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GERMANIA SACRA

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§ 3. Denkmäler 27<br />

In diese Zeit fallen auch Stiftungen neuer Kirchengerätschaften, so<br />

etwa im Jahre 1624 eines Prozessionskreuzes durch den Chorherrn Peter<br />

Raßler (Humpert S.181), im Jahre 1645 (?) eines silbernen Altarkreuzes<br />

durch einen unbekannten Stifter (Hering-Mitgau, Silberplastik,<br />

S. 140 Nr. 20) und einer silbernen Muttergottes-Statue durch den Propst<br />

Leonhard Hammerer im Jahre 1645, in die im übrigen Reliquien S. Anonimi<br />

M., S. Perpetuae V.M., societatis S. Ursulae eingeschlossen waren<br />

(Humpert S. 182 mit Abb. 83 und Hering-Mitgau, Silberplastik, S. 144).<br />

Alle diese liturgischen Gerätschaften sind heute noch vorhanden.<br />

Von den Reliquien der Stiftskirche ist sodann auch in einem Visitationsbericht<br />

vom Jahre 1651 die Rede. Dort heißt es, daß in einem<br />

großen Schrank in der Sakristei zahlreiche Reliquien, darunter multae<br />

labellae crucis und unum bracchium de Innocentibus, datum a Cardinali<br />

Austrico (d. h. von Kardinal Andreas von österreich, Bischof von Konstanz<br />

1589-1600) einbeschlossen seien (EbAFr Ha 68, Visitationsakten).<br />

Beginnend mit der Wende zum 18. Jahrhundert setzt dann geradezu<br />

eine Welle von Stiftungen ein, die dem Kirchenschatz zugute kommen:<br />

Im Jahre 1695 vermacht Propst Joseph von Ach der Stephanskirche<br />

testamentarisch seine in einer Lad vorhandenen sacras reliquias, darunter<br />

eine insignis begriffen, welche in zweyn reliquiariis von Silber . . .<br />

sauber einzufassen (GLA 61/7316, S. 136-138).<br />

Eines dieser Reliquiare, ein silbernes, freilich erst 1725 von Anton<br />

Bettle in Augsburg gefertiges (GLA 61/7319, S.292-294) Sockelreliquiar<br />

des hl. Rochus mit den Reliquien der Märtyrerin Victoria ist<br />

heute noch vorhanden (Humpert S. 183; Hering-Mitgau, Silberplastik,<br />

S.202 Nr.49). Und ebenfalls noch vorhanden ist das im Jahre 1701<br />

von dem Chorherrn Sebastian Beutter gestiftete (vgl. GLA 61/7317,<br />

S. 172-173) Sockel reliquiar des hl. Sebastian (und der hl. Klara) mit<br />

den Reliquien der Märtyrerin Juliana (Humpert S. 183; Hering-Mitgau,<br />

Silberplastik, S. 188 Nr.42).<br />

Etwa zur gleichen Zeit kümmert sich auch das Kapitel wieder um<br />

seinen wachsenden Kirchenschatz. 1705 wird dem Kustos aufgetragen<br />

festzustellen, wieviele Kelche, Kaseln und Alben vorhanden sind (GLA<br />

61/7317, S.561-562), und 1706 schärft man dem Subcustos ein, die<br />

argenteas imagines et alia pretiosa nicht allzu lange außerhalb der Behältnisse<br />

zu lassen (GLA 61/7318, S. 14-17).<br />

Dann aber kommt es erneut zu weiteren Stiftungen. Im Jahre 1722<br />

hat der Chorherr J. B. Lecher testamentarisch einen Betrag zur Anfertigung<br />

eines silbernen Kruzifixes hinterlassen, ein Auftrag, der 1725 an<br />

den Augsburger Goldschmied Anton Bettle vergeben wird. Als Vorbild<br />

soll das Kruzifix im Domstift dienen. Außerdem beabsichtigt das Kapi-

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