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S3-Leitlinie der AWMF für Kolorektale Karzinome (pdf - Hochtaunus ...

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II<br />

<strong>Leitlinie</strong><br />

Aufgrund <strong>der</strong> raschen Fortschritte auf dem Gebiet <strong>der</strong> medikamentçsen<br />

Tumortherapie (Kapitel „[neo]adjuvante und palliative<br />

Therapie des KRK“) und aufgrund neuer Erkenntnisse<br />

zur differenzierten Polypennachsorge und <strong>der</strong> Identifizierung<br />

serratierter Adenome als neue, mit einem erhçhten Karzinomrisiko<br />

einhergehende Entität (Kapitel „Endoskopie: Polypenmanagement“),<br />

wurde 2008 eine Aktualisierung <strong>der</strong> Themenkomplexe<br />

IV, VI und VII vorgenommen. Diese aktualisierten<br />

Themenkomplexe wurden nun in die ursprüngliche <strong>Leitlinie</strong>nversion<br />

von 2004 integriert. Das vollständige Manuskript ist<br />

im Folgenden dargestellt (2004: Themenkomplex I, II, III, V<br />

und VIII; 2008: Themenkomplex IV, VI und VII).<br />

Das methodische Vorgehen orientierte sich dabei an den<br />

Empfehlungen zur Erstellung von <strong>Leitlinie</strong>n <strong>der</strong> <strong>AWMF</strong><br />

(http://www.awmf-leitlinien.de).<br />

Evidenzrecherche<br />

!<br />

Es erfolgte zunächst eine systematische, zentrale Literaturrecherche<br />

in Bochum, wobei als Quelle Medline (PubMed) und<br />

die Cochrane Library dienten. Für die <strong>Leitlinie</strong>nerstellung 2004<br />

wurde Literatur aus dem Publikationszeitraum seit 1999, <strong>für</strong><br />

die <strong>Leitlinie</strong>naktualisierung wurde Literatur aus dem Zeitraum<br />

2004 bis Ende 2007 gesichtet. Vor allem <strong>für</strong> die Aktualisierung<br />

2008 wurden Kongressbeiträge in Abstractform <strong>der</strong> großen internationalen<br />

Kongresse (ECCO, ASCO) zugelassen. Diese sind<br />

geson<strong>der</strong>t gekennzeichnet (*). Ferner sind <strong>für</strong> die jeweiligen Literaturzitate<br />

2008 die Evidenzstärken angegeben.<br />

Konsensusverfahren und Klassifikation <strong>der</strong> Evidenzgrade,<br />

<strong>der</strong> Empfehlungsgrade und Konsensusstärke<br />

!<br />

Zur Vorbereitung wurden sowohl die Fragenkataloge zu den<br />

einzelnen Themenkomplexen als auch die zugehçrige Literatur<br />

den Koordinatoren und Mitglie<strong>der</strong>n <strong>der</strong> Arbeitsgruppen mit<br />

Bitte um Sichtung und Überarbeitung zugeleitet (Delphi-Methode).<br />

Am 6./7. Februar 2004 und am 8./9. Juni 2007 wurden<br />

die Konsensuskonferenzen in Bochum abgehalten. In einem<br />

nominalen Gruppenprozess wurden innerhalb <strong>der</strong> Arbeitsgruppen<br />

neue Empfehlungen formuliert und diese dann dem Plenum<br />

zur Abstimmung vorgetragen und verabschiedet.<br />

Zur Unterstützung in methodischen Fragen und zur Mo<strong>der</strong>ation<br />

stand ein Vertreter <strong>der</strong> <strong>AWMF</strong> allen Arbeitsgruppen zur Verfügung.<br />

Die relevante Literatur wurde nach den Empfehlungen des Centre<br />

for Evidence-Based Medicine, Oxford, UK. (http:<br />

//www.cebm.net/), bewertet und definierten Evidenzgraden zugeordnet<br />

(l " Tab. 1) In <strong>der</strong> Regel bestimmt <strong>der</strong> Evidenzgrad den<br />

Empfehlungsgrad. Bei <strong>der</strong> Formulierung <strong>der</strong> Empfehlungen<br />

kann so zwischen drei Modalitäten unterschieden werden (A:<br />

„soll“, B: „sollte“, C: „kann“, l " Abb. 1). Der Empfehlungsgrad C<br />

<strong>der</strong> <strong>Leitlinie</strong> 2004 wurde 2008 durch den Empfehlungsgrad 0<br />

ersetzt und ist synonym zu verwenden.<br />

Die Festlegung <strong>der</strong> Empfehlungsgrade erfolgte im Rahmen <strong>der</strong><br />

Konsensuskonferenzen durch die beteiligten Experten. Berücksichtigt<br />

wurden Faktoren wie die Studienqualität, die klinische<br />

Relevanz <strong>der</strong> Studienendpunkte und die çkonomische Umsetzbarkeit<br />

im Versorgungsalltag, aber auch Patientenpräferenzen<br />

und ethische Aspekte fanden Eingang in die Überlegungen. In<br />

einigen Fällen kam es daher zu Abweichungen zwischen Evidenz-<br />

und Empfehlungsgrad.<br />

In Zweifelsfällen erfolgte eine externe Begutachtung durch die<br />

<strong>AWMF</strong>. Während <strong>der</strong> Konferenzen und den nachfolgenden<br />

schriftlichen Abstimmungen wurde <strong>der</strong> prozentuale Anteil<br />

<strong>der</strong> den Empfehlungen zustimmenden Teilnehmer sowie die<br />

absolute Zahl <strong>der</strong> Zustimmungen ermittelt, um die Konsensusstärke<br />

festzustellen. Wurde kein Konsens erzielt, sind die<br />

Gründe bzw. unterschiedlichen Positionen im Text dargelegt.<br />

Die Klassifizierung <strong>der</strong> Konsensusstärke ist in l " Tab. 2 dargestellt.<br />

Tab. 1 Basis <strong>der</strong> Evidenzgrade: Centre of Evidence-Based Medicine Oxford.<br />

Grad Studien zu Therapie/Prävention/¾tiologie<br />

1a systematische Übersicht über randomisierte kontrollierte<br />

Studien (RCT)<br />

eine RCT (mit engem Konfidenzintervall)<br />

Alle-o<strong>der</strong>-keiner-Prinzip<br />

1b<br />

1c<br />

2a<br />

2b<br />

2c<br />

3a<br />

3b<br />

Schmiegel W et al. <strong>S3</strong>-<strong>Leitlinie</strong> „<strong>Kolorektale</strong>s Karzinom“… Z Gastroenterol 2008; 46: 1 –73<br />

systematische Übersicht gut geplanter Kohortenstudien<br />

eine gut geplante Kohortenstudie o<strong>der</strong> ein RCT min<strong>der</strong>er Qualität<br />

Outcome-Studien, Ökologische Studien<br />

systematische Übersicht über Fall-Kontrollstudien<br />

eine Fall-Kontroll-Studie<br />

4 Fallserien o<strong>der</strong> Kohorten-/Fall-Kontroll-Studien min<strong>der</strong>er<br />

Qualität<br />

5 Expertenmeinung ohne explizite Bewertung <strong>der</strong> Evidenz o<strong>der</strong><br />

basierend auf physiologischen Modellen/Laborforschung<br />

Tab. 2 Klassifikation <strong>der</strong> Konsensusstärke.<br />

Konsensusstärke prozentuale Übereinstimmung<br />

starker Konsens Zustimmung von > 95% <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

Konsens Zustimmung von > 75 – 95% <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

mehrheitliche Zustim- Zustimmung von > 50 – 75% <strong>der</strong> Teilnehmungmer<br />

kein Konsens Zustimmung von weniger als 50% <strong>der</strong> Teilnehmer<br />

Evidenzgrad<br />

1<br />

2<br />

3<br />

4 5<br />

Empfehlungsgrad<br />

A<br />

(soll)<br />

B<br />

(sollte)<br />

C †<br />

(kann)<br />

Abb. 1 Klinische Beurteilung – Klassifizierung <strong>der</strong> Empfehlungsgrade<br />

(nach Empfehlungen des Europarates 2001). Legende: › = In <strong>der</strong> Regel bestimmt<br />

<strong>der</strong> Evidenz- den Empfehlungsgrad. Abweichungen sind in begründeten<br />

Fällen mçglich: † = Der in <strong>der</strong> Aktualisierung <strong>der</strong> TK IV, VI und VII<br />

verwendetete Empfehlungsgrad 0 entspricht dem vorher verwendeten<br />

Empfehlungsgrad C (siehe <strong>Leitlinie</strong>ntext von 2004).<br />

Gastro 0808 · Artikel ZfG-695-Son<strong>der</strong>, 30.9.08 · Reemers Publishing Services GmbH

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