KVBW-Magazin 0902 - Bushido Oberkirch
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Vereine<br />
18<br />
Lern-Effekte Lern-Effekte<br />
und große große<br />
Freundschaft<br />
Freundschaft<br />
auf beiden Seiten des Rheins<br />
Text und Fotos Gerhard Heckmann - Pressewart Karate-Dojo Breisach e.V.<br />
In Breisach am Rhein fand kürzlich die offizielle Jugendbegegnung<br />
des Karate-Verbandes Baden-Württemberg (<strong>KVBW</strong>) mit der Karate<br />
Liga Alsace statt. Die französische Delegation aus sechs Trainern, 20<br />
Jugendlichen in Begleitung der mit angereisten Eltern aus dem<br />
benachbarten Elsass waren gern der Einladung zu dieser<br />
Veranstaltung gefolgt, die nunmehr schon traditionsgemäß seit mehr<br />
als zehn Jahren vom Karate Dojo Breisach in der Europastadt ausgerichtet<br />
wird.<br />
Die Auswahlteams aus je 20 Kindern und Jugendlichen aus den teilnehmenden<br />
Karateclubs aus Baden-Württemberg (Karate Do Lahr, Goju-Ryu<br />
Karate Club Vaihingen/Enz, 1. Bruchsaler Budo Club e.V., Karate Dojo<br />
Breisach e.V.) und aus dem Elsass (Karate Club Sélestat, Strassburg,<br />
Karate Club d'Ostwald, Fukazawa Budokan Erstein und P.O.C.K. Karate<br />
Club d'Herbsheim) angereist waren, repräsentierten jeweils einen<br />
Querschnitt durch alle Stilrichtungen des modernen Karatesports.<br />
Die jungen Athletinnen und Athleten wurden in Breisach durch ein hochkarätiges<br />
Betreuerteam instruiert. Auf deutscher Seite waren neben<br />
Helmut Spitznagel (6. Dan), seines Zeichens Bundesjugendreferent im<br />
Deutschen Karate-Verband, Landesjugendreferent des <strong>KVBW</strong> und<br />
Ausbilder für Sound-Karate-Trainer, noch Christian Munz (2. Dan),<br />
Sportwart und Trainer der der Kumite-Wettkampfgruppe beim KD Lahr,<br />
Josef Faller (5. Dan) Gründer, 1. Vorsitzender und Cheftrainer des KD<br />
Breisach und Arthur Bastian 4.Dan, Gründer des Goju Ryu Karate Club<br />
Vaihingen/Enz e.V. als fachlich versierte Instruktoren zugegen. Allen<br />
gemeinsam ist die jahre- bis jahrzehntelange Erfahrung und der Spaß an<br />
der Unterweisung von Kindern und Jugendlichen in der Sportart Karate.<br />
Auf französischer Seite sind besonders Guy Bangratz (4. Dan), Präsident<br />
des Comité départemental Karaté Bas-Rhin, des Elsässischen Komitees<br />
für Karate in der Region Bas-Rhin und Richard Wentziger (6.DAN) zu<br />
nennen. Richard Wentziger ist ein ausgewiesener Spezialist für<br />
Selbstverteidigung.Beide gehören der Fédération Française de Karaté et<br />
Disciplines Associées (F.F.KARATÉ) an, haben ein staatliches<br />
Sportlehrer-Diplom und sind Träger der "Medaille d'or jeunesse et<br />
sports". Sie wurden unterstützt durch Jérémy Goetz, der bei der<br />
F.F.KARATÉ für die Jugendarbeit verantwortlich zeichnet.<br />
Nach der förmlichen Begrüßung aller Teilnehmer im Namen des Karate-<br />
Verbandes Baden-Württemberg durch Helmut Spitznagel, die durch Guy<br />
Bangratz ins Französische übersetzt wurde, folgte dann die erste<br />
gemeinsame Trainingseinheit. Helmut Spitznagel stellte darin das neue<br />
Konzept des DKV-Sound-Karate vor, das vom Deutschen Karate<br />
Verband (DKV) aufgrund der Erkenntnis, dass ein verantwortungsbewusst<br />
erteilter Karate-Unterricht an Schulen und in Vereinen sehr positive<br />
Wirkungen für das motorische Lernen haben kann.<br />
Vielseitige und motivierende Übungsbeispiele aus der Grundlegenden<br />
Motorikschulung und Koordinations- und Konditionsübungen in einem<br />
Allgemeinen Parcours wurden in einem ersten Trainingsblock absolviert.<br />
Nach einer kurzen Pause waren Technikschulung (Kihontechniken in<br />
Viererblöcken auf Taktfolge eines Digital-Metronoms) und Kumite am<br />
Ball (von der Technikerlernung bis hin zur Wettkampfform) die<br />
Trainingsinhalte des zweiten Praxisblocks.<br />
Nach einer gemeinsamen, von freundschaftlichen Kennenlern-<br />
Gesprächen abseits des Trainingsbetriebs geprägten Mittagspause ging<br />
es dann in die zweite Hälfte der Begegnung. Diese stand unter der<br />
Leitung von Richard Wentziger, der in Frankreich auch an Schulen<br />
unterrichten darf. Er brachte den jungen Sportlern Techniken näher, die<br />
abseits von den im "üblichen" Training erworbenen Kenntnisse und<br />
Fähigkeiten in der reinen Lehre des Karate Möglichkeiten aufzeigten,<br />
wie man im Falle eines tätlichen Angriffs reagieren und einen solchen<br />
effektiv abwehren kann.<br />
Dieser Trainingsabschnitt stellte sicher besonders für viele der deutschen<br />
Teilnehmer ein absolutes Novum und einen deutlichen Unterschied zum<br />
ihnen bekannten Ausbildungsprogramm dar. Nichtsdestoweniger stellen<br />
im realen Leben solche Verteidigungstechniken einen notwendigen<br />
Bestandteil in Konzepten der Gewaltprävention und Gefahrenabwehr<br />
dar. Mit dem nötigen sportlichen Respekt vor der körperlichen<br />
Unversehrtheit des Trainingspartners und großer Vorsicht auf beiden<br />
Seiten übten sich die jungen Sportler dann unter kompetenter fachlicher<br />
Anleitung in jeweils deutsch-französischen Partnerübungen in diesen<br />
Techniken.