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Vector 2 - Kolleg Schöneberg

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Bevölkerung auch nur minimal zu verbessern.<br />

Das liegt unter anderem daran,<br />

dass der enorme Reichtum, der<br />

das Öl bedeutet, von Menschen verwaltet<br />

wird, die nur ihre persönlichen<br />

Interessen im Auge haben. Besonders<br />

die Führungspersönlichkeiten der nigerianischen<br />

Streitkräfte nutzten des<br />

Öfteren ihre einflussreichen Positionen<br />

dazu, die Macht im Land zu ergreifen<br />

und sich ein ordentliches Stück<br />

vom Braten zu sichern. So kam es in<br />

schöner Regelmäßigkeit immer wieder<br />

zu Putschversuchen. In den letzten<br />

Jahren allerdings scheint sich die Lage<br />

entspannt zu haben. Jedenfalls halten<br />

die hochrangigen Militärs die Füße<br />

seit längerem still. Die Frage ist nur,<br />

wie lange noch? Allen ist klar, dass<br />

die vermeintliche Ruhe trügerisch ist.<br />

Und während der Niger sich zufrieden<br />

in seinem Bett wälzt, steigt aus den<br />

ölverseuchten Sümpfen seines Deltas<br />

der altbekannte Geruch des Krieges<br />

auf.<br />

Ölpipeline<br />

In Abuja, der Hauptstadt Nigerias, beginnt<br />

unterdessen der neu gewählte<br />

Präsident Umaru Yar‘Adua mit der<br />

40<br />

Arbeit. Er hat das Amt am 29. Mai<br />

von seinem Vorgänger Olusegun Obasanjo<br />

übernommen. Umaru ist der<br />

jüngere Bruder von Shehu Yar‘Adua,<br />

einem langjährigem Freund vom bisherigen<br />

Präsidenten Obasanjo. Sein<br />

Bruder Shehu und Obasanjo kannten<br />

sich schon seit Mitte der 70er Jahre,<br />

als sie den unblutigen Putsch des<br />

Generals Murtala Mohammed gegen<br />

den amtierenden Militärdiktator Yakubu<br />

Gowon unterstützten. Als der<br />

durch den Sturz Gowons an die Macht<br />

gelangte Mohammed kaum sechs Monate<br />

später bei einem Attentat ums<br />

Leben kommt, wird Obasanjo zum<br />

neuen Staatschefs und macht Shehu<br />

Yar‘Adua zu seinem Vizepräsidenten.<br />

Sowohl Obasanjo als auch Shehu waren<br />

damals bekannt für ihre sozialpolitische<br />

Grundhaltung. Für beide stand<br />

das Wohl des Volkes grundsätzlich an<br />

erster Stelle. 1979 übergibt Obasanjo<br />

das Amt ohne Verzögerungen an<br />

einen vom Volk gewählten Nachfolger<br />

und beendet damit eine seit 12 Jahren<br />

andauernde Zeit der Militärherrschaft.<br />

1995 werden die beiden ehemaligen<br />

Kampfgefährten festgenommen. Dies<br />

verdanken sie einer Welle von Verhaftungen,<br />

die die Reihen der Regimegegner<br />

des zwei Jahre zuvor an die Macht<br />

gekommenen neuen Militärdiktators<br />

Sani Abacha lichten sollten. Nach drei<br />

Jahren entlässt man Obasanjo aus der<br />

Haft. Sein enger Freund dagegen überlebt<br />

den Aufenthalt nicht und stirbt<br />

1997 in Gefangenschaft.<br />

Nach dem plötzlichen Tod Abachas<br />

wird Obasanjo ein Jahr nach seiner

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