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Geschäftsbericht 2010/2011 - PfalzMetall

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Unternehmen brauchen Verlässlichkeit<br />

„Ich habe noch nie eine Phase der deutschen Politik erlebt, die<br />

so sehr von Orientierungslosigkeit gekennzeichnet war, wie es<br />

aktuell der Fall ist.“ – Diese Aussage klingt, als sei sie dieser<br />

Tage gefallen. Doch sie ist schon ein Jahr alt. Diese Worte<br />

sprach nämlich Wolfgang Clement, ehemaliger Superminister<br />

für Wirtschaft und Arbeit in der Regierung Schröder, auf dem<br />

<strong>PfalzMetall</strong>-Tag des vergangenen Jahres. Er meinte damit<br />

den Umgang der Politik mit der Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

und deren strukturellen Herausforderungen. Er könnte<br />

aber auch genau diesen Satz heute sprechen und damit die<br />

energiepolitischen Konzepte der Bundesregierung treffen.<br />

Denn nachdem es die Bundesregierung vor der NRW-Wahl mit Nichtstun versucht hat und alle<br />

wichtigen Projekte – wie das Kaninchen vor der Schlange – auf den Zeitpunkt verschoben hat,<br />

zu dem die Bundesratsmehrheit dann schließlich verloren gegangen war, hat sie es nun vor den<br />

Landtagswahlen bei uns in Rheinland-Pfalz und in Baden-Württemberg mit der gegenteiligen<br />

Strategie versucht: „Flucht nach vorne“ ist noch ein wohlmeinender Ausdruck für den plötzlich<br />

erlassenen Stilllegungsbeschluss für sieben deutsche Atomkraftwerke – nur unter dem Eindruck<br />

von Bildern, nicht unter Würdigung von Tatsachen (Ergebnis: Wir kaufen jetzt den Atom-Strom<br />

aus Frankreich, Tschechien und der Ukraine). Die politischen Folgen dieser Strategie waren<br />

aus Sicht der Bundesregierung noch vernichtender als in Nordrhein-Westfalen: Das CDU-<br />

Stammland Baden-Württemberg ging verloren, die FDP flog aus dem Landtag in Rheinland-Pfalz<br />

und die Grünen etablieren sich immer mehr als Volkspartei.<br />

Es bleibt zu hoffen, dass diese und künftige Regierungen daraus gelernt haben: Das Regierungshandeln<br />

in Berlin sollte sich ausschließlich auf die bundespolitischen Herausforderungen<br />

konzentrieren. Und da gibt es genug offene Baustellen: Tarifeinheit, Zeitarbeit, Gesundheitsreform,<br />

Steuervereinfachung – und jetzt auch ein neues, tragfähiges Energiekonzept sind nur<br />

einige Stichworte.<br />

Auch wenn die Unternehmen geübt darin sind, sich verändernden Bedingungen anzupassen,<br />

so sei doch gesagt: Mit dem Ausgleich sich ständig verändernder Marktbedingungen sind die<br />

Unternehmen schon ausgelastet genug. Es ist ihnen nicht zuzumuten, sich nun auch noch<br />

auf ständig wechselnde politische Rahmenbedingungen einzustellen. In diesem Sinne wünsche<br />

ich uns allen, dass bald wieder Beständigkeit und Sachorientierung in das Regierungshandeln<br />

einziehen möge.<br />

Wir als <strong>PfalzMetall</strong> werden uns auch weiterhin zu Wort melden, wenn es auf Missstände<br />

hinzuweisen gilt. Und wir werden auch in Zukunft unseren Mitgliedsunternehmen verlässlich<br />

zur Seite stehen.<br />

Dr. Eduard Kulenkamp<br />

Präsident <strong>PfalzMetall</strong><br />

<strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2010</strong>/<strong>2011</strong> 3<br />

Vorwort

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