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GERMANIA SACRA

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§ 3. Denkmäler 17<br />

Darüber hinaus gibt der Propst im Jahre 1614 den Auftrag, oberhalb<br />

der Empore in den bogen das jüngste Gericht sampt ainem newen<br />

5alvatore oder crucifix mahlen und machen zu lassen (GLA 6117311,<br />

S. 354). Es ist sehr wohl möglich, daß dieses Fresko mit der von J. Sauer<br />

1914 bekannt gemachten "riesenhaften Darstellung der Kreuzigung<br />

Christi", identisch ist, die sich auf der Nordwand über die ganze Wandfläche<br />

ausdehnt und "durch die Emporentreppe wie die Empore selber<br />

mitten durchschnitten" wird. "Die ganze etwa zehn Personen umfassende<br />

Komposition wird rechts und links flankiert von zwei monumentalen Prophetengestalten,<br />

die an Pilaster angelehnt und auf großen Karyatiden stehen<br />

... Der Zei t nach gehört sie [die Malerei] ins 17 . Jahrhundert; sie zeigt<br />

noch ausgesprochen flotten Renaissancecharakter" (StaatI. Hochbauamt<br />

Konstanz, Spezialakten St. Stephan 1907-1928, Brief vom 6. X. 1914).<br />

Dann aber ist es durch eine Stiftung der Cunigunde Eschlinsperger möglich<br />

geworden, im Jahre 1616 durch den Konstanzer Maler Caspar<br />

Memberger den Alteren für den Hochalter ein blatt, so adorationem<br />

55. Trium Regum begreijft, herstellen zu lassen (GLA 61/7312, BI. 14 v ).<br />

Im Jahre 1619 werden für die Fassung des neuen Hochaltars weitere<br />

Aufträge für das obere Altarblatt de nativitate domini an den Konstanzer<br />

Maler Caspar Hohensinn und den Konstanzer Bildhauer Johann<br />

Schenk erteilt (GLA 6117312, BI. 60 r - v ). Und etwa in derselben Zeit,<br />

im Jahre 1611, bringt der Konstanzer Maler Bartholomäus Storer an<br />

der südlichen Außenwand der St. Stephanskirche zum Gedenken an<br />

seine Eltern ein Fresko an, das die Geißelung Christi darstellt (dazu<br />

J. Clauß, in: Deutsche Bodenseezeitung Nr. 146 vom 28. VI. 1927).<br />

Im Jahre 1618 gab der Zustand der Kirchendecke Anlaß zur Besorgnis.<br />

Das Kapitel beschloß daraufhin, das ain glatt teffer mit sauberer<br />

5chreinerarbeit gemacht und folgendts dem maler dasselbig zierlich anzustreichen,<br />

verdingt werde (GLA 6117312, BI. 30 v ).<br />

Diese Baueuphorie, von der man für die ersten zwei Jahrzehnte des<br />

17. Jahrhunderts beinahe sprechen könnte, ist freilich - nicht zuletzt<br />

wohl wegen der langen und schweren Kriegsnöte - bald wieder abgeklungen.<br />

Erst im Jahre 1662 gibt Pfarrer Jacob Philipp Freyhammer<br />

an den Maler Johann Stöcklin, den Bildhauer Hans Jacob Brener und<br />

den Tischmacher Hans Hummel den Auftrag zur Anfertigung eines<br />

neuen Altars, über dessen Standort wir freilich nichts wissen (GLA 209/<br />

882), und läßt im Jahre 1665 das Kapitel durch den Konstanzer Glokkengießer<br />

Leonhard Rosenlächer eine neue Große Glocke zu Ehren des<br />

hI. Stephan gießen (GLA 209/739).<br />

Die ersten Jahrzehnte des 18. Jahrhunderts sind zunächst gekennzeichnet<br />

durch die Errichtung neuer Altäre, des ölbergaltars (1701 bis

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