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Bewohnerprojekt Meine Therapie in Bild und Text - Casa Fidelio

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9 <strong>Me<strong>in</strong>e</strong> Erkenntnisse aus dieser Arbeit<br />

<strong>Me<strong>in</strong>e</strong> <strong>Therapie</strong> <strong>in</strong> <strong>Bild</strong> <strong>und</strong> <strong>Text</strong> 32<br />

Sicherlich darf ich behaupten, dass ich ke<strong>in</strong>erlei Erwartungen hatte von diesem Projekt.<br />

Mehr noch, ich hatte richtige Widerstände <strong>und</strong> fand kaum Motivation mit der<br />

Arbeit zu beg<strong>in</strong>nen. Doch wie das so geht im Leben, sah die Situation schnell ganz<br />

anders aus <strong>und</strong> ich konnte mich richtig vertiefen <strong>in</strong> diese Arbeit. Es war nicht immer<br />

e<strong>in</strong>fach <strong>und</strong> ich brauchte viel Ruhe, daher habe ich viel abends <strong>und</strong> an Wochenenden<br />

gemacht.<br />

Die grösste Schwierigkeit war es, Überw<strong>in</strong>dung zu f<strong>in</strong>den e<strong>in</strong>e Arbeit zu machen, <strong>in</strong><br />

der ich für mich ke<strong>in</strong>en Nutzen sehe. Dies war anfangs me<strong>in</strong>e grösste Hürde, mir<br />

wurde aber schnell bewusst, dass dies alle<strong>in</strong>e mir schon etwas br<strong>in</strong>gt <strong>und</strong> es e<strong>in</strong>e<br />

gute Übung ist, um Überw<strong>in</strong>dung zu tra<strong>in</strong>ieren. Dabei habe ich bemerkt, dass jede<br />

St<strong>und</strong>e, die ich mich überw<strong>und</strong>en habe, mich mit Stolz <strong>und</strong> Zufriedenheit erfüllte.<br />

Ich werde mir dies auch <strong>in</strong> me<strong>in</strong>em späteren Leben immer vor Augen haben, wenn<br />

ich anstehe <strong>und</strong> aufgeben will um den leichteren Weg zu wählen.<br />

Was mir am meisten Mühe bereitet bei solchen Aufgaben, ist mit Kritik umzugehen<br />

da ich selber nicht überzeugt b<strong>in</strong> von dem was ich tue. Dies hat sich bei diesem Projekt<br />

komischerweise schnell gelegt, vielleicht weil ich doch ziemlich schnell e<strong>in</strong>en<br />

Nutzen dah<strong>in</strong>ter sah <strong>und</strong> es selber nicht <strong>in</strong>s Lächerliche zog.<br />

Die verschiedenen Stationen me<strong>in</strong>er <strong>Therapie</strong> zu malen <strong>und</strong> dokumentieren, war das<br />

Ziel das ich vor Augen hatte <strong>und</strong> dies ist mir mehr als gut gelungen. Obwohl die Idee<br />

des Teams nicht erfüllt wurde, passt es für mich trotzdem <strong>und</strong> zeigt mir e<strong>in</strong>mal<br />

mehr, dass ich mit me<strong>in</strong>er Sturheit meistens das mache, was ich für richtig empf<strong>in</strong>de.<br />

Dafür kann ich jetzt h<strong>in</strong>ter dem stehen, was ich geleistet habe <strong>und</strong> muss es nicht belächeln.<br />

<strong>Me<strong>in</strong>e</strong>n Gefühlen näher zu kommen, war e<strong>in</strong> weiters Ziel das h<strong>in</strong>ter diesem Projekt<br />

steckte.<br />

Diesbezüglich ist mir e<strong>in</strong> grosser Schritt gelungen, zusammen mit den E<strong>in</strong>zeln bei<br />

Dani war das e<strong>in</strong>e geniale Komb<strong>in</strong>ation <strong>und</strong> hat mich mir selber viel näher gebracht.<br />

Oftmals b<strong>in</strong> ich richtig erschrocken auf der Reise zu mir, als längst vergessene Situationen<br />

wieder <strong>in</strong> mir auftauchten, die ich teils gar nicht zulassen wollte. Früher wäre<br />

mir das nie möglich gewesen, so entspannt zu se<strong>in</strong> das ich mich me<strong>in</strong>en Gefühlen<br />

<strong>und</strong> Gedanken h<strong>in</strong>geben kann, ohne mir etwas vor zu machen.<br />

Da es mir schwierig fällt, me<strong>in</strong> wahres Ich zu zeigen, habe ich versucht, me<strong>in</strong>e ersten<br />

Gedanken aufzuschreiben <strong>und</strong> möglichst nicht mehr zu korrigieren, damit es auch<br />

der Wahrheit entspricht.

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