;<br />

Mösching Gipser & Maler AG, Saanen; Stiftung Heinrich & Julie,<br />

Zug; Schindler Management AG, Ebikon; Kath. Seelsorgeverband<br />

Pfäfers-Valens-Vättis; BASAID Verein für Basishilfe, Basel; Ville de<br />

Neuchâtel; 5./6. Klasse Primarschule Hagen, Illnau; Stepp dekor<br />

AG, Teufen AR; Ev.-ref. Pfarr-<br />

amt Matzingen; Oggier Haus-<br />

Rapper Cyphermaischter,<br />

Gewinner des youngCaritas-<br />

Award <strong>2011</strong>:<br />

«Ich möchte mit meiner Musik auf den<br />

Skandal der Kinderprostitution<br />

aufmerksam machen und finanziell<br />

etwas bewegen. Darum gehen<br />

pro verkauftes Exemplar meines Solo-<br />

Albums ‹Regaboga› zwei Franken<br />

an Caritas.»<br />

technik GmbH, Varen; Commune<br />

de Plan-les-Ouates;<br />

Tschalèr Schneider Treuhand<br />

AG, Ilanz; Swiss Life, Zürich;<br />

Beat Odermatt; Juan Antonio Alvarez; Société de la Loterie de<br />

la Suisse Romande; Walter Ackeret; Sanitari e riscaldamento<br />

Die langjährige, im Herbst <strong>2011</strong> Francesco Bettelini, Caslano;<br />

verstorbene Spenderin<br />

Elisabeth Becker war eine treue Singer Jean & Cie SA, La Chaux-<br />

Verfechterin der Caritas-Anliegen.<br />

Sie bemerkte einmal: de-Fonds; Chœur mixte St-Ni-<br />

«Das letzte Hemd hat kein Täschchen.<br />

Das muss man sich täglich über legen, colas, Villars-sur-Glâne; Kreis-<br />

und daher ist eine Nachlass-Spende<br />

zugunsten der Caritas sinnvoll.» schule Bünz, Bünzen; Clariden<br />

Leu SA, Lausanne; ASSiDU SA,<br />

Lugano. Eine ausführliche Liste der Institutionen, Gemeinden,<br />

Kantone und Unternehmen, die Caritas <strong>Schweiz</strong> im Jahr <strong>2011</strong><br />

unterstützt haben, findet sich auf www.caritas.ch/jahresbericht.


Organe<br />

Fulvio Caccia Michèle<br />

Berger-<br />

Wildhaber<br />

Vorstand<br />

Präsidium<br />

Präsident: Fulvio Caccia, Dr. sc. techn. ETH, Camorino TI<br />

Vizepräsidentin: Michèle Berger-Wildhaber, Apothekerin,<br />

Neuenburg<br />

Felix Gmür, Dr. phil. und Dr. theol., als Generalsekretär<br />

der <strong>Schweiz</strong>er Bischofskonferenz (SBK), Freiburg (bis<br />

16. Januar <strong>2011</strong>); Markus Kappeler, dipl. phil., Verlagsleiter<br />

<strong>Schweiz</strong>erischer Katholischer Jugendverband (SKJV),<br />

Luzern; Ada Marra, lic. ès sc. pol., Nationalrätin VD,<br />

Lausanne; Pierre-Alain Praz, lic. ès sciences écono -<br />

miques et sociales, Direktor Caritas Waadt, Lausanne;<br />

Erwin Tanner, Dr. iur./lic. theol., Generalsekretär <strong>Schweiz</strong>er<br />

Bischofskonferenz (SBK), Freiburg (ab 8. September<br />

<strong>2011</strong>); Felix Walker, Dr. rer. pol., St. Gallen; Mariangela<br />

Wallimann-Bornatico, lic. iur., Wabern BE<br />

30<br />

Markus<br />

Kappeler<br />

Caritas hilft in der <strong>Schweiz</strong> und weltweit<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> ist ein Verein mit Sitz in Luzern. Das<br />

Hilfswerk unterstützt Menschen in Not im Inland und<br />

weltweit in über 40 Ländern. Gemeinsam mit den<br />

Regionalen Caritas-Organisationen hilft Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

konkret, wo Menschen in der reichen <strong>Schweiz</strong> von<br />

Armut betroffen sind: Familien, Alleinerziehende, Arbeitslose,<br />

Working Poor. Caritas vermittelt Freiwilligeneinsätze<br />

und betreut Asylsuchende sowie Flüchtlinge.<br />

Weltweit leistet Caritas Nothilfe bei Katastrophen<br />

und ermöglicht Wiederaufbau. Die Entwicklungszusammenarbeit<br />

ist Hilfe zur Selbsthilfe in Bereichen wie<br />

Ernährungssicherung, Wasser, Ökologie, Menschenrechte<br />

sowie Bildung für Kinder und Erwachsene.<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong> ist Mitglied des internationalen Caritas-<br />

Netzwerks, das 162 Organisationen in über 200 Ländern<br />

umfasst.<br />

Ada Marra Pierre-Alain<br />

Praz<br />

Erwin Tanner<br />

Felix Walker Mariangela<br />

Wallimann-<br />

Bornatico<br />

Weitere Vorstandsmitglieder<br />

Franco Angeli-Busi, Locarno; Eva Maria Belser Wyss,<br />

Prof. Dr. iur., Universität Freiburg, Marly FR; Alois Bissig,<br />

Regierungsrat, Römisch-katholische Zentralkonferenz der<br />

<strong>Schweiz</strong> (RKZ), Ennetbürgen NW; Christoph Bossart,<br />

Direktor Caritas beider Basel, Basel; Sr. Nadja Bühlmann,<br />

lic. iur., Kloster Baldegg, Sursee LU; Verena Bürgi-Burri,<br />

Krankenschwester, Dallenwil NW; Tiziana Frassineti,<br />

lic. ès sciences économiques et sociales, Villars-sur-Glâne<br />

FR; Beatrice Inglin-Buomberger, Professorin Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz – HSA Basel (FHNW), Basel;<br />

Markus Köferli, dipl. theol., Bereichsleiter Spezialseelsorge<br />

Zentralkommission Zürich, Zürich; Eric Monneron, lic. ès<br />

lettres, Diakon, Bistum Lausanne, Genf und Freiburg,<br />

Coppet VD; Robert Moser, Diakon und dipl. Maschinenbauingenieur<br />

HTL, Steg VS; Sr. Annemarie Müller, Generalprokuratorin,<br />

Kloster Ilanz, Ilanz GR; Hubert Péquignot,<br />

Direktor Caritas Neuenburg, Neuenburg; Traugott<br />

Rüttimann, Koppigen BE; Margrit Santschi, Katechetin,<br />

Büron LU; Stefanie Schalcher, Ethnologin, Zürich;<br />

Dr. Peter Schmid, Offizial, Bistum Basel, Solothurn;<br />

P. Markus Steiner, dipl. math. ETH, Rektor, Kloster Einsiedeln,<br />

Einsiedeln SZ; Thomas Studer, Direktor Caritas<br />

Bern, Bern; Joseph Thali-Kernen, Diakon, Gesamtleiter<br />

Seelsorgeverband Allschwil-Schönenbuch, Allschwil BL;<br />

Bruno Tresch, Diakon, Bistum Chur, Altdorf UR; Daniel<br />

Walker, lic. phil., MBE HSG, Unternehmer, St. Gallen


Geschäftsstelle Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

Geschäftsleitung<br />

Direktor: Hugo Fasel, lic. rer. pol.<br />

Bereich Grundlagen: Hugo Fasel (bis 30. November <strong>2011</strong>);<br />

Marianne Hochuli, lic. phil. (ab 1. Dezember <strong>2011</strong>)<br />

Bereich Inland und Netz: Dr. Carlo Knöpfel<br />

Bereich Finanzen und Administration:<br />

Hans Krummenacher-Wüest, Betriebsökonom FH,<br />

dipl. Wirtschaftsprüfer<br />

Bereich Personal:<br />

Dr. Albert Schnyder (bis 31. August <strong>2011</strong>);<br />

Alice Mäder-Wittmer, lic. rer. pol. (ab 1. September <strong>2011</strong>)<br />

Bereich Kommunikation: Dr. Odilo Noti<br />

Bereich Internationale Zusammenarbeit:<br />

Norbert Kieliger, lic. rer. pol. (bis 31. März <strong>2011</strong>);<br />

Dr. Albert Schnyder (ab 1. April <strong>2011</strong>)<br />

Impressum<br />

31<br />

Hugo Fasel Marianne<br />

Hochuli<br />

Qualitätsmanagementsystem<br />

ISO 9001, Reg.-Nr.14075<br />

Titelbild: Yann Arthus-Bertrand/Altitude.<br />

Boote von Sandarbeitern in Kalaban Koro, am Rand von Malis<br />

Hauptstadt Bamako. Die Arbeiter holen den Sand aus dem<br />

Niger-Fluss. Verwendet wird das Material für den Häuserbau<br />

in der schnell wachsenden Stadt.<br />

Bilder: Julie Bergamin, © blackfoto/Fotolia.com, Susi Bodmer/Ex-Press,<br />

Bettina Bühler, Caritas-Bergeinsatz, Caritas <strong>Schweiz</strong>,<br />

© Jürgen Fälchle/Fotolia.com, Karl Gähwyler, Heike Grasser/<br />

Ex-Press, Beat Hähner/SRF, Daniel Kunz, lauperzemp.ch,<br />

New Ways in Somalia, Gerry Nitsch, Franca Pedrazzetti, Reka,<br />

Andreas Schwaiger, Urs Siegenthaler, Elma den Toom,<br />

© Traveler/Fotolia.com, Alex Voets, Silvia Voser, Pia Zanetti, zVg.<br />

Redaktion: Stefan Gribi, Odilo Noti, Dominique Schärer<br />

Konzept: Spinas Civil Voices, Zürich<br />

Grafik: Evelyne Bieri<br />

Druck: Druckerei Kyburz AG, Dielsdorf<br />

Carlo Knöpfel Hans<br />

Alice Mäder-<br />

Krummenacher-<br />

Wüest<br />

Wittmer<br />

Odilo Noti<br />

Aufsichtsrat Kleiderzentrale<br />

Walter Brogli, Präsident, Weggis LU; Christoph Bossart,<br />

Direktor Caritas beider Basel, Basel; Dr. Carlo Knöpfel,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung Caritas <strong>Schweiz</strong>, Luzern<br />

Geschäftsprüfungskommission<br />

Präsident: Josef Truttmann, eidg. dipl. Buchhalter/<br />

Controller, Horw LU; Dr. Guido Käppeli, Unternehmer,<br />

Schwyz; Ursula Muther-Guntern, lic. phil., Verwalterin der<br />

röm.-kath. Landeskirche Bern, Biel; Dr. Isabelle Zuppiger<br />

Ritter, Amt für Jugend- und Berufsberatung Kanton<br />

Zürich, Rufi SG (bis 31. Mai <strong>2011</strong>)<br />

Kontrollstelle<br />

BDO AG, Luzern <strong>2011</strong><br />

Albert<br />

Schnyder<br />

Caritas <strong>Schweiz</strong><br />

Bereich Kommunikation<br />

Löwenstrasse 3<br />

Postfach<br />

CH-6002 Luzern<br />

Telefon +41 41 419 22 22<br />

Fax +41 41 419 24 24<br />

E-Mail info@caritas.ch<br />

Postkonto 60-7000-4<br />

Ausführliche Informationen zu aktuellen Projekten finden<br />

Sie auf der Website von Caritas <strong>Schweiz</strong>: www.caritas.ch


Wir helfen Menschen.<br />

32

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!