Sprachsituation in Südtirol - Freie Universität Bozen
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Bedeutungswörterbücher) oder Regelwerke (Rechtschreibung und<br />
Grammatik). Solche Sprachkodexe def<strong>in</strong>ieren die<br />
standardsprachlichen Formen und dienen der Sprachgeme<strong>in</strong>schaft<br />
zur sprachlichen Orientierung. Kodizes haben <strong>in</strong>stitutionelle und <strong>in</strong><br />
der Regel auch staatliche Gültigkeit, daher kann man die<br />
verschiedenen Wörterbücher auch E<strong>in</strong>zelstaaten zuordnen. Die Zahl<br />
an Sprachkodizes <strong>in</strong> Deutschland tendiert aufgrund ihres Umfangs<br />
zur Unüberschaubarkeit. Im Bereich der Orthographie gehört der<br />
Duden. Die deutsche Rechtschreibung (DUDEN-DR 25. Auflage<br />
2009) zum bedeutendsten normativen Sprachkodex Deutschlands.<br />
Wichtige Nachschlagewerke <strong>in</strong> der Orthophonie s<strong>in</strong>d: das Große<br />
Wörterbuch der deutschen Aussprache (GWBDA 1982), Duden.<br />
Aussprachewörterbuch (DUDEN AWB 1990) und Deutsche<br />
Aussprache. Re<strong>in</strong>e und gemäßigte Hochlautung mit<br />
Aussprachewörterbuch (Siebs 1969). In der Grammatik und Lexik<br />
hat ebenfalls der Duden e<strong>in</strong>e zentrale Stellung als Nachschlagewerk:<br />
Duden. Die Grammatik (DUDEN-GR 2009), Duden. Großes<br />
Wörterbuch der deutschen Sprache (DUDEN-GWB [1976-81] 1999).<br />
Die Sprachkodizes Deutschlands s<strong>in</strong>d ausschließlich<br />
b<strong>in</strong>nenkodifiziert, im Gegensatz dazu, s<strong>in</strong>d die Sprachkodizes<br />
Österreichs und der Schweiz partiell außenkodifiziert 4 .<br />
Das Österreichische Wörterbuch (ÖWB 2009) ist e<strong>in</strong> Beispiel für e<strong>in</strong>e<br />
gelungene B<strong>in</strong>nenkodifizierung. Es wird vom Österreichischen<br />
Bundesverlag <strong>in</strong> Wien im Auftrag des Bundesm<strong>in</strong>isteriums für<br />
Bildung, Wissenschaft und Kultur herausgegeben und ist für die<br />
Standardvarietät „Österreichisches Deutsch“ der wichtigste<br />
Sprachkodex (Ammon 1995, S.138).<br />
In der Schweiz dient vor allem der <strong>in</strong> Deutschland hergestellte<br />
Rechtschreibduden als Nachschlagewerk. Ammon betont, dass<br />
dieser mehr Informationen über die Schweizer Varietät enthält und<br />
4 Der B<strong>in</strong>nenkodex wird im jeweiligen Staat erarbeitet, der Außenkodex<br />
h<strong>in</strong>gegen außerhalb des jeweiligen Staates (Amonn 1995, S.77).<br />
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