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KVBW-Magazin 0902 - Bushido Oberkirch

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Verband<br />

12<br />

<strong>KVBW</strong> Frauenlehrgang in Karlsruhe<br />

mit Gerlinde Kollmer (Frauenrefer<br />

(Frauenreferentin<br />

entin <strong>KVBW</strong>)<br />

Lernen mit Spaß und Motovation -<br />

Frauenlehrgang in Karlsruhe<br />

Text und Foto Gerlinde Kollmer<br />

Mit dem Lehrgang am 21.03.2009 in Karlsruhe beschritt<br />

ich Neuland. Ich hatte einen Frauenlehrgang<br />

ausgeschrieben, zu dem alle weiblichen Karatekas<br />

aus ganz Baden-Württemberg eingeladen waren und<br />

auch zahlreich erschienen sind. Ziel des Lehrgangs<br />

war es, sich zum einen mit grundlegenden Regeln der<br />

Selbstverteidigung zu beschäftigen und zum anderen,<br />

auch nicht kampferprobten Karatekas angstfrei<br />

Kumite näher zu bringen. Als Highlight konnte ich<br />

Gewaltschutztrainer Boris Heugel zu einer hervorragenden<br />

SV-Stunde präsentieren. Boris absolvierte<br />

eine Ausbildung im Bereich "Gewaltprävention +<br />

Selbstbehauptung" im Rahmen der "Wehr Dich, aber<br />

richtig!"-Initiative, bei der in Kooperation mit dem<br />

<strong>KVBW</strong>, dem Polizeipräsidium Karlsruhe und dem<br />

Badischen-Judo-Verband die Jugendendberater der<br />

Polizei bei der Präventionsarbeit unterstützt werden.<br />

Boris begann den Lehrgang mit einer kurzen theoretischen<br />

Erörterung des Themas "Gewaltprävention und<br />

Selbstverteidigung", die er mit der realistischen und<br />

nüchternen Darstellung der angesprochenen Situationen<br />

untermauerte. Die überzeugende Eigendarstellung in<br />

Gefahrensituationen ist zwar sehr wichtig, aber darf in<br />

keinem Fall zur Selbstüberschätzung führen. Kopf und<br />

Verstand gehören bei der Selbstverteidigung genauso<br />

dazu, wie im Karate. Partnerweise wurden nach dieser<br />

Einführung die beschriebenen Situationen nachgestellt<br />

und es ging über in den "handfesten" Teil des Lehrgangs.<br />

Selbstverteidigungsabläufe für die Befreiung aus<br />

Bodenlage, Griffen (inkl. Würgegriffe) und Umklammerungen,<br />

Schläge und Stöße wurden mit bewusst hohen<br />

Wiederholungszahlen geübt. Alle Techniken wurden von<br />

Boris als reale "Angriff- und Abwehrbewegungen"<br />

demonstriert und anschließend von den Teilnehmerinnen<br />

in die Tat umgesetzt. So auch die klassische Ohrfeige, die<br />

nicht auf der Wange landen sollte, sondern mit der ganzen<br />

Handfläche auf dem Ohr! Systematisch steigerte<br />

Boris die Anforderungen an die Teilnehmerinnen, wobei<br />

sich teilweise der "Schmerz-Effekt" einstellte und somit<br />

die Auswirkung der Technik erkennbar wurde. Zur<br />

Verteidigung und Gegenangriffen wurden einfach strukturierte<br />

und vielfältig einsetzbare Techniken ausgewählt,<br />

die keine besonderen Fähigkeiten voraussetzen, sondern<br />

mit der eigenen Körperkraft, bzw. mit Ausweichbewegungen<br />

nach hinten oder zur Seite ausgeführt werden<br />

können.<br />

Es war für alle eine lehrreiche Stunde, die von den<br />

Frauen mit viel Spaß und Motivation angenommen und<br />

umgesetzt wurde.Ein herzliches Dankeschön an Boris<br />

Heugel, der in hervorragender, überzeugender und lockerer<br />

Art die Selbstverteidigung übermittelte, die insbesondere<br />

für Frauen in täglichen Situationen angewandt werden<br />

können.<br />

Die zweite Trainingseinheit stand unter dem Motto:<br />

Angstfreies Kämpfen. Hier lag der Hauptschwerpunkt<br />

darin, den Karatefrauen ihre Angst vor der Gegnerin sukzessiv<br />

zu nehmen. Durch gezielte Übungen der Techniken,<br />

die durch den Einsatz von Bällen ohne Vorbehalte<br />

angewendet und durchgeführt werden konnten, lernten<br />

die Frauen, sowohl im Angriff als auch in der Abwehr,<br />

die Distanz zur Gegnerin besser einzuschätzen, diese zu<br />

beobachten und vor allem zu kontrollieren. Es galt den<br />

Augenkontakt zu halten, die Reaktionen zu beobachten<br />

(auch die Eigenen) und sich dadurch langsam mit dem<br />

gewonnenen Selbstvertrauen an die Gegnerin heran zu<br />

tasten.<br />

Von Übung zu Übung wurden die Bälle in 2-er Blöcken<br />

entfernt und die Frauen durften sich langsam an die aktiven<br />

Gegnerinnen herantasten. Anfangs noch mit einem<br />

größeren Abstand, der aber stetig geringer wurde, um<br />

schließlich dem direkten Angriff ausgesetzt zu sein und<br />

die Reaktionen der Gegnerin einschätzen zu müssen und<br />

zu agieren.<br />

Dies war nicht nur für die unerfahrenen, sondern auch für<br />

die bereits "erfahrenen Kämpferinnen" sowohl eine<br />

Bereicherung als auch eine Sensibilisierung für ihr eigenes<br />

Kumite.<br />

Abschließend bleibt zu sagen: Es war rundum ein gelungener,<br />

spannender und wiederholenswerter Lehrgang,<br />

der viele neue Erfahrungen mitsich bringt und unter den<br />

teilnehmenden Karatefrauen für viel Gesprächsstoff und<br />

einen regen Austausch gesorgt hat.<br />

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen, bis bald!

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