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Philip Kapleau - Die drei Pfeiler des Zen

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meinen kleinen menschlichen Sinn. Und ich wußte, daß ich es finden,<br />

erkennen, schauen, sein müsse.<br />

Meine Suche hatte begonnen!<br />

Ein paar Wochen danach, als ich müßig einen Stand mit verbilligten<br />

Büchern durchsah, suchte ich mir How to know God heraus, eine<br />

Übersetzung von PATANJALIS Aphorismen durch Swami PRABHAVA-<br />

NANDA und CHRISTOPHER ISHERWOOD. Ich war wie vom Donner<br />

gerührt! PATANJALI hatte vor etwa zweitausend Jahren das gewußt<br />

und gelehrt, was ich gerade für mich selbst entdeckt hatte. <strong>Die</strong>ses<br />

Buch las ich wieder und wieder, studierte es und zerbrach mir zwei<br />

Monate lang den Kopf darüber an Deck unseres Schoners, während<br />

wir auf einer Ferienreise die atlantische Küste entlang segelten. Ich<br />

ging all den Angaben der Fußnoten nach, bestellte Bücher und verschlang<br />

sie förmlich.<br />

Dem dringenden Bedürfnis nach einem Lehrer wurde dadurch entsprochen,<br />

daß ich Swami PRAMANANDA fand, der bereit war, mir zu<br />

helfen. Er leitete und lenkte mich, ließ mich mit geregelter Meditation<br />

beginnen, half mir, Halluzinationen von Wirklichkeit unterscheiden,<br />

und bereitete mich für den großen Vorstoß in Pendle Hill vor.<br />

Beim Lesen hatte ich in HUXLEYS Perennial Philosophy Hinweise auf<br />

<strong>Zen</strong> gefunden. Ich wußte, daß das etwas für mich war. Ich fuhr fort<br />

zu lesen, kriya-Meditation zu üben, wobei ich jedoch nicht nach <strong>Zen</strong>-<br />

Art saß.<br />

Gänzlich unerwartet bot sich mir die Möglichkeit, für einige Monate<br />

nach Japan zu fahren, um dort den Aufbau einer von mir entworfenen<br />

Ausstellung zu überwachen. Dort jagte ich erbarmungslos, hartnäckig<br />

<strong>Zen</strong> nach. Und dort wurde mir ebenso erbarmungslos gezeigt,<br />

daß der einzige Ort, wo ich es erjagen könne, in mir selbst liege. Man<br />

wies mich an zu sitzen.<br />

Ich saß. Ich saß in Sesshin <strong>des</strong> Engaku-Ji, <strong>des</strong> Ryutaku-Ji und kurz<br />

im Nanzen-Ji. Ich saß im Ryosen-An <strong>des</strong> Daitoku-Ji.<br />

Folgendermaßen war es dazu gekommen: Ehe ich Amerika verließ,<br />

hatte ich vom Engaku-Ji gehört. Also ging ich dorthin. Als ich bei<br />

einem kalten Novemberregen dort ankam, hatte ich keine Ahnung,<br />

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