Der die Herzen bewegt. Ernst Wiechert - ernst wiechert im internet
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Als ostpreußischer Mensch vermochte <strong>Ernst</strong> <strong>Wiechert</strong> das tägliche<br />
Leben sachlich-nüchtern zu beurteilen. Doch damit ging <strong>die</strong> Eigenschaft<br />
einher, sich Träumen hinzugeben, sich in gehe<strong>im</strong>niserfüllte Räume einer<br />
Märchenwelt außerhalb der Wirklichkeit zu versenken. <strong>Wiechert</strong> hatte<br />
ein weiches Herz, war nachgiebig und setzte sich nur ungern mit Härte<br />
zur Wehr. Preußische Tugenden wie Pflichterfüllung, Selbstdisziplin<br />
und Verantwortungsbewußtsein waren ihm bereits mit in <strong>die</strong> Wiege<br />
gelegt worden. Berlin bedeutete für <strong>Wiechert</strong> eine Herausforderung, der<br />
er sich stellen mußte. Noch war nicht abzusehen, wie sich sein Zusammenleben<br />
mit Lilje, derzeit außerhalb der gesetzlichen Ordnung geführt,<br />
in Zukunft anlassen würde.<br />
Berlin (1930-1933)<br />
Die Jahre in Berlin sind für <strong>Wiechert</strong> nicht mehr als eine kurze, aber<br />
inhaltsreiche Zwischenstation gewesen. Weihnachten 1929 verbrachte<br />
er allein in seiner Wohnung in einer Villa <strong>im</strong> Grunewald (Höhmannstraße<br />
6). Bei der Neueinrichtung half ihm Tante Mascha, eine Kusine<br />
von Hermann Hesse und Freundin seiner künftigen Frau Lilje. Am Kaiserin-Augusta-Gymnasiumin<br />
Berlin-Charlottenburg stand <strong>Wiechert</strong> wiederum<br />
eine Stu<strong>die</strong>nratstelle zur Verfügung. Die Mitglieder des<br />
Lehrerkollegiums haßten in der Mehrzahl <strong>die</strong> We<strong>im</strong>arer Republik und<br />
brachten den völkischen Ideen der Nationalsozialisten sichtbare Sympathien<br />
entgegen. In den Klassen, in denen <strong>Wiechert</strong> zu unterrichten<br />
hatte, versuchte er, <strong>die</strong> innere Verwilderung einzudämmen. Es berührte<br />
ihn zunehmend, daß jüdische Schüler meist versteckten Angriffen ausgesetzt<br />
waren. <strong>Der</strong> Unterrichtsplan, dem sich <strong>Wiechert</strong> zu fügen hatte,<br />
engte seine Freiräume für schriftstellerisches Schaffen ganz erheblich<br />
ein. Man darf wohl davon ausgehen, daß er sich in <strong>die</strong>ser Schulatmosphäre<br />
von Anfang an nur begrenzt wohl gefühlt hat.<br />
Das Berliner Kulturleben trug dazu bei, den Gesichtskreis des inzwischen<br />
Dreiundvierzig-jährigen zu erweitern. Er lernte Harald Braun<br />
(1901-1960) kennen, der dem evangelischen Eckart-Kreis vorstand und<br />
Hans-Martin Pleßke - DER DIE HERZEN BEWEGT - ERNST WIECHERT<br />
Dichter und Zeitzeuge aus Ostpreußen<br />
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