Weixdorfer Nachrichten Nr.4 (pdf 2MB)

Informationsblatt vom 09.03.2012 für die Ortschaft Weixdorf - 8 -
Nr. 4/2012
Handwerkerverein „Einigkeit“ Lausa 1888
Treff jeden 3. Mittwoch im Monat, 19 Uhr im Landgasthof Köhlerhütte
Männergesangverein Lausa-Weixdorf 1885 e. V.
Jeden Freitag Singestunde 19.30 Uhr in der Köhlerhütte.
Gäste und Interessierte sind herzlich willkommen.
Weixdorfer Karnevals Club
Treff des Weixdorfer Karnevals Club immer
am 1. Donnerstag im Monat, 20.00 Uhr in der Köhlerhütte
Rassekaninchenverein Weixdorf u. Umg. e. V.
Freitag, den 16.03.2012, 19.30 Uhr Mitgliederversammlung im
Gasthof Medingen
Gäste sind herzlich willkommen.
Hundesport Ortsgruppe Weixdorf e. V.
Jeden Mittwoch ab 16.00 Uhr und jeden Samstag ab 14.00 Uhr
Hundeausbildung auf dem Forstsportplatz
Hundesportverein am Hofladen Weixdorf e. V.
Ausbildungszeiten:
Jeden Mittwoch ab 16.30 Uhr
Jeden Samstag ab 14.00 Uhr
Ort: ca. 150 m links hinter dem Gelände des Hofladens
Freiwillige Feuerwehr Weixdorf
Jeden Donnerstag um 19.00 Uhr im Gerätehaus
- Aus- und Weiterbildung -
Jugendfeuerwehr
Die Jugendfeuerwehr trifft sich freitags - 14-täglich - 17.00 Uhr
im Gerätehaus.
Anzeigen
Unserer verehrten Kundschaft und allen Geschäftsfreunden
möchte ich entsprechend dem Wunsch meines
verstorbenen Mannes mitteilen, dass unser 35-jähriger
Dachdeckerbetrieb von mir mit Unterstützung unseres
Enkelsohnes, Herrn Jörg Schaudick, angehender Dachdeckermeister
und unseren bisherigen Mitarbeitern
in seinem Sinne weitergeführt wird. Die Zufriedenheit
unserer Kunden ist für uns Handwerkerehre. Wir hoffen,
Sie schenken uns auch weiterhin Ihr Vertrauen.
Renate Herzog
Jörg Schaudick und Mitarbeiter
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Historisches
Weixdorfer Archivnotizen,
bearbeitet nach Quellen von Hans-Werner Gebauer,
Langebrück
Anlässlich der neunzigjährigen Wiederkehr des Todestages von
Prinzessin Louise von Schönburg-Waldenburg auf Hermsdorf
habe ich folgenden Aufsatz geschrieben:
„Hat Sie jahrzehntelang in größtem Segen gewirkt“
Vor 90 Jahren starb Prinzessin Louise von Schönburg - Waldenburg
„Frohen Gemüts hat Sie jahrzehntelang in größtem Segen gewirkt“.
Dies war nur eine der Zeilen des Nachrufs auf Prinzessin
Louise von Schönburg-Waldenburg als sie am 1. Februar 1922
auf Schloss Guteborn starb. Sie besuchte zu dieser Zeit ihren
Sohn auf dem im oberen Spreewald gelegenen Rittergut.
Geboren als Prinzessin Louise von Bentheim-Tecklenburg heiratete
sie achtzehnjährig 1862 den sechszehn Jahre älteren
Prinz Georg von Schönburg-Waldenburg. Mit dem Erwerb des
Hermsdorfer Schlosses 1865 wurde sie auch in das Protektorat
für die Ortschaften des heutigen Weixdorfs, aber auch für
Grünberg und Hermsdorf selbst, dazu Cunnersdorf (als heutiger
Ortsteil von Ottendorf/Okrilla) eingewiesen. Sie hatte zwar eine
strenge adlige Erziehung in ihrer westfälischen Heimat erworben,
war jedoch von ihrem Wesen her volksnah. Lediglich bei
offiziellen Anlässen wünschte sie als „Durchlaucht“ angesprochen
zu werden.
Oft schlicht und einfach gekleidet, besuchte sie schon seit etwa
1870 ärmeren Frauen ihrer Herrschaft. Daraus entstand der
Wunsch eine Armenpflege und eine Gemeindeschwester zu
installieren. Im Diakonischen Werk Dresdens fand die sie den
Partner für ihr Vorhaben.
Von Anfang an leistete sie für diese sozialen Einrichtungen umfangreiche
finanzielle und materielle Hilfe. Zur Unterstützung der
sozialen Arbeit gründete sie in der Kirchgemeinde Lausa (heute
Weixdorf) einen mitgliederstarken Frauenverein. Sie ermutigte
die Frauen im sozialen Sinn tätig zu sein, so wurden freiwillige
Nachtwachen bei schwerkranken allein stehenden Frauen organisiert.
Geradezu legendär wurden ihre mit dem Verein organisierten
Basare.
Man strickte, nähte und häkelte monatelang, um dann an einem
Tag im Januar eines jeden Jahres die Dinge anzubieten. Das eingenommene
Geld kam vollständig der Gemeinde- und Armenpflege
zu Gute. Meist legte sie noch mindestens 200 Mark drauf.
Die wohl größte erinnerungswürdige Leistung vollbrachte Louise
von Schönburg - Waldenburg mit der Gründung der Lausaer
Kleinkinderschule. Im Jahre 1902 gegründet wurden hier jährlich
bis zu 70 Kinder im Vorschulalter betreut. Jedoch nicht im
Sinne einer damals oft üblichen „Aufbewahranstalt“ sondern als
Bildungsstätte. Werktags von 8 bis 17 Uhr hatte eine Kinderlehrerin
die Aufsicht und war verantwortlich für die praktischen
Bildungsübungen. Die schon meist werktätigen Mütter zahlten
für diese Einrichtung 5 Pfennig pro Tag für Essen und Getränke.
Der größere Teil wurde über Spenden eingeworben und die
Protektorin gab oft großzügig ihr Scherflein dazu. Als 1914 eine
zweite Kinderlehrerin angestellt wurde, war auch die Gemeinde
Lausa mit Friedersdorf finanziell am Gelingen beteiligt. Louise
von Schönburg-Waldenburg musste 1921 kurz vor ihrem Tod mit
ansehen, wie ihr Lebenswerk auf diesem Gebiet geschlossen
wurde.
Die beginnende Inflation forderte auch hier ein Tribut.
Große Anteilnahme wurde ihr bei der Beisetzung am 4. Februar
1922 zu teil. Ihre Grabstätte auf dem alten Friedhof der Weixdorfer
Kirche ist noch heute vorhanden. Fast symbolisch könnte
man diese Ruhestätte nennen, denn in unmittelbarer Nähe ist
die Wirkungsstätte der Kleinkinderschule gewesen. Die heute
hier untergebrachte Kindertagesstätte wäre durchaus in ihrem
Sinne.