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Trainingslehre Radsport - Crassus-Perone

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Abgrenzung der Intensitätsbereiche<br />

GB = Belastung zwischen Regeneration und Lactat-2-Bereich. Entspricht in etwa dem<br />

Grundlagenausdauertraining (= GA I/II = extensives/intensives Ausdauertraining),<br />

welches in der aeroben Zone abläuft.<br />

EB = Belastung zwischen Lactat 3 und 7. Entspricht der durchschnittlichen<br />

Wettkampfbelastung.<br />

SB = Belastung im und über Lactat-10-Bereich. Belastung weit außerhalb des<br />

"Gesundheitssports". Nur für gesunde Leistungssportler.<br />

KB = Kompensationstraining = Training unterhalb des unteren GB-Bereiches<br />

(Kompensationsbereich). Der Puls bewegt sich stets unter dem rechnerischen Wert:<br />

Puls bei Lactat 2 minus 20 – 30 % (je nach ausdauer-/mittelstreckentypischer<br />

Muskelausbildung). Beinhaltet mehr als der Begriff „Regenerationstraining“.<br />

Trainingskonzept<br />

Im Wechsel wird GB (Zyklus von 5 - 20 Tagen) und intensives Training (Zyklus von 1 - 10 Tagen)<br />

miteinander verknüpft, wobei KB-Tage zwischengeschaltet werden. In der Saison wird<br />

vermehrt intensiv trainiert. KrA wird in der Vorbereitung zumeist im GB-Bereich durchgeführt.<br />

In der Saison muss dagegen KrA und vor allem SnA in EB und SB trainiert werden.<br />

BKr sollte ebenfalls schon in der Vorbereitung im Training beinhaltet sein.<br />

Trainingsphysiologische und -biologische Parameter (für Theorieliebhaber)<br />

GB-Training wird in Belastungen durchgeführt, in denen der Blutlactatspiegel<br />

(Lactat = Milchsäure) nicht über 2 steigt. Die Energielieferanten (Fette und<br />

Kohlenhydrate=Zucker) werden vorwiegend aerob (mit Sauerstoff) abgebaut. Die<br />

Bildung von Lactat beweist aber, dass bereits bei leichten Belastungen<br />

Kohlenhydrate teilweise unter Sauerstoffmangel (anaerob) verstoffwechselt werden.<br />

Die Lactatkonzentration ist im Blut und auch in der Muskelzelle jedoch gering, so<br />

dass keine Störungen beim Aufbau von ausdauerspezifischen Muskelstrukturen<br />

entstehen. GB-Training bewirkt: Stärkung des Herz-Kreislaufsystems für<br />

Dauerbelastungen, Hypertrophie der ST-Muskelfasern mit Vermehrung und Veränderung<br />

der Mitochondrien, Bildung von Endomorphinen. Da dieses Training neue<br />

Zellstrukturen aufbaut, spricht es nicht sofort an; jedoch geht die<br />

Grundlagenausdauer auch nicht so schnell wieder verloren. Die Trainingsintensität<br />

kann auch ohne Pulsuhr gesteuert werden: die Atmung ist noch völlig ungezwungen,<br />

ein Gespräch mit langen Sätzen ist gut möglich, am Oberkörper ist die<br />

Schweißbildung gering, der Kopf ist auf keinen Fall gerötet.<br />

EB-Training bedeutet Training mit deutlicher Lactatbelastung. Schweißbildung an<br />

Kopf und Stamm sind schon stark ausgeprägt, nur noch 3-Wort-Sätze sind möglich.<br />

EB-Training bewirkt eine Erweiterung der Leistungsbreite des Herzkreislaufsystems,<br />

Steigerung der Ausnutzung des aufgenommenen Sauerstoffes, Hypertrophie der<br />

FT-Muskeln mit Zunahme von Enzymen des aeroben und des anaeroben Stoffwechsels und<br />

eine Erweiterung der Glykogenvorräte. Hierbei wird die Tempohärte trainiert und<br />

die Muskulatur an höhere Lactatwerte gewöhnt.<br />

SB-Training bringt die Topform. Körper und Beine sind schweißbedeckt, Reden ist<br />

nicht mehr möglich. Bei Lactat-10-Belastung wird das Herzkreislaufsystem<br />

vollständig ausgeschöpft und somit auch am optimalsten trainiert, die biologischen<br />

Vorgänge des EB werden verstärkt aktiviert.<br />

EB- oder SB-Training ist zwar das am meisten aerobe Training (höchster<br />

O 2 -Durchsatz), da aber gleichzeitig große Mengen an Lactat entstehen, werden die<br />

Organellen, in denen der aerobe Stoffwechsel abläuft, nach und nach zerstört! Den<br />

besten aeroben Stoffwechsel bekommt man durch ausreichend GB-Training und

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