Der die Herzen bewegt. Ernst Wiechert - ernst wiechert im internet
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"Vor allem hat mir in allen <strong>die</strong>sen Jahren das Kostbarste gefehlt, das ein<br />
werdender Mensch erfahren kann: <strong>die</strong> gütige, leitende Hand einer reifen<br />
Frau" (SW9, 174).<br />
Im letzten Schuljahr formten Schopenhauer und Nietzsche <strong>die</strong> Weltanschauung<br />
<strong>Wiechert</strong>s. Nikolaus Lenau und Friedrich Hebbel gehörten zu<br />
den vergötterten Lyrikern. <strong>Der</strong> Abiturient nahm mit Erschütterung<br />
Werke der Weltliteratur auf und vertiefte sich in "Die Welträtsel" von<br />
<strong>Ernst</strong> Haeckel. Die politische Haltung entsprach der eines "glühende(n)<br />
Sozialisten" (SW 9, 184). Er fühlte sich als Revolutionär - und setzte ab:<br />
"den lieben Gott, Christus, <strong>die</strong> Kirche, den Kaiser, den Staat, <strong>die</strong> Eltern,<br />
<strong>die</strong> Lehrer, <strong>die</strong> Frauen. Es blieb nicht viel mehr übrig als ich selbst, und<br />
<strong>die</strong> Welt war mir damals auf eine wunderbar einfache und klare Weise<br />
eingeteilt: sie bestand nämlich nur aus mir und aus Idioten" (SW 9, 186).<br />
Nach der Reifeprüfung 1905 wußte er: "Die erste Jugend ist zu Ende, /<br />
Das Leben beginnt" (SW 9, 191). Die damals entstandenen "Schilf- und<br />
Vagabundenlieder" ließen bereits etwas vom zukünftigen Weg des Studenten<br />
<strong>Wiechert</strong> ahnen. Seine innere Verfassung entsprach etwa der,<br />
<strong>die</strong> sich 1926 <strong>im</strong> Roman "<strong>Der</strong> Knecht Gottes Andreas Nyland" so formuliert<br />
liest: "Wie traurig das alles ist, Andreas (...) <strong>Der</strong> Strom und <strong>die</strong>se<br />
weiten Wälder, unsere Arbeit und das Dahe<strong>im</strong>, das Morgen und das<br />
ganze Leben, so traurig, so hoffnungslos" (SW 2, 323).<br />
Mit dem Sommer-Semester 1905/06 begann <strong>Ernst</strong> <strong>Wiechert</strong> an der<br />
Albertus-Universität (Albertina) sein Studium. Zunächst fühlte er sich<br />
naturwissenschaftlichen Fächern (Botanik, Zoologie, Chemie, Mineralogie)<br />
verpflichtet und belegte zusätzlich neben Philosophie auch germanistische<br />
Vorlesungen. Anfang 1906 begegnete er in Königsberg dem<br />
baltischen Baron Grotthuß, der einen Erzieher (Hofmeister) für seine<br />
drei Kinder suchte. <strong>Wiechert</strong> ließ sich für <strong>die</strong>se Aufgabe zwei Semester<br />
von der Universität beurlauben. Er ging zu Grotthuß auf dessen Gut<br />
nach Margen (knapp 15 Kilometer westlich von Königsberg), und als<br />
<strong>die</strong>s wegen Ertragsschwäche verkauft werden mußte, folgte er der Familie<br />
<strong>im</strong> Januar 1907 nach Memel.<br />
Hans-Martin Pleßke - DER DIE HERZEN BEWEGT - ERNST WIECHERT<br />
Dichter und Zeitzeuge aus Ostpreußen<br />
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