Sprachsituation in Südtirol - Freie Universität Bozen
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• Dialog<br />
E<strong>in</strong>e umfangreiche Bedeutungserklärung des Begriffs „Dialog“ gestaltet<br />
sich recht schwierig und komplex, da <strong>in</strong> der Alltagssprache der Begriff<br />
sehr weit gefasst wird. In Wörterbüchern der deutschen<br />
Gegenwartssprache wird die Kernbedeutung folgendermaßen<br />
beschrieben:<br />
- „Längerer Wechsel von Rede und Gegenrede zwischen zwei oder<br />
mehreren Personen“ (Klappenbach, Ste<strong>in</strong>itz, Bd. 2, 1967,<br />
S.1568)<br />
- „mündlicher Gedankenaustausch zweier oder mehrerer Personen<br />
<strong>in</strong> Rede und Gegenrede über e<strong>in</strong> bestimmtes Thema“ (Duden,<br />
Bd. 3, 1978, S.1020)<br />
Im alltagsprachlichen Verständnis lässt sich der Dialog durch folgende<br />
Kriterien def<strong>in</strong>ieren (Br<strong>in</strong>ker, Sager 2001, S.9):<br />
- m<strong>in</strong>destens zwei Interaktanten<br />
- Sprecher-Hörer- Rollenwechsel<br />
- kommunikativer Austausch<br />
- Ausrichtung auf e<strong>in</strong> bestimmtes Thema<br />
Br<strong>in</strong>ker und Sager def<strong>in</strong>ieren den Dialog 13 als e<strong>in</strong>e „begrenzte Folge<br />
von sprachlichen Äußerungen, die dialogisch ausgerichtet ist und e<strong>in</strong>e<br />
thematische Orientierung aufweist“ (Br<strong>in</strong>ker, Sager 2001, S.11). Diese<br />
Def<strong>in</strong>ition impliziert die Mündlichkeit und setzt voraus, dass<br />
verschiedene Sprecher beteiligt s<strong>in</strong>d und mite<strong>in</strong>ander kommunizieren.<br />
13 Br<strong>in</strong>ker/Sager (2001) verwenden den Begriff „Gespräch“ statt „Dialog“<br />
oder „Konversation“.<br />
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