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GERMANIA SACRA

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§ 3. Denkmäler 19<br />

teslammes durch die 24 Altesten ausmalen (Leiner-Bickelsche Chronik<br />

StAFr H 229, S. 141).<br />

Und zudem ließ Propst Joh. Ferdinand Graf von Wolfegg den<br />

Hochaltar neu bauen, allerdings unter Verwendung von Kaspar Membergers<br />

Altarbild von 1616.<br />

Einige Jahre später, noch vor der Aufhebung des Stifts, ließ das<br />

Kapitel im Jahre 1797/98 den Turm mit eichenen Schindeln neu eindecken<br />

(GLA 403, Nr. 494, Zugang Domäneamt Konstanz, 1903, Nr. 45<br />

und GLA 424 g, Zugang 1909, Nr.26, Bezirksbauinspektion Konstanz).<br />

Die hölzerne Decke, die man im Jahre 1805 für ruinös befand, wurde<br />

freilich erst nach dem Ende des Stifts, im Jahre 1811, durch eine Gipsdecke<br />

ersetzt (vgl. ebenda).<br />

2. Der S t i f t s b e r i n g<br />

Der Stiftsbering wird bereits in der umfassenden Privilegierung der<br />

Chorherren gemeinschaft zu St. Stephan durch Papst Hadrian IV. vom<br />

29. Januar 1159 angesprochen. Hier ist ausdrücklich von den Höfen und<br />

Klaustral-Häusern (curtes ac domus claustrales) der Chorherren die<br />

Rede, wobei eines bei der - im übrigen nicht zu lokalisierenden -<br />

St. Georgskapelle, die übrigen aber im Umkreis des Stifts (monasterium)<br />

gelegen waren (Beyerle, GU Nr.3 S.3). Im unmittelbaren Umkreis der<br />

Stephanskirche aber lag der Friedhof, der erstmals zum 21. Januar 1264<br />

genannt ist (Beyerle, GU Nr.45 S.54). Am 3. Oktober 1263 ist außerdem<br />

erstmals auch vom Haus des Pfarrers von St. Stephan die Rede<br />

(Beyerle, GU Nr. 44 S. 53) und ebenso wird am 26. März 1272 der Hof<br />

des Propstes von St. Stephan, Heinrich von Klingenberg, genannt, zu<br />

dem eine St. Katharinenkapelle gehört (TUB 3 Nachtrag Nr. 25 S.804).<br />

Die Lage der Stephanskirche nahe der Ringmauer wird im übrigen deutlich<br />

angesprochen, wenn in einer Urkunde vom Jahre 1282 ein Haus<br />

als hinter der Stephanskirche, bei der Ringmauer gelegen, bezeichnet<br />

wird (Beyerle, GU Nr. 82 S. 92).<br />

Außer dem Hause des Pfarrers und des Propstes gehörten aber vor<br />

allem - wie schon der entsprechende Wortlaut des päpstlichen Privilegs<br />

von 1159 verrät - die verschiedenen Chorherrenhöfe zum Stiftsbering.<br />

Ihre Lage in unmittelbarer Nähe der Stephanskirche spiegelt sich etwa<br />

in jener Urkunde vom 21. Januar 1359, mit der Propst, Pleban und<br />

Kapitel von St. Stephan Bestimmungen über die Vererbung zweier<br />

Kanonikatshöfe treffen: Deren einer liegt bei der Kirche und stößt<br />

gegen Osten an den Kornspeicher des Stifts; der andere grenzt dagegen

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