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Geschtjier-Blatt 2010-01 - Gemeinde Niedergesteln

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Seite 10<br />

Die kleine Mutter grosser Töchter……<br />

Aus dem Pfarrblatt <strong>Niedergesteln</strong> vom März 1978<br />

Neulich hat ein neureicher Spekulant<br />

seinem Vater gesagt, er hätte<br />

in wenigen Jahren eben so viel verdient,<br />

wie dieser in seinem ganzen<br />

Leben zusammengebracht hätte.<br />

Und solche Fälle sind nicht selten.<br />

Die Ausbildungsmöglichkeiten waren<br />

noch vor Jahren gleich Null und<br />

der Verdienst entsprechend bescheiden.<br />

Goldadern im Leben des<br />

gewöhnlichen Bürgers gab es<br />

keine.<br />

Die letzten 25-30 Jahre haben diesbezüglich<br />

das Wallis mehr<br />

verändert als vorher hunderte von<br />

Jahren: Geld floss herein ins<br />

Alpental, brachte industrielle Entwicklung,<br />

gesteigerten Tourismus,<br />

Wohlhabenheit und bei Einzelnen<br />

Reichtum, man denke an die Bodenverkäufe<br />

als Bauplatz, an das<br />

Glück und den guten Magen der<br />

Spekulanten.<br />

Die Glücks-Gottwärgini sind auch<br />

bei <strong>Gemeinde</strong>n eingekehrt und<br />

haben gelegentlich das Gold in die<br />

<strong>Gemeinde</strong>stube „eingetreelt“, wie<br />

seinerzeit der hl. Nikolaus.<br />

Die Tochterpfarrei Eischoll, die sich<br />

1766 von Gesteln gelöst hat, blieb<br />

bis in die neueste Zeit eine ausgesprochene<br />

Bergbauerngemeinde.<br />

Als solche hat sie zwei Weltkriege<br />

glücklich überstanden und sie<br />

schickt sich seit einigen Jahren an,<br />

durch den geförderten Tourismus<br />

eine solidere Grundlage zu schaffen,<br />

damit aber auch eine gute<br />

Entwicklung durchzumachen.<br />

Die zweite Tochter der Pfarrei,<br />

Steg-Hohtenn, ging am 25. April<br />

1913 „aus dem Hause“. Vorher<br />

hatte sie längere Zeit – schon um<br />

die siebziger Jahre des letzten<br />

Jahrhunderts – sich um ein Rektorat<br />

bemüht und 1904 sich dann für<br />

eine eigene Pfarrei ausgesprochen.<br />

Ab 1905 hat Prior v. Stockalper an<br />

Sonn- und Feiertagen in der<br />

Kapelle von Steg Gottesdienst<br />

gehalten und in Steg auch<br />

Religionsunterricht erteilt. 1908<br />

wurde der Friedhof erstellt. Anfangs<br />

1913 hat sich Hohtenn dem<br />

Kirchenbau angeschlossen mit<br />

einem Drittel der Kosten.<br />

leuteniedergesteln<br />

Am 6. Dezember 1914 wurde in der<br />

erbauten Kirche erstmals Gottesdienst<br />

gehalten. Die feierliche Weihe<br />

erfolgte am 17. Oktober 1915.<br />

Es kommt auch im bürgerlichen<br />

Leben vor, dass eine Mutter nicht<br />

sehr erfreut ist, wenn eine Tochter<br />

aus dem Hause will, aber schliesslich<br />

findet die Tochter doch dann<br />

und wann den Weg zurück. Sie hat<br />

immerhin eine Mitgift bekommen<br />

und wird eines Tages erben.<br />

Im kirchlichen Bereich kennt man<br />

bei einer Trennung keine Mitgift. Im<br />

Gegenteil, bis in die neuere Zeit<br />

musste die Tochter sich loskaufen,<br />

so hat Eischoll sich erst 1897 mit<br />

Fr. 12‘617.00 endgültig frei gemacht.<br />

Bei Steg-Hohtenn fand kein<br />

Loskauf mehr statt.<br />

Kein Wunder, dass die fortgezogenen<br />

kirchlichen Töchter zur Mutterpfarrei<br />

wenig oder gar keine Beziehungen<br />

pflegen.<br />

Bekannt ist, dass der Pfarrer von<br />

Naters noch einmal im Jahr in Glis<br />

predigt, als Zeichen dafür, dass<br />

Glis früher zu Naters gehörte. Bei<br />

uns helfen sich der Eischler Pfarrer<br />

und der Prior am jeweiligen Patronatsfest<br />

aus, das ist alles. Die<br />

Pfarreien gehen heute in den <strong>Gemeinde</strong>n<br />

auf und danach richtet<br />

sich alles, in erster Linie der Klerus.<br />

Die Bedeutung der <strong>Gemeinde</strong> wird<br />

nach der Bevölkerungszahl und<br />

den Steuererträgnissen bewertet.<br />

Steigen diese letzteren in beachtlicher<br />

Weise, steigt auch das Ansehen<br />

des Pfarrers. Die Beziehungen<br />

richten sich dann nach seinesgleichen<br />

aus, so etwa wie man früher<br />

auf standesgemässe Heirat<br />

erpicht war.<br />

Damit ist Gesteln wirklich zur kleinen<br />

Mutter neben grossen Töchtern<br />

geworden und wird es bleiben, es<br />

sei denn, die Gottwärgini bringen<br />

einmal über Nacht den Chlüder, um<br />

den sich doch alles dreht, übers<br />

Gattuvolch herunter ins alte, traute<br />

Dorf am Burgfelsen.<br />

Prior R. Schnyder<br />

Gratulationen<br />

Text: <strong>Gemeinde</strong><br />

Fotos: Fridolin Seiler, Martin Kalbermatter (<strong>Gemeinde</strong>)<br />

Am 11. Januar feierte August Seiler<br />

seinen 80. Geburtstag.<br />

Am <strong>01</strong>. Februar feierte unsere<br />

älteste Einwohnerin, Margrith Lerjen<br />

ihren 95. Geburtstag.<br />

Am 10. Februar feierte Margrit<br />

Lochmatter ihren 80. Geburtstag.<br />

Die Die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Gemeinde</strong> <strong>Niedergesteln</strong> <strong>Niedergesteln</strong> gratu-<br />

liert liert allen allen Jubilarinnen Jubilarinnen und<br />

und<br />

Jubilaren. Jubilaren. Sie Sie wünscht wünscht wünscht ihnen ihnen alles<br />

alles<br />

Gute Gute und und und Gesundheit Gesundheit im im im neuen<br />

neuen<br />

Lebensjahr.<br />

Lebensjahr.

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