Sprachsituation in Südtirol - Freie Universität Bozen
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das Passeiertal, das Sarntal, das Eisacktal, das Pustertal, das<br />
Tauferertal und das Ahrntal.<br />
Die sprachlichen Merkmale s<strong>in</strong>d recht unterschiedlich und variieren von<br />
Tal zu Tal erheblich. Manche sprachlichen Eigenheiten teilen sich e<strong>in</strong>ige<br />
Dialekte der <strong>Südtirol</strong>er Täler:<br />
Das Pustertal (vor allem das Obere Pustertal) geme<strong>in</strong>sam mit dem<br />
Tauferer- und Ahrntal verwenden anstatt des Standards ˂ei˃([ai]) e<strong>in</strong><br />
[a:].<br />
Bsp.: [pra:t], „bereit“; [ʃwa:f], „Schweif“;<br />
Im Puster- und Tauferertal ist anstelle des [u] das [ui] gebräuchlich.<br />
Bsp.: [huit], „Hut“; [ʃtuil], „Stuhl“;<br />
Im Ahrntal spricht man das [u] als e<strong>in</strong> [yi] aus. (Wies<strong>in</strong>ger 1990,<br />
S.482)<br />
Bsp.: [hyit], „Hut“;<br />
Diese Auflistung e<strong>in</strong>iger dialektaler Besonderheiten und der Versuch<br />
e<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>teilung erfasst die reale Dialektlandschaft <strong>Südtirol</strong>s nur am<br />
Rande und ich möchte hier noch e<strong>in</strong>mal auf die Arbeit Wies<strong>in</strong>gers<br />
(1990, S.478-482) verweisen.<br />
1.2.2 Die regionale Standardsprache<br />
In der Tabelle 1.1 werden auf der vertikalen Achse die soeben<br />
beschriebenen Basisdialekte der Standardvarietät gegenübergestellt.<br />
Der Extrempol „Standardvarietät“ ist ähnlich komplex und vielschichtig<br />
wie die Basisdialekte, denn das Standarddeutsch <strong>in</strong> <strong>Südtirol</strong> entspricht<br />
nur bed<strong>in</strong>gt dem Hochdeutsch beispielsweise Deutschlands,<br />
Österreichs oder der Schweiz. Welchen Stellenwert <strong>in</strong> diesem<br />
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