Geschäftsbericht 2010/2011 - PfalzMetall
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Berufliche Bildung:<br />
Fachkräftesicherung rückt<br />
in den Fokus<br />
Die Demografie ist nun auch spürbar im Themenkomplex<br />
der Beruflichen Bildung angekommen. Die Bewerber<br />
nach Ausbildungsplätzen gehen teils deutlich zurück. In<br />
diesem Sinne sind rückläufige Zahlen von Ausbildungsplätzen<br />
zunächst einmal keine schlechte Nachricht, sondern<br />
eine Anpassung des Angebots an die Nachfrage.<br />
Wenngleich sich die Unternehmen sehr wohl wünschen<br />
würden, eine größere Auswahl bei der Besetzung ihrer<br />
anspruchsvollen Stellen zu haben. Das bedeutet, dass<br />
die Qualifikation der zur Verfügung stehenden Bewerber<br />
immer wichtiger wird. Oder anders ausgedrückt: Man<br />
kann es sich immer weniger leisten, Einzelne zurück zu<br />
lassen.<br />
neuer ausBIlDungsPakt <strong>2010</strong><br />
Die deutsche Wirtschaft hat sich im vergangenen Jahr<br />
im Zuge der Gespräche zur Verlängerung des Ausbildungspaktes<br />
dafür eingesetzt, dass sich der Bewerberrückgang<br />
auf dem Ausbildungsmarkt im Pakt widerspiegelt.<br />
Die Ergebnisse:<br />
• Der Ausbildungspakt wird angesichts rückläufiger Bewerberzahlen<br />
stärker auf die Fachkräftesicherung und<br />
Ausbildungsreife ausgerichtet. Die Potenziale auf dem<br />
Ausbildungsmarkt sollen besser erschlossen werden.<br />
Die Paktpartner bekräftigten dabei das Ziel, auch weiterhin<br />
allen ausbildungsreifen und ausbildungswilligen<br />
Jugendlichen ein Angebot auf Ausbildung zu unterbreiten,<br />
das zu einem anerkannten Abschluss hinführt. Zu<br />
diesem Angebot zählen auch Einstiegsqualifizierungen.<br />
Dabei hat die Vermittlung in betriebliche Ausbildung<br />
Priorität. Zudem sollen verstärkt<br />
solche Jugendliche in den Blick<br />
genommen werden, die bisher<br />
Schwierigkeiten beim Übergang<br />
in Ausbildung hatten, also vor allen<br />
Dingen Altbewerber, Migranten,<br />
sozial benachteiligte und<br />
lernbeeinträchtigte Jugendliche.<br />
• Die deutsche Wirtschaft strebt<br />
an, pro Jahr 60.000 neue Ausbildungsplätze,<br />
30.000 neue<br />
Ausbildungsbetriebe und 40.000<br />
Plätze für Einstiegsqualifizierung<br />
einzuwerben. Dies ist aber kein<br />
Selbstzweck, da es angesichts<br />
des Bewerberrückgangs schwie-<br />
Berufe/<br />
Berufsgruppe<br />
M+E-Berufe und<br />
technische IT-<br />
Berufe* gesamt<br />
Metalltechnik<br />
gesamt<br />
Elektrotechnik<br />
gesamt<br />
Technische IT-<br />
Berufe* gesamt<br />
<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong> 19<br />
Berufliche Bildung<br />
rig sein kann, weitere Angebote einzuwerben. Es wird<br />
zudem deutlich gemacht, dass alle Paktpartner zur Erfüllung<br />
dieser Ziele ihren Beitrag leisten müssen, vor<br />
allem im Hinblick auf die Ausbildungsreife. Denn nur so<br />
stehen überhaupt genügend geeignete Bewerber für<br />
die Ausbildungsplätze zur Verfügung.<br />
• Die Bilanzierung des Ausbildungspaktes erfolgt weiterhin<br />
insbesondere anhand der Gegenüberstellung von<br />
unbesetzten Ausbildungsplätzen und unvermittelten<br />
Bewerbern. Anschließend werden weitere Daten –<br />
etwa zu den Bewerbern, die in Alternativen gemündet<br />
sind, aber ihren Vermittlungswunsch aufrecht erhalten<br />
haben – analysiert, um ggf. erforderliche Handlungsansätze<br />
ausfindig machen zu können.<br />
• Der Ausbildungspakt enthält weiterhin eine Passage<br />
zum Thema Tarifpolitik – in Form eines Hinweises auf<br />
das Engagement der Tarifpartner im Rahmen von Vereinbarungen<br />
in Tarifverträgen oder jeweils eigenen Initiativen<br />
für Ausbildung und Berufsvorbereitung.<br />
Mit Blick auf das Jahr <strong>2010</strong> konnten die gemachten<br />
Zusagen aus dem Pakt deutlich erfüllt werden.<br />
nachVerMIttlung Von ausBIlDungsPlätZen<br />
Die Zahl der am 30. September <strong>2010</strong> deutschlandweit<br />
als „unvermittelt“ gemeldeten Bewerber (12.300) konnte<br />
bis Januar <strong>2011</strong> auf 5.800 reduziert werden. Das<br />
waren rund 2.300 unvermittelt gemeldete Bewerber<br />
weniger als im Vorjahr. Wie jedes Jahr kamen auch in<br />
dieser Nachvermittlung zahlreiche Bewerber für einen<br />
sofortigen Ausbildungsbeginn neu auf den Ausbildungs-<br />
Entwicklung auf dem M+E-Ausbildungsmarkt<br />
2005 2006 2007 2008 2009 <strong>2010</strong> <strong>2010</strong>/2009<br />
in %<br />
65.794 67.828 75.438 79.869 67.303 64.253 -4,5 %<br />
45.044 47.513 53.167 56.202 46.045 43.265 -6,0 %<br />
10.804 10.534 11.311 11.845 10.791 10.458 -3,1 %<br />
9.946 9.781 10.960 11.822 10.467 10.530 +0,6 %<br />
*Fachinformatiker und IT-Systemelektroniker; © <strong>PfalzMetall</strong>