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infozine 2 / 2005 - Albert Einstein Gymnasium

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Schule haben wir von 7:00 Uhr bis 13:20 Uhr: Vier<br />

Stunden á 47 Minuten, 30 Minuten Pause und noch<br />

einmal 3 Stunden á 47 Minuten. Und zwischen zwei<br />

Stunden sind jeweils drei Minuten Pause. Die Fächer,<br />

in denen wir unterrichtet werden, sind teilweise<br />

ein bisschen ungewöhnlich: Relaciones Humanas<br />

(„Menschliche Beziehungen“, ein bisschen wie Psychologie,<br />

aber viel verstehe ich davon leider immer<br />

noch nicht), Physik (so gut wie immer im Klassenraum,<br />

ab und zu machen wir Versuche im „Labor“<br />

auf Grundschulniveau, dann aber immer mit weissem<br />

Kittel), Informatik (ausschließlich HTML), Chemie<br />

(wie Physik bis auf wenige Ausnahmen immer<br />

im Klassenraum), Arbeitsrecht, Mathe (sehr abstrakt,<br />

alles wird im Koordinatensystem gerechnet und es<br />

gibt keine realitätsnahen Aufgaben, das können die<br />

alle auch gar nicht rechnen, wie ich bei einer Matheolympiade<br />

festgestellt habe, bei der ich mit Abstand<br />

die Beste der Klasse war, obwohl ich nicht einmal<br />

alle Aufgaben verstanden habe), Geschichte Mexikos,<br />

Spanisch (auf keinen Fall mit dem Deutschunterricht<br />

in Deutschland zu vergleichen, viel anspruchsloser),<br />

Englisch (sprechen können das die<br />

meisten nur gebrochen) und Tai Chi. Und nachmittags<br />

muss ich mindestens zwei Stunden in der Woche<br />

zum Aerobics gehen. Am Anfang des Schuljahres<br />

konnte man sich aus sieben Sportarten (Aerobics,<br />

Taek Won Do, American Football, Fussball, Basketball,<br />

Schach, Volleyball) eine Sportart aussuchen.<br />

Ich mache hier natürlich auch noch was anderes,<br />

abgesehen von der Schule. Da Huapango ein hiesiger<br />

Volkstanz ist, habe ich angefangen, den zu lernen.<br />

Das hab ich aber wieder aufgehört, genauso wie<br />

meinen Salsakurs, weil ich kaum Zeit für Freunde<br />

hatte. Natürlich versuchen meine Gasteltern mir auch<br />

wenigstens ein bißchen Mexiko zu zeigen, daher war<br />

ich bis jetzt zweimal in Mexiko-Stadt. Diese Stadt<br />

ist wirklich unglaublich beeindruckend, 20 Mio.<br />

Menschen leben in Anáhuac, so heisst diese Hochebene.<br />

Wenn man tagsüber ankommt, kann man die<br />

Ausmaße kaum erahnen, weil so eine Smog-Wolke<br />

über der Stadt hängt. Viele macht die Stadt krank<br />

(Nasenbluten, Kopfschmerzen, Allergien...), selbst<br />

bei einem kurzen Aufenthalt. Davon bin ich<br />

glücklicherweise verschont geblieben. In der Nähe<br />

von Mexiko-Stadt gibt es eine Ruinenstätte der Azteken,<br />

Teotihuacán, die ich mir mit meiner Familie<br />

dann auch angesehen habe. Wir konnten es natürlich<br />

Auslandskontakte<br />

<strong>infozine</strong> 2 / <strong>2005</strong>, S. 12<br />

nicht lassen, die Pyramiden zu besteigen. Eine schöne<br />

Erfahrung!<br />

Ende November haben wir Austauschschüler von<br />

ROTARY aus dem Staat Veracruz eine Reise entlang<br />

der Ruta Maya nach Cancún gemacht. In Cancún gibt<br />

es einige der schönsten Strände Mexikos, einfach<br />

traumhaft! Blaues Wasser, weisser Sand... Natürlich<br />

haben wir nicht nur am Strand gefaulenzt, sondern<br />

uns auch einige Ruinenstätten der Maya angesehen,<br />

wo wir dann auch wieder fleißig auf die Pyramiden<br />

geklettert sind. Am meisten beeindruckt hat mich<br />

Palenque. Das liegt nämlich teilweise im Dschungel<br />

und als wir da durch gelaufen sind, haben wir die<br />

Affen kreischen gehört und sogar einen gesehen!<br />

Und gefeiert wird bei den Mexikanern natürlich auch<br />

ohne Ende. Demnächst fängt ja hier der Carnaval an<br />

und dann platzt Veracruz aus allen Nähten, wie mir<br />

schon viele gesagt haben. Absolutes „desmadre“ –<br />

keine Ahnung, was das auf Deutsch heißt...).<br />

Ich kann mir schon lange nicht mehr vorstellen, wie<br />

das ist, in Deutschland zu leben, zur Schule zu gehen...<br />

Das ist alles sooo weit weg. Ich sage jedenfalls:<br />

Wenn ihr die Chance habt, so einen Austausch (am<br />

besten mit ROTARY) zu machen, ergreift sie. Das wird<br />

echt das Jahr eures Lebens! Man lernt so viele Leute,<br />

auch aus anderen Ländern und nicht nur dem<br />

Gastland kennen und macht einfach einmalige Erfahrungen!<br />

Ich bin jedenfalls froh, diese Chance genutzt<br />

zu haben und genieße dieses Jahr in vollen<br />

Zügen!

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