Der die Herzen bewegt. Ernst Wiechert - ernst wiechert im internet
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Die genannten Titel aus der Fülle des Novellenschaffens vermögen nur<br />
anzudeuten, wo <strong>Wiechert</strong> <strong>die</strong> Schicksale seiner Gestalten aufnahm. Prägend<br />
blieb für ihn das Kriegsgeschehen, weil daraus resultierende<br />
menschliche Probleme <strong>im</strong>mer wieder in den Mittelpunkt einzelner<br />
Handlungen rücken - leider muß manche Erzählung ungenannt bleiben.<br />
Für <strong>die</strong> Generation der Frontkämpfer gab es kein Vergessen. Bücher mit<br />
solchen zeitkritischen Stoffen waren in ihren Entstehungsjahren be<strong>im</strong><br />
Leser sehr begehrt. Das sollte sich dann auch be<strong>im</strong> Roman "Die Majorin"<br />
zeigen.<br />
Doch zuvor legte <strong>Wiechert</strong> mit der "Magd des Jürgen Doskocil" ein Werk<br />
vor, das ihn erneut tief in das Naturerleben seiner ostpreußischen Landschaft<br />
eindringen ließ. Mit einem solchen Roman überzeugte er weitaus<br />
mehr als mit seinen Kriegsromanen und -novellen. <strong>Der</strong> Fährmann Jürgen<br />
Doskocil wird zu einem Mitstreiter Gottes gegen <strong>die</strong> Versuchung der<br />
Mormonensekte, <strong>die</strong> sich Ende der 1920er Jahre in Ostpreußen ausbreitete<br />
und rasch an Boden gewann. Dem naturverwachsenen Doskocil<br />
bleiben harte Schicksalsschläge nicht erspart. Seine demütige Haltung<br />
strahlt jedoch Ruhe aus. <strong>Der</strong> Kampf um <strong>die</strong> Liebe zu seiner Magd Marte,<br />
<strong>die</strong> er dem Mormonenprediger und seinen "Erweckungen" entreißt, ist<br />
mit Totschlag und Gefängnis verbunden. Doch für ihn wird Marte deshalb<br />
nicht zur Sünderin. Dem oft verspotteten Fährmann bleibt <strong>die</strong><br />
Gewißheit, daß <strong>die</strong> Schatten über seinem einfachen Leben wieder weichen<br />
werden. Dieser Jürgen wird <strong>im</strong>mer ein Suchender sein, der um<br />
das für ihn gültige Gottesbild ringt, wofür er keine Amtskirche braucht.<br />
Zu den wenigen Arbeiten, in denen der Dichter vor 1933 unverschlüsselt,<br />
ohne abschwächende Symbolik vor ihn beängstigenden Zeiterscheinungen<br />
warnte, gehört <strong>die</strong> Erzählung "Die Gebärde" (1932). "Liebet euch<br />
untereinander" (SW 7,605) ist das Motto <strong>die</strong>ses kurzen Prosastücks, das<br />
in erschütternder Form <strong>die</strong> Judenverfolgungen durch <strong>die</strong> Nationalsozialisten<br />
vorwegn<strong>im</strong>mt. Diese Geschichte konnte erstmalig endlich 1946<br />
erscheinen.<br />
Und auch einen schon Anfang der 1930er Jahre entstandenen Roman<br />
hielt <strong>Wiechert</strong> zurück: "<strong>Der</strong> Exote". Er kam 1951 aus dem Nachlaß auf<br />
den Buchmarkt und löste Verwunderung aus. Das sollte von dem stets<br />
Hans-Martin Pleßke - DER DIE HERZEN BEWEGT - ERNST WIECHERT<br />
Dichter und Zeitzeuge aus Ostpreußen<br />
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