Vector 2 - Kolleg Schöneberg

er straffrechtlich nicht weiter verfolgt
werden dürfte. Unruhen im August
2006 führen zu einer Verlegung des
Gefangenen an einen geheim gehaltenen
Ort, um eine mögliche Befreiungsaktion
zu vermeiden. Außerdem soll
sein Einfluss auf die Wahl verringert
werden.
Im selben Jahr tritt China, als neuer
Protagonist im Ringen um Nigerias
wichtigstes Exportgut, in Verhandlungen
mit der nigerianischen Regierung.
Chinas National Offshore Oil
Corporation (CNOOC), der drittgrößte
Ölkonzern der Volksrepublik, erwirbt
die Rechte zur Förderung im Golf von
Guinea direkt vor der Küste von Nigeria.
Der Golf von Guinea gilt als eine
der größten Erdöllagerstätten der
Welt. Der Rohstoff ist gefragter denn
je. Durch die nicht nachlassenden Anschlagsserien
auf die Ölmultis in Nigeria
und die Konflikte im Nahen Osten,
liegt der Preis für ein Barrel mittlerweile
bei über 70 US-Dollar.
Die Wahl in Rivers gewinnt der Rebellenführer
Asari nicht. Celestin Omehia,
ein Schüler des vorherigen Amtsinhabers
Peter Odili und genau wie
er ebenfalls PDP-Mitglied, wird neuer
Gouverneur von Rivers. Somit hat die
PDP auch hier ihren Machtanspruch
behauptet. Der Wunsch Odilis neuer
Vizepräsident von Nigeria zu werden,
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geht, obwohl Obasanjo ihm dies zugesichert
hat, nicht in Erfüllung, da kurz
vor der Wahl auch gegen ihn belastendes
Material durch die EFCC gefunden
wird. Die Wahl wird, wie schon die
Wahl vier Jahre zuvor, abermals von
unzähligen Unregelmäßigkeiten überschattet.
Die PDP setzt sich in fast allen
Bundesstaaten durch. Der ehemalige
Vizepräsident und Spitzenanwärter
auf das Amt des Präsidenten Abubakar
erreicht gerade noch magere 7
Prozent. Der neue Kandidat Umaru
Yar‘Adua erreicht hingegen eine für Nigeria
neue historische Bestmarke von
70 Prozent der Wählerstimmen. Das
Wahlergebnis gilt allgemein als unglaubwürdig.
In dem neuen Präsidenten
Umaru Yar´Adua sehen viele Politikern
des Landes nur eine Marionette
Obasanjos. Kaum jemand glaubt,
dass der alte Herr so schnell bereit
sein wird, seine gesamte Macht aus
den Händen zu geben. Viele gehen davon
aus, dass er nach der Amtsübergabe
die Politik Nigerias über Umaru aus
dem Hintergrund weitersteuern wird.
Der Tod Asaris scheint, nun da er die
Wahl zum neuen Gouverneur von Rivers
nicht gewonnen hat, beschlossene
Sache. Doch wenn er stirbt, dann wird
es mit der Ruhe in Nigeria wohl vorbei
sein und eine Welle der Empörung und
Gewalt würde das Land überziehen.