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GERMANIA SACRA

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2. Archiv und Bibliothek<br />

V gl. dazu auch B. Ottnad, Die Archive der Bischöfe von Konstanz, in:<br />

FDA 94, 1974, S. 345). Am 10. Oktober 1807 berichtet so dann der Archivrat<br />

Kolb aus Meersburg an die Karlsruher Regierung, daß er sowohl<br />

das Archiv des Domkapitels in Konstanz als auch die Archive der Stifte<br />

St. Stephan und St. Johann inspiziert, sie jedoch allesamt in großer Unordnung<br />

angetroffen habe (GLA 209/12; und dazu Ottnad, S. 348).<br />

Im gleichen Jahre noch wurde das Archiv des Stiftes St. Stephan in<br />

Transportkisten verpackt und an das Provinzial archiv Freiburg verfrachtet.<br />

Das, was als übriggebliebenes Archiv des Stephansstifts in das<br />

staatliche Archiv überführt wird, gliedert sich - nach dem zu diesen<br />

Zwecken aufgestellten Verzeichnis - in folgende Abteilungen:<br />

1. Akten der Pfarrei St. Stephan,<br />

2. Akten, die die fundatio stipendii ad chorum sancti Stephani<br />

und andere Stiftungsgegenstände betreffen,<br />

3. Akten über die Altarbenefizien,<br />

4. Akten über die Kanonikatshöfe,<br />

5. Akten über die Zehnten des Stifts,<br />

6. Akten über die Lehen des Stifts, insbes. zu Leustetten, zu Daisendorf<br />

und in der Stadt Konstanz,<br />

7. Bischöfliche Verordnungen,<br />

8. Akten über die Kirchenfabrik,<br />

9. Akten über das Verhältnis von Stift und Stadt (GLA 209/12).<br />

Indessen wurde nicht nur das eigentliche Stiftsarchiv von der Stadt<br />

übernommen; auch aus dem Stadtarchiv wurden Archivalien, die sich<br />

auf St. Stephan bezogen, nach Freiburg bzw. Karlsruhe überführt: Das<br />

war zunächst aus Kasten 9, Fach D die Nr. 1 und aus Kasten 4, Fach 9<br />

die N r. 3. In bei den Fällen handelte es sich um Lehenbriefe des Stifts<br />

für Konstanzer Bürger. Dazu kamen aus Kasten 2, Fach J, Signatur 9,<br />

Bund XXIV die Stücke 1-13, die sämtlich das Stift St. Stephan betrafen<br />

(GLA 209/12 und 16).<br />

Erneut stellte der Archivar Kolb am 22. Februar 1808 ein Verzeichnis<br />

derjenigen Originalurkunden des St. Stephanstifts auf, die für einen<br />

Abtransport nach Karlsruhe verpackt waren, und zwar Bund 47 =<br />

Pfarr-Dokumente; Bund 48 = primae preces; Bund 49 = päpstliche<br />

Bullen; Bund 50 = Urkunden, die insbesondere das St. Michaels-, Dreikönig-<br />

und St. Cäcilien-Benefizium betreffen; Bund 51 = Konfraternität;<br />

Bund 52 = Fabrik-Amt; Bund 53 = Präsenz und endlich Bund 54<br />

= verschiedene Urkunden (GLA 209/12).<br />

Mit diesem letzten Archivalientransport dürfte das Schicksal des<br />

Stiftsarchives endgültig besiegelt gewesen sein.

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