<strong>Me<strong>in</strong>e</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>in</strong> <strong>Bild</strong> <strong>und</strong> <strong>Text</strong> 10 28. 2., Donnerstag Gesagt getan, gestern Abend habe ich trotz allen Widerständen begonnen mit me<strong>in</strong>em ersten “Werk“. Ich habe mich <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em Zimmer e<strong>in</strong>gerichtet, so gut wie das geht <strong>in</strong> dem grossen Raum <strong>und</strong> festgestellt dass mir Herbert Acryl <strong>und</strong> Gouache Farben gegeben hat, die ich unmöglich mite<strong>in</strong>ander mischen kann. Was soll’s, arbeiten wir mit dem was zur Verfügung steht <strong>und</strong> machen das Beste aus der ohneh<strong>in</strong> schon miserablen Ausgangslage. Es kam mir anfangs vor wie <strong>in</strong> Laupersdorf <strong>in</strong> me<strong>in</strong>er alten Wohnung <strong>und</strong> ich war voll konzentriert auf me<strong>in</strong>e Arbeit mit e<strong>in</strong>er fixen Idee was ich will. Und schon traf me<strong>in</strong>e schlimmste Befürchtung e<strong>in</strong>, <strong>in</strong> dem Fabian <strong>in</strong>s Zimmer kam <strong>und</strong> belächelte, was ich da tue. Normalerweise wäre das eigentlich der Punkt an dem ich die P<strong>in</strong>sel re<strong>in</strong>ige <strong>und</strong> Feierabend mache, weil ich mich selber h<strong>in</strong>terfrage <strong>und</strong> mir lächerlich vorkomme. Da ich aber fest entschlossen war, wenigstens den H<strong>in</strong>tergr<strong>und</strong> fertig zu Malen diese Nacht, ignorierte ich se<strong>in</strong>en Kommentar <strong>und</strong> malte noch fertig. Es war für mich das erste Mal, das mir jemand Kommentare abgab über e<strong>in</strong> <strong>Bild</strong> das noch nicht fertig ist, schlimmer noch, ganz am Anfang war <strong>und</strong> das erst noch mit Farben <strong>und</strong> Material, das mich nicht zufrieden stellt. Nun, für mich ist die erste Hürde geschafft. Ich denke dem sagt man über den eigenen Schatten spr<strong>in</strong>gen, also genau me<strong>in</strong> Thema. 01.3., Samstag Endlich ist Wochenende, Hausputz erledigt <strong>und</strong> der Brunch e<strong>in</strong>genommen. Jetzt kehrt endlich die Ruhe e<strong>in</strong> im Haus, die ich benötige um die zweite Etappe me<strong>in</strong>es ersten <strong>Bild</strong>es <strong>in</strong> Angriff zu nehmen. Und tatsächlich fand ich schnell die Motivation, um mich richtig <strong>in</strong>s Zeug zu legen. Das heisst, im Vorfeld habe ich me<strong>in</strong> Zimmer aufgeräumt <strong>und</strong> die Wäsche gemacht, dass ich frei von jeglichen Verpflichtungen war. Es war e<strong>in</strong> richtig gutes Gefühl, alles erledigt zu haben. Und so warf ich mich <strong>in</strong>s Zeug, mit voller Konzentration <strong>und</strong> schon bald sprudelte es mit Ideen nur so aus mir heraus. Es viel mir ziemlich e<strong>in</strong>fach, kreativ zu arbeiten. Das hat mich recht erstaunt nach dem harzigen Anfang am Donnerstag, der mich viel Überw<strong>in</strong>dung kostete. Als dann irgendwann Samstagnachts das <strong>Bild</strong> fertig war, hat es mich selber verw<strong>und</strong>ert, wie gut das <strong>Bild</strong> zu me<strong>in</strong>em Gefühl passte, das ich anfangs <strong>Therapie</strong> empfand. Der Samstag war e<strong>in</strong> toller Erfolg für mich <strong>und</strong> motivierte mich zum weiterarbeiten am Projekt.
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